ken Ufer liegenden Magazine und einem Zimmerplatz , auf dem
Gabarren gebaut werden. Der Kauffardeyhafen bat zu seiner Disposition
das fechte Ufer des Adour Flusses und einen Theil des linken
, der Stadt gegenüber. Da der Fiufs öfters aus seinen Ufern
tritt, so ist die Fahrt eben so oft unbequem.
Der Tiefe wegen könnte dieser Fiufs bey Bayonne Linienschiffe
aufnehmen, wenn dessen Mündung nicht von einer grofsem
Sandplatte verstopft wäre , auf welcher bey den Springzeiten nur
14 bis i 5 Fufs Wasser aufläuft. Diese Sandbank entsteht eines
Theils aus der geringen Geschwindigkeit, womit der Flufsstrom
abfliefst und andern Theils von den hohen Wog en , die den Seesand
gegen die Mündung aufrollen. Diesen Wirkungen wollte
der Fortifications-Direktor Touros, mittelst zwoer Hafendämme,
womit er die Mündung des Adour-Flusses schmälerte , unschädlich
machen; ja , wo möglich gänzlich aufheben. Er hielt dafür,
dafs dieStrafse meerwärts schmäler als landwärts gemacht werden
müsse, welches nicht nur in Hinsicht der Wirkung der zu etabli-
renden Spühlung , sondern auch wegen Verringerung der W e llenbewegung
in der Hafenstrafse sehr zweckmäfsig ist. S. 196.
Die Dämme sind über die Sand-Barre 600 Toisen hinaus geführt
worden. Dem künstlichen Fiufs gab man eine Breite von 100
Toisen; er ward also um die Hälfte geschmälert. Dessen Mündung
erhielt aber eine Breite von i 5o Toisen.
Welche Richtung' sollte aber den Hafendämmen gegeben
werden ? Diese Bestimmung war äußerst wichtig, denn es hieng
von ihr gröfsten Theils der Erfolg ab. Es wurde demnach den
l t . Oct. 1731. eine Versammlung von Ingenieuren, Marine-Officiers
und Seefahrern gehalten, welcher der Präsident Barralth,
eine genaue Karte von der Küste vorlegte. Sie hielt dafür, dafs
die nachtheilige Sandbarre (* } , von drey, Meereswogen (Seen)
bewirkt werde ; die binnen einerMinute aufrollten, unddieSchif-
fe entweder über die Barre hinüber führten oder, solche auf sie
( * ) S ie la g d am a h ls 3 5 o To isen - v o n d e r M ü n d u n g d es A d o u r F lu s s e s e n t fernt,.
festsetzten. Die Commission schlofs daher : dafs die Schiffe einen
solchen Cours einhallen müfsten, worin sie die Wogen senkrecht
durchschnitten, welches auch die tägliche Erfahrung bestätige.
In dieser Hinsicht müfsten demnach auch die Hafendämme der
Direction der Wellen entgegenstehn; das is t,, in Nordwesten ge-
richtel?seyn. Der nördliche Damm sollte überdem, nach Herrn
de Tours Meynung 3o Toisen weiter ins Meer gehn als der südliche,
1: weil aus jener Weltgegend der herrschende Seewind bläfst.
Dieser letztere Vorschlag wurde, so zweckmäfsig er War, nicht
befolgt, sondern das Gegentheil; man machte den südlichen Hafendamm
länger als den nördlichen. Die Folgen sind aber auch
nachtheilig.gewesen ; und da die Sandbank sich meerwärts immer
weiter ausdehnte; so müfsten die Hafendämme verlängert werden.
Gegenwärtig beträgt ihre gemeinschaftliche Länge 2600 Toisen
und dennoch ist der Eingang für den Seefahrer gefährlich (*).
In neuern Zeiten haben die französischen Ingenieurs einen
grofsen Spühlbusen, und eine Spühlschleuse an die Hafenstrafse,
vorgeschlagen, um dieSandbank fortzuschwemmen. Den Spühlbusen
wollen sie in der Bucht hinter dem nördlichen .Damm,
in welchem das Meer starke Einrisse gemacht hat, anlegen. Durch
diese ziehend bedeckt gegenwärtig jede Fluth eine Fläche von 60
Tausend Quadrat-Toisen , die zum Etablissement des Spühlbusens,
( * ) Es. is t a n m e r k e n sw e r th , d a fs w i r d ie se D äm m e a u f d e r C a s s in is c h en K a r te
n ic h t f in d en . B e y m e in e r R e is e d u r c h F r a n k r e ic h h a b e ic h m e h r e r e
B lä t te r d ie s e r K a r te b e y m i r g e h a b t u n d ic h b in v o n ih r e r U n v o l lk om m
e n h e i t ü b e r z e u g t w o r d e n . N o c h m e h r b in ie h e s , w e n n ic h e in e V e r -
■ g le i c h u n g zw is c h e n ih r u n d d e n e n au s F r a n k r e ic h m i t g e b r a c h t e n , th e ils
g e s t o c h e n e n , th e ils g e z e ic h n e te n K a r t e n , v o n d e n je n ig e n G e g e n d e n ,
w o d u r c h d ie C a n ä le z ieh 11 , an s te lle . D i e fr a n z ö s is c h en In g e n ie u r s e r k e n n
e n a u c h d ie U n r ic h t ig k e i t u n d da s M a n g e lh a f te d ie s e r K a r t e ; in d e s s en
s ie v o n d e u t s c h e n G e le h r t e n u n d G e o g r a p h e n n o c h im m e r fü r d ie erste
K a r t e 'd e r W e l t a-usgerufen w i r d .u n d d a s b e y a lle n G e le g e n h e ite n . D i e
a u s lä n d is c h e n P r o d u c t e w e rd e n lo b g e p r i e f s e n , ‘ u n d d ie e in h e im is c h e n
g u t e n K a r ten n i c h t o d e r s e lten e rw ä h n t . . A b e r s o l c h e , in d e n e n d ie N a tu r
v e r z e r r t i s t , w e rd e n a ls c la s s is ch e em p fo h le n ! I -
III . Band.