
 
        
         
		I m a g o :  Dunkle Postdiskalbinde beider Flügel schlägt oben beim C? nicht durch, auch  
 die dunklen A derstreifen beider Flügel sind schmäler.  Hflgl. unten mehr braungelb, Baryta  
 Yellow  bis Maize  Yellow  oder  zwischen Maize und  Buff  Yellow,  auch  von  dem  Apex  des  
 Vflgls.  unten  ein  ähnlich  gelber  Fleck,  $  viel  dunkler  als  ö",  mehr  oder weniger  transparent  
 schwärzlich  grau,  die  hellen  tropfenartigen  Submarginalflecke  beider  Flügel  am  
 deutlichsten.  Hflgl.  unten zwischen Maize-  und  Buff  Yellow.  Größte  geographische  Form  
 (Maße Tabelle  2  zu S.  61). 
 M.  largeteaui  pacifica ssp. n. 
 V o r k omme n :   Bisher  bekannt  von  NW-Fukien  (Kuatun:  Siedlung  um  1900  m,  
 Gipfelhöhen  2300 m, Flugplatzhöhe?)  und Chekiang  (Tien mo shan, Wenchow). 
 I m a g o :   Cf  im  ganzen  mehr  rein  weiß  als  Kuangtungtiere,  gemäß  dem  feuchteren  
 Chekiang*-  und  Kuatunklima  die  dunklen  Aderstreifen  nach  Ausdehnung  und  Tiefe  des  
 Braunschwarz  auffallender,  im Vflgl.  breit  bis  zum Unterrand  der  Zelle  (bis  zur  Abzweigung  
 der  untersten Ader  von  ihr),  an  unteren Diskoidale etwa  2,5 mm breit, Irdfeld  distal  
 mehr  verdunkelt.  Hflgl.-Adern  bis  fast  zur  Zelle  breit  dunkel.  Dunkles  Postdiskalband  
 bes.  im  Vflgl.  erkennbar  oder  deutlich.  Unten: Äderung wie  oben, Hflgl.  mehr weiß  (statt  
 gelblich  bei  kuangtungensis).  $:  mehr weißlich  (statt braungelb  bei Kuängtungtieren)  und  
 weniger  transparent,  die  dunkle  Tracheengabel  in  der  Hflgl.-Zelle  fehlt.  Vflgl.:  13  cf Cf  
 39,8—48,7  D —  43,4 mm.  2 B s'47,8  u.  54,5 D  =  51,2 mm. — Imaginalperiode  s. S.  6 . 
 M.  largeteaui schmackeri ssp. n. 
 V o r k omme n :   Auf  Etikett  nur  „China“  angegeben.  Da  S chm a ck er   (Wohnsitz:  
 Schanghai) in Kuling, in den Ningpobergen  (Snow-Valley)  und  in N-Hainan  sammeln ließ,  
 kann  mit  ziemlicher  Sicherheit Kuling  (29,5°  n.  Br.,  116°  ö. L.,  etwa  1800  m Seehöhflals  
 Flugplatz  angenommen werden. 
 I m a g o :   Kleinste  und  im  allgemeinen  am  wenigsten  geschwärzte  pazifische  Kasse.  
 Schwarzer  Streif  an  untern Diskoidale  bei  1   c?  so breit wie bei Kuatuntieren, sinnst schmäler  
 und  viel  schmäler  und  stets  viel  dünner  schwarz  beschuppt.  Hflgl.:  Von  den  distalen  
 Randflecken her  die  dunklen Aderstreifen  plötzlich  stark  verschmälert,  Hflgl.  unten  weiß  
 wie  bei  pacifica.  ?■ braungelb  und  transparent wie  bei Kuängtungtieren,  aber viel  kleiner.  
 B   3  36,4  '46,8. D B   41,0 mm;  2  ?irl -je  47,5 mm. 
 2.  Gattung Delias  H b n r . 
 Vgl.  Taf.  I  und  II. 
 Fühler  lang,  Keule  ziemlich  plötzlich  abgesetzt;  3.  Palpenglied  schlank,  so  lang  oder  
 länger  als  zweites;  Tarsus  mit  Pulvillus  und  Paronychium.  Vflgl.:  Ri  von  der  Zelle,  R3  
 fehlt,  R3  und  R..s  langgestielt;  M3  gestielt  mit  R3  und  R.*5  fü r  ein  Viertel  oder  Drittel  
 der  Entfernung  von  der  Zelle  zum  Apex,  mdc  und  udc  gleiehlang.  Hflgl.:  Humeralader  
 lang,  von  der Basis  distal  zurückgebogen;  R„, Mi  und  M2  gesondert  von  der  Zelle.  Penis  
 nicht wesentlich  länger  als  Tegumen+TJnkus,  von  der Basis an geschwungen, mit  kurzem,  
 dickem,  basalem  Zapfen.  Sakkus  kürzer  als  Tegumen,  oft schlank  an  der Basis  und  distal  
 verbreitert. Tegumen m it großem gegliedertem  Fortsatz.  Unkus  lang,  freier Teil  geschwollen, 
   oft  zwei-  oder .dreigeteilt.  Leichte  Chitinisierung  im  Subskaphium.  Ju x ta   klein  oder  
 mittel,  ausgehöhlt.  Valve  lang,  dick,  mit  großem  Inuensack  und  deutlicher  zentraler 
 Grube, Dorsalrand  oft  dorsal Vorgewölbt,  oft mit distalem Fortsatz,  der  distal  einen Fleck  
 von  Borsten  tragen  kann  (K lo ts ). 
