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 wird.—Die Organe von Crepusia,  Poiocera monacha(Abb. 95 a n .b ) ,P s, P* und Lc sind  
 dicht mit mittelgroßen,  gedrungenen polygonalen  Kurzschläuehen  angefüllt,  deren  helles,  
 homogenes Plasma keinerlei Einschlüsse aufweist. In  den Organen von L „L b, Poiocera per-  
 spicillata,  P y und  P„ fand  ich  dagegen  nur  ein  grobmaschiges  schaumiges  Netzwerk  (Abbildung  
 94 a  u,  b)  ohne ’jegliche Füllung,  so  daß man  leicht  geneigt  sein  wird,  dieses  Ge  
 webe  garnicht  als  ein  symbiontisches  Organ  anzuerkennen,  obwohl  natürlich  der  ganze  
 Aufbau,  besonders  im  Vergleich  mit  den  entsprechenden  symbiontenführenden  Organen  
 nahe verwandter Formen,  genüg Grund  dafür bietet. So glaubte ich zunächst nur das leere  
 Wirtsplasmagerüst vor mir  zu haben,  aus  dem  die Symbionten  entweder infolge mangelnder  
 Fixierung  oder  durch Reduktion  von seiten des Wirtsorganismus verschwunden seien.  
 Schließlich  brachte  das  k-Organ  von  L„  des  Rätsels  Lösung,  da  in  ihm  sowohl  das  Netzwerk  
 als  auch  wohl  umschriebene,  kurzschlauehförmige  Symbionten  nebeneinander  und  
 vor  allem  in Übergängen Vorkommen  (Abb.  89). An solchen Stellen ist ganz deutlich zu beobachten, 
  wie sich  die primär  ganz  locker gelagerten Symbionten dichter aneinander drängen  
 und  ihre Wandmembranen  miteinander  verkleben, so daß schließlich ein einheitliches  
 alveoläres Netzwerk  entsteht,  das vor allem deshalb  so  auffällig wirkt, weil der  Inhalt der  
 Symbionten  offenbar  sehr  flüssigkeitsreich  ist  und sich  nur ganz zart anfärbt,  bzw. Völlig  
 hell  bleibt  oder  sekundär  herausgelöst  wird.  Vermutlich  beruht  dieses  Zusammensintern  
 der  Symbiontenhäute  auf  Quellungsvorgängen  bei der Fixierung. -S ila s  Riesensyncytium  
 bei  L„  enthält  abweichend  gebaute Symbionten  (Abb.  81):  kleine,  sehr  lange  und  dünne  
 Schläuche in ungeheuren Mengen®-Soweit mir  erwachsene  S B o r lie g e n   (Poiocera  mo-  
 nacha, P s,P x,P y),  konnte  ich,  mit  Ausnahme von Creimsia nuptialis, überall besondere I  n -  
 f e k t  i o n s f o rme n   feststellen,  die  in kleinen,  den Infektionshügeln der a-Organe funktionell  
 entsprechenden,  wenigkernigen  Syneytien  herangebildet  werden  (Abb.  88 a  und  b).  
 Diese Infektionssyncytien liegen  einzeln  oder  in kleinen Gruppen, manchmal streckenweise  
 zu einer epithelartigen Schicht aneinander'gereiht  (Px) und über  die gesamte Oberfläche des,  
 Organs verteilt dicht unter der  epithelialen Umhüllung des Mycetoms.  Ihre Kerne  schmiegen  
 sich meist flach der Wand  an und sind weniger  gezackt  als  die  der  großen S y nÄ ie n ,  
 aber  auch  relativ chromatinarm.  Das  Innere  der Syneytien ist von einem alveolären plasmatischen  
 Netzwerk  erfüllt, in  dem  einzeln die verhältnismäßig wenigen Infektionsförmen  
 liegen,  die  sich  deutlich  von  den  normalen  Symbionten  unterscheiden.  Sie) sind  meist  
 größer,  ihr  lockeres  Plasma  ist  noch  zarter  und  blasser  und  ihre  polygonale,  sehr  
 variable  Kontur  gezackt  und  eingedellt.  Vor  allem  infolge  dieser  geringen  Färbbarkeit  
 der  Symbionten  fallen  die  Infektionssyncytien im Gesamtbild ;als hellere Zonen sofort ins  
 Auge. — Wenn ich  auch  ihre Entstehung mangels geeigneter Stadien nicht verfolgen kann  
 ■ a u f  larvalen Zuständen  der Mycetom® ist  noch  nichts von  ihnen  zu bemerken -9 ,  so  ist  
 doch  vielleicht  gerade  deshalb  und vor  allem  auf Grund  der  histologischen Bilder  zu  vermuten, 
   daß  es  sich  um  syncytial  verschmolzene  bzw.  durch  mehrfache  Amitosen  mehrkernig  
 gewordene Zellelemente  des  Epithels  handelt,  die  normale  Symbionten  aufnehmen  
 und  zu  Infektionsstadien  umzüchten, wobei  sie  natürlich  ansehwellen  und  sich  schließlich  
 als  kugelige Blasen  in  das  Innere  des Mycetoms  vorwölben.  Da  dieser  Prozeß  sicher  allmählich  
 und  unter  fortwährender  Symbiontenaufnahme  vor  sieh  geht,  ist  er  demgemäß  
 weniger  deutlich  zu  beobachten  als  bei  den  Infektionshügeln,  wo  eine St  exogene,  sterile  
 Zellmasse erst nach geraumer Zeit von Symbionten besiedelt wird. Man kann diesen Modus  
 der  Infektionsformenbildung  als  eine Weiterentwicklung  der Verhältnisse  auf fassen,  wie 
 sie  bei  den  b-Organen  der  Cixiinen  auftreten,  wo  die Symbionten  dicht  unterhalb  und  in  
 dem wenig veränderten  Epithel  sehr  unauffällig zu  Infektionsstadien  umgebildet  werden.  
