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 selbst  einzudringen.  Die Mycetooyten  (Abb.  117 b)  enthalten  auf  unscheinbaren,  zentralen  
 Plasmainseln  zwei polygonale, meist  etwas  gestreckte,  chromatinreiche Kerne.  Das  übrige  
 Wirtsplasina  beschränkt  sich  auf  einen  zarten  Wandbelag  und  wenige  netzartige  Verbindungsfasern. 
   Wie  in  den  Infektionszellen  des  Mutterorgans  ist  die  Haufenbildung  
 unter  den  Symbionten  nur  angedeutet,  aber  immerhin  erkennbar.  Ebenso  überwiegen  
 die  großen  polygonalen  Formen  mit  dichtem, bis  auf unscheinbare Granulationen  homogenen  
 Plasma  über  die  zarteren,  kleineren  Kugeln,  jedoch  sind  hier  auch  vereinzelte  
 tfbergangsformen  zu  finden.  Im  ganzen  ist  die  Lagerung  sehr  locker. 
 Da,  wie wir  sahen,  die Nährstränge  die Mycetooyten der Filialmycetome nicht durchsetzen  
 und  also  nicht  in  direkte  Berührung mit  den Symbionten  kommen,  kann  also  hier  
 eine  unmittelbare  Infektion  der  Nährstränge  mit  Symbionten  der  Ovarialmycetome  in  
 der  Weise,  wie  wir  sie  bei  den  obengenannten Fulgorinen beobachten,  nicht  stattfinden,  
 sondern  die  Symbionten  müssen  auf  eine  andere  Weise  ins  Nährplasma  gelangen  
 (Abb.  117 a).  Sie  infizieren  vermutlich  zunächst  den  oberen  zellenlosen  Baum  der  Nähr-  
 lcammer  und  geraten  von  hier  aus  in  die Nährplasmastränge, die also beim Durchströmen  
 des  Ovarialmycetoms  schon  mit  Infektionsmaterial  beladen  sind.  An  dem  einzigen  mir  
 zur  Verfügung  stehenden  Ovar  ist  zwar  die  Infektion  der  Nährkammern  nicht  unmittelbar  
 zu  beobachten,  aber  da  symbiontengefüllte  Vakuolen  im  Nährkammerplasma  häufig  
 zu sehen  sind,  bleibt  eigentlich  nur  die  einzig naheliegende Annahme als wahrscheinlichste  
 übrig,  daß  eben  tatsächlich  einzelne  Symbionten  aus  den  Mycetocyten  des  Ovarialmyee-  
 toms  in  die Nährkammer  übertreten.  Schon,  daß  die oberen Mycetocyten die Nährkammer  
 becherförmig  umgreifen,  deutet  auf  eine  innige  Beziehung  zwischen  beiden  hin.  Zudem  
 ist  in  diesen  oberen,  unmittelbar  der  Nährkammer  anliegenden  Mycetocyten  oft  eine  
 Verarmung  an  Symbionten  festzustellen,  die mit  einem Abwandern  der  Symbionten  nach  
 der  Nährkammer  leicht  zu  erklären  ist.  Gleichzeitig  treten  an  den Kernen  dieser Mycetocyten  
 geringe  pyknotische Veränderungen auf,  die  ebenfalls  darauf hindeuten,  daß  diese  
 Zellen,  etwa  den  Keilzellen  des  Eifollikels  vergleichbar,  eine  besondere  Funktion  hatten,  
 nun  aber  mehr  oder  weniger  überflüssig  sind.  In   der  Nährkammer  selbst  finden  sich  die  
 Symbionten  einzeln,  meist  aber  zu  mehreren  in  entsprechend  kleineren  oder  größeren  
 Vakuolen,  die  meist  in  dem  kernlosen  Nährplasma,  seltener  in  den  peripheren  Zonen  
 zwischen  den  Nährzellkernen  anzutreffen  sind.  Offenbar  treten  nur  einzelne  Symbionten  
 aus  dem  Ovarialmycetom  in  die  Nährkammer  über  (Abb.  116 c),  wo  dann  eine  lebhafte  
 Vermehrung  einzusetzen  scheint,  wie  aus  der  zunehmenden Größe der Vakuolen und  der  
 wachsenden,  oft  überraschend  großen  Zahl  der  in  ihnen  enthaltenen  Symbionten  hervorgeht. 
