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 noch weiter kaudal die Bukkalkonnektive entspringen. Die Lateralganglien  (Abb.  144,  l g.)  
 sind  deutlich,  während  die  beiden  lateralen  Endganglien  (Ganglia  posteriora  superiora;  
 Abb.  144,  g.p.s.)  durch  eine  dorsale  Kommissur  miteinander  verbunden  sind  (Abb.  144,  
 s.r.k.).  Die  Ventralganglien  (Abb.  144,  v.g.)  sind  ebenso  wie  die  ventralen  Endganglien  
 (Ganglia posteriora inferiora; Abb.  144, g.p.i.)  deutlich. Die ventralen Kommissuren  (Abb.  
 144, v. ko.)  sind regelmäßig und korrespondieren mit den Latero-ventralkonnektiven  (Abb.  
 144, l.v.k.); die Anschwellungen der Stränge fehlen aber. Die Bukkalganglien (Abb. 144, b.g.)  
 liegen  in  der Höhe  der Ventralganglien, etwas  kranial  von  der Radula.  Frl.  v a n   L um m e l  
 beschreibt  4 Bukkalkommissuren,  d.  h.  2  dorsale und  2 ventrale. Von diesen vier Kommissuren  
 habe ich nur eine auf finden können und zwar  eine  ventrale Kommissur. Die Konservierung  
 läßt  jedoch  viel  zu  wünschen  übrig,  und  auch  das  Auffinden  der  Bukkalkommissuren  
 in  gut konservierten,  aber  nicht mit Nervenfärbung  behandelten  Präparaten  ist  
 schon sehr  schwierig. Es ist somit  erwünscht,  nachher  an besser  konserviertem  und  besser  
 gefärbtem Material  solchen  Einzelheiten  nachzugehen. 
 M u s k u l a t u r .  Die Ring- (Abb. 138, r.m.) und Längsmuskeln des Hautmuskelschlauehs  
 sind  schwach entwickelt, während die Diagonalmuskeln  fehlen.  Die Längsmuskeln  schwellen  
 links  und  rechts  von  der Bauchfurche  zu Längswülsten  an  (Abb.  138,  l.m.)  Auch  die  
 Transversalmuskeln  (Abb.  138,  t.m.)  sind  vorhanden,  aber,  der  schlechten Konservierung  
 wegen,  nur mit Mühe  aufzufinden.  Das  horizontale  „Septum“  (Abb.  138,  h.s.)  ist schwach  
 ausgebildet. 
 G e n i t a l o r g a n e .   Die  langen,  hermaphroditischen  Gonaden  zeigen  keine Ausbuchtungen  
 (Abb.  145,  go.).  Im  allgemeinen  entstehen  bei  den  Solenogastren  die  Eier  an  den  
 medianen und die Spermatozoen an den lateralen Wänden. Bei Hypomenia aber entwickeln  
 sich  die  Eier  im  kranialen  Teil  der  Gonaden, während  die Spermatozoen  in  der  kaudalen  
 Hälfte  entstehen.  Eier  sind  nur  sehr  wenige  vorhanden,  Spermatozoen  aber  eine Menge,  
 welche u.  a.  das ganze Perikard  ausfüllen  und  auch  im kaudalen Teil  der Gonaden und  in  
 den  Gonodukten  Vorkommen.  Die  gono-perikardialen Gänge  sind kurz  (Abb.  146,  go.p.g.);  
 das  Perikard  (Abb.  147,  p.k.)  hingegen  groß  mit  zwei  perikardialen  Hörnern  (Abb.  150,  
 p.k.a.). Vom Hinterende des Perikards gleich kranial von den perikardialen Hörnern gehen  
 ventro-lateral  die Gonodukte  ab  (Abb.  149,  go.d.);  sie stehen also  nicht, wie  es gewöhnlich  
 der  Fall  ist,  mit  den  perikardialen Ausläufern  im  Zusammenhang.  Die Gonodukte  ziehen  
 kraniad,  biegen  dann  um  und  ziehen  kaudad. Der  letztere Teil  ist  kurz.  Beide Gonodukte  
 vereinigen  sich  zu  einem  kleinen  praekloakalen  Organ  (Abb.  148,  p.k.o.).  Die Gonodukte  
 haben  ein niedriges Epithel, während Drüsengewebe völlig fehlt. Man kann  hier  also  nicht  
 von Schalendrüsen reden; auch das praekloakale Organ ist nicht drüsig. Anhänge der Gonodukte  
 fehlen. Das Fehlen  von Drüsenzellen und Samenblasen mag wohl, wie auch Frl.  v a n   
 L ummel  bemerkt  (18,  S.  360)  damit Zusammenhängen,  daß  das  Tier  weiblich  noch  nicht  
 vollständig  geschlechtsreif  ist.  Proterandrie ist bei Hypomenia  also  nicht  ausgeschlossen. 
 He r z .   Frl.  v a n   L um m e l  hat  nicht  recht mit  ihrer  Behauptung  (18,  S.  372),  daß  die  
 beiden atrialen Anlagen im allgemeinen bei  den Solenogastren  durch  Einstülpung  der medianen  
 Wände der Gonodukte entstehen. Wo perikardiale Hörner vorhanden  sind,  entstehen  
 die  atrialen Anlagen  als  Einstülpungen  der medianen Wände dieser Hörner, und bei Hypomenia  
 ist das ebenso der Fall (Abb. 151, a.). Also auch hier eine doppelte Anlage des Atriums.  
