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 wenige, im Durchschnitt ca.  5, selten bis 8, hei Delphax crassicornis  etwa  10,  große,  kugelig  
 polygonale Mycetocyten, die einreihig, sehr selten (Delphax crassicornis)  in zwei Reihen  
 hintereinander angeordnet sind und im Zentrum  einen großen, chromatinreichen, bisweilen  
 abgeflachten,  gelappten,  polygonalen  Kern  besitzen.  Wie  in  anderen  Familien  sind  die  
 S ymb i o n t e n  für gewöhnlich außerordentlich zart und klein und zu einer körnigen, blaßgefärbten  
 Masse zusammengeklebt, so daß  ihre wohl meist  kugelige  oder  kurzfädige Form  
 nur selten genau zu erkennen ist. Nur bei einigen Liburnia-Arten  (Abb. 160) (Liburhia aubei  
 und L.  fairmairei)  sind  sie viel größer und  deutlich  als Kugeln zu  beobachten,  deren dichtes  
 Plasma scharf konturiert und hellrosa  färbbar ist. Wegen seiner geringen Größe gelang  
 es mir  leider  nie,  das Mycetom im Leben  aufzu fin d en |^S Soweit  mir  Material  zur  Verfügung  
 stand, konnte ich die f-Organe auch bei den Formen  nachweisen, bei  denen sie S u l c   
 und  B ü c h n e r   entgangen waren. Die  hefeführenden Delphaciden sind also  nicht, wie diese  
 noch  angeben,  mono-,  sondern  disymbionte  Formen. 
 Ganz  entsprechend  finden  sich  auch  bei  der O v a r i a l e i i n f e k t i o n   zwei  Symbion-  
 tensorten  ein,  wobei  die  f-Symbionten  neben  den  großen  Hefen  meist  nur  als  sehr  unscheinbares, 
   bläßliches  Gerinnsel  auf treten,  das von B ü c h n e r  und Si.'i.c für pläsmatiseher  
 Natur  oder  als  ein  Sekret  angesprochen wurde. Ich konnte die Follikel-und Eiinfektionen  
 bei mehreren Formen  verfolgen und bei allen ganz ähnliche Verhältnisse feststellen, denen  
 sieh auch die Angaben und Abbildungen von SSirix:  und BuCHNER gut  einfügen  (Dln„; Din,;  
 Delphax  crassicornis, Dicranotropis  hamata; Liburnia aubei; C&nomelus Ihn bat ns; Delphax  
 pellucida;  Liburnia  fairmairei, Mga;  Mg,„), Den Abbildungen liegt ein®von Mga zugrunde.  
 Schon  in  ganz  jungen Eiern  entsteht  in  dem noch Völlig homogenen, basophilen Ooplasma  
 am unteren Eipol  ein großer langgestreckt-ovaler Hohlraum  (Abb.  161 a),  der merkwürdigerweise  
 völlig  von  Plasma  umgeben  ist  und wie  ein  leerer  Symbiontenballen wirkt.  Die  
 oblonge Form  entspricht der sehr schlanken  Form  des  Eies.  E rst  allmählich  schiebt  sieh  
 dieser Hohlraum  nach  unten in  die  äußerste Spitze des Eipöls hinein (Abb.  161 bj), berührt  
 wenigstens  mit  seinem  unteren  Ende  den Follikel und hebt die vorderste Kappe desselben  
 vom eigentlichen Eipol ab, so daß erst nun ein Bild  entsteht, wie wir es von den Eiinfektionen  
 anderer  Zikaden  gewohnt  sind.  Der  abgehobene,  etwa  vierschichtige  Ring  des  Follikels  
