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 während  ich  nur  die  dorsale  auf gefunden  habe.  H u b r e c h t   wagt  es  nicht,  sich  in  dieser  
 Hinsicht auszusprechen. Die Lateralstränge sind neben dem Enddarm angeschwollen (Gang-  
 lia posteriora  superiora)  (Abb.  36,  g.p.s.);  die Suprarektalkommissur, welche von Frl. VAN  
 L ümmel  (18,  S.  367)  beschrieben und abgebildet worden  ist  (Abb.  36,  s.r.k.),  habe  auch  ich  
 bei  einem  Exemplar  aufgefunden.  Bei  dem  von H u b r ec h t   beschriebenen  Tier  ist  es mir  
 aber  nicht gelungen,  die Kommissur  zu  beobachten.  Die Ganglia  posteriora  inferiora  sind  
 vorhanden (Ahb. 36, g.p.i.). 
 He r z .  Das Herz  hat N ier strasz   schon richtig beschrieben (21, S.  25), so daß ich diese  
 Beschreibung  jetzt  nur  zu  wiederholen  brauche.  Drei  Exemplare  standen  uns  zur  Verfügung: 
   die  Schnitte  des  von  H u b r e c h t   bearbeiteten,  ein zweites aus Neapel und  das  von  
 Herrn  Prof. Dr.  Sp en g e l   geschenkte Exemplar. Das letztere  stimmt vollkommen mit dem  
 von  H u b r ec h t   beschriebenen  Tier  überein.  Beim  zweiten  Exemplar  endet  das  Perikard  
 kaudal  nicht in  zwei Ausläufern;  diese fehlen ganz. Abbildung 40 gibt einen Schnitt gerade  
 vor  der  kaudalen  perikardialen Wand,  an  der Stelle, wo  die  beiden Gonodukte  austreten.  
 Das Atrium  ist  hier  eine Einstülpung der dorsalen perikardialen W and (Abb. 41). Kraniad  
 wird  das Atrium frei und ha t zwei Flügel (Abb.  42,  f.).  In  Abbildung  43  liegt  das Atrium  
 ventral vom Ventrikel; sie kommunizieren aber nicht m iteinander. Der Ventrikel ist wieder  
 eine Einstülpung der  dorsalen  Perikardwand  und  h a t  ebenfalls  einen Flügel  (Abb.  44,  f ),  
 welcher groß  ist;  daher  ha t  der Ventrikel ein sehr geräumiges Lumen (Abb.  45). Ventrikel  
 und Flügel  endigen  aber  bald  (Abb.  46). Die Wand  des Ventrikels  besteht  aus  einer  Lage  
 ovaler  oder  bimförmiger Zellen mit runden  Kernen  (Abb.  43);  kaudad  scheint  die Wand  
 der Kontraktion wegen  viel dicker. Die atrialen und ventrikulären Flügel haben denselben  
 Bau;  sie bestehen aus großen Zellen von unregelmäßiger Form, bald zylindrisch, bald b im förmig  
 mit runden Kernen. Im Herzen finden sich zahlreiche Blutelemente, welche hier aus  
 den gewöhnlichen Blutkörperchen und kleinen körnigen  Zellen  bestehen.  Zum Teil  ist  also  
 das Atrium  frei  von  der  perikardialen Wand  (Abb. 42). 
 Eine  dichte Bindegewebeschicht  umgibt  das Perikard; auch der Herzwand liegen viele  
 Fibrillen  an. Bei Dondersia  kann man  von  einem  Sinus  distalis  sprechen. Dieser  verläuft  
 kaudal  vom Perikard  bis zum Ende des Tieres  an der dorsalen Seite des Analraumes (Abb.  
 47,  s.d.);  er ist ein großer runder Hohlraum  im  Bindegewebe,  ohne Wand,  und  füh rt  dem  
 Atrium  das Blut  zu. Die  beiden  gono-perikardialen Gänge  treten  an  der  dorsalen Seite  in  
 das Perikard (Abb.  46, go.p.g.). 
 Betrachten wir jetzt H u b r e c h t ’s Exemplar. Die Schnitte  sind  dick,  ein Umstand,  der  
 die Erforschung erschwert. Auch  hier  keine Ausläufer. — Abbildung 48 gibt einen Schnitt  
 etwas vor der Stelle, wo  die Gonodukte austreten und ist mit Abbildung 40  zu vergleichen.  
 Das Atrium  ist  in Abbildung  49  wiedergegeben  (cf. Abb.  41);  in Abbildung  50  sieht man  
 einen  atrialen Flügel  (f),  der kraniad  größer wird (Abb. 51 u. 52). In  Abbildung 51 tr itt der  
 Ventrikel  auf,  der  ebenfalls  einen  Flügel ha t (Abb.  54). Die Herzwand ha t denselben Bau  
 wie die des  ersten Exemplars. Auch hier kommunizieren Atrium  und Ventrikel  also  nicht  
 direkt  miteinander.  Die  drei  Exemplare  stimmen  fast  vollständig  überein,  nur  mit  dem  
 Unterschied,  daß  das  erste  zwei  atriale  Flügel,  die  beiden  letzteren  jedoch  n ur  einen  besitzen. 
