
 
        
         
		sich  im  Augenblick  auf  die  radialen Wände  konzentriert. Die  Innenwände  werden  somit  
 allmählich  kernfrei  und können dann  leichj|ingesehmolzen werden, was,kn einigen Stellen  
 schon  begonnen  h a t  und  im  den, <f0  Organen  schon fast völlig beendet ist  (Abb.  17). Nur  
 gelegentlich  bleiben  einzelne  Kerne,  die  den  Anschluß  verpaßt  haben,  besonders  an  
 Stellen,  wo  mehrere  Wände  Zusammentreffen,  zurück  und  bilden  dann  später  isolierte  
 Teile  des  Wirtsgewebes  mitten  unter  den  Symbionten  auf  einer  kleinen  Plasmainsel. 
 Die  S y m b i o n t e n   stellen  in  der  Regel  kleine  bis  sehr  kleine  gedrungene,  gebogene  Stäbchen  (C.  pilosus,  stig-  
 maticus,  Cxe)  oder  kräftigere  und  längere  (Cxh,  Cxc  und  C.  bifasciatus)  Schläuche  dar.  Stets  sind  die  größeren,  weiblichen  
 Mycetome  dichter  mit  kleineren,  die  männlichen  von  oft  bedeutend  größeren  Formen  (C.  bifasciatus)  lockerer  erfüllt  
 (Abb.  18  u.  19).  Das  dichte  Plasma  enthält  einige  helle,  große Vakuolen. Von  den  insgesamt  4  Infektionshügeln  der  weiblichen  
 Organe  besitzt  jedes  Teilmycetom  je  einen  im  vorderen  und  im  hinteren  Drittel  oder  Viertel  seiner  Gesamtlänge,  
 bei  Cxc  fast  endständig  kappenförmig,  oder  beide  im  vorderen  Teile  einander  genähert  (Cx0  und  C.  bifasciatus).  Die  
 Infektionsformen  sind  selten  (Cxh)  größer  oder  viel  dunkler  (Abb. 21)  als die  normalen  Symbionten,  nur gedrungener  und  
 plumper  und  erscheinen  dadurch  im  Schnitt  größer.  In  alten  $ $ ,  die  schon  viele  Ovarialeier  mit  Symbionten  versehen  
 haben,  tritt  eine  Verödung  der  Infektionshügel  ein,  die  schon  B ü ch n er mit  dem Abwandern  der  infektionsreifen  Formen  
 erklärt.  Die  großen  Vakuolen  der  Infektionshügelzellen  sind  dann  bis  auf vereinzelte  Symbionten  ganz leer  (Abb. 39).  Die  
 polygonal  bis  kugelig  gestalteten  b -Or g a n e ,   die  nur  selten  (Cxh)  sackartig  gestreckt  sind,  werden  von  einem  flachen,  
 aber  kräftigen,  bei  C.  nervosus,  pilosus  und  stigmaticus  membranartig  dünnen  Epithel  umspannt.  Wenige  große,  kernreiche  
 Syncytien  bilden  das  Innere;  nur  die  cTgT  von  C.  bifasciatus  weisen  viele  kleine  Syncytien. auf.  Auch  hier  tritt  
 gelegentlich  ein  synsyncytiales  Verschmelzen  der  Einzelsyncytien  ein.  Die  zahlreichen,  vielgestaltigen,  meist  polygonalen,  
 eckigen  Kerne  sind  regellos  über  die  Syncytien  verstreut,  einzelne,  bei  Cxh  alle, wandständig  und  dann  abgeplattet,  linsen-  
 oder  schlauchförmig.  Sehr  bezeichnend  sind  in  dem  homogen  rötlich-violetten  Plasma  der  großen,  gedrungen  polygonalen  
 bis  kurzschlauchförmigen  Symbionten  neben  kleineren,  unscharf  begrenzten,  dunkleren,  violetten  oder  rötlichen  Granula  
 vor  allem  einzelne  helle,  größere  Vakuolen,  die  sehr  oft  scharf  leuchtend  rot  gerandet  sind.  Oft  lassen  sich  die  b-Sym-  
 bionten  von  den  Insassen  der  a-Organe  bei  genauerem  Zusehen nur  dadurch  unterscheiden;  meist  sind  sie  etwas  größer.  
