läge noch als Gelege. Bei Anapheis mesentina CR., Colotis amatus F l d r . (Euchloini) und
Terias blanda silhetensis W a l l . (Rhodocerini) tritt als Rückschlag in stammesgeschichtlich
alte Gewohnheiten Ablage in Gelegeform auf (bei Terias 20—30, bei Colotis 50—60,
bei Anapheis bis 200 Stück, teste B e ll , Nr. 4), und auch bei diesen drei Rückschlaggelegen
erfolgt die Ablage auf der Blattunterseite. Das $ sitzt nämlich bei der Ablage meist auf
der Blattunterseite H- zuweilen hängt es auch am Blattrande und krümmt das Abdomen
nach unten: Delias — und darum befindet sich auch das Gelege meist dort. Bei manchen
Delias (aglaia, eucharis u. a.) ist es nicht selten oder häufig auch oben. Die einzelnen Eier
eines Geleges stehen im allgemeinen recht locker, bei Aporia und Delias annähernd 1 mm
voneinander entfernt.
Bei allen noch nicht genannten Arten erfolgt die Ablage einzeln, wenn auch bis zu
etwa 6—-12 an größeren Pflanzenstöcken mit Jungtrieben. Auch das Einzelei liegt im
allgemeinen auf der Unterseite (Pieris rapae, Gonepteryx), bei vielen Terias und Appias
auf der Oberseite. Bei Spezies, die an Schattengewächsen ablegen (Cepora, Ixias, Hebo-
moia), befinden sich die Eier an den jüngsten senkrecht stehenden Triebteilen ohne Beziehung
zu Ober- oder Unterseite, doch mit deutlich anziehender Wirkung zerfressener
Blätter. Catopsilia kleben ganz ähnlich die Eier ohne erkennbare Beziehung zu oben oder
unten an die Triebspitzen, Dercas legen an die Endschöpfe junger Blatt- und Blütenknospen,
Anthocharis an Blüten- oder junge Fruchtstände.
IV. J u g e n d s t a d i e n .
R a u p e n u n d P u p p e n s. Taf. I—III.
E i f o r m. Zylindrisch, 2—3mal so hoch wie breit, nach oben leicht oder deutlich verjüngt,
unten meist gerade abgeschnitten, 10—20 scharfe oder leichte Längskiele, die
Hälfte von ihnen (Hauptkiele) springt als Kranz kleiner Zähnchen über die Mikropyle
vor, die ändern (Nebenkiele) münden am Oberende in den benachbarten Hauptkiel ein.
1 . Tribus Pierini. Delias (aglaia): Nach beiden Seiten leicht verjüngt, unten gerade
abgeschnitten, Höhe: Breite etwa 3:1,20, 9—10 Längskiele, springen über die Mikropylar-
zone als weiße Zähnchen vor.
Metaporia: Nach beiden Seiten schwach verjüngt, 16—18 Längskiele. Aporia (cra-
taegi): Unten gerade abgeschnitten, nach oben leicht flaschenförmig verjüngt. 7 Haupt-,
7 Nebenkiele.
Pieris brassicae: Höhe: Breite ^ 1,25—1,0:0,5 mm; 15—16 Kiele.
Pieris napi: Höhe: Breite etwa 2:1; 15 Kiele.
1 2 3 4 5
Textabb. 1. Eiforraen von Pieriden (1—4 — lOmal, 5 = 5mal nat. Gr.). 1—2 Normale Pieridenformen, 1 = Hebomoia g.
glaucippe L. (ähnlich das von Aporia, Delias, Pieris), 2 = Ixias p. pyrene L. 3—4: Hinneigung zu der Einform von Papilio-
niden und Nymphaliden., 3 = Birnen- oder lang flaschenförmiges Ei von Dercas verhuelli v. Hoev., 4 — kurzhalsige
Flaschenform von Cepora und Appias. 5 - - Spindelform spezialisierter Rhodocerini: Terias hecabe L.
Leptosia nina'2): Höhe: Breite = 1,2 :0,5 mm (= 2,4:1), nach unten leicht und allmählich,
nach oben plötzlich verjüngt; 13 Längskiele, davon 6 über die Mikropyle vor-
springend.
