
 
        
         
		tralganglien  sind  deutlich  vorhanden,  die  Lateralganglien  fehlen wahrscheinlich. Wie  gewöhnlich  
 vereinigen sich die Lateral- (Abb.  3, l.s.) und Ventralstränge (Abh. 3, v.s.) am kaudalen  
 Ende (Abb. 6, l.s. +  v.s.) und sind mittels des Ganglion posterius superius miteinander  
 vereinigt. Dieses Ganglion, welches dorsal vom Enddarm liegt, wird vom Perikard umgeben  
 und  von  den  beiden Wänden  der  atrialen Einstülpungen umfaßt (Abb.  6, g.p.s.), so daß  es  
 mit seinem  kranialen Teil  im Atrium  liegt. 
 M u s k u l a t u r .  Die Ringmuskeln  (Abb.  2,  r.m.)  sind  kräftig  entwickelt,  besonders im  
 kranialen Körperteil.  Auch  die  sich  kreuzenden  Fasern  (Abb.  2,  d.m.)  sind  kranial  stark  
 ausgebildet,  während  sie  im  meist  kranialen  und  auch  im  kaudalen  Ende  des  kranialen  
 Körperteils sich  einer mit den Fasern  der äußeren Schicht parallelen Lage nähern (Abb. 4,  
 r.m.).  Im  kaudalen  Teil  des Tieres  sind Ring-  und Diagonalfaserschicht  wieder  getrennt,  
 aber  nicht so  deutlich wie im  kranialen Teil.  Sie  bilden  den  Verschließer  der  Analraumöffnung. 
  Die 4 Felder der sehr k räftigen Längsmuskeln (Abb. 4, l.m.)  sind im kaudalen Ende  
 des  vorderen Körperteils vorhanden. Weiter kraniad werden die Felder schwächer;  an der  
 Grenze zwischen  „Prothorax“ und  „Metathorax“ verschwinden die ventralen Längsmuskelfelder, 
  während  die  dorsalen  Felder  dort sehr  schwach  ausgebildet sind. An  der  ventralen  
 Seite  treten  aber  im  „Prothorax“  neue  Fasern  auf,  so  daß  auch  in  diesem Teil  4  Längsmuskelfelder  
 Vorkommen. Auch im kaudalen Teil sind die 4 Felder vorhanden, jedoch schwächer  
 ausgebildet als kranial.  Jedes  der beiden  dorsalen  Muskelfelder  zerfällt  etwas  weiter  
 kranial in  drei Bündel und  diese teilen  sich in immer kleinere Bündel (Abb. 3, l.m.). Wenn  
 jederseits fünf Bündel vorhanden sind, spalten sich von den beiden innern Bündeln die dorsalen  
 Retraktoren ab  (Abb.  2,  d.r.). Auch  die beiden ventralen Felder teilen sich alsbald in  
 die ventralen Retraktoren auf (Abb.  2, v.r.), welche sich teilweise an die Vor der darmwand,  
 größtenteils aber  an das Coecum befestigen.  Zwischen  den Ventralganglien  verlaufen  sich  
 kreuzende  transversale Muskeln  (Abb.  2,  t.m.),  welche  sich  an  die  ventrale  und  laterale  
 Körperwand befestigen. Die ventrale Wand  kann  also  an  dieser  Stelle  eingezogen werden,  
 so  daß  wir  es  hier  vielleicht mit  einem Rest  einer  Flimmerhöhle  zu  tun  haben.  Eine Besonderheit  
 zeigt die vorliegende Art, weil drei kleine Längsmuskeln vorhanden sind, welche  
 am Mitteldarm  kranial  im  „Metathorax“  inserieren. Einer liegt gleich  dorsal vom Dorsalgefäß  
 (Abb.  4, d.m.m.), während  die beiden anderen den ventro-lateralen Seiten  des Mitteldarmes  
 anliegen (Abb. 4, l.m.m.). Der dorsale Muskel ist sehr schwach ausgebildet. Die Muskeln  
 setzen sich kaudad im mittleren K örperteil  fort,  der  leider  in  unseren Schnitten  fehlt,  
 so  daß  die kaudale Ursprungstelle dieser Muskeln nicht bekannt ist. Auch Gr a f f  (2, S.  180;  
 Taf.  XI,  Fig.  7)  erwähnt  diese Muskeln  fü r Ch.  nitidulum L ov en . 
 Von  den  Retraktoren  des Hinterendes  sind  5 P a a r  vorhanden:  ein P a a r  vordere-ven-  
 trale (Abb. 6, v.v.r.), ein P a a r latero-ventrale (Abb. 5, l.v.r.), ein P a a r vordere-dorsale (Abb.  
 5, v.d.r.)  und  zwei P a a r hintere-dorsale (Abb.  6,  h.d.r.), welche  letztere aber n ur mit Mühe  
 als zwei P a a r  zu beobachten sind. Die hinteren  ventralen Retraktoren  fehlen. 