 Die  Bildung  der  Infektionsstadien  vollzieht  sich  ähnlich  wie  beim  R-Organ  überall  in  den  peripheren  Schichten  der  Syncytien  
 ohne  Ausbildung  besonderer  Infektionshügel.  Gedrungenere  Infektionsformen  verweilen  offenbar  erst  einige  Zeit  
 in  den  epithelialen  Hüllzelleh,  wo  man  sie  relativ  häufig  entdecken  kann  (Abb.  22).  S ulc  homologisiert  die  b-Organe  mit  
 den  d-Organen  von  Oliarus  und  zwar  aus  histogenetischen  Gründen,  da  die  b-Organe  junger  Cmwslarven  den  imagina-  
 len  d-Organen  von  Oliarus  im  Aufbau  weitgehend  glichen.  Ich  kann  mich,  ganz  abgesehen  von  den  später  p i  erörternden  
 embryologischen  Befunden,  dieser  Ansicht  nicht  anschließen  und  halte  die  b-Organe  aus  folgenden  Gründen  für  besondere, 
   nicht  mit  den  d-Organen  von  Oliarus  zu  homologisierende  Mycetome: 
 1.  Die  b-Organe  besitzen  ein  wohlausgebildetes  Epithel,  das  den  d-Organen  fehlt. 
 2.  Die  b-Organe  bestehen  aus wenigen  großen  Einzelsyncytien,  die  d-Organe  dagegen  aus  vielen  einkernigen,  sehr  charakteristischen  
 und  anderwärts  in  der  Fulgoroidensymbiose  sonst  nicht wieder  auf tretenden  Mycetocyten. 
 3.  Ihre  Symbionten  sind  sehr  verschieden:  Große  gedrungene,  polygonale,  plasmareiche  Kurzschläuche  im  b-Organ,  zarte,  
 dünne  und  locker  gebaute  Fädchen  in  den  d-Organen.  Zudem  spalten  die  Symbionten  der  d-Organe  vermutlich  Involutionsformen  
 ab,  die  in  Filialmycetomen  (c-Organe  von  Oliarus)  untergebracht  werden,  während  solche  Zustände  bei  
 den  b-Symbionten  mit  Sicherheit  nicht  Vorkommen. 
 An  Hand  einer  Reihe  von  Abbildungen,  die  an  einem  für  dies®. Vorgänge günstigen  
 Ovar  von  Cxh  gewonnen  wurden,  söll  nun  die  I n f e k t i o n   d e r   O v a r i a l e i e r   näher  
 geschildert  werden  (Abb.  28 a—g).  Wie bei  allen  bisher  untersuchten  Zikaden  findet  die  
 Infektion  des  Ovarialeies  im  hinteren  Eipol in der Weise statt, daß  die Abkömmlinge der  
 verschiedenen Mycetome  sich  zunächst  in  einer  engbegrenzten Zone des Follikels sammeln  
 und  dann  als  gemischter  Symbiontenballen mit  einem Male  in  das  Innere  des  Eies  selbst  
 aufgenommen werden.  D e r   I n f e k t i o n   des   E i e s   g e h t   a l s o  e ine   I n f e k t i o n   des  
 F o l l i k e l «   v o r a u s .   Der  Ablauf  beider  Vorgänge  ist  auf  die  relativ  kurze  Zeitspanne  
 zwischen  der  Anfüllung  des  Eies  mit  eosinophilen,  groben  Dottersehollen  und  der  Abscheidung  
 des  Chorions  zusammengedrängt  und  deshalb  nur  selten  in  allen  Phasen  an  
 einem  Tier  zu  verfolgen. 
 Schon  vor  dem  Eintreffen  der  ersten  Symbionten  werden  Veränderungen  in  den  
 Follikelzellen  des  hinteren  Eipoles  sichtbar. Nicht  allein  durch  ihre  schmale,  zylindrische 
 Gestalt  und  die  dadurch  bedingte  schlankere  Form ihrer beiden Kerne heben sie sich von  
 dem  normalen,  kubischen  Follikelepithel  ab,  sondern mehr  noch  durch  die Auflockerung  
 ihres  Plasmas  durch  kleine  Vakuolen  und  veränderten  Kernbau  (Abb.  23 a).  Als  breites  
 Zellkissen  liegen  sie  dem  flachen,  wie  gekappt  scheinenden  Eipol  an,  hinten  von  den  
 flachen,  zwischen  den  einzelnen  Eiern  der Ovariole  eingeschobenen  Schaltzellen,  zunächst  
 wenigstens  in  der  Mitte,  tellerförmig  gestützt.  Ih re   distalen  Enden  biegen  sich  seitwärts  
 nach  außem  so  daß  die  Zellen  aus  ihrer  in  bezug  auf  das  Ei  normal  radialen  Orientierung  
 in  eine  mehr  und  mehr  tangentiale  umkippen  (Abb.  23 a  und b). Dieser Vorgang  
 wird  offensichtlich  durch  die vom Eiwachstum  bewirkte Verbreiterung  des  Eipols  bedingt  
 oder  doch  unterstützt.  Bei  beginnender  Symbionteninvasion  sind  dann  diese  infektionsbereiten  
 Fdlikelzellen  zwischen  die  tangentialen  Schaltzellen  und  das  normal  radial  gerichtete  
 Follikelepithel  des  Eies  keilförmig  eingeklemmt,  so  daß  Su l c   sie  schlechthin  als  
 „ Ke i l z e l l e n “  'bezeichnet.  Wir  wollen  im  weiteren  diesen  Ausdruck  für  den  der  In fektion  
 dienenden Follikel  am  hinteren Eipol beibehalten. 
