
förmig- verdickt ist, während das distale ungefähr in rechtem Winkel zur Seite gebogen ist
(Abb. 171).
Bei der Epidermis liegen nach T h i e l e (37, S. 259) zwischen den gewöhnlichen schmalen
Zellen in großer Zahl rundliche, helle Zellen von ziemlich bedeutendem Umfang, deren
Kerne basal liegen. In T h i e l e ’s stark entfärbten Präparaten kann ich sie nicht mehr auf-
finden. Auch K o w a l e v s k y und M a r i o n beschreiben diese hyalinen Elemente und halten
sie für muköse Zellen (cf. 15, S. 31; Taf. 3, Fig. 3 g), sodaß sie sicher vorhanden sein werden.
Gegen die Kutikula ist die Epidermis ganz scharf abgegrenzt; keulenförmige Fortsätze
dieser sind nach T h i e l e nur spärlich entwickelt. Der Konservierung wegen sind sie aber
größtenteils in T h i e l e ’s Präparaten verloren gegangen. K o w a l e v s k y und M a r i o n bilden
somit mehr Papillen ab, als von T h i e l e angegeben worden sind (Abb. 174, ep.p.). Ih r proximaler,
sehr schmaler Teil besteht aus wenigen Zellen, während der distale Teil sehr stark
angeschwollen ist, so daß er gewöhnlich eine von außen nach innen zusammengedrückte
Eiform zeigt (cf. 15, Taf. 3, Fig. 3). In ihm liegen proximal einige Zellkerne; auch enthält er
oft Teile eines drüsigen Sekretes, doch ist dieser Raum in T h i e l e ’s P räp a ra t meist hohl,
in einigen Fällen nach außen geöffnet. K o w a l e v s k y und M a r i o n beschreiben ebenfalls
die Epidermispapillen, welche sie als drüsig ansehen (15, S. 31).
F l im m e r h ö h l e , B a u c h f u r c h e , B a u c h d r ü s e n . Die Bauchfurche beginnt kra nial
mit einer Grube, der Flimmerhöhle, welche durch eine Falte in zwei Hälften geteilt
wird; das ziemlich hohe Epithel enthält ovale Kerne und träg t große Zilien (Abb. 174, f.h.).
Die großen Drüsenzellen der vorderen Bauchdrüsen, die „tissu cartilagineux“ von K o w a l
e v s k y und M a r i o n (15, S. 36), liegen um die Ventralganglien und lateral vom Vorderdarm
(Abb. 173, v.b.d.); ihr Inhalt ist mehr oder weniger gefärbt, feinkörnig, mit rundlichen
Kernen. Die hinteren Bauchdrüsen (Abb. 176, h.b.d.) erwähnen K o w a l e v s k y und M a r i o n
(15, S. 47), T h i e l e aber nicht; diese Drüsen zeigen normalen Bau und Lage. — Kranial
vom Analraum verschwindet die mediane Bauchfalte plötzlich, und die beiden lateralen
werden stärker; kaudal vom Ende der ersteren ist das Epithel im Grunde der Furche zilienlos,
von einer dünnen Kutikula bedeckt, welche sich auf den beiden lateralen Falten bedeutend
verstärkt und hier einige blattförmige Spikula trägt. Lateral von diesen Falten treten
die vorher beschriebenen Haken auf. Die Furche läuft dann nach T h i e l e (37, S. 260) in den
kranialen Teil des Analraumes aus, während sie nach K o w a l e v s k y und M a r i o n gleich
kranial vom Analraum auf hören soll (15, S. 34). Ich kann T h i e l e ’s Angabe bestätigen.
A t r i u m u n d S i n n e s o r g a n . An der Atrialöffnung ist das Epithel hoch. Die Atrialleisten
(Abb. 172, a.l.) sind vorhanden und setzen sich an der dorsalen Seite fort, was von
T h i e l e unrichtig als Mundfalte gedeutet wird (37, S. 261). Zwischen den ventralen und
dorsalen Teilen der Atrialleisten stehen die Cirren, wie es scheint, in drei Querlinien (Abh.
172, ci.). Über die histologischen Verhältnisse erlaubt die Beschaffenheit von T h i e l e ’s P rä paraten
keine nähere Angaben; nur so viel ist klar, daß drüsige Bestandteile in den Enden
der Cirren enthalten sind; am proximalen Ende der Cirren liegen ansehnliche Ganglien
(Abb. 172, g.z.). Das dorso-terminale Sinnesorgan ist in der Ein- oder in der Dreizahl vorhanden
(Abb. 176, d.t.s.). Bei T h i e l e ’s Exemplar enthält die Kutikula zahlreiche, über den
Organen liegende Spikula, deren Berührung vermutlich durch die Sinnesorgane zur Wahrnehmung
gelangt.
A n a l r a um . Von Interesse sind die Verhältnisse des Analraumes (Abb. 176, a.r.).
