
 
        
         
		mendrückt  (Abb.  47 c),  schließlich  die  Symbionten  förmlich  aus  ihnen  herausquetscht  
 (Abb.  47 d)  und dann  das  entleerte Keilzellnest nach außen stößt, indem es sich wieder über  
 dem Bi  schließt  (Abb.  47 e),  das  inzwischen den Symbiontenballen verschlungen hat. 
 Bei  den  übrigen  Formen  verläuft  die  Infektion  ganz  ähnlich,  soweit  ich  das  an  den  
 mir  vorliegenden  Stadien  zu  beurteilen vermag.  Stets  liegt  zuletzt  ein  kugeliger  Symbiontenballen  
 von  innen  her  der Eioberfläche  an und  enthält  zwei  Symbiontensorten,  die  
 mit  den  Infektionsformen  im  Rektalorgan und den a-Organen identifiziert werden können. 
 Gänzlich  abweichend  verläuft  die  Infektion  nur  bei  Ag,  der  Form,  die,  wie  wir  sahen,  auch  in  bezug  auf  die  
 Organe  und  Symbionten  eine  gesonderte  Stellung  einnimmt.  Der  Keilzellfollikel  besteht  aus  sehr  flachen,  im  Querschnitt  
 langspindelförmigen  Zellen  (Abb.  48 a),  die  sich  in  zwei  Schichten  tangential  übereinander  geordnet  haben  
 und  so  flach  sind,  daß  die  infizierenden  Symbionten  nur  in  einer Schicht  nebeneinander  liegen  können.  Es  lassen  sich  wieder  
 dunklere  und  schlankere  Rektalsymbionten  von  plumperen  und  helleren  a-Organformen  unterscheiden.  Auch  hier  
 beginnt  relativ  frühzeitig  die  Ausbildung  eines  linsenförmigen  Hohlraums  zwischen  Eipol  und  Follikel,  vor  allem  infolge  
 des  Durchbiegens  der  Keilzellschicht  nach  unten.  Da  eine  Vermehrung  der  Symbionten  in  den  ausgedünnten  Keilzellen  
 offenbar  nicht  gut  möglich  ist,  treten  ohne  vorherige  Anreicherung  im  Follikel  schon  Symbionten  in  den  stark  vergrößerten  
 Hohlraum  über,  während  noch  neuankommende  von  außen  die  Keilzellen  infizieren  (Abb.  48 b).  Leider  ist  das  
 mir  vorliegende  $   so  jung,  daß  die  vollständige  Darstellung  dieses  so  abweichenden  Infektionsmodus  nicht  möglich  ist.  
 Es  ist  aber  anzunehmen,  daß  immer  neue  Smybionten  durch  die  flachen  Keilzellen  hindurchwandern  und  sich  erst  im  
 Hohlraum  zu  einem  Symbiontenballen  sammeln  bzw.  auch  vermehren. 
 In   der G r u p p e   B  fehlen  die  a-Organe,  dafür treten die f-Organe neu auf. 
 Bau  und  Lage  der  R e k t a l o r g a n e   ist  schon  in  der  Gruppe  A  mitbesprochen  worden.  Das  umhüllende  Darmepithel  
 ist  nur  bei  Aj  noch  membranartig  dünn,  bei  A0  schon  stellenweise  kräftig  gefältelt  und  aufgelockert  und  bei  Ah  
 unterscheidet  es  sich  nur  wenig  von  dem  normalen  Rektalepithel,  besitzt kräftige  Kerne  und  dichtes  Plasma mit gefalteter  
 Oberfläche.  Dagegen  bleibt  das  Mycetocytenepithel  auch  hier  stets  straff  und  dünn  um  die  großen  zweikernigen  Myceto-  
 cyten  ausgespannt.  Die  flachen  Kerne  finden  sich  hauptsächlich  in  den  Außenflächen.  Sehr  verschieden  ist  auch  die  
 Form  der  Mycetocytenkerne:  stark,  fast  schriftzeichenförmig  verzweigt  bei  Aj,  kurzzackig  geweihartig  verästelt  bei  Ae,  
 und  kompakt  rundlich  oder  nur  schwach  gebuchtet,  wie  wir  sie  bei  den  Derbiden  antreffen  werden,  bei  Ah.  Als  S y m b 
 i o n t e n   beherbergen  die  Mycetome  lange  (Ae)  oder  kurze  (Ai? Ah),  kräftige,  gewundene  Schläuche  von  üblichem  Bau.  