 In  den derart vorbereiteten Follikel dringen nun die Symbionten ein, und zwar können  
 wir,  ganz  wie  erwartet,  drei  verschiedene  Formen  unterscheiden: 
 1  ZI A l .   I H   I oft  gebogene  kürzsclii&uche  mit  sehr  dunkföäi,  dichten  Plashiä,  das  nur  heften  einzelne  Vakuolen  
 enthält,  entsprechen  deutlich  den  im  R e k t a l o r g a n   gebildeten  I n f e k t ^ n s s t ä d i e n   (s.  Abb.  20). 
 2"  Großeie,  plumpeie,  polygonal  rundliche,  selten  gestreckte  Formen mit Höherem,  dichten  Plasma  und  einer  großen  Va-  
 tioole  entstammen  ohne  TwSM&l  den  I n f e k : i o n s h ; i« e t n  d e  r  a - fl r g .t r. e  {s.  Abb.  21). 
 ^ l a ^ r S f l t e ö  tund  plumpstet;,  polygipitiTgri  Körper  mit  dem  sehr  blassen  Grundpiasma,  zarten,  punktförmigen  Granu-  
 lis  nt-.d MtnbViiaiß im ly ^ uoie  dagegen  tanden^ffjlflils  Intektionsfornier.  im  Epithel  der  b-Organe. 
 Ausciiein  X Organ  finden sichnlrfirre  direkten Abkömmlinge  ein. 
 Zu Beginn  der  Infektion  dellt sich  der Eipol mit  dem fest anliegenden Keilzellpolster  
 etwas  konkav  ein.  Die  ersten  Seudlinge  der  drei  Organsysteme  treffen  gleichzeitig  ein  
 und  infizieren  zunächst  die  hinteren  bzw.  mittleren  Keilzellen.  Jeder  Symbiont  erzeugt  
 im Wirtsplasma  eine  Vakuole  (Abb.  23 b),  in  der  er  zunächst  getrennt  von  den  übrigen  
 Eindringlingen  liegen  bleibt.  Mit  zunehmender  Besiedlung verfließen aber  die benachbarten  
 Vakuolen  miteinander,  so  daß  dann mehrere  und  oft  auch  verschiedene  Symbionten  
 zusammenliegen.  Schließlich  ist  das  KeiMÜpolster  völlig  infiziert.  Die  großen,  dicht mit  
 Symbionten  gefüllten  Vakuolen  drängen  das  Plasma  auf  die Wand  (Abb.  23 e)  und  auf  
 schmale  Brücken  zusammen;  die  Kerne  flachen  sieh  entsprechend  ah  und  werden  eingebeult; 
   die  Zellgremzeu  beginnen  sich  mehr  und mehr  zu  verwischen  und  der  ganze Follikel  
 schwillt  an.  Damit  ist  die  Infektionsphase  abgeschlossen.  Die  Schaltzellen  schieben  
 flieh  nun  becherförmig  immer  weiter  nach  oben,  umgreifen  das  Keilzellenpolster  und  
 ;l|hützen  es  vor  weiterem  Symbiontenbefall.  Man  sieht  nun  auch  keine  Symbionten mehr  
 außen  an  den  Zellen  liegen  (Abb.  23 d).  Dagegen setzt jetzt  eine Vermehrung  der  bereits  
 aufgenommenen  Symbionten  im  Keilzellfollikel  ein,  die  jfli  einzelnen  Symbionten  vielleicht  
 schon  vorher  begonnen  haben mag. .Schon SüLC erwähnt kurz  eine Vermehrung der  
 Symbionten  in  den  Keilzellen  und  B ü ch n er s   Abbildungen  von  C.  pilosus  deuten  ebenfalls  
 darauf  hin.  Die  Vakuolen  vergrößern  sieh  mit  der  Zunahme  an  Insassen  immer  
 mehr  und  die  prall  gefüllten  Zellen  verfließen  nun  völlig  zu  einem  einheitlichen  Syncy-  
 tium,  dessen  Plasma  nur  noch  ein  dünnes, alveoläres Netzwerk zwischen  den Symbionten  
 darstellt.  Demzufolge  müssen  auch  die  Kerne  sehr  verästelte  und  lappige  Formen  annehmen. 
   Der  ganze Keilzellfollikel  ist  nun  zu  einem  mächtigen  Kissen  aufgequollen,  das  
 sieh  in  der  Folge  von  dem  sich  zunächst  nur  schwach  eindellenden  Eipol  abzuheben