 wird  zum Keilzellfollikel.  Die  Richtung  seiner  sich  etwas  vergrößernden  und  abflachenden  
 Zellen bleibt radial. Noch  immer ist das Ei von dichtem, basophilen Plasma erfüllt, 
  wenn  nun  schon  die  ersten Symbionten  die  untersten  Lagen  des  Keilzellkranzes  besiedeln  
 (Abb.  161 c),  Allmählich  füllt  sich  nun  das Keilzellpolster mit Symbionten,  unter  
 denen meist nur die Hefen auffallen, die, jede für  sich,  große Vakuolen im Wirtsplasma erzeugen, 
   so  daß  sich  die  chromatinreichen  Kerne  schon  einzudellen  beginnen.  Der  große  
 Hohlraum erweitert sich sowohl in seinem oberen Teil, der in das nunmehr auch mit eosinophilen  
 Dotterschollen  beladene  Ei  hineinragt, als auch in dem unteren von Keilzellfollikel  
 umgebenen Abschnitt, so  daß eine etwa sanduhrförmige Figur  entsteht, wie  sie bei den In fektionen  
 der  Flatiden  und  Issinen  ähnlich  zu  beobachten  ist  (Abb.  161 d).  In   diesen,  sich  
 derart immer  noch  vergrößernden Hohlraum  treten nun schon Jhald die  ersten Symbionten  
 aus  dem  inzwischen  stark  angeschwollenen Keilzellfollikel über,  zunächst nur in den unteren, 
   nach  kurzer  Zeit  aber  auch  in  den  oberen  Teil.  Inzwischen  werden  aber  meist  von  
 außen noch neue Symbionten aufgenommen. Der Keilzellfollikel ist nun völlig vakuolisiert;  
 seine Zellen sind mehr oder weniger syncytial verschmolzen,  die Kerne  zu  flachen,  gezackten  
 und geschweiften Gebilden komprimiert. Schließlich sind  alle Symbionten in den großen 
 Hohlraum aufgenommen, der nun wieder eine geschlossenere, zuerst langelliptisehe und allmählich  
 kugelige  Gestalt  annimmt  und  in  den Dotter  des Eies  zurücksinkt, während  sich  
 der  steril  gebliebene  Follikel  hinter  ihm  wieder  schließt  und  das  zusammenfallende  und  
 degenerierende  Keilzellpolster  nach  hinten  drängt  (Abb.  161 e).  Zuletzt  liegt  der  locker  
 gefüllte  Symbiontenballen  kugelig  abgerundet  tief  mitten  im  Dotter  des  unteren  Eipols.  
 Eine  Vermehrung  der  Symbionten,  besonders  der  Hefen,  ist  während  der  Infektionsprozesse  
 nicht  zu  bemerken.  Sie  erfolgt  vielleicht  wie  bei  Eurybrachis  erst  nach  der  Befruchtung  
 und  Ablage  des  Eies.  Zwischen  den  relativ  wenigen,  unveränderten  Hefen  
 breitet  sich  das  körnige  Gerinnsel  der  f-Symbionten  aus. — Bei  anderen Formen  (Liburnia  
 spee.,  M g ijis t  der  Aufenthalt  der  Symbionten  in  den  Keilzellen  noch  viel  stärker  
 abgekürzt  (Abb.  162).  Sie  treten  schon  in  den  Eihohlraum  über,  wenn  noch  keine  Spur  
 eosinophiler Dotterschollen  im  Plasma  der jugendlichen Eier  zu  sehen  ist,  also  auf außerordentlich  
 frühen  Stadien.  Der  Keilzellfollikel  erfährt  daher  fast  keine  histologischen  
 Veränderungen  und  dient  nur  als  Durchgangs-,  nicht  als  Sammelstation  für  die  Symbionten. 