Cepora nerissa praeiermissa Wtks.: Kurzhalsige Flasche, Höhe: Breite etwa 2,2 : 1 ;
12 Kiele, davon 6 als Hauptkiele durchgezogen; nadlna remba” ) Mr.: Höhe: Breite =
1,25:0,3 nun J 3 4,1:1); 12 Längskiele, 6 davon als Zähnchenkranz durchgezogen.
Appias: Kurzhalsige Flasche, 10 Längskiele, je 2 fließen vor Oberende zusammen.
2. Tribus Euchloini. Form gleichmäßiger, nach oben weniger verjüngt. Höhe: Breite
= 2,5 und 3 :1. Längskiele meist niedrig und wenig scharf, mehr gerundet, Raum zwischen
ihnen fein quer, gerillt.
Colotis vestalis2’) B t l r .: Höhe: Breite = 0,8; 0,3 mm S |,67:1); 16—18 Längskiele,
12 davon bilden deutliche Zähne.
('olotis cucharis') F.: Form kurzhalsige Flasche; 17 Kiele.
Colotis etrida BsD'4.|8 Längskiele,
Ixias pyrene L.: Höhe: Breite = 1,5 : 0,6 mm (2,5:1); 12 matte Längskiele, 6 davon
bilden die Zähnehenkrone.
Ixias marianne“) Cr.: 1 1 Längskiele.
Hebomoia glaucippe L.: Höhe: B r e ite ij 3:1; 1 1— 12 Längskiele, matt.
AnthochgwS eardamines L.: Höhe : Breite = 1,25 : 0,6 mm; 1 1—10 Längskiele.
3. Tribus Rhodocerini. Form stark wechselnd, Zahl der Kiele stark schwankend, sie
Sind matt und springen nicht mehr oder kaum erkennbar über die Mikropyle vor.
Gonepteryx.: Höhe: Breite 1,25: 0,4 mm, Form gleichmäßig schlank, nach oben
leicht verjüngt; 1 1—10 Kiele.
Dercas (verhuelU): Nach oben stark verjüngt; anscheinend-16 Kiele.
Catopsilia: Oben leicht abgeschnitten; 12 matte Kiele, Raum zwischen ihnen fein quergestreifte
x
Terias: H ö h e : Breite = 1,25 :0,5 mm (hecabe):, Form nach beiden Enden sta rk verjüngt,.
Längsrippen so fein, daß sie mehr Streifen als Kiele sind, auch feine Querrillung“ ).
Bei den ursprünglichen Gattungen ist also die Form zylindrisch, nach unten wenig,
nach oben etwas mehr verjüngt, Längsrillen kräftig und zahlreich, die Hälfte davon
(Hauptkiele): springen am Eigipfel als Kranz kleiner Zähne vor, die Nebenrillen münden
am Oberende in die Hauptrillen ein. Mit fortschreitender Spezialisation tritt bei den
Pierini eine Verkürzung der Form ein und eine Verminderung der Kielzahl. Bei den
Euchloini bleibt die Form lang und schlank, aber die Kiele werden niedrig und rundlich
im Querschnitt und ihre Zahl wird mit fortschreitender Entwicklung ebenso vermindert
wie bei den Pierini, zwischen ihnen treten feine Querstrichelungen auf. Bei den Rhodocerini
bleibt die Form ebenso lang und schlank wie bei den Euchloini, oder es tritt nach
oben oder nach beiden Seiten eine starke Verjüngung ein, die Kielung wird rückgebildet
oder fast ganz unterdrückt, Querstreichelung kann wie bei den Euchloini auftreten. Die
kurzhalsige Flasche als Eiform von Cepora, Appias (Pierini), Colotis (Euchloini) und
Dercas (Rhodocerini) — also die ausgeprägte Verdickung unten und flaschenhalsartige
Verjüngung und Verkürzung oben — zeigt die Hinneigung zur überrundeten Halbkugelform
der Papilioniden, Nymphaliden u. a.
22) Angaben über indische Tiere nach B e l l .
2S) • Angaben über indische Tiere nach B e l l .
Zweifellos werden in der großen Gattung starke Schwankungen hinsichtlich Form und Kielung auftreten.