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 blasenförmige Erweiterung (cf.  43, Taf. VII, Fig. 2B). Etwas vor dem Perikardium biegen  
 die Gonodukte plötzlich ventrad und kaudad und setzen sich dann in die Schalendrüsen fort.  
 Die Schalendrüsen  (Abb.  117,  sch.d.)  bilden auch einige W indungen und liegen ventral von  
 den Gonodukten. Sie vereinigen sich zum  praekloakalen Organ, das kurz und weit ist (Abb.  
 118,  sch.d.). An der Stelle, wo die Gonodukte sich  mit  den  Schalendrüsen  vereinigen, mündet  
 ein langer Gang (Abb.  122,  123,  a.r.s.)  ein,  der  eine runde Blase träg t (cf.  43, Taf. VII,  
 Fig. 1), welche von W i r £ n  (43, S. 48) als Receptaculum seminis gedeutet wird, weil sie nach  
 W i r e n   nur  bei  weiblichen  Individuen  aufzutreten scheint.  Ich nenne diese Blasen,  die ich  
 bei allen Exemplaren aufgefunden habe, auch Receptacula seminis, weil sie, was ihre Topographie  
 anlangt,  am  besten mit  solchen  übereinstimmen.  Die  Blasen  waren  bei  W i r e n ’s  
 Exemplaren  von  einem  Stoffe  ausgefüllt,  dessen  ursprüngliche  Struktur  nicht  mehr  erkannt  
 werden  konnte. Spermatozoen ha t er  also  nicht mit Bestimmtheit  in  den Blasen  gefunden. 
  Bei unseren Exemplaren sind Spermatozoen  in  großer Zahl  in den Blasen  vorhanden  
 (Abb.  121,  r.s.).  Die  Wände  der  Gonodukte  werden  nach  außen  von  einem  bindegewebigen  
 Häutchen  und  nach  innen  von  einem  einschichtigen  Zylinderepithel  gebildet,  
 das  überall  Flimmerhaare  trägt.  Es  ist  stark  longitudinal  gefaltet,  sodaß  der  Gang  erweitert  
 werden  kann. Das Receptaculum seminis  und  sein Ausführungsgang haben  gleichartiges  
 Epithel.  Nach W i r e n   (43,  S.  49)  soll  bei  den männlichen  Stadien  der  Unterschied  
 zwischen  dem  Epithel  der  Schalendrüsen  und  der  Gonodukte  nicht  erheblich  sein;  jedoch  
 gäbe es. in den Schalendrüsen kleinere Zellen zwischen den Basen der flimmernden Zylinderzellen, 
  und das ganze Epithel wäre etwas dicker. Bei den weiblichen Individuen nach W i r e n   
 sollen  die Wände  der Schalendrüsen  aus  F lim m e r -und Drüsenzellen bestehen. Bei unseren  
 Exemplaren  ist  der Unterschied  in  der  Struktur der Gonodukte und Schalendrüsen immer  
 deutlich  und  zwar  bestehen  die Gonodukte aus einem einschichtigen Flimmerepithel, während  
 die  Schalendrüsen  aus  Drüsen-  und  Flimmerzellen  zusammengesetzt  sind.  Das  prae-  
 kloakale  Organ  wird  von  einem  kurzen,  dicken,  in  die  Vagina  auslaufenden  Rohre  fortgesetzt, 
  das als Begattungsorgan aufzufassen ist. Daß Kopulation stattfindet,  v e rrä t sowohl  
 das Vorkommen  eines Receptaculum  seminis,  wie  auch  die  komplizierten  akzessorischen  
 Bildungen,  die  mit  der  Vagina  Zusammenhängen.  Bei  den  männlichen  Stadien  soll  nach  
 W i r e n   das  Kopulationsorgan  (Abb.  119,  ko.)  recht klein  sein, mit  schmalem Lumen  und  
 deutlichem  Rande.  Die  von  T u l l b e r g   (41,  S.  9)  beschriebenen  konischen  Papillen  sollen  
 hier fehlen. Bei den  von W i r e n   beschriebenen,  völlig  entwickelten weiblichen  Individuen,  
 welche wohl  am  besten mit  unseren  hermaphroditischen Exemplaren  übereinstimmen, soll  
 das Kopulationsorgan nach W i r e n  hingegen  um so größer,  etwas p latt und mit einem  sehr  
 weiten Lumen  versehen  sein  (Abb.  119,  ko.).  Es  dürfte  hier  nach W i r £ n   als  Vagina  fungieren. 
   Der  Rand  soll  kleiner  als  bei  den männlichen  Stadien  sein;  er  ist  dicht  von  derartigen  
 konischen Papillen, wie  sie T u l l b e r g   beschrieben  und  ahgebildet  hat,  besetzt  (cf.  
 43, Taf. VII,  Fig.  1). Die Wand  der Vagina,  welche  große  Lakunen  von  der  Leiheswand  
 trennen,  ist  recht muskulös.  Diese  Lakunen zeigen größtenteils  eine deutliche endotheliale  
 Wand.  Das  Epithel  besteht  in  der  ganzen Vagina  aus  einer  einfachen  Lage  von  kleinen,  
 dichtgedrängten  Zylinderzellen,  welche  eine  äußerst  dünne Kutikula  tragen. Die Wände  
 des Kopulationsorgans bilden, mit Ausnahme des inneren Epithels, eine direkte Fortsetzung  
 der Wände der Vagina. Der größte Teil des Begattungsorgans  besteht  aus  einem  faserigen  
 Gewebe, dessen Fäden wenigstens zum Teil Fortsetzungen der Muskelfasern der Vagina sind. 
