
cheldrüsen münden getrennt an der ventralen Seite des Vorderdarmes gerade vor dessen
Einmündung in den Mitteldarm. Von der Struktur der Speicheldrüsen ist fast nichts mehr
zu sehen. Das dorsale Mitteldarmcoecum ist groß und geräumig. Seitliche Ausbuchtungen
fehlen. Von seiner Struktur läßt sieh, ebensowenig wie von der des eigentlichen Mitteldarmes,
etwas aussagen. Auch die Struktur des Enddarmes ist verloren gegangen.
N e r v e n s y s t em . Das Nervensystem zeigt keine Besonderheiten. Eine Suprarektalkommissur
ist vorhanden.
M u s k u l a t u r . Die Bing-, Diagonal- und Längsmuskeln bilden den Hautmuskelsehlauch.
Die Längsmuskulatur ist beiderseits von der Bauchfurche angeschwollen. Die
beiden Arten von Transversalmuskeln sind, ebenso wie das ventrale „Septum“, vorhanden.
G e n i t a l o r g a n e . Weder die Gonaden, noch die gono-perikardialen Gänge sind in
den Schnitten vorhanden, weil der kaudale Teil des Vorderendes und der mittlere Teil
des Tieres in den Schnitten fehlen. Das Perikard ist geräumig; seine Wände werden von
einem flachen, einschichtigen Epithel gebildet. Im Lumen des Perikards liegen an der ventralen
Seite einige körnige Körper, welche wahrscheinlich degenerierte Eier darsteilen.
An seinem kaudalen Teil sind zwei perikardiale Ausläufer vorhanden. Die Gonodukte gehen
von den latero-kaudalen Enden dieser Ausläufer ab; sie ziehen kraniad und erweitern sich
unweit der Stelle, wo sie in die kaudad laufenden Schalendrüsen umbiegen. An derWm-
biegungsstelle münden ungefähr 15 Beeeptacula seminis in die Gonodukte, welch erstere
blasen- oder schlauchförmig sind und kranial von den Gonodukten liegen. Die paarigen
Sehalendrüsen, welche ventro-medial von den Gonodukten verlaufen, sind geräumig. Von
der Struktur der Gonodukte und der Schalendrüsen ist nichts mehr wahrzunehmen. Die
paarigen Sehalendrüsen vereinigen sich zum praekloakalen Organ,
He r z . Ein Sinus distalis fehlt. Das Atrium fängt als paarige Einstülpung an den
medianen Wänden der kaudalen perikardialen Ausläufer an (Abb. 186, a.). Beide Einstülpungen
vereinigen sich etwas weiter kraniad zum unpaaren Atrium (Abb. 187, a.). Dieses
hängt kaudal mit der perikardialen Wand zusammen; noch mehr kraniad liegt es, ventral
vom Ventrikel, frei im Perikard. Seine Wand besteht aus kubischen Zellen; dorsal ist das
Atrium offen. Der Ventrikel (Abb. 188, ve.) hängt m it der dorsalen Perikardwand zusammen
und ist ebenfalls dorsal offen. Kraniad setzt sich der Ventrikel in den dorsalen Blutsinus
fort. Zwei atrio-ventrikulare Öffnungen sind vorhanden (Abb. 187, a.v.ö.). Im Atrium, wie
im Ventrikel, befinden sich zahlreiche Blutelemente. Das Hinterende des Tieres ist dem
von Pr. nierstraszi sehr ähnlich; die schlechte Konservierung, besonders des Vorderendesf
läßt aber einen näheren Vergleich und überhaupt eine Determinierung nicht zu.
4. G a t t u n g : Strophomenia PRUVOT 1899.
D i a g n o s e . Körper langgestreckt. Bauchfurehe mit drei Palten; öffnet sich in den
Analraum. Ein dorso-terminales Sinnesorgan vorhanden. Vorderdarm lang, ohne Badula;
öffnet sich in das Atrium. Mit zwei langen, schlauchförmigen Speicheldrüsen, welche getrennt
in den Vorderdarm einmünden. Mitteldarm mit zahlreichen Ausbuchtungen und mit
Darmcoecum. Gonodukte m it mehreren Samenblasen. Praekloakales Organ vorhanden oder
fehlt; es öffnet sich in den A nalraum. Keine Kopulationsstacheln. Mit oder ohne Analraumdivertikeln.
Ohne Kiemenfalten.
S p e c i e s : Strophomenia indica (N i e r s t r a s z ) 1902.
Syn. : Rhopalomenia indica N i e r s t r a s z 1902.
Di a g n o s e . Länge 11—47 mm; Längenindex 9—26. Spikula nadelförmig, beiderseits
zugespitzt. Gonodukte m it ungefähr 1 j Samenblasen. Praekloakales Organ vorhanden.
