ein Steinwall, nach der Lin. x i y fortgesetzt werden; um die
WiderstrOme und Wirbel zu vernichten , die hier das isolirte
Schiff verursacht. Die Erde, welche von demDeiche abgenommen
wird, kann in die Deichputten .gekarrt werden, und um diese nach
und nach auszufüllen, mag ein kleines Siel in* den alten Deich,
an dessen nördlichen Anfang, gelegt werden, um trübes Wasser
einzulassen. Auch könnten die Deichputten , ehe die Erde des alten
Deiches darin gebracht würde, mit einem Buschbett von 4 bis
6 Fufs dick ausgefüllt werden, damit eine gröfsere Festigkeit des
Bodens entstehe.
Von dem friefsischen Seeuferbau längs der Nordsee T. 5%
will ich nur in der Kürze anmerken : dafs das Pfahlwerk, weiches
nördlich den Fünftheils-Deichen bis zum Bildpolder steht, nicht
mehr unterhalten wird, weil das W a tt stark anschlickt ; dafs
vor dem neuen Bildpolder wieder Pfahlwände und Pfahlhöfter liegen,
die erstem sind 1600 Deichsruthen lang. Die jährliche Unterhaltung
dieses Uferbaues kostet 12 bis 14000 Gulden, welche Summe
die Steuer um die Hälfte übersteigt. Man trift auch solcheParal-
lelwerke an, wie die ProfileF. 14. u. 17. zeigen. Längs dem nieuwen
Aanwas und dem Keegenliegt nur ein Erddeich. Bey Oster-Polder
gehn die Pfahlhöfter und Pfahlwände wieder an, welche denen von
denFünftheils-Deichen ähnlich sind, u. die sich bis Delfzyl erstrecken.
II0' Seeuferbau an der nordholländischen Küste der Südersee.
Tab. fb . 44 und 56.
Nordholland bedurfte früher als andere Länder starker und
kostbarer Seewehren, weil es früher einer Cultur genofs,undes hat
den Holländern zum Muster beym Bau der hölzernen Höfter und
Stein werke gedient. In diesen Rücksichten ist eine Beschreibung
von dessen Bauwerken , mit welchem dem Angriffe der hochwogenden
See Widerstand geleistet wurde, lehrreich. Ich werde
dieselbe so kurz als möglich abfassen, um dem reifsenden Hydro-
tecten einen Leitfaden zu geben , den Leser aber auf die
Grundsätze des Seeuferbaues zurückzuführen. Die nordholländischen
Seewehren und Deiche, welche in hundert Jahren nahe an
achtzehn Millionen Guld. zu unterhalten gekostet haben, sind eben
so wenig als die andern ältern holländischen Seeuferbauwerke
nach einem System angelegt. Längs ihnen finden wir hervorstehende
Ecken, Concave - Seeufer; bald auf die Ebbe, bald auf die
Fluth liegende Höfter, und der Norder-Cogger-Deich, welcher
T. 43. zwischen Aardswöude und Medenblick liegt, ist noch der
regelmäfsigste. Dagegen hat aber der norder Deich im Drechter-
land, nördlich Enkhuysen, T.44. einige Einbiegungen, die weniger
schädlich gewesen seyn würden, wenn man vor ihnen her
Parallelwerke, zur Höhe der Springfluth, gelegt hätte, denn es
ist ein unwidersprechlicher Grundsatz, dafs man von solchen Deichen
keine hinlängliche Sicherheit hat, vor d'enen der Fluthstrom,
in concaven Uferstellen , Wirbel und Drehungen verursacht, wenn
diese Stellen selbst nicht mit Bauwerken gedeckt sind. Die Erfahrunghat
diesen Grundsatz auch an diesem Deiche bestätigt, und
manhatvor 70 Jahren die Parallelwerke ƒ e, d c und b. a. aufführen
müssen. Anfänglich bestanden sie aus Pfahlwerk, welches in der
genauen Karte von Dreehterland', von dem Mathematiker H. Hem,
vom Jahr 1776, deutlich angegeben ist. Nach diesem Jahr hat min
die Pfähle, bis auf die tägliche Fluth, abgesägt und auf den Seiten
solide Steindossirungen geschüttet. Bey e f steht die Pfahlwand noch,
und es wäre zu wünschen , dafs auch diese abgekappt würde, wie
die übrigen Pfahlhöfter auf T. 44- abgekappt sind, An beyden
Seiten dieser Pfahlwand liegen , der Springfluth gleich, Steindossirungen,
wie F. 12. T. 56. zeigt.
An einigen Werken, welche von Steinen aufgeschüttet sind,
habe ich auszusetzen, dafs ihr Obertheil einen zu spitzen Rücken
hat, der nicht flach genug gewölbt ist. Vorzüglich ist diefs der
Fall mit einigen Höfterh und Para'llelwerken zwischen dem Euk-
huyser Leuchtthurm und Medenblick. So etwas läfst sich aber
mit der Zeit verbessern, und die Deichcafse kann eine hinlängliche
Entschuldigung für den Hydrotecten und Deichoffieianlen