 An der Basis des Organs,  d.  h.  im proximalen Teil,  sind Ringfasern  die  zahlreichsten; weiter  
 distal,  d.  h.  der  Spitze  zu,  finden  sich  meistens  fast  einzig  radiäre  Fasern.  Außerdem  
 kommen  vereinzelte Längsfasern  vor. Die Spitze  des Organs wird  hauptsächlich,  die konischen  
 Papillen  ausschließlich  von  einem  eigentümlichen  Bindegewebe  gebildet,  das  als  
 Schwellgewebe fungiert (cf.  43, Taf. X, Fig.  31). Es bildet eine Menge von Blasen m it scharf  
 markierten, wahrscheinlich recht festen Wänden, die spärliche Kerne enthalten. Das innere  
 Epithel des Begattungsorganes ist ein hohes Zylinderepithel mit  deutlichen  und  recht  langen  
 Zilien.  Drüsenzellen  fehlen;  die  Epithelzellen  sind  jedoch  voneinander  durch  recht  
 große Zwischenräume getrennt, die von einer Flüssigkeit ausgefüllt gewesen zu sein scheinen. 
 A k z e s s o r i s c h eO r g a n e .  Diestrangförmigen Organe W ik k n ’s  (43, S. 51) h a t Tuix-  
 BERG  (41,  S.  9)  schon wahrgenommen,  aber  nicht genau  beschrieben.  Erst W i r e n   hat  den  
 genauen  Bau  und  Zusammenhang  mit  der  Vagina  erkannt.  Die  strangförmigen  Organe  
 W i r e n  s, welche ich mit H o f fm a n n  (12, S.  89) Kopulationsstacheln nenne, während T h i e l e   
 (37, S.  242)  von Penisstacheln  spricht,  sind  jederseits  paarige  Stacheln,  welche  gegen  ihre-  
 Basis  in  besonderen Epithelscheiden  liegen  (cf.  43,  Taf.  VII,  Fig.  3).  Die Mündungen  der  
 Scheiden befinden sich an der ventralen Seite im mittleren Teil der Vagina, ventral und ein  
 wenig lateral vom Kopulationsorgan (Abb. 119, k.s.). Von dort laufen sie dorsad und kraniad  
 und  liegen  ventral  von  den Sehalendrüsjm  (Abb.  118,  k.s,). Der  kraniale Teil ihrer Wände  
 ist  in  zwei Äste  gespalten,  einen  schmäleren lateralen  und  breiteren medianen  (Abb.  121,  
 122,  123  k.s.).  In  der  blind  endenden Spitze  des letzteren ist der rinnenförmige, im ersteren  
 der  etwas längere,  pfriemenförmige Stab  befestigt. Die äußeren Teile dieser Stäbe sind frei,  
 die innern Viertel hängen aber mit dem Epithel zusammen, das aus eigentümlichen, fadenförmigen  
 Sanduhrzellen besteht, die von großen  Zwischenräumen  getrennt  werden  (cf.  43,  
 Taf. VII, Fig. 14|Sl6). Die Stäbe sind keine modifizierte Spikula, sondern Kutikularbildun-  
 gen. Um  das Epithel  herum wird  die Wand  des  Organs  von  einer  etwas  unregelmäßigen  
 Scheide  gebildet, welche aus Längsmuskelbündeln und Bindegewebe besteht. Diese Scheide  
 ist nicht wie der Epithelblindschlauch im kranialen Ende gespalten, sondern einfach (cf. 43,  
 Taf. VII, Fig.  3,  14);  demnach  stellt die Figur  T u l l b e r g ’s  (41, Taf. II, Fig.  36) die äußere  
 Gestalt  des  Organs  richtig  dar.  Kraniad  setzen  sich  die Muskelbündel  der  Scheide  an  die  
 Körperwand fort und fungieren demnach als Ketraktoren.  Kaudad  gehen  von  der  Scheide  
 zur Vagina  auch Faserbündel ab,  die wohl als Protraktoren dienen.  Jede  der Epithelsehei--,  
 den  steht mit  einer  sackförmigen Drüse  in Verbindung,  die ventral und  ein wenig medial  
 von  den Schalendrüsen  liegt  (Abb.  116,  k d.).  Kaudal  besitzt  sie  einen Ausführungsgang,  
 der  in  den  kaudalen  Teil  der  Stachelscheide  unfern  seiner  Mündung  in  die  Vagina  einmündet  
 (Abb.  118, a.k.d.). A 11 der Innenseite hat  die Drüse  zahlreiche,  große Epithelfalten,,  
 die ih r Lumen wesentlich verkleinern. Das Epithel  besteht  aus  hohen  und  schmalen körnigen  
 Zylinderzellen. Zwischen diesen Zellen gibt es auch eine große Zahl Becherzellen (cf  43  
 Taf. VIII, Fig.  9—11). 
 W i r e n ’s  fingerförmige Drüsen (43, S. 53) müssen, wie auch  T h i e l e   (38,  S.  271)  angibt,:  
 als  Kalkspikula  gedeutet  werden,  die  abdominalen Spikula  (Abb.  120,  a.s.).  Diese  beiden  
 Stachelbündel liegen beiderseits neben dem am meisten kaudalen Teil der Bauchfurche, von  
 dieser durch je einen wulstförmigen Vorsprung  getrennt.  Jeder  Stachel  liegt  in  einer  Einsenkung  
 der Epidermis, die blind  endet und keine Spur von Drüsenepithel zeigt, wie WlRfiN  
 es behauptet.