
 
        
         
		beginnt  (Abb.  23 e).  In  den  so  entstehenden,  linsenförmig  flachen,  aber  zunehmend  sich  
 erweiternden  Hohlraum  treten  sofort  die  Symbionten  über,  in  dem  Maße  als  Eipol  und  
 Follikel  auseinanderweichen. Die  dicht mit  Symbionten  beladenen  Vakuolen  platzen  einfach  
 in  der  Richtung  des  verminderten  Druckes auf und  schütten  förmlich  die Symbionten  
 aus.  Allmählich  verlassen  dann  alle  Symbionten  die  Keilzellen  und  bilden  einen  gemischten  
 Haufen,  der  von  dem  immer  tiefer  in  den  Eipol  einsinkenden  Hohlraum  und  
 dem  muldenförmig  nach  unten  sich  durchbiegenden Keilzellfollikel  wie  von  zwei  genau  
 aufeinander  passenden,  halbkugeligen  Schalen  zu  einem  kugeligen  Ballen  geformt  wird  
 (Abb.  23 f.).  Allmählich  sinkt  dieser  Symbiontenballen  dann  tiefer  in  das  Ei  hinein,  in  
 dem  sich  seitlich  der  Dotter  immer  weiter  vorschiebt,  ihn  wie  eine  Perle  umfaßt  und  
 schließlich  irisblendenartig  von  dem  entleerten  und  wieder  zusammensinkenden  Follikel  
 abschließt  (Abb.  23 g),  so  daß  er  als  große  Kugel  dicht  der  Oberfläche  des  Eipols  von  
 innen  anliegt.  In   den  schrumpfenden  Vakuolen  des  Keilzellpolsters  finden  sich  oft  noch  
 vereinzelte  Symbionten,  die  beim  Übertritt  in  den  Eihohlraum  den  Anschluß  verpaßt  
 haben.  Sie  gehen  mit  den  degenerierenden  Keilzellen  zugrunde.  Ein  Teil  der  offenbar  
 weniger  geschädigten  Keilzellkerne  scheint  sich  aber  wieder  zu  erholen  und  beteiligt  
 sich  am  Aufbau  des  neuen  Follikels,  der  sich  von  den  Seiten,  vom  normalen  Eifollikel  
 her,  wieder  über  den  unteren  Eipol  schiebt.  Bald  darauf  erfolgt  die  Abscheidung  des  
 Chorions.  Die Vermehrung  der  Symbionten  in  den Keilzellen  hält offenbar  bis  zum Übertritt  
 in  das E i an, wo  dann  ein  Ruhezustand  eintritt,  der  erst  nach  der  Befruchtung  des  
 Eies  bei  der  Ablage  durch  die  Entwicklung der  Furchungskerne  sein  Ende  findet. 
 B ü c h n e r   fand  bei  Cixius  pilosus  und  cunicularis  eine  Sonderung  der  drei  Sym-  
 biontensorten  im  Symbiontenballen,  die  schon  auf  späten  Stadien  der  Keilzellinfektion  
 angebahnt  war,  und  vermutet  deshalb,  daß  die verschiedenen  Symbiontensorten  zu  verschiedener  
 Zeit,  etwa  nacheinander  den  Keilzellfollikel  infizieren.  ÖULC  deutet  in  seiner  
 Figur  vom  Infektionsballen  bei  Cixius  nervosus  eine  ähnliche  Sonderung  an.  Ich  konnte  
 die  Feststellung  B ü ch n er s   an  Ovarialeiern  von  Cixius  pilosus  wiederholen;  aber  leider  
 fehlten  auch mir  die  geeigneten  frühen  Stadien zur Klärung des Zustandekommens  dieser  
 Trennung.  In   allen  anderen  mir  vorliegenden  Symbiontenballen  der  Cixiinen  waren  die  
 Symbionten  gleichmäßig  gemischt  (<Cixius  nervosus,  Cxc).  Ich  verweise  aber  hier  auf  
 meine  Schilderung  ähnlicher  Verhältnisse  bei  den Megamelinen,  wo  ich  tatsächlich  eine  
 gewisse  zeitliche  Sonderung  beim  Infektionsbeginn  als Ursache  der  späteren  räumlichen  
 Trennung  feststellen  konnte.  v ^JB ei  allen  Cixiwsverwandten  ist  der  Symbiontenballen  
 kugelig  und  berührt  die  Oberfläche  des  Eipols.  Stets  sind  die Abkömmlinge  des  Rektalorgans  
 am  dunkelsten,  die  des  a-Organs  heller  und  die  des  b-Organs  sehr  zart  und  getüpfelt, 
   während  ihre Größen  von  Art  zu  Art  sehr  verschieden  sind. 
