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 Diese Kanäle sind  jedoch  nichts  als Lakunen von ganz unregelmäßiger Gestaltung, welche  
 streckenweise  die Nervenstämme  begleiten. 
 M u s k u l a t u r   u n d  B i n d e g ewe b e .  Unter dem Epithel liegt die nur dorsal von der  
 Bauchfurche  unterbrochene mächtige  Schicht,  die  von  T u l l b e r g   ausführlich  beschrieben  
 worden ist (41, S. 5). Sie besteht aus einer recht festen, durchsichtigen, strukturlosen Grundsubstanz, 
   in  der  zahlreiche Muskelfasern, Nervenzellen und Bindegewebezellen eingebettet  
 liegen.  Weiter  mediad  wächst  die  Zahl  dieser  geformten  Elemente  ansehnlich,  und  die  
 durchsichtige Grundsubstanz vermindert sich  allmählich;  schließlich  geht  die Körperwand  
 ohne scharfe Grenzen in das lockere Bindegewebe über, das jene mit dem Darme und ändern  
 innern Organen  vereint.  Auch  in  der  nächsten  Nähe  des  Epithels  nehmen  die  Zellen  und  
 Fasern ein wenig an Zahl zu, weshalb der an geformten Elementen ärmste Teil der Körperwand  
 eine Zone bildet, die etwas innerhalb des Epithels gelegen ist. T u l l b e r g  unterscheidet  
 außer  Nervenfasern  und  größeren  oder  kleineren  Zellen  mit  oder  ohne  Fortsätze  nachfolgende  
 Muskellagen,  die  in  den  inneren Teilen  der Körperwand wahre Lagen  oder Bänder  
 bilden,  in  den  äußeren Teilen  aber  aus  vereinzelten  Fasern  bestehen.  Zu  innerst  liegt  
 eine dünne Lage von Ringmuskeln  (Abb.  114,  i.r.m.),  darauf  longitudinale  Fasern,  die  an  
 der  ventralen  Seite  des Tieres  am  zahlreichsten  auftreten  und  dort  breite,  zusammenhängende  
 Bänder  bilden,  welche  dorsal  ihre Mächtigkeit  einbüßen  und  im  dorsalen  Teil  der  
 Körperwand  allmählich  verschwinden.  Außerhalb  von  dieser  liegt  eine  dicke  Lage  von  
 Ringmuskeln  (Abb.  114,  ä.r.m.), von woher  eine Menge Fasern  schräg ventrad  der Außenseite  
 des Körpers  zulaufen. Außerhalb  dieser Lage  sind  die  Fasern minder  zahlreich.  Die  
 meisten  laufen  in  longitudinaler  Richtung.  Eine  große  Zahl  radiärer,  meistens  dünnerer  
 Fasern kreuzen alle diese Lagen (Abb. 114). W i r e n   (43, S.  32)  fügt folgendes zu T u l l b e r g ’s  
 Beschreibung hinzu. An der Mitte der ventralen Seite,  dorsal  von  der Bauchfurche,  ist  die  
 Längsmuskelschicht  unterbrochen,  und  hier  fließen  die äußere  und  innere Ringmuskellage  
 ineinander  über.  Dorsal  von  diesen  Ringmuskeln  liegen  unmittelbar  neben  den  Ventralsträngen  
 an ihrer Medianseite zwei kräftige,  runde Längsmuskelbündel, welche W i r e n   die  
 inneren Längsmuskeln  nennt  (Abb.  114,  i.l.m.).  Sie  sind  die  kräftigsten Muskeln  der Körperwand  
 und  erstrecken  sich  kaudad  bis  an  die  Analraumwand,  wo  sie  verstärkt  und  in  
 mehrere Bündel zerteilt werden, deren einige sich  sogar  durch  die hintere Bauchdrüse hinziehen. 
  Sie sind ihrer ganzen Länge nach von Zellen umgeben, die der hinteren Bauchdrüse  
 angehören.  Die  zwischen  den  Ringmuskeln  befindliche  Längsmuskellage  bildet  die  von  
 W i r e n   (43, S.  33) benannten mittleren Längsmuskeln (Abb.  114, m.l. m.), und die außerhalb  
 der äußeren Ringmuskeln befindlichen Fasern sind die äußeren Längsmuskeln nach W i r £ n .  
 Sie  bestehen  zum  größten  Teil  aus  vereinzelten  Fasern;  nur  zu  beiden  Seiten  der  Bauchfurche  
 sind  sie  zahlreicher und  bilden  mehr  zusammenhängende Bündel  (Abb. 114, ä.l.m.).  
 Von den vereinten Ringmuskellagen laufen jederseits der Bauchfurche teils gerade ventrad,  
 teils schräg laterad und ventrad starke Muskelbündel, die vermutlich zum Öffnen der B auchfurche  
 dienen. Die ganze Muskulatur wird gegen  die Endteile  des Körpers  verstärkt. Dies  
 bezieht  sich  insbesondere  auf  die Ringmuskeln,  welche  kräftige Verschließer  des Atriums  
 und  der Analraumöffnung bilden (Abb.  115, s.a.). Schließlich mag hinzugefügt werden, daß  
 an der Basis des Rückenkiels eine beträchtliche Zahl horizontaler Muskelfasern Vorkommen,  
 welche  querüber  von  der  einen  Seite  zur  anderen  gehen  (Abb.  114,  h.m.).  Dorsal  von  der  
 Bauchfurche, zwischen den inneren Längsmuskeln,  ist  die Körperwand  sehr  dünn  und  besteht  
 nur  aus  den  vereinten Ringmuskellagen,  ein wenig Bindegewebe und Epithel. T h i e l e   
 (38,  S.  271)  erwähnt,  daß  dorsal  zwischen  Keimdrüsen  und  Hautmuskelschlauch  zwei  
 Längsmuskeln  verlaufen  sollen, welche ich  aber  nicht auf gefunden habe. 