 Sie setzen sich an  der dorsalen Wand des Perikards  fort und vereinigen  sich  zu  einem  unpaaren  
 Atrium, welches aber seine doppelte Herkunft noch erkennen läßt (Abb. 152, a.). Vielleicht  
 entsteht der Ventrikel in gleicher Weise an den gono-perikardialen Gängen;  die Konservierung  
 ist aber so mangelhaft,  daß  ich  es nicht wage,  in  dieser Hinsicht  ein Urteil  abzugeben. 
   Ebensowenig  sind  atrio-ventrikuläre  Öffnungen  aufzufinden.  Atrium  und  Ventrikel  
 (Abb.  153, ve.)  bleiben mit der dorsalen Perikardwand  vereinigt. 
 2.  G a t t u n g :   Amphiinenia  THIELE 1894. 
 Di a g n o s e .   Körper  wurmförmig.  Bauchfurche  mit  einer  großen  und  zwei  kleinen  
 Bauchfalten;  die Bauchfurche  endet  kranial  vom Analraum.  Ein  dorso-terminales  Sinnesorgan  
 fehlt. Ventral links und rechts von der Bauchfurche ein starkes longitudinales Muskelbündel. 
  Der Vorderdarm öffnet sich in das Atrium. Radula  doppelt  pektinid. Speicheldrüsen  
 groß,  nicht  schlauchförmig,  sondern  gelappt. Mit großem Darmcoecum; keine Mitteldarmausbuchtungen. 
   Das  praekloakale  Organ  öffnet sich  in  den  am meisten  kranialen Teil  des  
 Analraumes. Kopulationsstacheln  fehlen. Analraum  ohne Divertikel  und  ohne Kiemen. 
 S p e c i e s :   Amphimenia neapolitana  (T h i e l e )   1894. 
 Syn . :   Proneomenia neapolitana T h i e l e   1889. 
 D i a g n o s e .   Länge  30  mm;  Längenindex  20.  Zwei  Typen  vom  Spikula:  tangentiale,  
 kleine,  an  beiden Enden  zugespitzte,  und  radiäre,  große,  einspitzige. 
 V e r b r e i t u n g .   Nur  ein  Exemplar,  das  in  der  Nähe  von  Neapel  gefangen  worden  
 war, ist bekannt. Das Tier ist von T i i i e l e  beschrieben worden (37, S. 244). Ich habeTHiELE’s  
 Präparate noch einmal studiert, obgleich sie stark entfärbt waren. Da ich aber wenig hinzuzufügen  
 habe und nur einige Verbesserungen anbringen kann, übernehme ich in der Hauptsache  
 folgendes  aus  T h i e l e ’s  eingehender Beschreibung. 
 Ä u ß e r e   K ö r p e r f o rm .   Eine  Abbildung  dieses  Tieres  fehlt.  Äußerlich  zeigt  das  
 Tier wenig Bemerkenswertes;  es  ist rund  und langgestreckt. Die Länge beträgt 30 mm, der  
 Durchmesser  1,5 mm; Längenindex  20. Kranio-ventral  liegt  das Atrium,  kaudal  die Anair  
 raumöffnung, dazwischen, aber beide nicht  erreichend,  die  kranial  etwas  erweiterte Bauchfurche. 
 I n t e g um e n t .  Der Körper wird von einer sehr mächtigen K utikularschicht (Abb. 154,  
 ku.)  umhüllt,  welche nur  in der Bauchfurche  unterbrochen  ist;  ihr  äußerer Umriß  ist wie  
 gewöhnlich  etwas  unregelmäßig.  Durchsetzt wird  diese  Schicht  von  zahlreichen  Spikula,  
 welche  in  zwei  verschiedenen  Formen  auf treten.  Die  einen  sind  ziemlich  klein,  hohl,  an  
 beiden Seiten  zugespitzt, meist  etwas  gebogen,  die  anderen sind  bedeutend  größer,  nur  an  
 einem Ende zugespitzt,  am anderen Ende  etwas gerundet oder in einem scharfen Rand auslaufend  
 (cf.  37,  Taf.  XIV,  Fig.  52).  Diese  beiden  Stachelarten  sind  auch  verschieden  angeordnet; 
   die  kleinen  liegen  tangential  oder  schräg in der Kutikularschicht, während die  
 großen senkrecht, d. h. radiär in derselben stecken und mit ihren Spitzen über diese hinausragen  
 (cf.  37, Taf. XIV,  Fig.  51). Ventral  dürften  die  letzteren  fehlen,  während  die  kleineren  
 auch  radiäre Richtung  zeigen,  namentlich  unmittelbar an  der Bauchfurche,  die von  
 den  sich  schräg zusammenneigenden Spikula  abgeschlossen  wird. Wiederholt  steckten  die  
 großen  radiären  Spikula  mit  ihrem  proximalen  Ende  in  einer  starken  Einsenkung  der  
 Epidermis,  deren  Grund  eine  ziemlich  große Zelle bildet  (cf.  37, Taf. XIV, Fig.  54  u.  55).  
 Am  nächsten liegt die Annahme,  daß solch  ein Spikulum noch in Bildung begriffen ist und  
 daß die Basalzelle seine Mutterzelle darstellt. Hierauf bezieht sich T h i e l e ’s  früher  im Biol.  
 Zentralblatt  gemachte  Angabe  (36,  S.  725).  Diese  Zelle  dürfte  später  degenerieren,  wäh