  Die Abbildungen,  die  B ü c h n e r   und  S u l c   von Araeopus  crassicornis  bzw.  Cono-  
 melus  limbatus  geben,  zeigen  das ebenfalls  sehr  deutlich. Der  untere Eipol  bietet  deshalb  
 fast während  der  gesamten Dauer  der  Infektion  das  gleiche  Bild:  wenige Hefen  im Keilzellfollikel, 
   in  den von  außen  noch  neuankommende eindringen, und Sammlung der Hefen  
 im  Eihohlraum.  Diese  „ g l e i t e n d e “  I n f e k t i o n   und  die  Ansammlung  des  Infektionsmaterials  
 nicht im Follikel sondern im  zukünftigen Symbiontenballen ist, neben der eigenartigen  
 Entstehung  und  Bewegung  des Eihohlraumes  das Charakteristischste  an  der Ova-  
 rialiginfektion  der  hefeführenden  Delphaciden.  Das  Fehlen  der  Symbiontenvermehrung  
 während  derselben  wird  dadutgh  verständlicher.  Wie  die  Hefesymbiose  der  Delphaciden  
 an  sich  einen  primitiven,  gleichsam  noch recht unkontrollierten Eindruck macht,  so  auch  
 die  entsprechende  Form  der  Eiinfektion.  Gewisse  Anklänge  an  diese  gleitende  Infektion  
 sind  auch  bei  den  entsprechenden  Vorgängen  bei  den  Asiracinen,  der  Stenocranus-  und  
 der  B-Gruppe  der  Megamelinen  zu  beobachten,  besonders  der  kurzbefristete  Aufenthalt  
 der  Symbionten  im  Follikel! 
 Zum  Schluß  sind  noch  einige  Besonderheiten  zu  erwähnen.  Von  Mgb  besitze  ich  zwei  <S<S  und  ein  $,  welche  alle  
 je  eine  parasitische  Insektenlarve  (Hymenoptere?)  im  Abdomen  enthalten.  Die  Gonaden  sowie  die  sonst * so  umfangreichen  
 Geschlechtsanhangsdrüsen  fehlen.  Die  Hefen  sind  in  Anzahl,  Bau  und  Verteilung  völlig  normal  ausgebildet,  ebenso  
 die  f-Organe. —  Bei  einem  $   von  Mgc  ist  ein  Teil  der  normalerweise  plump  zigarrenförmigen  Hefen  zu  schlankeren  
 Formen  umgewandelt.  Da  bei  anderen  Exemplaren  diese  Erscheinung  fehlt,  dürfte  sie  auf  einer  zufälligen  Erkrankung  
 der  Symbionten  beruhen.  Eine  ähnliche  Beobachtung  machte  ich  bei  einem  <J  von  Mg0,  wo  neben  den  normalen  Hefen  
 oft  in  großen  Mengen  ein  zweiter  schlauchförmiger  Organismus  im  Fettgewebe  auftritt,  von  dem  sich  nicht  mit  Sicherheit  
 sagen  läßt,  ob  es  sich  um  eine  hypertrophierte  Form  der  Hefen  oder  einen  halbparasitischen  zweiten  Mikroorganismus  
 handelt.  Für  das  Letztere  spricht  sein  vorwiegend  interzelluläres  Auftreten. 
 Die  nach  äußeren  Merkmalen  zu  den  Derbiden zu  rechnende Form Dnq schließt sich  
 in  ihren  symbiontischen  Einrichtungen  völlig an  die Delphacinengruppe B  an  und  gehört  
 wohl  auch  systematisch  hierher.  Vielleicht  sind  bei  ihr  die  für  Delphaciden  charakteristischen  
 Sporen  an  den  Hinterbeinen  nur  sekundär  verlorengegangen. 
 k)  11. Familie Tettigometridae. 
 Aus  dieser,  in  Europa  nu r mit  der  Gattung Tettigometra  selbst  vertretenen  Familie  
 lagen  bisher  allein  Beschreibungen männlicher  Tiere  vor,  so  daß  über  die  Rektalorgane  
 und  über  die Vorgänge bei  der  Infektion  der Ovarialeier  nichts  ausgesagt werden  konnte.  
 B ü c h n e r   untersuchte  Tettigometra  atra  Hgb.,  S u l c   Tettigometra  obliqua  P a n z .   Von  
 diesen Formen besitze  ich  ein reichlicheres Material, das zum Teil (T.atra) auch zu Lebend- 
 Zoologica,  Heft  98.