
 
        
         
		deten Gestalt  nicht  nachweisbar,  wohl  aber  zu  vermuten  ist. — Die weiblichen Mycetome  
 (Abb. XXVII b)  tragen  an  ihrem  vorderen, meist etwas nach außen ged rehten Pol je einen  
 flachkegeligen  Infektionshügel,  der  im  Herbst  und  zeitigen Frü h jah r  das Epithel warzenförmig  
 nach  außen wölbt  (Abb.  149 a)  und  aus  einkernigen,  embryonalen  und  noch  völlig  
 sterilen Zellen besteht. Mit zunehmender Geschlechtsreife  füllen  sich  diese  in  der  üblichen  
 Weise  von  innen  her  mit  Symbionten  und  schwellen dadurch  so an  (Abb.  149 b),  daß  sich  
 der  ganze  Infektionshügel  als  mächtiger  Pfropf  in  das  Innere  des  Mycetoms  hineindrängt, 
   stets  aber  scharf  von  den  Syncytien  abgegrenzt  bleibt. Die Mycetocyten  enthalten  
 anfangs in mehreren Vakuolen wenige, zuletzt in  einer  einzigen Sammelvakuole  sehr  zahl- 
 F ig .  14 a   ■  F ig .  14 b 
 Fig.  14.  Stenocranus  minutus  F.,  a-Symbionten  nach  dem  Leben:  a)  aus  dem weiblichen;  b)  aus  dem männlichen  Mycetom. 
 reiche  Symbionten,  die,  von  dem  ausgedünnten Wirtsplasma  membranartig  als  kugelige  
 Klümpchen  zusammengehalten,  so  zu  Infektionsformen  umgewandelt werden. Bemerkenswert  
 ist,  daß  die  von  so  vielen  Symbionten  belasteten  Zellen  der  Infektionshügel  hier  
 nicht  syncytial  verschmelzen,  sondern  bis  zu  ihrer  Entleerung  völlig selbständig  bleiben.  
 Die  Infektionsformen  sind  kugelig  abgerundet, deutlich größer als die Normalformen und  
 etwas  dunkler  färbbar,  da  ihr  Plasma  stärker  verdichtet  zu  sein  scheint. 
 Das  un paare  q - 0  r  g a n  liegt  (Abb. XXVII)  als  breiter,  gedrungen  schlauchförmiger  
 Sack median quer  vor  den  a-Organen  (Abb. 144 b), relativ weit ventral unter dem Rektum,  
 das besonders  bei  den  99  eine  tiefe Rinne in  das Mycetom schneidet. Es ist schon bei ganz  
 jugendlichen 99 viel mächtiger entwickelt als im männlichen Geschlecht und neigt in alten  
 Tieren  zum  Zerfall  in  paarige  Teilorgane,  indem  sich  die  unpaare  Brücke  unter  dem  
 Druck  des Rektums  immer stärker  einschnürt und  verschmälert, während  sich  die Seitenteile  
 sackartig  erweitern  und  breit  nach  hinten  und  oben  vorwölben.  Dagegen  ist  das  
 männliche  Organ  von  vornherein  kleiner,  breitoval  oder schwach  bohnenförmig  und  verringert  
 im Laufe des  Imaginallebens  seinen Umfang  unter  gleichzeitiger Auflösung  seines  
 Inhalts  bis  zum  völligen Verschwinden wie  das  unpaare p-Organ von Asiraca.  Ein lock er -  
 maschiges  Tracheennetz  umspannt  anstelle  des  fehlenden Epithels  das Mycetom  und  entsendet  
 seine  feineren  Verzweigungen  auch  zwischen  die  Mycetocyten.  Die  Matrixzellen  
 seiner  Kapillaren  enthalten  zahlreiche  Pigmentgranula  und  verleihen  dem  Organ  im  
 ganzen  eine  gelbliche  Farbe.  Das  Mycetom  (Abb.  151a)  setzt  sich  aus mehreren  riesigen,  
 polygonalen  Mycetocyten  zusammen,  die  auf  späteren  Stadien  nicht  mehr  immer  scharf  
 gegeneinander  abgegrenzt  sind.  Sie  enthalten  ein  grobmaschiges Wirtsplasmanetz,  dessen  
 Zentrum  je  ein  mächtiger,  meist  bizarr  gelappter  und  verzweigter  Kern  einnimmt,  der  
 sich  in  seinem  Gesamtumriß  der  Form  der  meist  etwas  gestreckten Mycetocyten  anpaßt.  
 Die S ymb i o n t e n  besitzen eine außerordentlich  charakteristische,  spindelförmige,  jedoch  
 leicht  geschwungene  Gestalt  (Abh.  150)  und  liegen  einzeln  in  den  Maschen  des  Wirtsplasmas. 