   Die Wirbel  und  Schlieren  im  Plasma  der Nährkammer lassen eine kräftige, durchmischende  
 und  konvulsive  Bewegung  desselben  vermuten  und  es  ist  deshalb  nicht  verwunderlich, 
   daß  die  symbiontengefüllten  Blasen  von  dieser  Strömung  passiv  mitgeführt  
 werden  und  so  in  alle  Teile  der  Nährkammer  geraten  können.  Da  die  kleinen,  nur  einzelne  
 Symbionten  enthaltende  Vakuolen  vornehmlich  peripher  zwischen  den  Kernen  
 liegen,  möchte  ich  annehmen,  daß  bei  der  vermutlich  auf  späten  Larval-  oder  frühen  
 Imaginalstadien  stattfindenden  Infektion  der Nährkammer  von  den Mycetocyten  aus,  einzelne, 
   zu  der  Zeit  noch  intakte  Nährzellen besiedelt werden,  und  daß  erst mit  der  späteren  
 Auflösung  derselben  die  Symbionten  in  die  zentrale  Nährplasmamasse  geraten.  Die  
 Symbionten  wachsen  hier  zu  riesigen  polygonalen, noch dichteren und dunkleren Brocken  
 heran,  die  zwar  durch  unregelmäßig knospenartige Zerschnürung  in kleinere Formen zerfallen, 
   die  sich  aber  ihrerseits  ebenfalls  bald wieder stark  vergrößern. Schließlich  geraten  
 die größten, mit vielen riesigen Infektionsstadien  gefüllten Vakuolen  (Abb.  117 a)  mit  dem  
 Nährplasma  in  die  Nährstränge,  und  zwar  nur  in  die größeren,  die  zu  den  älteren Eiern  
 führen,  während  die  jüngeren,  schmäleren  steril  bleiben,  so  daß  etwa  erst  das  dritte  Ei  
 unter  der  Nährkammer  Symbionten  zugeführt  bekommt.  Zunächst  sind  die  symbionten-  
 führenden  Plasmastränge  sehr  breit  und  werden  durch  die  Symbiontenmasse  verhältnismäßig  
 wenig  aufgetrieben.  Nach  der  Passage  des  Ovarialmycetoms  verdünnen  sie  sich  
 aber  mehr  und  mehr,  besonders  dann  beim Durchdringen  des  Follikelepithels  der  jüngeren  
 Eier.  Die  anfangs  zu  einem  einheitlichen Klumpen geballten Symbionten ordnen sich  
 dabei  zu  langen Beihen  hintereinander  in  gestreckten  Vakuolen  an  (Abb.  118),  die,  lang  
 spindelförmig  ausgezogen,  oft  zu  mehreren  parallel  in  Bündel  geordnet  nebeneinander  
 liegen  und  flache  Auftreibungen  des  Nährstranges  bewirken.  Größe  und  Form  der  Symbionten  
 (Abb.  116 d)  ist  die  gleiche  wie  in  der  Nährkammer.  Ebenso  hält  offenbar  die  
 Vermehrung  an.  Beim  Eintreffen  im  Ei  bleiben  die  Symbionten  wie  bei  den  Fulgorinen  
 zunächst  im  oberen  Eipol  beisammen  (Abb.  118). Die Vakuolen  runden  sieh  ab,  während  
 sich  die  unregelmäßigen Zerschnürungen  der Symbionten  noch  fortzusetzen  scheinen.  Allmählich  
 trennen sie sich aber voneinander und verteilen sich über das ganze Ei (Abb.  116e),  
 jeder  einzelne  von  einer  rundlichen  Vakuole  umgeben.  Die  Größenunterschiede  verwischen  
 sich  allmählich  und  auf  älteren Stadien sind  die Symbionten gleichmäßig  im Ei  
 verstreut,  besitzen  einheitliche  Größe  und  kugelige  Gestalt  und  ein  dichtes,  h omogenes,  
 dunkles  Plasma  (Abb.  116 f).  Weiter  ist  ihr  Schicksal  an meinen Präparaten  leider  nicht  
 mehr  zu  verfolgen. 
