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 Alkohols  nur  langsam  zugelassen  hat,  so  daß  die  Gewebe  allmählich  mit Alkohol  imprägniert  
 wurden  und  sich  im  allgemeinen  gut  erhalten haben,  wenn man  von  histologischen  
 Feinheiten absieht. Es beschränkt sich  die Bearbeitung deshalb größtenteils auf rein anatomische  
 Beschreibungen.  So  läßt sich z. B.  sehr  wenig  vom  Bau  des Nervensystems  sagen,  
 denn  die  feineren Ausläufer  der Nerven  sind  in  den  Geweben  kaum  zurückzufinden.  Die  
 Schnitte  lassen  sich  am  besten mit Karmin färben, verschiedene Rezepte eignen sich hierzu  
 gleich gut;  die Färbung ist dauerhaft. Unsere Kenntnis der Solenogastren kann zur Zeit als  
 befriedigend  gelten.  Im  ganzen sind etwa 123 Arten bekannt, von welchen nur 12 in Neapel  
 Vorkommen und  28 dem Mittelmeergebiet, einschließlich  des Marmarameer es,  zuzurechnen  
 sind;  alle  übrigen  sind  über  die  ganze  übrige Welt verbreitet,  denn  die Tiere  sind  kosmopolitisch. 
   Die meisten  dieser  Tiere  sind  anatomisch  verhältnismäßig  gut  beschrieben,  die  
 Anatomie ist im allgemeinen gut bekannt; dies gilt besonders für die Neapeler Formen. Die  
 erste  Zusammenfassung  findet  man  in  B r o n n ’s  Klassen  und  Ordnungen  des  Tier-Reichs  
 (189.2;—1894)  von  S im r o th   (33,  S.  234);  damals  waren  aber  nur  verhältnismäßig wenige  
 Formen  bekannt.  Im  Jah re   1908  hat  N ier stra sz   eine  ausführliche Darstellung  der Anatomie, 
  soweit sie damals bekannt war,  gebracht;  er  behandelt die morphologischen Fragen,  
 welche sich  beim  Studium  dieser  hochinteressanten  Gruppe  ergeben  (23 a).  Diese  Arbeit  
 N ier st ra sz ’  ist  aber  vor einigen Jah ren   (1930)  von H o f fm a n n  überboten worden, welcher  
 in  seiner Bearbeitung der Nachträge im  dritten Band  von  B r o n n ’s  Klassen  und  Ordnungen  
 (12, S. 2)  alles Bekannte über die Solenogastren in vorzüglicher und ganz vollständiger  
 Weise  zusammengefaßt  hat.  Nach  dieser  hervorragenden  Arbeit  ist  nicht  viel  mehr  erschienen. 
   Es  ist  daher  überflüssig  wiederum  eine  ausführliche  allgemeine  Anatomie  zu  
 geben. Nur die F rage der phylogenetischen Entwicklung und der Stellung der Solenogastren  
 verdient  nähere  Berücksichtigung,  weil  unsere Meinung in mehrfacher Hinsicht von  der  
 von H o f fm a n n  ab weicht. Was das benutzte „System“ betrifft, so müssen wir bemerken, daß  
 es  bei  den  Solenogastren =   dies  gilt  auch  für  andere Gruppen  und  ist  vielleicht  als  allgemeine  
 Erscheinung  anzusehen  —  absolut  unmöglich  ist,  ein  wirkliches  System  aufzustellen, 
  d. h. ein System, das den Entwicklungsgang der Solenogastren wiedergibt. Dies hat  
 N ier strasz  schon früher erkannt, wenn er schrieb:  „Bei  genauer  Betrachtung  ergibt  sich,  
 daß die verschiedenen Merkmale unregelmäßig über die Solenogastren verteilt sind;  darum  
 muß jedes System mangelhaft sein“  (23 a, S.  299). Auch H o f fm a n n  ha t dies zugegeben (12,  
 S.  128)  und  demzufolge  die klassifikatorische  Einteilung  T h ie l e ’s  (40,  S.  4)  übernommen,  
 obwohl  diese gewiß  den systematischen Bedürfnissen nicht entspricht. Auch wir wollen uns  
 dieser  aus praktischen Gründen  anschließen. Wir kommen dann zur  folgenden Einteilung: 
 Familie I : Chaetodermatidae. 
 Von den  4 hierzu gehörigen Gattungen  (Chaetoderma  L o v en ,  Limifossor  H e a th ,  Me-  
 tachaetoderma  T h ie l e   und  Prochaetoderma T h ie l e )  ist nur Chaetoderma bei Neapel vertreten  
 und zwar wahrscheinlich  durch Ch.  canadense  N ier st ra sz .  Die Gattung  fehlt  übrigens  
 im Mittelmeer, soll aber im Marmarameer Vorkommen  {Ch.  gutturosum K owalevsky  
 und Ch. productum WiREN; was diese Form betrifft,  so  ist  der Fundort Marmarameer  auffallend, 
   denn  sie  ist  übrigens  nur  vom Karischen Meer  bekannt. Weiter  Prochaetoderma  
 raduliferum (K owalevsky)). Limifossor, mit nur 2 Arten, ist zu Hause bei Kalifornien und  
 Alaska;  schließlich Metachaetoderma challengeri  (Nier strasz )  von unbekannter Herkunft. 
