der Vorhafen angelegt, also trichterförmig nach -den Linien 15 y
und q gestalltet seyn. Auf diese Weise würden sich die Wellen
ausdehnen .und ihre Gewalt verlieren S. 196; also die Schiffe im
Vorhafen ganz ruhig liegen. Die Schleusenthore würden freylich
stark fatigirt werden ; aber das ist ja bey allen Seeschleusen derFall,
und dafür legt man Fluththore an. Die Schwierigkeit in diesem
Sandboden eine Schleuse zu bauen wird sich mit Pfahlroste und
Sinkstücken überwinden lassen , wie ähnliche Schwierigkeiten bey
der Mardykerschleuse überwunden sind. Auch wird hier ein Viereck
a b‘ c d' von 4600 Quadrattoisen zu einer Höhe bis unter dem
Schleusenboden mit Sinkstücken zu belegen seyn. Diese Sinkstücke
mögen drey Fufs dick seyn. In ihrer Mitte werde eine
Lage von Letten, oder Thor gelegt, und.auf ihrer Oberfläche kleiner
Steingraus.oder Kiesel, welcher in die Buschöffnungen einrieselt.
Alsdann erst nehme man die Pilotirung vor, und wenn die
beendigt ist kann die gesammte Oberfläche mit Trasmörtel begossen
werden. Auf diese W7eise, und wenn man den Schleusenboden,
wie derjenigen an der Slykerschleuse construirt ist, macht,
wird auch hier im Sandgrunde eine dauerhafte Schleuse erbauet
werden können.
Der Vorhafen 11 und die Bassins B und A werden auch noch
überdem gegen heftige Seestürme durch den hohen anzulegenden
WTall gedeckt werden. Um hier noch mehr Ruhe zu bewirken ,
müfste ich noch anrathen, den Strand mit Stroh und Helmpflanzungen
zu conservfren, welches jetzt unterlassen wird.
5°' W ird oberhalb der Bergerschleuse ein für sich bestehender
Spühlbusen ausgegraben, und zu umdämmen seyn, um das Meerwasser
zu einer für die Spühlung nöthigeyn Höhe einzulässen. Ist
die Hafenstrafee vertieft, so wird der herabfallendeSpühlstrom, wegen
des gröfsern Abhangs, den die vertiefte Hafenstrafse darbietet,
in dem Hafen selbst Austiefung bervorbxingen.
6°' Auf dem westlichen Hafendamm wären zur Bequemlichkeit
und Sicherheit der Schiffahrer zwo Leuchtfeuer zu errichten:
jaähmlich eines auf dessen Ende und das zwote zwischen a und b.
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Jena mag aus einem Thurme bestehn , dessen Durchmesser 24
Schuh grofs ist und derselbe werde aus Quadern dreyfsig Schuh
über die Sturmfluth hoch aufgeführt. Dessen Basis oder Fundament
bestehe aus einem, auf Sinkstücken gegründeten Steinwall,
welcher skh zehn Fufs über die Springfluth erhebe und bey dieser
Höhe ein Halbzirkel-Batterie von 36 Feuerschlünden formire.
Der zweyte Leuchtthurm sey dreyfsig Schuh höher als der untere,
damit man die zwo Leuchtfeuer auf der See genau unterscheiden
könne. Endlich ist in dem Hafenbezirk noch eine Schiffsdocke
zu erbauen.
Wenn ich nun einen beyläufigen Anschlag, nach Maafsga-
be wie dergleichen Arbeiten in Holland bezahlt werden, entwerfe,
so wird die Ausführung dieses Projectes auf zehn Millionen
Livres zu stehn kommen. Das ist ein Drittel von den Summen,
welche bey den Anlagen zu Cherbourg verwendet-sind.
Zweyter Vorschlag.
Diefs ist freylich nicht der einzige Vorschlag, welchen man
entwerfen kann, und ich will deswegen, um Gelegenheit zu geben:
über den .Gegenstand weiter nachzudenken, noch einen andern
aufstellen. Derselbe setzt die Correction der Hafenstrafse,
die Anlage einer Schiffsdocke und zwo Leuclitthürme voraus und
ich beziehe mich deswegen auf den ersten Vorschlag.
Anstatt aber die zwo Bassins B und A anzulegen , erweitere
man den Hafen von iS nach 4 und y , so vvie von o nach 1, lege
mitten in der Hafenstrafse beyy eine Kammerschleuse an, nach der
Construction derjenigen, die in Gouda und bey Schiedam in Holland
liegen und die im IV. Bande beschrieben und in Zeichnungen
mitgetheilt werden sollen. Diese Schleuse wird nicht nur die
hohen Sturmfluthen vom Vorhafen I I abhalten, sondern auch
zur Spühlung der Hafenstrafse dienen. Der Hafen wird alsdann
das Bassin und der Spühlbusen zugleich seyn, bis die Hafenstrafse
für Kriegsschiffe tief genug ist. Der Hafen würde aber mittelst
der Schleuse c gespühlt. Dieses Project wird nicht über fünf Millionen
Livres erfordern.