breites Buschbett zu machen und solches mit Ziegelgraus zu belegen.
Jedes Höft sollte zwölf Fufs Krone erhalten , welches
auch mir eine hinlängliche Stärke zu seyn scheint , denn der
Strand läuft hier sehr flach ab und der Strom hat keine Gewalt.
Den Sanddeich selbst habe igh im August 1798 sehr sorgfältig
mit Stroh und Helm bestickt gefunden. Er wird übrigens
von der ausgedehnten Sandbank, de Horst genannt, gegen das
Aufrollen der Wellen gedeckt.
V°' Seeuferbau auf der Insel Terschelling. Tab. 4 5. 55. 56. (*)
Wenn ich hier nicht untersuche: welche Haupt-"Veränderungen
der Vlies trom erlitten hat, so geschieht diefs, weil dävon
bereits im 2ten Bande S. 67 das Nöthige abgehandelt ist. Rh komme
also gleich auf die hydrotechnischen
Vortheile, welche die Insel Terschelling ( T« 5 5 ) darbietet.
1 ) Entfernt sie'die Nordsee von dem friefsländischen Gestade,
und trägt sonach zur Sicherheit der friefsländischen Seedeiche, sehr
wesentlich bey. Ja, wenn sie nicht existirte, so würde die Sü-
dersee einen so gewaltigen Fluthstrom erhalten, vermöge welchem
in ihr das Intervalider Fluth und Ebbe,höchst wahrscheinlich,
ebenso beträchtlich als vor Terschelling, d. i. 5 Fufs, seyn
würde : denn die Südersee liegt nach ihrer Länge in. der Richtung
der nördlichen Mündung von der Nordsee B. 2. S. 481. Und gesetzt,
die tägliche Fluth stiege bei Amsterdam nur 1 Schuh höher
als jetzt, so erlitte "die Auswässerung von Holland eine totale
nachtheilige Veränderung.
{*) Von der Insel Terschelling hat bis jetzt das Publikum keine genane
Karte gehabt. Da ich nun die neueste Aufnahme besitze, so habe, ich
auch den auf der 45. Kupfertafel befindlichen westlichen Theil, noch-
niahls auf T. 55. stechen lassen , um dem Leser eine deutlich« Anschauung
des Locals zu verschaffen. Die angegebenen Tiefen sind auf das
ordinaire niedrige Wasser, das ist auf den Stand der täglichen Ebbe ,
reducirt.
2) Ist sie in Rücksicht der Schiffahrtsehr wichtig: vorzüglich
das westliche Ende derselben. Darauf stehen mehrere Seezeichen
, nach welchen sich der des Vlies - Stromes nähernde
Seemann richtet. Sie stehen in Verbindung mit den Seezeichen
auf der Insel Viieland. Ich will also diese sowohl als jene hier
namhaft machen, weil sie die Wichtigkeit beyder Inseln, in nautischer
Hinsicht beweisen. Auf der Insel Viieland giebt es fünf
Seezeichen, nämlich drey sogenannte Kaaps, welche aus Quersparren,
zwischen jeder einen Zwischenraum statt findend, die
auf Ständer genagelt sind, bestehen (*). Sie mögen etwa 3o
Schuh hoch seyn. Auf der 45tep Kupfertafel ist ihre Form gezeichnet.
Sie stehen auf denen 100 bis i 5o Fufs über die Meeresfläche
sich erhebenden Sanddünen , und beißen : 1 ) Het
Kaapge van S tortemelk. 2) HetStrandkaap. 3 ) HetDorpkaap.
4 ) Die Vlieländer Windmühle ist gleichfäls ein Seezeichen, und
endlich 5 ) das bey dem Dorfe Viieland brennende Kohlen-
Leuchtfeuer, welches etwa i 5o Fufs über die Meeresfläche stehen
mag, und das , gleich wie die holländische Leuchtfeuer, vom x.
August bis zum letzten Aprill, zur Nachtzeit, brennt.
A u f dem westlichen Ende der InselTerschelling (Tab. 55. und
56. Nr°' 1 ) waren ehemals nur zwey Seezeichen: das eine der 2x8
Fufs hohe viereckige aus Ziegelsteinen gemauerte Thurm, Bran-
daris genannt. Er ist x 594 erbaut. V o r Zeiten brannte auf ihm
ein Steinkohlen-Feuer, jetzt dient er nur zum Tag-Seezeichen,-
das zweyte war die Kornmühle;
Das äufserst gefährliche Fahrwasser im Vlies-Strom, so nur
mit wenig Wmdstrichen befahren werden kann, erheischte indessen
auf der Insel Terschelling zwey Leuchtfeuer,, um die
Richtung, in der Sich die Schiffe befanden, genau zu erkennen.
Sie wurden also auf den Dünen errichtet; das südliche und das
(* ) Sie sind schwarz getheert, welches nicht so gut ist, als wenn sie roth,
weits und schwarz angestrichen wären. Die bey Liverpool stehenden
Kaps (Landmarks) sind mit diesen Ifarben angestrichen und sehr weit
sichtbar.