 K ö r p e r h ö h l e   u n d   p s e u d o v a s k u l a r e s   L ü c k e n s y s t em .   Die  Körperhöhle  
 (primäre Leibeshöhle)  ist größtenteils von einem formlosen Bindegewebe ausgefüllt. In diesem  
 Bindegewebe  befindet  sich  eine  Menge  größerer  und  kleinerer,  zuweilen  zu  großen  
 Lücken zusammenfließender Safträume. T u l l b e r g  (41, S. 6) hat ein System von verästelten,  
 blutgefäßähnlichen, von rundlichen Zellen angefüllten Kanälen beschrieben, die in verschiedenen  
 Richtungen  den  gallertigen  Teil  der  Körperwand  durchsetzen.  Dieselben  Kanäle  
 werden auch von G r a f f   (3, S.  561)  erwähnt, welcher bemerkt, daß er kein Epithel in ihren  
 Wänden  gefunden  habe. Whlen  (43,  S.  34)  spricht  vom  pseudovaskularen  Lückensystem.  
 Sie  sind  derselben  Art  wie  die  Bindegewebelücken  und  stehen mit diesen  im  Zusammenhang; 
   sie entbehren  des Epithels  (Abb.  111,114,116,117). Die Zellen, welche oft sowohl das  
 pseudovaskulare  Lückensystem  als  auch  Teile  der Leibeshöhle massenhaft  ausfüllen,  sind  
 Blutkörperchen. Die pseudovaskularen K anäle sind am zahlreichsten auf der dorsalen Seite,  
 vornehmlichst  im  Rückenkiel.  Hier  vereinigen  sie  sich  mit  Verästelungen  der  dorsalen  
 Sinus.  Größere, mehr  unregelmäßig geformte Lücken, meistens  jederseits zwei,  finden  sich  
 stets jederseits der Bauchfurche,  dicht an der Bauchdrüse (Abb.  114). 
 G e n i t a l o r g a n e .   Die  Gonaden  (Abb.  114,  go.)  sind  paarig  und  bestehen  jede  aus  
 einem  langen  schmalen  Rohr  (Abb.  114,  a.go.),  das  lateral mit  einer Reihe  von  dicht  aneinandersitzenden  
 Blindsäckchen  versehen  ist, welche  von W i r e n   ausführlich  beschrieben  
 (43,  S.  44)  und  abgebildet worden  sind  (cf.  43, Taf. VII,  Fig.  4,  5; Taf. VI,  Fig.  6,  11).  In  
 jedem  Blindsäckchen  setzt  sich  von  dem  medianen  Teil  der Wand  eine  scheibenförmige  
 vertikale  Falte,  die  Keimfalte,  ab,  welche mehr  oder  weniger  vollständig  das Blindsäckchen  
 ausfüllt (Abb.  114, k.f.). Kaudal  befinden sich einige sterile Gonadensäckchen,  in welchen  
 sich reife E ier und Spermatozoen anhäufen, aber nicht entwickeln, wie es  auch T h i e l e   
 (37, S.  240)  für N.  grandis T h i e l e   erwähnt. Die Wand der Gonaden besteht zu äußerst aus  
 einer dünnen bindegewebigen Membran, die in  das Bindegewebe  der  lakunären Leibeshöhle  
 übergeht,  und innerhalb  dieser aus  einem Epithel, das überall, außer an der Keimfalte, aus  
 niedrigen kubischen oder platten Zellen besteht. Daß diese Zellen Flimmerhaare tragen, wie  
 es  W i r e n   fü r möglich  hält  (43,  S.  45),  muß  ich  verneinen. Die gono-perikardialen Gänge  
 haben  ein  Wimperepithel  und  in  der  Längsrichtung  eine wenig gefaltete  oder  gerunzelte  
 Wand,  so  daß  sie  sich  erweitern  können,  was  auch  so  sein muß,  indem  ihr Durchmesser  
 kleiner als der der reifen Eier ist.  N. carinata  T u l l b e r g   ist  Hermaphrodit.  Nach  W i r e n   
 (43, S. 46) ist sie wahrscheinlich proterandrischer Hermaphrodit. T h i e l e  (38, S. 270) schließt  
 sich dieser Meinung an, aber unsere Exemplare enthalten reife E ier und reife Spermatozoen  
 in den Gonaden, sodaß an der Zwittrigkeit kein Zweifel bestehen kann und die Proterandrie  
 also  noch  in Frage  steht. Umfangreichere Untersuchungen an Ort und Stelle werden in der  
 Zukunft  zur  Lösung  dieser  Frage  notwendig  sein.  Das  Perikard  (Abb.  117,  p.k.)  ist  ein  
 großer, rundlicher und etwas platter Sack,  dessen Wand  denselben Bau  wie  die  der Gonaden  
 zeigt. Die bewimperten Zellenstreifen sind vorhanden. Kaudal  sind  drei  kurze  perikardiale  
 Ausläufer vorhanden, von deren Vorderende die Gonodukte abgehen (Abb.  119, go.d.).  
 Diese biegen zuerst ventrad, nachher kraniad und ziehen sich, anfänglich ventral und  etwas  
 lateral vom Perikardium verlaufend,  eine Strecke  an  diesem  vorbei  zwischen  der  Körperwand  
 und  der  Mitteldarm wand.  Die  Gonodukte  machen  häufige  und  dicht  aufeinander