   Es ist aber  nicht ganz  sicher,  daß  beim  ersten Exemplar wirklich  zwei  Flügel Vorkommen; 
  in Abbildung  42  scheint es,  als ob zwei Flügel vorhanden wären, möglicherweise  
 aber  existiert  nur  einer,  denn  zwischen  den  beiden  abgebildeten  Flügeln  sind  noch  einige 
 Zellen, welche  den Eindruck  machen,  als  ob  sie  verschoben  seien  und  ihre  ursprüngliche  
 Lage verloren hätten; dieser Zweifel gilt auch für die anderen Schnitte. Vielleicht sind beide  
 Flügel  nur  Teile  eines  großen  Flügels;  in  diesem  Fall würde  die Übereinstimmung  vollkommen  
 sein.  F ü r D.  festiva  H u b r e c h t   sind  das  Fehlen  der  perikardialen  und  atrialen  
 Ausläufer,  die  dorsale  Einstülpung  des Atriums,  die Anwesenheit von  einem  (oder  zwei?)  
 atrialen und einem ventrikulären Flügel und  das Vorkommen von  einem  distalen Sinus bemerkenswert. 
  Sehr belangreich ist weiter das Fehlen einer Kommunikation zwischen Atrium  
 und  Ventrikel.  Es  erübrigt  uns  nunmehr  noch  H u b r e c h t ’s  Auffassung  des  Herzens  von  
 Dondersia zu  deuten  (13, S.  331).  Seine Figur  4  ist eine Kombination unserer Abbildungen  
 50  54;  seine  beiden  Atria  kommen  also  nicht  in  einem  Schnitt  vor.  Diese Kombination 
 ist nicht richtig, weil  es den Schein hat,  als  ob  die  beiden Atria  Ausstülpungen  der  Herzkammer  
 wären.  H u b r e c h t   hat  aber  übersehen,  daß  der  linke Flügel zum Atrium  gehört,  
 der rechte zum Ventrikel, und speziell hat er den Schnitt unserer Abbildung 51 nicht genau  
 beobachtet. Es muß aber zugegeben werden, daß der Bau des Herzens bei seinem Exemplar  
 sehr  schwer  zu  untersuchen  ist. 
 G e n i t a l o r g a n e .  H u b r e c h t  ha t die Gonaden  (Abb.  35, go.)  richtig beschrieben  (13,  
 S.  332). Sie sind paarige, hermaphroditische Organe  in  normaler Lage,  in welchen  die Geschlechtsprodukte  
 an  den  gewöhnlichen  Stellen  entstehen.  Die  gono-perikardialen  Gänge  
 (Abb.  37,  go.p.g.)  haben ein  gefaltetes Wimperepithel  und münden  dorsal  in  das Perikard  
 ein.. Die Gonodukte  (Abb.  38, go.d.)  gehen  vom kaudalen Ende des Perikards ab;  sie ziehen  
 laterad und nachher kraniad. Das Epithel dieser Teile ist ein kubisches Wimperepithel mit  
 runden Kernen. In  diesen Teil münden die von H u b r ec h t  richtig beschriebenen (13, S. 333)  
 und  abgebildeten  (13,  Fig.  3)  Röhrchen  1  und  l^t in  welchen  sich  Spermatozoen  befinden  
 (Ahb.  38,  ve.s.).  Die  Gonodukte  setzen  sich  in  die  paarigen  Schalendrüsen  fort.  Kranial  
 münden  die  von  H u b r e c h t   beschriebenen  (13,  S.  334)  und  abgebildeten  (13,  Fig.  3)  gestielten  
 Blasen A ein (Abb. 37, r.s.). Der B au war der schlechten Konservierung wegen nicht  
 mehr zu studieren. Auch waren diese Blasen leer, wie H u b r e c h t  es angibt. Die Blasen sind  
 als  Receptäcula  seminis  zu  deuten.  Die  paarigen  Schalendrüsen  vereinigen  sieh  und  der  
 unpaare Teil,  das  praekloalcale Organ  (Abh.  38,  p.k.o.),  öffnet  sich  in  den Analraum. Die  
 Schalendrüsen  sind  aus  2  Zellarten,  d.  h.  Drüsenzellen mit  basalen,  runden  Kernen,  und  
 schmale  Stützzellen  mit  höher  liegenden  und  gedehnten Kernen  zusammengesetzt. 
 Familie  III:  Neomeniidae. 
 Di a g n o s e .   Körperform  in  der  Regel  ziemlich kurz und dick. Rückenkiel öfters vorhanden. 
  Kutikula  dünn bis  ziemlich kräftig;  Epidermis mit  oder  ohne  Epidermispapillen,  
 welche  gestielt  oder  ungestielt  sein  können.  Spikula meist  nadelförmig  und  meist  in  nur  
 einer  Schicht.  Bauchfurche,  Bauchdrüsen und Flimmerhöhle stets vorhanden; Bauchfalten  
 0,  1,  2,  3  oder mehrere. Atrium mit Cirren und  fast  immer  mit Atrialleisten.  Mundschild  
 fehlt. Der Vorderdarm  öffnet sich  fast  immer in  das Atrium;  kann  sich  aber  auch  kaudal  
 von  diesem  öffnen. Mit  oder  ohne Radula;  wenn  vorhanden  einfach  pektinid  (?),  doppelt  
 pektinid,  distich oder polyserial. Paarige  ventrale Speicheldrüsen vorhanden oder fehlend.  
 Dorsales Mitteldarmcoecum meist vorhanden; kann p aarig sein, kann auch fehlen. Seitliche  
 Darmausbuchtungen  meist  vorhanden.  Ohne  gesonderte  Mitteldarmdrüse.  Praekloakales  
 Organ vorhanden  oder fehlend;  das praekloakale Organ und  die getrennten Gonodukte öffnen  
 sich in den Analraum oder auch k ranial von diesem. Samenblasen können fehlen; wenn