 Bevor wir nun zur Besprechung der Eiinfektion  am  hinteren Eipol  übergehen,  wollen  
 wir  die  symbiontischen Verhältnisse  der  jüngeren  Larve  Fm  schildern,  die  zwar  nur  unerheblich  
 von  den Einrichtungen  von Bladina  fraterna  abweichen,  aber  doch  einiges  über  
 die  Anlage  der  Ovarialmycetome  verraten  (Abb. XXII). 
 Das  noch  sehr  jugendliche  R e k t a 1 o r  g a n  hat  eiförmige,  bilateralsynunetrische  Gestalt,  wird  schräg  vom  Lumen  
 der  Valvula  rectalis  durchsetzt  und  entspricht,  frei  in  das  Lumen  des  Röktums  hängend,  dem  in  Fig.  2 c  dargestellten  Typ.  
 Es  besteht  aus  etwa  20  zweikernigen  rundlichen  Mycetocyten,  deren  Kerne  noch  wenig  gebuchtete  polygonale  Formen  
 aufwejsen.  Als  Symbionten  treten  kräftige,  ziemlich  lange,  gewundene  Schläuche  auf. 
 Die  paarigen  X- O r g a n e   ziehen  als  lange,  kräftige  Schläuche  von  vorn  nach  hinten  und  sind  zunächst  nur  an  
 den  Enden  stärker  gewunden.  Der  innere  Aufbau  und  die  Form  der  Riesensyinbionten  entspricht  völlig  den  von  Bladina  
 geschilderten  Verhältnissen. 
 Das  a - O r g a n   ist  noch  ein  unpaarer,  sehr  plumper  und  fast  sackartig  dicker  Schlauch,  der  relativ  weit  hinten  
 quer  im  Abdomen  liegt,  aber  schon  die  charakteristische  hufeisenförmige  Gestalt  wie  bei  Bladina  besitzt.  Nur  sind  die  
 nach  hinten  und  oben  gerichteten  Enden  noch  sehr  plump  und  kurz  und  natürlich  noch  nicht  von  den,  noch  sehr  embryonalen, 
   Ovidukten  abgeschnürt.  Das  Epithel  ist  ziemlich  flach  und  wie  bei  Bladina  sehr  tracheenreich,  stellenweise  von  
 orangeroten  Pigmentgranulis  erfüllt.  Im  Inneren  ist  bemerkenswerterweise  schon  völlig  der  Zustand  eines  einheitlichen  
 Riesensyncytiums  erreicht.  Eine  Tatsache,  die  beweist,  daß  es  sich  zum  mindesten  nicht  um  eine  Larve  von  Bladina  Jra-  
 lerna  handeln  kann,  da  ja  bei  dieser  Art  die  weiblichen  a-Organe  noch  im  Imaginalzustand  größere  Einzelsyncytien  aufweisen. 
   Das  Wirtsplasma  ist  somit  den  kräftigen  flachen  Kernen  auf  einen Wandbelag  beschränkt.  Die  Symbionten  sind  
 zarte,  kleine,  aber  sehr  lange  Schläuche  mit  hell  blaßblauem  Plasma  mit  einzelnen,  zum  Teil  sehr  großen,  Vakuolen.  Sie  
 sind  meist  sehr  dicht  gelagert  und  wirr  miteinander  verschlungen.  Von  den  Infektionshügeln  ist  noch  nichts  zu  erkennen. 
 Das  unpaare  n -Or g a n   (Abb. XXII)  liegt  median und zentral wie bei Bladina in der  
 vom  a-Organ  gebildeten Höhlung und  besitzt die gleiche rundlich  ovale Gestalt. Auch  hier  
 fehlt ein eigenes Epithel, dafür bilden die Tracheen  ein  dichtes Netzwerk.  In  ihren Matrixzellen  
 sind  oft  viele  gelbrote  Pigmentgranula angereichert,  die besonders  den Verlauf  der  
 Traeheolen  zwischen  den  Syncytien  erkennen  lassen. Der  innere Aufbau  gleicht  dem  von  
 Bladina  fraterna  beschriebenen.  Kleine  mehrkernige  Syncytien  sind  dabei,  sich  zu  syn