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 treten  bei manchen  Individuen  einzelner Arten, Gattungen und Unterfamilien in verschiedenem  
 Maße  Größen-  und  Formunterschiede  auf,  die von Mycetocyte  zu Mycetocyte,  von  
 Syncytium  zu  Syncytium wechseln  können,  so  daß  oft  in benachbarten  Abschnitten  eines  
 Mycetoms verschieden große  und  verschieden geformte  a-Symbionten  zu  beobachten  sind  
 (Poiocerinen).  Diese  Erscheinungen  treten vorwiegend bei Imagines ein und scheinen da rauf  
 hinzudeuten,  daß  die physiologischen Bedingungen zu dieser Zeit in den Organen nicht  
 mehr an allen Punkten  die gleichen sind, und  die Symbionten,  auch  in  den  99,  zu  degene-  
 rativem Größen wuchs neigen, da der Wirtsorganismus  sie  vielleicht  nicht  mehr  so  streng  
 kontrolliert;  wie  ja  vermutlich  die Bedeutung der Symbionten fü r den Wirt hauptsächlich  
 in irgend einer Leistung bei seinem jugendlichen Wachstum zu  suchen sein wird. 
 c)  B e g l e i t s ymb i o n t e n . 
 Begleitsymbionten  treten  nur  auf,  wenn  in einer  Fulgoroide  mindestens  schon  zwei  
 Symbionten,  ein Haupt-  und  ein Nebensymbiont, vorhanden sind (siehe Tabellen I  und II).  
 Im Gegensatz zu den Haupt- und Nebensymbionten  besitzen  die  einzelnen  Begleitsymbionten  
 nur  eine  geringere  Verbreitung.  Sie  lassen  sich  höchstens  innerhalb  der  einzelnen  
 Unterfamilien  und Gattungen  homologisieren.  Alle  Bemühungen,  den  einen  oder  anderen  
 aus  der  großen  Zahl  der  Begleitsymbionten  mehrmals  in  verschiedenen  Familien  oder  
 Unterfamilien  aufzufinden  oder  ähnliche  Formen  als  Modifikationen  e i n e r   Symbionten-  
 a rt  zu  identifizieren,  sind  ergebnislos  verlaufen.  Wie im speziellen Teil und  in  den vorangehenden  
 Abschnitten  dieses  Kapitels  gezeigt  wurde,  haben  die  Haupt-  und Nebensymbionten  
 und  ihre Wohnstätten  trotz  aller modifizierender Prägungen, welche die Konstitution  
 der einzelnen Gattungen, Unterfamilien und Familien  ihnen  im  Einzelfall  aufdrückte,  
 doch  ihre Eigenart  stets  soweit  gewahrt,  daß  es  leicht  möglich  war,  sie  immer  wieder,  zu  
 erkennen.  Das  Gegenteil  ist  bei  den  Begleitsymbionten  der  Fall.  In  fast  jeder  Unterfamilie  
 oder  größeren  Gattungsgruppe  findet sich ein besonderer Begleitsymbiont in einer  
 nur  ihm  eigentümlichen Wohnstätte.  Die Begleitsymbionten  können  deshalb  vielfach  zur  
 symbiontologischen  Charakterisierung  derselben  als Typen  dienen und wichtige Hinweise  
 für die Zugehörigkeit strittiger Arten abgeben. Nur  die  Insassen  der  m-Organe  der  Fulgo-  
 rinen  und  die  der  Epithelorgane  sind  vermutlich untereinander nicht alle homolog. In einzelnen  
 Fällen  sind  zwei,  bei  Mpb  sogar  drei  Begleitsymbionten vorhanden, doch zeigt die  
 Art  ihrer Unterbringung,  daß  sie  untereinander  nicht  gleichwertig  sind,  denn  stets  läßt  
 sich  unter den Mycetomen,  die  sie bewohnen,  eine  Reihe  von  höherer  zu  niederer  Organisation  
 auf stellen;  nur  selten  erreicht  sie aber  die  Vollkommenheit  der  Wohnstätten  der  
 Haupt-  und  Nebensymbionten.  Stets  haben  die  Begleitsymbionten,  die  innerhalb  einer  
 Unterfamilie oder  Familie  eine weitere Verbreitung auf weisen,  die besser  abgeschlossenen  
 und  ausgewogeneren Mycetome  inne  (z.  B.  die  b-,  k-  und  d-Organe)  als  solche,  die  nur bei  
 einer niederen systematischen Kategorie in  einzelnen  Gattungen  oder  Arten  Vorkommen  
 (a ß - ,   y-Symbionten).  So  tritt bei  der  Oliarus-Form C7 der lockere a-Symbiont neben  dem  
 abgeklärten  c-d-Organsystem  auf,  ebenso  das unscharf begrenzte  e-Organ  zu  dem vollkommeneren  
 b-Organ der Cixiinen bei Cx und CB hinzu.  So  ist  das  bei  allen  Poiocerinen  verbreitete  
 und hochorganisierte k-Organ nur bei einigen derselben von einem zweiten Begleitsymbionten, 
  dem Epithelsymbionten, begleitet. Die pentasymbionte Derbide Mpb besitzt im  
 g- und h-Organ zwei hoch entwickelte Begleitmycetome neben dem nur  locker und  unregelmäßig  
 das  Fettgewebe  besiedelnden  ^-Symbionten. 
