ten Tlieils durch den imHerbst 1794 hi demDeiche des Forts Doe-
veren zur Vertheidigung gemachten Einschnittes und durch drey
Deichbrüche unterhalb Dreunen abgeführt.“ Das Wasser würde
nun nach dem Biesbosch abgeflossen seyn, hätten die Sommerdeiche,
wie z. B. die Hagoortsche Kade E F G , und mehrere, nicht
Eisdämme formirt, welche dessen Abflufs hemmten. Dasselbe erreichte
auch eine Höhe jjber den Seedeich hinaus , und stürzte
Landeinwärts. Ja eszerrifs, durch denUeberfall, denPreimendeich.
Die Inondation bahnte sich W ege — beySleuwyk in den Deich; nach
der Meerwede, nach dem Biesbosch durch den Uppeischen Seedeich
und von da durch mehrere Einschnitte, die der militairi-
schen Vertheidigung wegen in den Vorvoornschen Deich gemacht
waren — in den BakkerskiL Auch durch die Schleusen N°' 1. 2. 3.
4. 5 und 6. strömte das Wasser nach Aussen, so wie durch die
Meuwenschen und Dussenschen Schleusen. Indessen waren alle
diese Oefnungen nicht hinreichend, um die Inondation gegen die
Saatzeit zu entwässern ; daher liefsen die Deich - Collégien in dem
Seedeiche, zwischen Werkendam und Drongelen , noch fünfzehn
Durchgrabungen machen. Anfangs wurden dieseArbeiten durch den
Frost verzögert und dann durch das schnell anwachsende Wasser,
das über die Deiche selbst hinstürzte gänzlich unterbrochen ; zuletzt
als man wieder arbeiten konnte , wurden acht Durchgrabungen
des Seedeiches vollendet. Durch diesen und den Schleusen
bewerkstelligte man endlich die gewünschte Entwässerung. Die
Mängel, welche dabey statt fanden , sind folgende :
Es waren die Durchgrabungen in den Deichen nicht tief genug
gemacht; in den Seedeichen waren deren zu viele, und die
mehresten an solchen Stellen , vor denen hohes Aussendeichs-Land
lag, welches dem Ablauf des Wassers hinderlich war. Als die
Deichbrüche am 4. und 9ten April zugedammt waren , wäre es
nöthig gewesen: die Binnendeiche zu öfnen um die Lande zu entwässern
, aber das sich durchkreuzende Interesse der Deichs-Co-
munen machte jede zweckmäfsige Anstalt zur Entwässerung rückgängig
und überliefs diese der langsamen Wirkung der Schleusen
und den engen Canälen.
Die Entwässerung konnte schon deswegen nicht bewerkstelligt
werden , weil die sieben Wurfradmühlen (sie sind auf T. 3g.
verzeichnet) von dem Eise ganz unbrauchbar gemacht worden
waren. Von diesen Mühlen stehn in den Bann von Dussen zwey
in dem von Duyl zweyjjin dem von Hill zwey und in dem Bann
von Ganswyk eine. Alle Anstallten, die die genannten Commissarien
zur Entwässerung der Lande von Altena und Heusden
treffen konnten, bestanden daher in folgenden.
10' W a r man mit dem Deichcollegium des Neuen Dusselschen
Polders übereingekommen von dem Busen, und den Schleusen dieses
Bezirkes, Gebrauch zu machen, das Wasser durch die ICoorn-
sche Schleuse und durch verschiedenen Durchstichen in den Deich,
welcher den Dussenschen Polder von Altena trennt, abzulassen.
D ie Enswässerung konnte aber auf diese Weise unter drey Mona-
then nicht bewerkstelligt werden, weil die Seeschleusen, während
der Fluth , zu gehalten werden mufsten. Das ist doch in der That
ein trauriges Ereignifs, und es ist unerklärbar, dafs man in Holland,
wo die Existenz des Landes von den Wasserbauanstalten abhängt,
noch solche unzureichende Mittel anwenden; so viele kostbare
und mannigfaltige Anstalten sieht, um das Wasser abzuzapfen
und diejenigen nicht antrift, welche die Ueberschwem-
mungen verhindern können, das sind die Correctionen der Maas,"
Meerwede und Waal, wovon im II. Bande gehandelt ist. Die ge-
nannten Sachverständigen , untersuchen nun: die Art und Weise,
wie in der Zukunft die Inondationen aus dem Lande von Altena
und Heusden abgezapft werden müssen. Indem sie den alten
Binnendeich, von der Werkenschen Schleuse an, bis zum An-
schlufs des Neuen -Dussenschen Seedeiches für das gröfste Hinder-
nifs, beym Abflufs einer solchenUeberschwemmung, betrachten:
so halten sie mehrere Durchgrabungen dieses Deiches für nöthig.
Zu gleicher Absicht wollen sie Durchstiche in dem Aussendeich
gemacht wissen, so wie auch in den Busendämmen , damit das