gleichförmig die Last des Mauerwerks, welches alles mit Pozzo-
lane gemauert ist.
An dem hintern Theil der Docke stöfst ein Reservoir, dessen
Durchschnitt wir in dem Profil C D zwischen cd, sehn. Dasselbe
kann 3oooo Cubikfufs Wasser enthalten , und hat mit dem eigentlichen
Dockenraum, mittelst eines Aqueducts, Gemeinschaft. Aus
demselben kann also Wasser , während das Schilf gebiegt oder ge-
theert wird, wenn es nöthig ist,]abgelassen werden. Darin sind 4 2
Schächte (z. B. in b und e) angebracht , über denen die Paterno-
sterwerke gesetzt werden, um das Wasser aus der Docke zu schöpfen.
Diese Schächte und die zwo Aqueducte l und e sehn wir
auch in den Profilen nach der Länge und der Linie CD genommen.
Die Aqueducte können zugeschlossen werden , so dafs man
auch in dem Reservoir eine Quantität Wasser behält um es in den
Dockenraum , wenn das Schilf zum Auslassen fertig ist , einzulassen.
Jedoch kann diese Maafsregel nur angewendet werden,
wenn die Arbeit an einem Schilfe, z. B. das Kalfatern, kurzeZeit
dauert, stände aber das Wasser lange in dem Reservoir, so wurde es
faul und stinkend werden. Zwischen dem Mauerwerk und dem
hölzernen Kasten ist eine Leere, die im Durchschnitt (man sehe
die drey Queerprofile) einen Triangel a bildet, gelassen worden.
Dieselbe gestattet der Mauer eine Böschung und ein Nachsehn wenn
etwa ein Schaden am Kasten entstehn sollte; vielleicht rechnete
man nicht auf die Erhaltung der hölzernen Seitenwände, welche
übergebogen sind und wollte dieselben auch nicht mit dem Druck
des Mauerwerks belasten.
Das Manövre wie die Docke zu und offen gemacht wird
habe ich zwar schon oben S. 271. beschrieben, indessen wird es
doch nicht überflüssig seyn , noch Folgendes anzumerken. Da
der Raum aa (siehe Grundrifs T. 60.) mit dem äussern Wasser
communicirt, so mufs er noch mit einem Ponton verschlossen werden,
welches wir im Grundrifs nach seiner Gestalt, als halb Ponton,
bey a sehn. Hätte man die Docke mit Stemmthore verschliessen
wollen, so mufste sie selbst verlängert werden, um die Seitenwände,
eine der ganzen Thor-Einrichtung angemessenen Länge
zu geben; auch hätte alsdann immer gleichviel Wasser durch die
Seiten-Aqueducte in die Docke eingelassen werden müssen, das
Schiff wäre grofs oder klein gewesen. Diese Nachtheile hat Herr
Groignard mit dem Pontonthor und den drey Paar Fugen, welche
in dem Grundrisse bey 1, 2, 3, 4 > 3 angegeben sind , und
worin espafst, vermieden. Es kann nun dem innern Dockenraum
näher gerückt werden , je nachdem das Schiff weniger grofs
ist. Endlich dient das Pontonthor während es eingesetzt ist, zur
Brücke , alsdann wird ein Interims-Geländer darauf angebracht.
Ist die Docke verschlossen, so stellt man 29 bis.3o verticaleSchauf-
felwerke in die Schächte, welche am Hintertheil der Docke bey e
angegeben sind, auf. Es wird abwechselnd von Galeerensclaven
zweymahl 24 Stunden damit gearbeitet und die Docke ist des
Wassers entledigt.
Gegenwärtiger Zustand der Docke zu Toulon.
Ohngeachtet aller Vorsicht, womit diese Docke gebaut ist,
haben sich einige Risse oder Oeffnungen gezeigt. Die eine ist
queer in dem Kasten und die andere hat sich in einer Fuge, oben
in der Decklage des Vorbodens, als die Docke zum erstenmahl
geschlossen wurde, eingestellt. Man schrieb sie dem Druck der
Seitenwände auf das Gewölbe (rare), zu. Ich habe auch kürzlich
einen französischen Ingenieur gesprochen, welcher mir versicherte
, dafs man jetzt mit dem Durchdringen des Wassers viel zu schaffen
habe und die Galeerensclaven mehrere PaternosterWerke im
Gange erhalten müfsten. Doch dieses Soll keinesweges hier als
ein Tadel stehn, sondern zum Beweise dienen: dafs dergleichen
Bauwerke mit Anwendung aller möglichen Sorgfalt und Kennt-
nifse, dennoch kleine Nachtheile erhalten können , diederUnwissende
gerne scharf tadelt und die derjenige welcher die Schwierigkeiten
solcher Bauunternehmungen kennt, nicht als Mängel,
denen der Erbauer schlechterdings hätte begegnen sollen, ansieht.