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 ist ein halbkugeliger Pfropf,  der sich aus  einem spät angelegten Hohlraum entwickelt. 
 Der  N o g o d i n i n e n t y p   ist  durch  eigenartige  Ein-  und  Ausstülpungen  der  Keilzellen, 
   besondere  Hilfszellen  (Dachzellen)  und große Unterschiede in der Zahl der beteiligten  
 Symbiontensorten  gekennzeichnet,  abgesehen  davon,  daß  der  dritte  Symbiont wieder  
 über  Ovarialmycetome  infiziert. 
 Der  I s s i n e n t y p   zeigt merkwürdige Umlagerungen  des  sehr  frühzeitig  angelegten  
 Hohlraumes, ja sein teil weises Verstreichen und eine erneute Bildung zur endgültigen Aufnahme  
 ins Ei. Der Symbiontenballen ist kugelig und  tief  versenkt. 
 Der  C a l i s c e l i n e n t y p   weist  vielfach Anklänge  an  andere  Formen  auf,  doch  wird  
 die Bildung des Hohlraumes hier fast ganz  allein  vom  Eipol  übernommen,  während  die  
 Keilzellen  eine fast  unveränderte Orientierung beibehalten. 
 Bei A s ir a c a  findet die Vermehrung der Symbionten erst nach dem Verlassen des Follikels  
 und  vor  der Aufnahme  in  den endgültigen Symbiontenballen  im Hohlraum  statt. 
 Bei den Vertretern der S i e w o c r a « M S g r u p p e   d e r   Me g ame l i n e n   vollzieht  sie  
 sich sogar  erst im fertigen Symbiontenballen,  einige Zeit  nach  seiner Versenkung  im Dotter. 
  Ferner ist hier fast stets  eine Sonderung der  Symbionten  während  der  Infektion  angebahnt, 
  wie  sie  vereinzelt  auch  bei  einigen  Cixiinen  und  angedeutet  auch  bei  Fulgora  
 vorkommt.  Ähnlich liegen die Verhältnisse in der B-Gruppe, wo  allerdings die Rektalsym-  
 bionten  offenbar  keine  Vermehrungsphase durchmachen.  Der große kugelige Symbiontenballen  
 wird tief in den Eidotter versenkt. 
 Die  hefeführenden D e l p h a c i d e n   sind  durch  den  sogenannten  „ g l e i t e n d e n   I n f 
 e k t i o n s t y p “ ausgezeichnet.  Neben der als Füllmasse auftretenden Menge der unscheinbaren  
 f-Symbionten  ist  die Anzahl  der  infizierenden  Hefen,  wie  fast  immer,  sehr  gering.  
 Sie  passieren  die  Follikelzellen  fast  ohne  Aufenthalt  und  ohne  nachhaltige  Veränderungen  
 in  ihnen  hervorzurufen  und  sammeln  sich  erst in dem Hohlraum an, der sich in m erkwürdiger  
 Weise  schon  sehr  viel  früher mitten  im Dotter  des  Eipols  bildet  und  erst  dann  
 zwischen  die Keilzellen  vorrückt.  Eine  Trennung  zwischen  Follikel-  und  eigentlicher  Eiinfektion  
 kann  also  hier  nicht in  der üblichen Weise durchgeführt werden. 
 Einen  völlig  anderen Weg  schlagen  die m- S ymb i o n t e n   der  Fulgorinen  und  die  
 n - S ymb i o n t e n   der  Nogodininen  bei  der  Übertragung  ihrer  Infektionsstadien  auf  die  
 Nachkommenschaft des Wirtes  ein. Ih re  Infektionsstadien  I.  Ordnung  gründen  schon  auf  
 larvalen  Stadien  unter  den  Nährkammern  der  Ovariolen  Filialmycetome,  von  denen  aus  
 nun  die  endgültige  Infektion  der  Ovarialeier  vor sich geht. Wie sich schon bei der Anlage  
 dieser  Ovarialorgane  zeigte,  handelt  es  sich  dabei um konvergente Bildungen.  Daher zeigen  
 sich  auch  nun  wieder  einige  Unterschiede,  obwohl  in  beiden  Fällen  die  Infektionsstadien  
 II.  Ordnung  mit  den Nähr plasmasträngen  zu  den  jungen  Ovarialeiern  befördert  
 werden. Aber während  sie beim Nogodininentyp schon im Plasma der Nährkammer heranreifen  
 und dann unmittelbar in die sich formierenden Nährstränge  eingelagert werden,  geraten  
 sie beim Fulgorinentyp erst dann in die zunächst  sterilen Plasmaströme  hinein, wenn  
 diese  das Mycetom  durchsetzen.  Die Symbionten  werden  in  ±   spindelförmigen  Vakuolen  
 in  die  Plasmastränge  eingeschlossen, wobei sich  die  langfädigen  m-Formen  merkwürdig  
 spiralig  aufwickeln  müssen.  Auch  nach  der  Ankunft  im  oberen  Eipol  der  Ovarialeier  
 verbleiben  die  Symbionten  in  den  sich  nunmehr  abkugelnden  Vakuolen.  Leider  
 ist  ihr weiteres  Schicksal  unbekannt.  Auch  hier werden  die Ovarialeier  nur  in  einem  
 bestimmten, wenn auch viel jugendlicheren  Alter  als  bei  der  Follikelinfektion  mit  Symbionten  
 beschickt.  Vorher  bleiben  die  Nähr plasmastränge  steril,  hinterher  reißen  sie  ab  
 und  die  Ernährung  der  Eier  durch  die  Follikelzellen beginnt. 
