sendet dorsad ein enges Rohr, das in drei über einander liegende Teile gespaltet ist, von
denen der untere bald verschwindet (vgl. Abb. 217 u. 218). Der obere Teil (Abb. 217, v.d.),
der sich kaudad ziehend ventral in den Mitteldarm öffnet, ist durch die Bukkalkommissur
vom mittleren Teil (Abb. 218, g.a.s.d.) getrennt. Dieser (Abb. 219, g.a.s.d.) empfängt die
Ausführungsgänge der Speicheldrüsen und überdies noch ein anderes kurzes und enges
Rohr, welches aus ziemlich hohen Zellen um einen sehr engen Kanal herum gebildet wird
und kaudal blind endet. Morphologisch ist dieses enge Rohr vielleicht als Rest einer Ra-
dulascheide zu deuten.
Eine Radula fehlt vollständig, so daß die Beobachtung K o w a l e v s k y und M a r i o n ’s
(15, S. 71), daß es eine solche geben sollte, auf einem Irrtum beruht, wie schon P r u v o t bemerkt
hat (30, S. 762). Es sind zwei P a a r Speicheldrüsen vorhanden, die vollständig voneinander
verschieden sind. Die vorderen (Abb. 219, vo.s.d.) sind paarige, kugelrunde Blasen,
die lateral vom Vorderdarm und ventral vom Mitteldarmcoecum liegen; sie sind relativ
groß mit großem Hohlraum. Die Ausführungsgänge gehen von ihrer ventro-medianen Seite
ab; sie sind eng und ziehen kranio-mediad und öffnen sich in den genannten gemeinsamen
Ausführungsgang der Speicheldrüsen (Abb. 219, g.a.s.d.). Die hinteren Speicheldrüsen (Abb.
220, v.s.d.) sind lange schlauchförmige Röhren und liegen ventral vom Mitteldarm. Die
Drüsenzellen bilden getrennte Läppchen um die Ausführungsgänge herum. Diese Speicheldrüsen
sind meistens unverzweigt, wie auch P r u v o t angibt (30, S. 763), bisweilen aber verzweigt,
wie T h i e l e behauptet (37, S. 268). Überdies liegen noch diffuse Drüsenzellen um
den am meisten kranialen Teil des Vorderdarmes herum (Abb. 217, schl.d.). Diese sind
keulenförmig mit körnigem Inhalt und runden Kernen. Sie öffnen sich in den Vorderdarm,
wo dieser den gemeinsamen Ausführungsgang der Speicheldrüsen in sich aufnimmt.
Von der Histologie sei folgendes erwähnt. Das Epithel des Vorderdarmes besteht, wo
dieser dorso-ventrad zusammengedrückt ist, an der ventralen Seite aus kubischem Epithel
mit runden oder ovalen Kernen. Da, wo das obere Rohr dorsad abzweigt, ist das Epithel
höher mit schlanken Kernen; eine dünne Kutikula ist vorhanden. Auch an der dorsalen
Seite ist das Epithel kubisch, mit dünner Kutikula. Das Epithel des sich kaudad erstreckenden
Vorderdarmes hat kubische, bisweilen flache Zellen mit runden Kernen. Das Epithel
der „Radulatasche“ wird von ziemlich hohen Zellen gebildet mit runden Kernen; Ringmuskeln
umgeben die Tasche. Die vorderen Speicheldrüsen sind aus zwei Zellarten zusammengesetzt:
1. Stützzellen mit in der distalen Hälfte gelegenen runden Kernen, und
2. Drüsenzellen mit sehr großen ovalen, basalen Kernen. Ihre Ausführungsgänge werden
von niedrigem Epithel gebildet (cf. 37, Taf. XVI, Fig. 116). Die hinteren Speicheldrüsen
bestehen aus Läppchen, welche um einen zentralen Kanal herum stehen. Jedes Läppchen
setzt sich aus mehreren Drüsenzellen mit runden, basalen Kernen zusammen. Diese Zellen
münden zwischen den niedrigen Epithelzellen der Ausführungsgänge. Auch das Epithel des
gemeinsamen Ausführungsgangs ist ein niedriges Epithel, welches von einer Ringmuskelschicht
umgeben wird. Die Mündung des Vorderdarmes in den Mitteldarm liegt weit kaudal
und das dorsale Coecum ist hier groß (Abb. 216, m.co.); sein Lumen ist geräumig. Wie der
Mitteldarm hat auch das Coecum seitliche Ausbuchtungen, die durch ziemlich regelmäßige
Falten gebildet werden, zwischen welchen Transversalmuskeln Vorkommen. Das drüsige
Epithel des Coecums besteht aus kubischen oder zylindrischen Körnerzellen, deren runde
Kerne basal liegen. Zweitens kommen mehrere Keulenzellen vor, die bei einigen Exemplaren
in den Ausbuchtungen liegen, während sie bei einem anderen Exemplar von mir
auch im mittleren Teil des Coecums gefunden worden sind. An der dorsalen Seite ist das
Coecum nicht drüsig, sondern bewimpert. Der Mitteldarm selbst (Abb. 220, m.d.) zeigt
ebenso ziemlich regelmäßige Ausbuchtungen; seine dorsale Wand ist ebenfalls bewimpert.