 Deltas  ist  mit  IS5> Spezies  die  artenreichste Gattung  der  Pieriden  überhaupt  und  die  
 stammesgeschichtlich  Zweitälteste  unter  ihrem asiatischen Genera.  T a l bo t  hält auf Grund  
 der  Imaginalmorphologie  die  belladonna-Gruppe für  die älteste,  die  aglaia-  und  hyparete-  
 Gruppe  fü r  die  näehstältesten  unter  den von  ihm  unterschiedenen  23  Gruppen  der  Groß-  
 g:attung.  Ausschließlich  diese  drei  stammesgeschichtlich  ältesten  Formengruppen  finden  
 sieb  also  in  China. 
 Die  morphologisch  am  meisten  generalisierte  belladonna-Gruppe  ist  zugleich  die  einzige  
 hochgebirgsbewohnende asiatische Lepidopteren-Gruppe,  die  von  Nepal-Sikkim  nördlich  
 bis. zum  Omi,  östlich  bis  Formosa  (lativitta,  iailemanni),  südöstlich  bis  Sumatra  und  
 Celebes  (belladonna)  geht.  Die  belladgnna-Gruppe  bildet also  auch  nach Vertikalareal  und  
 unter  den  chinesischen Artengruppen  nach  ausgesprochenster  Bindung  an  den  Wald  die  
 Verbindung  zu  den  hochgebirgsbewohnenden Waldfieren Metaporia,  von  denen  oder  von  
 gemeinsamen Vorfahren  beider Delias  familiengeschichtlich  abzuleiten  sind. 
 Eine  Weiterentwicklung  durch  die  kühlste Zeit  des  Jahres  (also:  ohne  Pause  in  den  
 Jügendstadien, wenn auch diese Stadien gegenüber  denen  wärmerer  Zeiten  natürlich  verlangsamt  
 sind),  eine prozentual größere Häufigkeit  in  der  kühltrockenen Zeit  bei  den Tieflandbewohnern  
 aglaia  und  hyparete  (bei  hyparete  besonders  deutlich,  s.  S.  95),  und  die  
 Wanderneigung  von  belladonna  in  der  kühlen Zeit  sind  aber  noch  physiologische  Erinnerungsreaktionen  
 an  die  ursprünglich  vorhandene  Anpassung  an  stärkere  Tagessehwan-  
 kungen  der Temperatur  im  Entstehungszentrum  der  Gattung. 
 Eingenerationenzyklus  kommt  bei Delias  nicht  vor. Die Ur-Delias  befanden  sich  also  
 bereits  in  vertikal  tieferen  Lagen  oder  weiter  nach  Süden,  als  die  furchtbaren  Kälteeinbrüche  
 der  Eiszeit  den  zentralasiatischen  Metaporia  den  unabänderlichen  Eingenerationenzyklus  
 aufzwangen. Von Wäldern  bedeckte Gebirge,  die ihnen Wanderwege wurden,  
 verbanden  in  diesen  vortertiären  Zeiten  das  heutige  Nepal-Sikkim  mit  Neu-Guinea,  in  
 dessen  Hochgebirgen H -  den  einzigen  der indöaustralischen Region  außerhalb der  zentralasiatischen  
 Randketten,  die  noch  heute  5000  m  erreichen  -MlleKas  ein  neues  Entwicklungszentrum  
 fanden  (66  =   42#e>der  Spezies' 'finden  sich  hier,  und  von  ihnen  sind  5 4 $   
 Endemismen!). 
 Diese Befunde  bestätigen  die Abstraktionen  aus  dem  jahreszeitlichen  Verhalten  der  
 drei  südchinesischen  Arten:  ihre  Neigung  für  tägliche  Wärmeschwankungen  von  etwa  
 10  C  und mehr,  und  zwar  fü r  Schwankungen,  deren Minima  im allgemeinen -BTiere  der  
 belladonna-Gruppe  ausgenommen —  nicht  viel  tiefer  als  etwa  15° C  liegen.  Die  Gattung  
 Delias  zweigte' sich  also  vermutlich  von  Metaporia  an  den  unteren  Grenzen  von  deren  
 Vertikalareal  ab  und  entwickelte  sich  8jf  verstärkt  unter  dem  Zwang  der  eiszeitlichen  
 Wirkungen  - 9  vor  allem  nach  Süden  und  Südosten.  Auch  die  beiden  tieflandbewohnenden  
 Arten Chinas  erreichten  (auf Wanderungen  in  der  kühltrockenen  Zeit?)  Formosa  und  
 südöstlich  über Borneo  die  Philippinen. 
 G e n e r a t i o n e n z a h l .   F ü r  D.  aglaia  der  Canton-Ebene  lassen  sich  auf  Grund  der  
 Jugendstadien  und  E rsch e in u n g sz e iten |Ä 8  Generationen  berechnen  (S.  4).  D.  hyparete  
 mag  im  äußersten  Falle  bis  etwa  zur  gleichen  Zahl  kommen.  Von  D.  belladonna  erhielt  
 ich  die  ersten  Imagines  am  27.  II.  und  fand  die  ersten  erwachsenen  Raupen  am  7 .  IV.  
 Imagines d e r «  Generation also etwa vom 20. IV.  an bis  16. XI.,  also.etwa  6 Generationen. 
 Zoologien, Heft 100.