Die Analraumöffnung liegt in einer flachen Grube. Ohne Analraumdivertikel.
V e r b r e i t u n g . Das Neapeler Exemplar wurde im Golfe von Neapel gefangen auf
Muricea chamaeleon (?) und zwar in 110 m Tiefe. N i e r s t r a s z (19, S. 22) hat, während der
Siboga-Expedition, mehrere Exemplare gefangen und zwar an folgenden Stellen:
Stat. 5. 7° 46 S. 114° 30 5 ö ; N.Ö. Küste von Java; 330 m; in Schlamm; 4 Exemplare.
Stat. 47. Bai von Bima (Sumbawa); 55 m; auf Gorgoniden; 1 Exemplar.
Stat. 162. Zwischen Loslos und Broken-Insel, W.Küste von Salawatti (W.Küste von N.-Guinea);
18 m; 1 Exemplar.
Stat. 253. 5° 48 2 S: 132° 13’O; Westlich von den Kei-Inseln; 304 m; au f Gorgoniden; 8 Exemplare.
Stat. 262. 5° 53'8 S. 132° 48 8 Ö; Westlich von den Kei-Inseln; 560 m; auf Gorgoniden;
6 Exemplare.
Stat. 289. 9° 0 3 S. 126° 24 5 ö ; S.ö. Küste von Timor; 112 m; in Schlam.L; 6 Exemplare.
Stat. 305. Zwischen Flores und Lombok; 113 m; auf Gorgoniden; 2 Exemplare.
T e c h n i s c h e s . Das Neapeler Exemplar war in Hämalaun gefärbt worden. Vorder-
und Hinter ende waren in Querschnitte von 10 [a zerlegt. Zuvor hatte man aber mehrere
Spikula isoliert. Das Tier war leider stark entfärbt, sodaß ich auch die Siboga-Exemplare
bei der Beschreibung benützt habe. Die Siboga-Tiere waren in 3 p Salpetersäure entkalkt
und mit Karmalaun nach DE G r o o t in toto gefärbt worden.
N i e r s t r a s z ha t Str. indica schon beschrieben (19, S. 22). Die Identität des Neapeler
Exemplars m it den Siboga-Exemplaren nach N i e r s t r a s z ’ Beschreibung wurde festgestellt.
Ä u ß e r e K ö r p e r f o rm . Abbildung 12 der farbigen Tafel stellt das Neapeler Exemplar
2fach vergrößert dar. Str. indica ist wurmförmig, kaudal zugespitzt, die Farbe ist
braun in Abstufungen. Die Länge der indischen Exemplare beträgt 11—39 mm, während
das Neapeler Tier 47 mm lang ist. Der Querdurchmesser beträgt 1—2,5 mm bei den indischen
Exemplaren und 1^4 mm beim Neapeler Exemplar. Der Längenindex ist 9—38 und zeigt
deshalb große Unterschiede, welche dem zugeschrieben werden müssen, ob die Tiere geschlechtsreif
sind oder nicht. Das Atrium liegt kranial an der ventralen Seite. An der
kaudo-dorsalen Seite des Atriums mündet der Vorderdarm ein (cf. 19; Taf. III, Fig. 109).
Etwas kaudal vom Atrium liegt die Flimmerhöhle. Die Bauchfurche (Abb. 192, b.f.), welche
eine mediane und zwei laterale Falten enthält (Abb. 192, b.fa.), öffnet sich in den Analraum.
Der Enddarm mündet in den dorsalen Teil des Analraums, während das praekloa-
kale Organ sich ventral von der Analöffnung in denselben Raum öffnet (cf. 19; Taf. III,
Fig. 105). Der Analraum öffnet sich nicht direkt nach außen, sondern in eine flache Vertiefung
der ventralen Seite.
I n t e g um e n t . Die einschichtige Epidermis besteht aus kubischen Zellen (Abb. 189,
ep.). Die Kutikula ist dick und homogen mit zahlreichen Spikula in mehreren Schichten
(Abb. 189, ku.). Mehrere blasenförmige Zellen sind in der Epidermis vorhanden. Die zahlreichen
Epidermispapillen sind unverzweigt, keulenförmig und multizellular (Abb. 189,
ep.p.). Die Spikula sind nadelförmig, gerade oder krumm. Die der dorsalen und lateralen
Seiten sind gerade oder schwach gebogen, hohl und beiderseits zugespitzt (Abb. 190 a). An
der Bauchfurche kommen S-förmige, hakenförmige und halbmondförmige Spikula mit und
ohne Hohlraum vor (Abb. 190 b). Die Spikula aus der Nähe des Analraumes ,sind den erst