 Die  Infektionszustände  unterscheiden  sich  durch  dunkleres  und  dichteres  Plasma  und  sind  bei  Äe  und  Aj  kaum  größer,  
 bei  Ah  sogar  kleiner  und  schlanker  als  die  Normalinsassen. 
 Die  bei  Ae  und  A;  noch  zweiteilig  entwickelten  X- O r g a n e   zeigen  in  ihrer  Anordnung  hintereinander  sowie  
 durch  ihre  sackartig  gedrungene  Form  bei  den  cf cf  noch  gewisse  Anklänge  an  die  Verhältnisse  in  der  A-Gruppe  
 (Abb.  VIII b).  Die  weiblichen  Organe  von  A;  sind  allerdings  schon  länger  gestreckt  und  gewunden  wie  die  ungeteilten  
 X-Organe  von  Ah  (Abb.  V i l l a   und  IX).  Die  Mycetome  von  Aj  enthalten  bei  stark  reduziertem Wirtsplasma  extrem  zerschlissene  
 und  aufgelockerte  R i e s e n s y m b i o n t e n   mit  hellem  Grundplasma  und  zahlreichen  kleinen  und  größeren  
 Granulationen.  Bei  Ae  und  Ah  umgibt  dagegen  das  Wirtsplasma  mit  schmäleren  (Ae)  oder  breiteren  (Ah)  Spangen  alveolenartig  
 jeden  einzelnen  Symbionten.  Die  Kerne,  die  bei  Ae  noch  auf  das Wandplasma  und  die  Radialsepten  beschränkt  
 bleiben,  verteilen  sich  bei  Ah  regellos  über  die  zentralen  Plasmabrücken,  ja  meiden  fast  das  wandständige  Plasma  
 (Abb.  49).  Sie  sind  ungewöhnlich  groß  und  bei  Ae  schwächer,  bei  Ah  stärker  gelappt,  dagegen  sind  die  Riesensymbionten  
 fast  gar  nicht  gegliedert  und  relativ  klein,  sondern  rundlich  polygonale,  kaum  gebuchtete  Brocken,  deren  dunkles,  dichtes  
 Plasma  von  kleinen  Granulis  und  Vakuolen  erfüllt  ist.  So  erinnern  auch  die  X-Organe  von  Ae,  besonders  aber  die  
 von  Ah,  stark  an  die  entsprechenden  Mycetome  der  Derbiden. 
 Die  durchweg  unscheinbaren,  kleinen  f -Or g a n e ,  denen wir hier zum ersten Male be-  
 gegnen,  sind  bei A„ und Ah paarig, bei A, unpaar  entwickelt.  Bei  Aj  finden wir  einen  langen  
 schmalen Schlauch,  beim  §  in flachem Bogen weiter hinten im Abdomen gelegen, beim  
 &  dagegen  hufeisenförmig  gekrümmt  und  zwischen  die  vorderen  X-Organe  eingespaimt,  
 wobei  die  Schenkel  stets  nach  hinten  gerichtet  sind.  Die  f-Organe  von  A„  liegen  als  gewundene  
 Schläuche  hinten  seitlich  im Abdomen.  In  beiden Fällen  bestehen  die Mycetome  
 aus  einreihigen Ketten kleiner  polygonaler  bis  hufeisenförmiger,  einkerniger Mycetocyten  
 (Abb.  50),  die  von  einem  flachen  Epithel mit  chromatinarmen  Kernen  umschieden  werden. 
   Die Mycetocytenkerne  sind  dagegen  stets  dunkler  und meist  von  rundlicher  Gestalt.  
 Die  S ymb i o n t e n   bilden  ein  zartes  Gerinnsel,  in  dem  die Einzelformen nicht  erkennbar 
 sind.  Wahrscheinlich  handelt  es  sich  um  kleine kugelige Gebilde.  Etwas  abweichend  sind  
 die kleinen,  rundlich polygonalen f-Organe  von Ab  gebaut,  die  etwa  in  der Mitte  des Abdomens  
 ins Fettgewebe  eingebettet  liegen. Ungefähr  1 ^ - 1 5  große einkernige Mycetocyten  
 werden von einem hohen,  auffälligen Epithel umhüllt, dessen helle, rundliche Kerne in den  
 blasig  erweiterten  inneren  Teilen  der  oft  zylindrischen Zellen liegen (Abb. 51). Große Tracheen  
 ziehen  zwischen  den Mycetocyten  entlang. Die Mycetocyten  sind  angefüllt mit  blassen, 
   sehr  kleinen,  offenbar  kugeligen  Symbionten.  Von  außen  dringen  die  Epithelzellen  
 zottenartig  gegen  die  Mycetocyten  vor  und  bedingen  die  merkwürdig  gezackte  Außenkontur  
 derselben. 