 Alle  Prinzipien,  nach  denen  man  die  große  Zahl  der  Begleitsymbionten  und  ihre  
 Wohnstätten  ordnen  kann,  sind  künstlich, so lange ihre Phylogenie unerforscht bleibt. Am  
 wenigsten dazu geeignet scheinen —  nach den Erfahrungen mit den Haupt- und Nebensymbionten  
 und ihren Wohnstätten — Lage, Form, Zahl und innerer A ufbau der einzelnen Mycetome, 
  weil diese Faktoren am meisten von  der Konstitution des Wirtes abhängen. Andererseits  
 können  sie  natürlich  gewisse  Hinweise  auf  das  Alter  des  symbiontischen  Verhältnisses  
 geben.  Ich  wähle  deshalb  die  Form  der  Symbionten  als  ordnendes  Prinzip,  in  der  
 Annahme,  daß  diese  gegenüber  den  Einflüssen des Wirtes eine gewisse Konstanz bewahrt,  
 wie  ja  die Haupt-  und  Nebensymbionten  zeigen.  Über  die wirkliche Verwandtschaft  sagt  
 sie natürlich  nichts aus.  Innerhalb  der  so  aufzusteilenden  Abteilungen  werden  die  einzelnen  
 Formen dann nach ihrem vermutlichen Alter  als Symbionten  aneinander  gereiht.  Eine  
 ausführliche  Charakterisierung  der  einzelnen  Begleitsymbionten  und  ihrer  Wohnstätten  
 kann  hier wegfallen,  da sich  eben gemeinsame Züge  nicht  finden  lassen  und  also  nur  eine  
 Wiederholung des  im  speziellen Teil Gesagten  einträte.  Vielmehr  soll  hier  vor  allem  ihre  
 Verschiedenheit und die Vielfalt ihrer symbiontischen Einrichtung in einer kurzen Übersicht  
 gezeigt werden.  Über die Kombination mit Haupt- und Nebensymbionten gibt die Tabelle I  
 sowie I I  hinreichend Auskunft. 
 Unter  den k u g e l i g e n   B e g l e i t s ymb i o n t e n  macht das Organ der g - S y m b i o n -   
 t e n der Derbide Mpb den geschlossensten Eindruck. Es besitzt eine kräftige, sterile, epitheliale  
 Hülle,  baut sich  aus  zwei  verschieden gestalteten Zonen  großer  Syncytien  auf,  deren  
 innere  synsyncytial  verfließt  und  bildet  im  weiblichen  Geschlecht  einen  besonderen  In fektionshügel  
 aus.  Der  schichtweise Aufbau  beruht  vielleicht  auf  zwei  verschieden  alten  
 Mycetocytengenerationen,  ähnlich  wie  beim  X-Organ,  indem  die  innere,  ältere  syncytial  
 verfließt,  während  die  jüngere  periphere  sich  zu Primärsyncytien  entwickelte,  in  denen  
 nun  die Hauptmasse  der Symbionten  lebt, während die zentrale nur noch lockerer besiedelt  
 wird. Die Symbionten  sind  sehr  zart  und  schwer zu  erkennen.  Außer  gewissen Anklängen  
 an  das  a-Organ  zeigt  das Mycetom  mit  keinem anderen gemeinschaftliche Züge. 
 Ziemlich  hoch  organisiert sind  ebenfalls  die Wohnstätten der kugeligen o - Symb i o n-   
 t en der Issinen und vonCaliscelis. Das Epithel ist zwar nur durch eine fast kernlose, dünne  
 Membran  vertreten,  aber  in  einem  Falle  werden  besondere  Infektionszonen  aus  einigen  
 der peripheren,  kernreichen Syncytien  gebildet, aus denen das o-Organ sonst aufgebaut ist.  
 Vermutlich  werden  die  Infektionsformen  auch  in den anderen Fällen nur aus einigen Syncytien  
 stammen,  die  aber  äußerlich  nicht besonders  zu  unterscheiden  sind.  Bei  Caliscelis  
 cf cf  hypertrophieren  die  o-Symbionten  nach E in tritt ins Imaginalstadium ganz bedeutend. 
 Die Insassen der s - O r g a n e   der Tettigometriden  und  des  p -Or g a n s   von  Asiraca  
 clavicornis  sind  zwar  sehr  ähnlich,  zeigen  aber  recht  verschiedenes Verhalten.  Während  
 das  s-Organ  sehr  zur Aufnahme  eines weiteren, vorläufig noch halbparasitischen Mikroben  
 neigt,  tritt  beim  p-Organ  regelmäßig  ein völliger  Zerfall  der  Symbionten  und  ein  Abbau  
 des  gesamten  Mycetoms  im  männlichen  Geschlecht  nach  Erreichung  der Geschlechtsreife  
 ein, so daß es alten  cf Cf völlig fehlt. 
 Das  r -O r g a n   tritt  in  völlig  gleicher Ausbildung  bei  den  Megamelinen  (B-Gruppe)  
 und den Delphacinen (A-Gruppe)  auf, so daß man fast annehmen muß, daß ihre Wirte systematisch  
 enger  zusammengehören  und  nur  durch  eine  unnatürliche  Systematik  auf  Grund  
 äußerlicher Chitinmorphologie  (Verlauf der  seitlichen  Chitinkiele  auf  dem  Pronotum)  auf  
 zwei Unterfamilien  verteilt wurden,  insbesondere  da  auch  die  hefeführenden  Gruppen  so  
 unglücklich  zerrissen  sind.  Charakteristisch  ist  an  den  r-Organen  die  Konzentration  des