 Bei  der  Infektion  der Ovarialeier von Cixius  nervosus  beschreibt  Su l c   sehr  ausführlich  
 eine  ampullenartige  Erweiterung  der  blinden  Eileiterenden  unter  den  besiedelten  
 Keilzellen  und  eine  vorübergehende  lytische  Degeneration  des  Eileiterepithels  in  dieser  
 Zone,  das  nach  Aufnahme  der  Symbionten  ins  Ei  wieder  rückgebildet  wird.  S u l c   sucht  
 für  diesen  autolytischen  Zerfall  des  Eileiterepithels  von  den  Symbionten  ausgeschiedene  
 Enzyme  verantwortlich  zu machen,  die  auf  diese  Weise  trophisches  Material  für  die  in  
 den  Keilzellen  sich  vermehrenden  Symbionten  vorbereiten  sollen.  Nach  meiner  Überzeugung  
 handelt  es  sich  aber  hier  um  degenerierende  Follikelepithelien  s c h o n   a b g e l 
 e g t e r   Ei e r ,   die  als  sog.  Corpus  luteum-Bildungen sehr oft unter dem ältesten in jeder  
 Ovariole  vorhandenen  Ei  anzutreffen  sind. 
 An die Schilderung der symbiontischen Einrichtungen  der  Gattung Cixius  lassen  sich  
 bequem  einige,  leider  nicht  genauer  bestimmbare  brasilianische  Cixiinen  anschließen,  die  
 zu  Formen  überleiten,  wie  sie  B ü c h n e r   bei Myndus beschrieben  hat. 
 Neben den bei Cixius  auf tretenden Organen  besitzen  Cx  und  CB  noch  ein  paarig  entwickeltes  
 Mycetom,  das  wir  e - O r g a n   nennen  wollen  (Abb.  III).  Jederseits  schiebt  sich  
 von vorn her  zwischen Bauchdecke  und  die  d-Organe  ein  breit  eiförmiger  Sack  ein  (Abbildung  
 24),  dem  ein  eigenes  Epithel  fehlt,  der aber  durch eine dünne,  kernlose Membran  
 nach  außen  abgegrenzt wird. Das  Innere stellt bei Cx  ein  einziges,  vielleicht  synsyncytial  
 entstandenes  Syncytium  dar,  dessen  extrem  chromatinarme,  polygonal  eckig  gezackte  
 Kerne  regellos  verteilt  sind  (Abb.  25).  Bei  CB  ist  der  Aufbau  des  Syncytiums  aus  zweikernigen  
 Mycetocyten  noch  stellenweise  erkennbar. Die wandständigen Kerne flachen sich,  
 wie meist in solcher Lage, linsenförmig ab.  Lange,  sehr  blasse,  wenig  gebogene,  fast  stabförmige  
 Schläuche  sind,  offenbar  infolge  schlechter Fixierung, pilzmycelartig miteinander  
 verklebt  und  bilden  ein  lockeres,  fasriges  Flechtwerk. Die Symbionten  der  Cf Cf  (Abb.  26)  
 sind  etwas  kräftiger  und  distinkter,  auch weniger  miteinander  verklebt.  Das  helle,  feinschaumige  
 Plasma  zeigt  zarte Granula. 
 Die  übrigen  Mycetome  zeigen  gegenüber  denen  von  Cixius  nur  wenige  Abweichungen.  Das  langeiförmige  Re k -   
 t a l o r g a n   ist  so  dicht  an  die  Valvula  rectalis  herangerückt,  daß  bei  Cx  deren  spaltförmiges  Lumen  oben  rinnig  in  das  
 Mycetom  einscbneidet.  Die  (bei  CB  ca.  9,  bei  Cx  ca.  6—8)  großen  Mycetocyten  ordnen  sich  fast  in  einer  Ebene.  Den  kräftigen, 
   langgewundenen,  bei  CB  großen,  bei  Cx  kleineren  Symbionten  in  den  Mycetocyten  stehen  große,  plumpe,  polygonale  
 Kurzschläuche  als  Infektionsformen  gegenüber,  die  an  der  Peripherie  der  Mycetocyten  in  der  Weise  entstehen,  daß  
 einige  Normalinsassen  zu  größeren  Klumpen  anschwellen  und  dann  erst  durch  mehrfache,  offenbar  rasch  aufeinanderfolgende  
 Teilungen  zerfallen  (Cx  Abb.  27). 