  Sie weisen auch  im Leben keinerlei Einschlüsse  auf.  Ihre Größe  schwankt  etwas,  
 nicht  aber  ihre  sichelartige,  scharfkonturierte  Form.  Die  Vermehrungsstadien  sind  oft 
 in  großer Zahl  zu kugeligen Verbänden  vereint  und von einer gemeinsamen Hüllmembran  
 umgeben.  Besondere  Iniektionsformen  werden  nicht  gebildet.  Die D e g e n e r a t i o n   des  
 m ä n n l i c h e n  M y c e t o m s   vollzieht  sich  unter ähnlichen Erscheinungen wie  bei Asiraca  
 clavicornis.  Schon  bei  jungen Herbsttieren  (September) machen sich Unterschiede  bei  den  
 Geschlechtern  bemerkbar.  Die Mycetocyten  des  größeren  weiblichen  Mycetoms  sind  umfangreicher  
 als  die  des  kleineren  männlichen,  viel  dichter  mit  Symbionten  gefüllt  und  
 entsprechend  praller  aneinandergefügt.  Im  November  wirken  die  Mycetocyten  der  cfcT  
 schon  mehr  wie  locker  infizierte  Fettzellen  (Abb.  151 au.b).   Der  Umfang  des  Organs  ist  
 bis  auf  ein Viertel  von  dem  des  weiblichen  gesunken. Bei Frühjahrstieren tritt dann auch  
 eine  zunehmende  Degeneration  des  Zellinhalts  ein.  Die  Zahl  der  Symbionten  verringert  
 sieh mehr  und  mehr,  ihre  Konturen  werden  unscharf und der plasmatische Inhalt immer  
 blasser.  Das  Organ  schrumpft  zu  einem  unscheinbaren  Gewebefetzen  zusammen,  dessen  
 Weitgehend  entleerte  Mycetocyten  kaum  noch  von Fettgewebselementen  zu  unterscheiden  
 sind  (Abb. 151 e).  Nun  verklumpen  auch  die Kerne unter pyknotischen Erscheinungen.  In  
 den  Vakuolen  des  Wirtsplasmanetzes  sind  nur  vereinzelt  noch  die  Spuren  der  Symbionten  
 zu  erkennen,  die  zu  schattenhaften,  unscharf  begrenzten  Plasmaklumpen  aufquellen  
 und  schließlich  gänzlich  aufgelöst  werden  (Abb. XXVII au.b).   Im Mai lassen sich bei  den  
 o <J  auch Spuren  des Mycetoms  nur  noch  schwer  naehweisen,  nur Bruchstücke von Mycetocyten, 
   Beste  pyknotischer  Kerne,  ehemalige  Zellmembranen  und  das  Netzwerk  der  
 Tracheen,  die  zwischen  den  Mycetocyten  dahinzogen,  sind  noch  erhalten;  die Symbionten  
 dagegen vollständig verschwunden. Demgegenüber h a t sich das Organ der Weibchen durch  
 anhaltende  Vermehrung  seiner  Symbionten  und  entsprechendes  Wachstum  seiner  Mycetocyten  
 zu  einem mächtigen,  breit  hufeisenförmig nach  hinten  ausladenden Mycetom  entfaltet, 
   dessen  Mycetocyten  teilweise  syncytial verschmelzen. 
 Außer m  der  Zahl  der Rektalmyeetocyten  lassen  sich  zwischen  den  drei  bearbeiteten  
 Arten  keinerlei Unterschiede  in  bezug  auf  ihre  symbiontischen  Einrichtungen  feststellen.  
 Scheinbare Unterschiede  beruhen  auf Altersverschiedenheiten  oder  sind  zufälliger  Natur.  
 Es  liegt  nahe,  aus  dieser Uniformität  auf eine sehr nahe Verwandtschaft dieser drei A rten  
 zu  schließen.  Dafür  sprechen  auch  die  geringfügigen  Unterschiede,  die  zur  systematischen  
 Abgrenzung in  der Chitinmorphologie  des Kopfes nur mit Mühe aufzustellen  sind;  
 ferner  die  Tatsache,  daß  häufig  gemischte  Populationen  angetroffen  werden,  mindestens  
 aber  eine  Gleichheit  der  Biotope  festzustellen ist. Doch  davon später! 
 Bei  der  I n f e k t i o n   d e r   O v a r i a l e i e r   sind  ohne Schwierigkeit  die  drei Vertreter  
 der  symbiontischen  Organsysteme  zu  unterscheiden  (Fig.  15):  e r s t e n s   sehr  große,  gedrungen  
 schlauchförmige, meist kugelig abgerundete  Formen  mit  sehr  dunkel  färbbarem,  
 homogenem,  im Leben  von mehreren Granulis durchsetztem Plasma aus dem Rektalorgan,’  
 z w e i t e n s   die  kleinen,  kugeligen  Symbionten  aus  den  a-Organen  mit  etwas  hellerem  
 Plasma,  das  im  Leben  nur  ganz  wenige  Einschlüsse  enthält,  und  schließlich  d r i t t e n s   
 die  schlanken,  sanft  gebogenen  Spindelformen  des unpaaren q-Organs, deren Plasma keine  
 Granulationen  aufweist  und  sich  nur  ganz  zart  anfärbt.  —  Schon  auf  relativ  frühen  
 Stadien  der Eientwicklung, wenn  das  blauviolett färbbare Ooplasma noch  nicht völlig  von  
 dem eosinophilen Dottermaterial überdeckt ist, hebt sich der Follikel des unteren Eipols von  
 der  Eioberfläche  ab  und  bildet  unter  dem  sich  abflachenden und sanft eingedellten Eipol  
 einen  linsenförmigen,  breiten  Hohlraum  aus,  der  sich allmählich noch  erweitert und  flach  
 kistenförmige  Gestalt  annimmt.  Der  unterste  Teil  des  abgehobenen  Epithels  stellt  den  
 eigentlichen  Keilzellfollikel  dar,  der  sich  flach auf den verbreiterten Stumpf des Ovidukt