 G e n i t a l o r g a n e .   Das  Exemplar  gehört  zum  weiblichen  Geschlecht.  Das  unpaare  
 Ovarium, dessen flaches Epithel an der ventralen Seite m it der Mitteldarmdrüse zusammenhängt, 
   bildet ventral  eine Keimfalte. Die  beiden  gono-perikardialen  Gänge  sind  kurz;  ihr  
 Epithel ist etwas höher als das der Gonade. Die Konservierung ist schlecht,  so daß  das Vorhandensein  
 von Wimperhaaren nicht zu  entscheiden ist. Das Perikard  (Abb.  5, p.k.)  ist geräumig  
 mit  flachem  Epithel.  Die  Kiemenretraktoren werden  vom  Perikard und  von  den  
 atrialen Einstülpungen  umgeben  (Abb.  6,  v.d.r.). Kaudal von  den Kiemenretraktoren  setzt 
 sich das P erikard, dorsal vom Analraum, unpaar fort. Die Gonodukte gehen von den kaudo-  
 lateralen Seiten  des Perikards  ab  und  ziehen  lateral vom Analraum und von den ventralen  
 Retraktoren kraniad  (Abb.  6, go.d.). In  der Höhe des Ganglion posterius superius teilen sie  
 sich in einen kraniad und einen kaudad verlaufenden Teil. Die kranialen Teile (Abb. 5, go.d.)  
 sind sehr geräumig und füllen das Tier ventral und lateral ganz aus, während sie den Enddarm  
 umschließen. Die kaudad ziehenden Teile liegen ventral vom Enddarm (Abb. 6, go.d.).  
 Die Konservierung ist zu einer näheren Beschreibung  des  Epithels  dieser  Teile  nicht  hinreichend; 
  wahrscheinlich ist ein kubisches Wimperepithel  vorhanden.  Ganz  kaudal besteht  
 ihr Epithel aus  sehr schmalen zylindrischen Flimmerzellen mit gedehnten Kernen und aus  
 breiteren  zylindrischen  Drüsenzellen  ohne  Flimmer haare  mit  runden  basalen  Kernen.  
 Wie  schon  gesagt,  setzt  sich  dieses  Epithel  auf  den  ventro-lateralen Wänden  des  Anal-  
 raumes fort. 
 He r z .   Da,  wo  das  Perikard  anfängt  die Kiemenretraktoren  zu  umgeben,  liegen  als  
 paarige  Einstülpungen  der medianen  Perikardwände  die Atrialfalten  (Abb.  6,  a.).  Etwas  
 kraniad  vereinigen sich beide Falten  zum  unpaaren A trium, das mit seinem kranialen Teil  
 frei im Perikard liegt (Abb.  5,  a.). Der Ventrikel (Abb. 5, ve.) liegt kranial vom A trium frei  
 im  Perikard  und  ist  keine  Einstülpung  der  dorsalen Wand.  Zwei  atrio-ventrikulare  Öffnungen  
 (Abb.  5,  a.v.ö.)  sind vorhanden. Die W and des Atriums ist dünn, die des Ventrikels  
 dick. Im Lumen des Ventrikels sind Bindegewebe und Muskelfibrillen vorhanden. Der Ventrikel  
 setzt  sich  dorsal  in  das  Dorsalgefäß  fort  (Abb.  4,  d.g.). Das Atrium  erhält das  von  
 den  Kiemen  kommende  Blut  aus  einem  Hohlraum,  der  selbst  wieder  durch  Zusammenfließen  
 der beiden Kiemensinus  entsteht. 
 Fassen wir  jetzt die Merkmale dieser Form  zusammen, so fällt es auf, wie sehr das Tier  
 Chaetoderma canadense N i e r s t r a s z   ähnlich  ist.  Farbe,  Längenindex, Mundschild,  Integument, 
   dorso-terminales  Sinnesorgan,  Muskelsystem,  Lage  des Ganglion posterius  superius  
 und Herz stimmen überein. Da Ch. canadense nicht vollständig von N i e r s t r a s z  beschrieben  
 worden ist (20, S.  371), habe ich mich bemüht, die Neapeler Form mit den von N i e r s t r a s z   
 geschnittenen  Tieren  zu  vergleichen,  und finde,  daß  auch  die  übrigen  Merkmale  übereinstimmen. 
  Weil nun  aber einerseits bei der Neapeler Form das systematisch so wichtige Organ, 
   die  Radula,  verloren  gegangen  ist  und  andrerseits  von N i e r s t r a s z   der  kaudale Teil  
 des Vorderendes  von Ch.  canadense, wo  bei  der Neapeler  Form  die  3  Mitteldarmmuskeln  
 liegen,  nicht geschnitten worden ist, so ist es,  obwohl  sehr wahrscheinlich,  doch  noch nicht  
 ganz sicher, daß wir es bei der Neapeler Form mit Ch.  canadense N i e r s t r a s z   z u   tun haben. 
 Familie II s Lepidomeniidae. 
 Di a g n o s e .  Körperform meist ziemlich  langgestreckt.  Meist  ohne  Rückenkiel.  Kuti-  
 kula  dünn;  n ur  eine Schicht von  flachen, meist  schuppenförmigen  Spikula;  daneben  kommen  
 oft schmälere, bisweilen nadelförmige Spikula vor, die nur ausnahmsweise überwiegen  
 oder allein vorhanden sind; Epidermispapillen fehlen. Bauchfurche, Bauchdrüsen und Flimmerhöhle  
 vorhanden;  Bauchfalten  0,  1  oder  2. Der Vorderdarm  öffnet  sich  in  das Atrium  
 oder kaudal von diesem. Cirren fast immer vorhanden; Atrialleiste kann fehlen; Mundschild  
 fehlt immer.  Eine Radula kann  fehlen  oder rudimentär sein; wenn vorhanden distich oder  
 mönoserial. Paarige ventrale Speicheldrüsen vorhanden. Dorsales Mitteldarmcoecum meist  
 vorhanden;  kann  paarig  sein,  kann  vielleicht  auch  fehlen;  seitliche Darmausbuchtungen  
 meist vorhanden;  ohne gesonderte Mitteldarmdrüsen.  Samenblasen fast  immer  vorhanden.