Im Epithel des Mitteldarmes und der Ausbuchtungen sind die granulierten kleinen Körnerzellen
wieder vorhanden (Abb. 221, k.z.), während die Keulenzellen (Abb. 221, ke.z.) in den
Ausbuchtungen angehäuft sind. Die Sekretkörper der Keulenzellen findet man manchmal
im Darmlumen. Der Enddarm (Abb. 222, e.d.) ist enger als der Mitteldarm. Sein Epithel
besteht aus kubischen Zellen mit runden Kernen und Wimperhaaren.
N e r v e n s y s t em . Das Zerebralganglion (Abb. 216, z.g.) liegt dorsal vom Vorderdarm
und gleich kaudal vom Atrium. Es ist dorsal in der Mitte etwas eingedrückt und zeigt
am kaudalen Ende eine schwache Einbuchtung, sodaß es seine Zusammensetzung aus zwei
Teilen erkennen läßt. Kranial liegen ventro-lateral die Atrialganglien, welche Nerven zum
Atrium schicken. K o w a l e v s k y und M a r i o n bilden irrtümlich die atrialen Ganglien dorsal
vom Zerebralganglion ab (cf. 15, Taf. 7, Fig. 16). Kranial entspringen von der dorsalen Seite
die beiden Zerebro-lateralkonnektive, die in den großen Lateralganglien enden. Diese liegen
zwischen den Zellen der vorderen Bauchdrüse. Kaudal von den Zerebrolateralsträngen
entspringen die Zerebroventralkonnektive, welche latero-kaudad zu den gleich kaudal von
der Flimmerhöhle gelegenen Ventralganglien ziehen (Abb. 219, v.g.). Vom kaudalen Ende
des Zerebralganglions entspringen die Bukkalkonnektive (Abb. 217, b.k.); sie ziehen dem
Vorderdarm entlang und enden in den Bukkalganglien, welche am Anfang des dorsalen
Teiles des Vorderdarmes liegen. Durch eine ventral vom Vorderdarm verlaufende Kommissur
sind sie m iteinander verbunden. Frl. VAN L um m e l erwähnt zwei dorsale und eine zweite
ventrale Kommissur (18, S. 370). Ich kann diese Angaben nicht bestätigen und schließe
mich T h i e l e an, welcher nur eine einzige Kommissur erwähnt (37, S. 266). Von den Lateral
und Ventralganglien ziehen die Lateral- und Ventralstränge kaudad (Abb. 221, l.s. und
v.s.). Die Kommissuren und Konnektive zwischen den Ventral- und Lateralsträngen sind
zahlreich und unregelmäßig. Ganglia posteriora inferiora fehlen, während ein unpaares
Ganglion posterius superius dorsal vom Enddarm vorhanden ist (Abb. 225, g.p.s.). T h i e l e
erwähnt dagegen, daß die Ventralstränge vor dem mittleren Endteil der Geschlechtsgänge
angeschwollen sein sollen, während er nichts vom Ganglion posterius superius mitteilt
(37, S. 267).
M u s k u l a t u r . Der Hautmuskelschlauch besteht aus der Ringfaserschicht (Abb. 221,
r.m.), den Diagonalfasern (Abb. 221, d.m.) und der Längsfaserschicht (Abb. 221, l.m.). Diese
ist lateral von der Bauchfurche zu Längswülsten entwickelt, die durch einen Spalt dorsal
von der Bauchfurche getrennt bleiben. Zwischen den Diagonalmuskeln und der Ringmuskelschicht
liegt an der ventralen Seite noch eine zweite Längsmuskelschicht, die schon von
T h i e l e (37, S. 266) beschrieben worden ist (Abb. 221, ä.l.m.). Die Transversalmuskeln haben
zwei verschiedene R ichtungen (Abb. 221, t.m.). Die einen inserieren dorsal von den lateralen
Nervensträngen und ziehen zwischen den Ausbuchtungen des Mitteldarmes steil herab; sie
endigen in der Nähe der Bauchfurche. Die anderen entspringen von der lateralen Körperwand
ventral von den Lateralnerven und kreuzen sich über der Bauchfurche, was die
ersteren nicht tun. Etwas ventral vom Darm liegt das horizontale „Septum“ (Abb. 221, h.s.).
G e n i t a l o r g a n e . Diese fangen mit zwei langen schlauchförmigen Gonaden an (Abb.
220, go.). Die Eier entwickeln sich an der dorso-medianen Seite, das Sperma an der ventro