Schon erwähnt sind die Hakenbündel, die sich weit in denselben hineinziehen; kranial von
ihnen liegen die Enden der beiden Kopulationsspikula (cf. 37, Taf. XV, Fig. 104). Im kaudalen
Teil der tiefen, spaltförmigen Grube reicht im Anschluß an die Hakenbündel auch
die äußere Kutikula mit kleinen Stacheln in den Analraum hinein. Dorsal vom Ende
dieser Kutikula beschreibt T h i e l e in der äußeren Hälfte des Epithels, welches hier, wie
überhaupt im Grunde des Analraumes, hoch und stark bewimpert ist, zahlreiche, kleine,
braungrüne Körnchen, welche an diejenigen erinnern, die „sich in den Nierengängen von
Mollusken finden“ (37, S. 263; cf. Taf. XV, Fig. 105). Die Beschaffenheit von T h i e l e ’s P rä paraten
läßt eine Kontrolle dieser Einzelheiten nicht zu. Außerdem ist zu berichten, daß
neben dem kranialen Teil des Analraumes eine große Masse von Zellen angehäuft ist, welche
T h i e l e mit Unrecht Chloragogenzellen nennt und in der T h i e l e ein Homologon der Prae-
analdrüse von Amphimenia neapolitana (T h ie le ) vermutet (cf. Taf. XV, Fig. 104). K o w a l
e v s k y und M a r i o n beschreiben ebenfalls eine drüsige Masse, welche kranial vom prae-
kloakalen Organ und ventral vom Darm liegt (15, S. 47); (Abb. 176, p.a.d.). Sie ist nach den
hinteren Bauchdrüsen hin durch ein Band aus Längsfasern abgegrenzt und erinnert nach
K o w a l e v s k y und M a r i o n an die Praeanaldrüse von Proneomenia sluiteri H u b r e c h t .
Die Kopulationsspikula sind von K o w a l e v s k y und M a r i o n erkannt worden.
V e r d a u u n g s o r g a n e . Der Vorderdarm erweitert sich zu einer umfangreichen Höhlung,
die kaudal durch eine starke Falte abgegrenzt wird (Abh. 174, v.d.). Das Epithel
bildet sonst kleinere Querfältchen; es ist kutikularisiert und von mäßiger Höhe. Die Muskulatur
des Vorderdarmes besteht aus Ring- und Längsfasern. Unmittelbar kaudal von der
großen Ringfalte münden die ventralen Speicheldrüsen aus, zwei äußerst lange Schläuche
(Abb. 174, v.s.d.), die ventral vom Darmtrakt gelegen sind. Ihre Wandung besteht aus
einem hohen, drüsigen Epithel (cf. 37, Taf. XV, Fig. 106), dessen Sekret aus deutlichen,
von Eosin stark gefärbten Körnchen besteht. Wahrscheinlich liegen zwischen den Drüsenzellen
nicht sezernierende Elemente, die aber in T h i e l e ’s Präparaten kaum zu erkennen
sind. Im kaudalen Abschnitt des Vorderdarmes liegt eine gut entwickelte Radula, deren
mittlerer Teil in den Vorderdarm emporragt, während das kraniale Ende in einer Tasche,
das kaudale in seiner Scheide steckt (Abb. 174, r.). Jede Querreihe besteht aus 14 Zähnen
(Abb. 175, r.); die zwei mittleren sind ziemlich breit, in der Mitte etwas eingeschnürt; die
laterad folgenden schmal und sehr spitz, am distalen Ende ein wenig gebogen; sie nehmen
laterad an Größe zu; endlich die äußersten sind ziemlich breit, am Ende gabelförmig, zweispitzig
(cf. 37, Taf. XV, Abb. 101). N i e r s t r a s z macht, was die Radula betrifft, folgende
Bemerkungen: „Nach den Angaben von K o w a l e v s k y und M a r i o n (15, Taf. 4, Fig. 14)
und von T h i e l e (37, S. 262) unterliegt es keinem Zweifel, daß die Radula dieser Form
einer Basalmembran entbehrt. Von einer doppelten Anlage der Radula zeigen weder T h i e l e ’s
noch K o w a l e v s k y ’s und M a r i o n ’s Beschreibung und Abbildungen eine Spur. Eine Figur
aber von K o w a l e v s k y und M a r i o n verdient unsere Aufmerksamkeit, nämlich Figur 15,
Tafel 4. Hier sieht man einen Querschnitt, in welchem die R adula zweimal getroffen worden
ist. Der dorsale Radulaschnitt stellt die Radula in der Radulatasche dar und man konstatiert,
daß letztere auch hier durch ein Septum in zwei miteinander kommunizierende Teile
getrennt wird. Beschreibungen der Radulatasche dieser A rt fehlen leider“ (22, S. 671).
Beiderseits von der Scheide liegt eine geringe Anzahl großer Knorpelzellen mit rundlichen
Kernen und deutlichen Nucleoli. Auch K o w a l e v s k y und M a r i o n beschreiben Knorpelzellen
und zwar ventral von der Radula (Abb. 174, kn.). Der weite Mitteldarm (Abb. 174,
m.d.) hat k ranial ein stark ausgehildetes Mitteldarmcoecnm (Abb. 174, m.co.), sodann ziem