 Familie II:  Lepidomeniidae. 
 Diese Familie  enthält  nicht weniger  als  11  Gattungen, von welchen 7 nur eine einzige  
 Art besitzen. Sie kommt über die ganze W elt  verbreitet  vor:  Nord-Atlantik,  Nord-Pazifik,  
 Mittelmeer, Ost-Indien, Torresstraße, Antarktis.  Im Mittelmeer sind 5 Gattungen vertreten  
 und  zwar:  Dondersia H u b r e c h t   mit  3  Arten,  von  welchen  bei  Neapel  üondersia  festiva  
 H u b r e c h t   vorkommt;  von  den anderen Arten  ist  D.  annulata  Nier stra sz   ostindisch  und  
 D.  californica  H ea th   kalifornisch. 
 Nematomenia  S im r o t h .  Von  den  8  bekannten Arten  sind  3 mediterran,  d.  h.  N.  ban-  
 yulensis  (P ru v o t): Neapel, Banyuls,  aber  auch  atlantisch  bei  Roscoff,  Boulogne  und  Plymouth  
 (die Varietät norvegica Odi-in e r  bei Norwegen);  N.  corallophila  (K owalev sky)  bei  
 Algier  und La  Calle;  N.  flavens  (P r u v o t )  bei  Banyuls.  Von  den  übrigen  5  sind  2  nordatlantisch  
 und  3  antarktisch. 
 Lepidomenia K owalev sky. Nur 2 Arten sind bekannt, von welchen L.  hystrix Ma r io n   
 et K owalevsky  im Golfe  von Marseille vorkommt und  die zweite,  L.  cataphracta  T h ie l e ,  
 merkwürdigerweise  antarktisch  ist. 
 Ichthyomenia PiLSBRY mit nur einer einzigen Art I. ichthyodes  (P r u v o t )  von Banyuls. 
 Stylomenia  P ru v o t   mit  der  einzigen  Art  S.  salvatori P ru v o t   vom Mittelmeer  (Banyuls). 
 Familie III: Gymnomeniidae. 
 Die  einzige  Gattung  Gymnomenia  Od iin e r   ist  nord-atlantisch. 
 Familie  IV: Neotneniidae. 
 Die größte Familie mit nicht weniger  als  17  Gattungen,  von welchen  2  ausschließlich  
 bei Neapel Vorkommen, nämlich Uncimenia N ier strasz  und Kruppomenia N ier stra sz, und  
 eine dritte, Neomenia T u l lb erg   durch N. carinata T ullberg i^ -  auch an der Schwedischen  
 Westküste,  an  den  Norwegischen  Küsten  und  bei  Shetland  h—  vertreten  ist.  Auch  seine  
 Varietät grandis (Th ie l e )  kommt im Golfe von Neapel vor. Überdies wohnen im Mittelmeer  
 noch Macellomenia  palifera  (P r u v o t )  (Port Vendres),  Pruvotina impexa  (P r u v o t )  (Banyuls), 
   Pruvotina  Sierra  (P ru v o t )  (Ostküste  Spaniens)  und  Neomenia  affinis  (K o r en   et  
 D aniel ssen )  (Messina,  Genua);  es  ist  sehr  wohl  möglich,  daß  diese  letztere Art  auch  bei  
 Neapel Vorkommen  soll,  aber  bisher  ist  sie  noch  nicht  an  dieser  Stelle  gefunden  worden. 
 Familie V: Proneovneniidae. 
 Von den  13 zu  dieser Familie gehörigen Gattungen sind nicht weniger als 5 bei Neapel  
 vertreten,  nämlich  Amphimenia  neapolitana  (Th ie l e ),  die  einzige Art  der  Gattung;  Pro-  
 neomenia  vagans  K owalevsky  et  M a r io n ,  auch  bei  Marseille,  und  Proneomenia  nier-  
 straszi  nov. spec.; Strophomeniaindica (Nier strasz )—auch  in  der Java-und Molukken-See;  
 Rhopalomenia  aglaopheniae  (K owalevsky  et Ma r io n ),  auch  bei Marseille, Banyuls,  Plymouth  
 und Monrovia  an  der  afrikanischen Westküste, bei weitem  die gewöhnlichste Form  
 bei Neapel; Hypomenia VAN L ummel mit der  einzigen Art  nierstraszi  van  L ummel.  Überdies  
 liefert das Mittelmeer  noch Pararrhopalia pruvoti  (Sim r o th )  (Banyuls), Proneomenia  
 desiderata K owalev sky et Ma r io n   (Marseille)  und P. gorgonophila (K owalevsky) (Algier,  
 La Calle, Marseille1?), Strophomenia lacazei P ru v o t   (Algier, La Calle)  und Pruvotia sopita  
 (P ru v o t )  (Banyuls).