
Wirtsplasmas auf große zentrale, geschweifte und anastomosierende Inseln, also gerade
umgekehrt wie sonst in Mycetomen üblich, sowie ihre ungeheure Ausdehnung. Die Sym-
bionten stellen kleine, aber sehr scharf konturierte, blasse Kugeln dar.
Noch winziger, und wie normale Bakterien wirkend, sind die Insassen ma n c h e r
m-Or g a n e (FB und Fulgor a confusa, F x). Sie leben in wenigkernigen Mycetocyten, die
von einem membrandünnen Epithel umzogen werden und infizieren mindestens bei Ful-
gora confusa über besondere Ovarialmycetome durch die Nährplasmastränge.
Die kugeligen a - B a k t e r i e n der OZiarws-ähnlichen Form Cz leben in riesigen Mycetocyten
mit bizarr verästelten Kernen, doch sind diese Mycetocyten nur sehr unregelmäßig
im Fettgewebe des Abdomens zerstreut und nur stellenweise zu kleineren Verbänden
konzentriert. Es liegt hier zweifellos noch eine sehr junge Symbiose vor.
Noch lockerer ist das symbiontische Verhältnis, in dem die kugeligen ^ - B a k t e r i e n
als fünfte Symbiontensorte bei Mpb auftreten. In wechselnder Zahl, Dichte und Häufigkeit
besiedeln sie wenig scharf begrenzte Gebiete des Fettgewebes in der Umgebung des h-Or-
gans, wobei vielfach die Fettzellnatur der Wirtszellen noch deutlich erkennbar bleibt.
Wegen ihrer allgemein kugeligen Grundform sind wohl hier auch am besten die
n - S ymb i o n t e n der Nogodininen anzuschließen, die in eigenartig gebauten Mycetomen
leben und eine sonderbare an Rosettenformen erinnernde Vermehrungsweise besitzen und
stets in verschiedener Größe zu charakteristischen, lockeren Häufchen zusammengeschart
sind. Die Infektion erfolgt über Ovarialmycetome durch den Nährplasmastrom und bringt
einen mannigfaltigen Form- und Größenwechsel der Symbionten mit sich. Sie ähneln
darin etwas manchen m-Symbionten, die allerdings weniger pleomorph sind. Kleine kugelige
Bakterien finden sich auch als einzige Symbiontensorte bei der Derbine Dn0 (Ausnahmefall:
Bakterien als Hauptsymbionten).
Unter den g e d r u n g e n s c h l a u c h f ö rmi g e n , oft etwas polygonalen S y m b i o n -
t e n f o rme n haben die k -Or g a n e der Poiocerinen die vollkommensten Wohnstätten
erhalten. Ihre riesigen, kernreichen Syncytien werden von einem + kräftigen, sterilen
Epithel zusammengehalten, welches vermutlich auch die wenigkernigen Mycetocyten
liefert, die als Bildungszentren der Infektionsformen überall an der Peripherie des Myce-
toms unter dem Epithel liegen. Die Symbionten scheinen außerordentlich leicht zu ver-
quellen. Ihre Infektionsformen sind größer als die Normalsymhionten, sehr blaß und unscharf
konturiert.
Fast ebenso hochentwickelt sind die b - O r g a n e der Cixiiden, nur sind ihre Insassen
meist etwas kräftiger. Vor allem besitzen sie keine besonderen Einrichtungen zur Infektionsformenbildung.
Ihre wenig verschiedenen, höchstens etwas dunkleren Infektionsstadien
verlassen die meist kernreichen Syncytien des Mycetoms an allen Stellen der
Peripherie und scheinen nur kurze Zeit in den Epithelzellen zu verweilen. Wie die k-Sym-
bionten fü r die Poiocerinen, stellen sie für die Cixiusgruppe unter den Cixiinen einen
sehr typischen Begleitsymbionten dar, der offenbar schon längere Zeit in das symbiontische
Verhältnis auf genommen worden ist.
Die Symbionten der q - O r g a n e der Stenocranusgruppe der Megamelinen gehören
wegen ihrer, oft sehr konstanten, bei Stenocranus schwach sichelartig gebogenen Form
zwar hierher, ihr Verhalten ähnelt jedoch durchaus dem der kugeligen p-Symbionten von
Asiraca, indem sie im männlichen Geschlecht sofort nach E in tritt der Geschlechtsreife
mitsamt dem Mycetom zugrunde gehen und völlig verschwinden. Sie leben in einkernigen
Mycetocyten mit riesigen, stark verzweigten Kernen.