 Überhaupt  besitzen  ja  die  k-Organe  sehr  große  Ähnlichkeit  mit  den  b-Organen,  die  sich  
 im  Epithel,  im  inneren  Aufbau,  der  Tracheenversorgung  und  auch  in  den  Symbionten  
 deutlich ausdrückt. 
 Merkwürdigerweise  ist  in  einem  Falle,  nämlich  bei  La,  das  Epithel  des  k-Organs  
 ebenfalls  von  einem  vierten  Symbionten  befallen  und  zu  einem  Epithelmycetom  umgestaltet  
 (Abb.  87  a  und  b),  das mit  einer Dicke von der halben k-Organhöhe dieses kleine  
 Mycetom  umgibt.  Die  Epithelzellen  sind  hier  zu  einem  einheitlichen  Syncytium  verschmolzen, 
   in  dessen  regellos  verteilten  Wirtsplasmafetzen  die  verschieden  gestalteten,  
 bald  größeren,  bald  kleineren,  ganzrandigen  oder  gelappten,  chromatinarmen Kerne  verstreut  
 liegen. An  der Peripherie, wo  das  Plasma oft noch eine zusammenhängende Schicht  
 darstellt,  ha t  sich,  offenbar  sekundär,  wieder  eine  epitheliale  Hülle  aus  abgeplatteten  
 Zellen  herausgebildet.  Das  Ganze  ist  ziemlich  dicht  von  kräftigen,  sehr  langen,  stabförmigen  
 derben  Schläuchen  erfüllt,  die  mit  ihrem  dichten,  homogenen  Plasma  den  In sassen  
 der  e-Organe  der  Cixiinen  und  der  Form nach auch den Fettgewebsbewohnern von  
 F la  ähneln.  Sie  liegen  alle,  mehr  oder  minder parallel zu kleinen Bündeln geordnet  in der  
 Richtung  der  quer  zum  Abdomen  gestellten  Hauptachse  des  k-Organs,  offenbar  von  dem  
 vorherrschenden  Gewebedruck  orientiert.  Leider  besitze  ich  nur  Larven,  so  daß  ich  über  
 etwaige  Infektionsformen  hier  nichts  berichten  kann.  Ob  dieses  Epithelorgan  mit  den  
 ebenso  bezeichneten  Bildungen  an  den  a-Organen  der  oben  besprochenen  Formen  (Cre-  
 pusia,  Lb  und  P s)  gleichzusetzen  ist*  läßt  sich  deshalb  nur  schwer  entscheiden,  obwohl  im  
 Bau  und  in  der  Form  der  Symbionten  einige  Anklänge  bestehen. 
 Über  den  Verlauf  der E i i n f e k t i o n   konnte ich leider keine Feststellungen machen,  
 weil  in  den  untersuchten  Ovarien  die  Ovocyten  alle  entweder  noch  zu  jung  oder  schon  
 fertig  infiziert  sind.  Der  Infektionsprozeß  geht  offenbar  sehr  schnell  vor  sich,  denn  ich  
 tra f  in  dem  gleichen  Ovar  neben  eben  den  Symbiontenballen  aufnehmenden  Eiern  oft  
 solche,  die  zwar  nur  wenig  jünger  sind,  aber  selbst  in  ihrem  Follikel  noch  keine  Spur  
 eines Symbiontenbef alles  auf weisen. — Der  Symbiontenballen  (Abb. 90)  ist  im  Verhältnis  
 zu  dem,  was  wir  bei  den  Eiern  anderer  Fulgoroiden kennen,  zwar  riesig groß,  gemessen  
 an  der Größe  der  von  ihm  infizierten Eier  aber durchaus  normal.  Charakteristisch ist vor  
 allem  seine  Versenkung  in  den  Dotter,  der  sich  hinter  ihm  völlig  wieder  zusammenschließt, 
   ferner  die  ellipsoidisch  abgeplattet,  oft  schwach  konkav  eingedellte  Form  und  
 nicht minder  ein breiter Mantel  dichten,  feinschaumigen  hellen  Plasmas,  das  ihn  allseitig  
 wie  eine  Aureole  umgibt.  Bei  Crepusia  konnte  wenigstens  die  letzte  Phase  seiner  E ntstehung  
 beobachtet werden  (Abb.  91a).  Der  Keilzellfollikel ist zwar von den schon wieder  
 verwachsenen  Rändern  des  normalen  Epithels  bereits  nach  hinten  gedrängt  und  stark  
 zusammengefallen.  E r  ist  aber  auch  auf  der  Höhe  seiner  Funktion  vermutlich  nicht  sehr  
 mächtig.  In   den  Vakuolen  seiner  syncytial  zusammengeflossenen  Zellen  liegen  noch  eine  
 Menge  zurückgebliebener  Symbionten.  Der  Infektionsballen  ist  zwar  schon  völlig  in  den  
 Dotter  versunken,  hängt  aber  noch  kugelförmig  mit  einem  dünnen,  plasmatischen  Stiel  
 an  der  Oberfläche  des  Eipols.  Man  kann  deutlich  sehen, wie  die Dotterränder  sich  hinter  
 ihm  einander  entgegenschieben  und  bald  den  Plasmastrang  zerschnüren  werden,  auf  dem  
 noch die letzten Symbionten  liegen. F ü r gewöhnlich  lassen  sich  unter  der Menge der  dicht  
 den  Symbiontenballen  füllenden  Infektionsformen  drei  Sorten  leicht  auseinander halten,  
 die  den  Insassen  der  drei  Mycetomarten  entsprechen  (Abb. 90):