 Zur  völligen Kenntnis  der E i i n f e k t i o n   besitze  ich  kein  geeignetes  Material,  aber  
 stets  findet  sich  hier  am Ende  ein  kleiner  rundlicher  Symbiontenballen,  der  wie  gewöhnlich  
 flach  der Eioberfläche anliegt.  E r  ist  angefüllt mit  dunklen,  schlanken,  etwas  gebogenen  
 Schläuchen,  die  aus  dem  Rektalorgan  stammen, während Vertreter  des f-Organs  nur  
 unscharf  als  lockeres: Gerinnsel  zwischen ihnen zu  vermuten  sind.  Bei A h  bildet sich schon  
 zu  Beginn  der Follikelinfektion  ein  Spaltraum  unter  dem Eipol,  der  sich  später  zu  einem  
 kegelförmigen Hohlraum  erweitert  und  die Symbionten  aufnimmt,  die  die Keilzellen  verlassen. 
 b)  2. Familie Derbidae. 
 Bisher  gelangte  nur  eine  Art  aus  dieser  umfangreichen  und  in  systematischer  Hinsicht  
 ^vermutlich  sehr  heterogenen  Familie  zur  Untersuchung,  und  zwar  die  Meenopline  
 Xisia  atrovenesa,,  bei  der  B ü c h n e r   hefeartige Schläuche  in  paarig  entwickelten  Zonen  
 des  Fettgewebes  feststellte.  Mir  liegen  mehrere,  leider  meist  völlig  unbestimmbare  Derbinen  
 und  einige  Vertreter  der  Meenoplinen  vor,  während  von  den  auf  die  orientalische  
 Region  beschränkten Kermesiinen  vorläufig  noch  keine  Form  zugänglich  war. 
 1.  Unterfamilie Derbinae. 
 -■',1  den Anfang dieser, meist disymbiontisehe,  oft  sogar  nur  monosymbiontische  Formen  
 enthaltenden U nterfamilie stelle ich die A rt Mpb,  die mit fünf verschiedenen Symbionten  
 allen  bisher  bekannten  Symbiontenträgern  gegenüber  den  „Rekord“  innehält.  Schon  
 deshalb  möchte  ich  sie  lieber  den  meist polysymbionten  Cixiinen  zuordnen,  wofür  auch  
 manche  histologische  Einzelheit,  vorzüglich  im Bau  der  Rektal-  und  X-Organe,  spricht.  
 Ein ganz zarter Querkiel, den ich zwischen Scheitel  und Stirn als unscharfe Trennungslinie  
 auffinden  konnte,  zeigt,  daß  diese  Form  auch  unter Berücksichtigung  der Chitinmorphologie  
 nicht  eindeutig  zu  den  Derbiden  gerechnet  werden  kann,  deren  Stirn  und  Scheitel  
 ja  eine t>js zum Clypeus durchlaufende Rinne bilden soll  (H a u p t   1929). Außerdem erinnern  
 die  Wachsdrüsenfelder  an  den  letzten  Abdominalsegmenten  derBf?  sehr  an  ähnliche Bildungen  
 der  Cixiinen,  besonders  Oliarus.  Wie  sich  im  folgenden  noch  mehrfach  zeigen  
 wird,  enthält  offenbar  die Familie  der Derbiden zahlreiche Vertreter  anderer Fulgoroiden-  
 familien,  die  nur  infolge  einer  Konvergenzerscheinung  (extrem  flügelig  erhobene  Stirn-  
 und  Seheitelränder,  die  ein  Zusammenrücken  der Augen  bedingen),  hierher  gestellt worden  
 sind,  weshalb  eine  schärfere  Abgrenzung  der  Derbiden  auf  Grund  neuer  Merkmale  
 gefordert werden muß. 
 Mpb  besitzt  paarige  X-Organe  und  natürlich  ein  Rektalorgan  bei  den  99,  paarige  
 a-Organe  und  zwei  weitere  unpaare  Organe,  zu  denen  sich  noch  ein  fünfter  Symbiont  
 gesellt,  der  stellenweise  das  Fettgewebe  besiedelt  (Abb.  X a   und  b). 
 Zoologica,  Heft  98.