Der Form nach gehören auch die Insassen des E p i t h e l o r g a n s von P s in diese
Rubrik, die mit den anderen Epithelsymbionten nicht homologisiert werden können, obwohl
sie sonst ähnliches Verhalten zeigen, vor allem indem sie die Infektionsformen ähnlich
zu bilden scheinen.
Am vielgestaltigsten sind die s c h l a u c h f ö r m i g e n , f ä d i g e n u n d s t a b a r t i g e n
B e g l e i t s ymb i o n t e n ; und mehr als in den beiden anderen Rubriken muß hier betont
werden, daß sie nur in den seltensten Fällen miteinander verwandt sein dürften. — Ein
besonders eigentümliches, aber sehr geschlossenes Mycetom bewohnen die langfädigen
h - S y m b i o n t e n , die sonst auch in ähnlicher Form nicht auftreten. Auf ein membranartiges,
aber kernhaltiges Epithel folgt eine breite Wirtsplasmaschicht, in deren Innenfläche
die Kerne liegen. Ein Teil der Kerne ist gleichsam von den Symbiontenwirbeln
aber auch ins Zentrum des Organs mitgeschleppt worden.
Einen außerordentlich abgewogenen Eindruck erwecken auch die c - O r g a n e der
Oföarwsgruppe, deren Symbionten vermutlich zart fädige Gestalt haben, aber irgendwie
nach Art der Riesensymbionten hypertrophieren. Auch im Bau gleichen die Mycetome
weitgehend den X-Organen, indem Wirtsplasma und Kerne auf eine schmale Wandzone
und sehr distinkte, radiale Septen beschränkt bleiben und im Zentrum ein ähnlicher Hohlraum
entsteht wie bei diesen. Es ist deshalb höchstwahrscheinlich, daß die c-Symbionten
zu den stets und ausschließlich mit ihnen gemeinsam auftretenden fädigen Insassen der
d - O r g a n e in einem ähnlichen Verhältnis stehen wie die Riesensymbionten zu den Rektal-
symbionten, da auch die d-Organe wie das Rektalmycetom ausschließlich im weiblichen
Geschlecht auftreten, den Cf Cf aber fehlen. Da das auch schon auf mittleren und jungen
Larvenstadien so ist, wird der Einwand hinfällig, daß hier vielleicht eine ähnliche R eduktion
des d-Organs im männlichen Geschlecht statthabe wie heim p- und q-Organ gewisser
Delphaciden. Die d-Symbionten leben in ein- bis zweikernigen Mycetocyten, die von einer
kernlosen Membran zusammengehalten werden.
Fädige Bakterien erfüllen auch die großen, einheitlichen Syncytien der e - O r g a n e
mancher Cixiiden. Ein echtes Epithel fehlt ihnen, so daß sie einen relativ jungen Eindruck
machen. Die männlichen Symbionten werden etwas derber als die der weiblichen
Orga ne.
Ein ähnliches Bild zeigt das unpaare 1-O r g a n von Acrisius, dessen zarte Fäden
wirr ein Riesensyncytium bevölkern, in dem auch die Kerne und kleine Plasmainseln
regellos verteilt sind.
Zarte Fädchen enthalten auch die m - 0 r g a n e von F 0, F n und Fj, deren Mycetocyten
± syncytial verfließen. Bei F, infizieren die m-Symbionten über Filialmycetome unter den
Nährkammern der Ovariolen durch die Nährplasmastränge. Von den beiden anderen Formen
liegen nur Larven vor.
Auch die i - O r g a n e der Pyropsinen besitzen fädige bis schlauchförmige Symbionten
in Mycetomen von sehr abweichender Bauart.
Fädig sind ferner die Insassen des unpaaren Mycetoms der Laternariidenlarve Le,
die ich vorläufig zu den Poiocerinen gestellt habe. Vielleicht gehört sie zu einer anderen
Laternariidenfamilie und ihr d ritter Symbiont erhielte dann vielleicht besser einen anderen
Index als k.
Stahförmige, kleine Bakterien enthält das unpaare m - 0 r g a n von Fulgora europaea,
das nur aus locker zusammengefügten Mycetocyten besteht und sehr unausgeglichen wirkt.
Die Symbionten infizierten früher vermutlich ebenfalls über Ovarialmycetome, welche sich