 Die  Bildung  des  Rektalorgans  als  Filialmycetom  der  Riesensymbionten  ist  uns  als  
 eine  infolge  ihres Hypertrophierens  notwendig gewordene Maßnahme zur Sicherung eines  
 infektionstüchtigen  Symbiontenstammes  verständlich geworden;  der merkwürdige Umweg  
 den  die  m-  und  n-Symbionten  bei  der  Infektion  der  Ovarialeier  mit  der  Einschaltung  
 besonderer  Filialmycetome  in  den  Ovariolen  einschlagen,  kann  dagegen  nur  in  der  
 Weise  erklärt werden,  daß  sie als relativ  junge  Symbionten  gewissermaßen  noch  tastend  
 auf der Suche  nach geeigneten Übertragungsmethoden  sind,  bzw.  zunächst  eine  zwar  umständlichere, 
  aber wohl sicherere Straße begehen,  als  die der Follikelinfektion mit den frei  
 werdenden Infektionsstadien darstellt, wie sie von  den  „älteren“ mit  ihnen zusammen vorkommenden  
 Symbionten  aber schon lange  bzw.  immer  benutzt  wird.  Einen  tatsächlichen  
 Hintergrund  finden diese Spekulationen einmal  in  dem Umstand,  daß  nur Begleitsymbion-  
 ten  so  abweichendes Verhalten  zeigen,  vor  allem  aber  in  den  Verhältnissen  bei  Fulgora  
 europaea.  Der  m-Symbiont  infiziert  hier,  wie  eindeutig nachzuweisen war,  über  die Keilzellfollikel. 
   Trotzdem werden typische Ovarialmycetome  in  allen  Ovariolen  angelegt.  J e doch  
 zeigen sie später +  degenerative Eigenschaften,  da sie nicht von Symbionten besiedelt  
 werden.  Will man nicht die Annahme machen,  daß  ein  Symbiont  völlig  wieder  verloren  
 gegangen  sei,  so  bleibt  als  Erklärung  nur  übrig,  daß  der  stäbchenförmige  m-Symbiont  
 zwar  früher  über  die  Ovarialmycetome  infizierte,  wie  die  m-Symbionten  brasilianischer  
 Fulgora-Arten  noch  heute,  nun  aber  diesen  umständlichen  Weg  verlassen  und  sich  den  
 Rektal-  und a-Infektionsformen angeschlossen hat und über die Keilzellfollikel in das Ovarialei  
 gelangt,  vielleicht weil  das  rationeller  ist. 
 D.  Die Ontogenie  der  symbiontischen Einrichtungen. 
 Die Entwicklung  der  symbiontischen Organe  im  Einzelindividuum  der  Wirtsart  beginnt, 
   genau  genommen,  schon  mit  der  Ovarialeiinfektion.  In  ihrem  weiteren  Verlaufe  
 konnte  sie  vollständig  vorläufig  nur  bei  Fulgora  europaea  und  Cixius  nervosus  verfolgt  
 werden.  Es  ist  jedoch  anzunehmen,  daß  sie  in  den wesentlichen  Zügen  bei  allen  Fulgoro-  
 iden ähnlich verläuft (Fig.  29). 
 Der  gemischte  Symbiontenballen  ru h t  von  den  ersten  Furchungs-  und  Blastoderm-  
 bildungsVorgängen  völlig  unberührt  im  hinteren  Eipol  bis  zur  Invagination  des  Keimstreifs, 
   die  gerade  von  dieser  Stelle  ihren  Ausgang  nimmt  und  infolgedessen  den  Symbiontenballen  
 erfaßt.  Während  er,  förmlich  auf der abdominalen Spitze des Keimstreifens  
 balancierend,  durch  das  ganze Ei  hindurch  nach  dem  vorderen Eipol  geschoben wird,  treten  
 erstmals zellige Elemente des zukünftigen Embryos an ihn heran und nehmen die Symbionten  
 in  sich  auf  und  zwar  nach  Sorten  gesondert. 
 Diese S o r t i e r u n g   d e r   S ymb i o n t e n   ist  eines  der  sonderbarsten,  zugleich  aber  
 typischsten  Phänomene  in  der  embryonalen  Entwicklung  der  Fulgoroidensymbiose. Kam  
 die Konzentration  und Mischung  der  verschiedenen  Symbiontensorten  dadurch  zustande,  
 daß  bestimmte Follikelzellen für alle Symbiontensorten  in gleicher Weise  zugängig waren,  
 daß sie für keine die sonst allen Wirtszellen eigene Abwehrbereitschaft mehr besaßen, bzw.,  
 daß  sie  sie aktiv  aufnähmen  ( B ü c h n e r   1925),  so  wird  die  Sonderung  der  Symbionten  in  
 dem  neuen  Organismus  nun  dadurch  erreicht,  daß Zellen verschiedener Herkunft und mit 
 Zoologica,  Heft 98.  gß