 Die  dicken  Schläuche  des  X- Or g a n s   zeigen  keine  Besonderheiten.  Die  relativ  wenigen,  aber  um  so  größeren  
 Riesensymbionten  sind  nach  dem  Cixius typ  gebaut.  Während  die  schlankeren,  schlauchförmigen  a - O r g a n e   der  cf cf  
 sich  noch  normal  halbkreisförmig  von  innen  her  um  die  b-Organe  schlingen,  können  sich  die  viel  gedrungeneren  fast  
 sackförmigen  weiblichen  Mycetome  nur  mit  einer  seichten  Eindellung  den  b-Organen  anlegen.  Umgekehrt  wie  gewöhnlich  
 sind  bei  CB  die  weiblichen  Organe  synsyncytial,  die  der  cf cf dagegen  noch  aus  zahlreichen  kleinen  Einzelsyncytien  
 aufgebaut.  An  den  kräftigen  schlauchförmigen  Symbionten  der  mehr  oder  minder  synsyncytial  verfließenden  Einzelsyncytien  
 von  Cx  fällt  eine  gewisse  Variabilität  in  Form  und  Größe  auf  (Abb.  28).  Besonders  bei  den  cf cf  und  in  gequetschten  
 und  gezerrten Zonen  der  weiblichen  Organe  sind  verkürzte  und  polygonale,  größere  Formen  angehäuft.  In  vier  großen,  
 fast  kugeligen  Infektionshügeln,  die  im  ersten  und  zweiten  Viertel  der  weiblichen  Mycetome  eingelassen  sind,  bilden  
 sich  größere,  plumpe  Kurzschläuche  heran,  deren  dunkleres  Plasma  einige,  zum  Teil  sehr  große  helle  Vakuolen  enthält. 
 Die  rundlichen  b - O r g a n e   von  Cx  (Abb.  29)  bestehen  aus  drei  oder  vier  großen,  bei  den  cf cf  von  CB  dagegen  
 aus  zahlreichen  kleinen  Syncytien,  deren  flachelliptische,  chromatinreiche  Kerne  bis  auf  wenige  Ausnahmen  den  Außenwänden  
 anliegen.  Die  kleinen,  unregelmäßig  polygonalen  Insassen  bilden  sich  in  den  äußeren  Zonen  des  Organs  zu  
 größeren,  kaum  dunkleren  Infektionsstadien  um  und  wandern  durch  das  Epithel  nach  außen  (Abb.  28). 
 Bei  der  Infektion  der  Ovarialeier  lassen  sich  alle  vier  Symbiontensorten  nachweisen  (Abb.  30): 
 1.  Große,  dunkelviolette  rundliche  Formen  mit  dichtem  Plasma,  das  höchstens  sehr  kleine  Vakuolen  enthält,  stammen  
 aus  dem  Re k t a l o r g a n . 
 2.  Kaum  hellere,  grauviolette,  gedrungen  u-förmige  Kurzschläuche mit  einigen  hellen,  großen  Vakuolen  dagegen  aus  den  
 Infektionshügeln  der  a -Or g a n e . 
 3.  Vertreter  des b -Or g a n s   sind an  kleinen,  unscharf  begrenzten,  violetten  Granulis  zu  erkennen,  die  dem  hellen,  rosarötlichen  
 Plasma  polygonaler,  an  Zahl  überwiegender  Formen  eingelagert  sind. 
 4.  Sehr  zarte,  nur  schwer  erkennbare,  schlanke,  fast  stabförmige  Schläuche  mit  hellem,  granuliertem  Plasma  erfüllen  
 die  Zwischenräume.  Sie  kommen  aus  dem  e-Or gan. 
 Die  Infektion  verläuft  wie  bei  Cixius. 
 Bevor  ich  weiter  fortfahre,  muß  ich  einen  nicht  ganz  uninteressanten  Sonderfall  
 schildern,  der  an  einem  Exemplar  von Cx festzustellen war.  Das Darmepithel ist bei  diesem  
 Tier  im  Bereich  des  Rektalorgans  nicht  flach und gedehnt,  sondern zu einer dicken,  
 teilweise  abgehobenen  Schicht  angeschwollen (Abb.  31)  und mit  einem  fädigen,  bakterienartigen  
 Organismus  dicht angefüllt.  Die Form desselben  ist  nicht  genau  festzustellen,  da 
 Zoologica,  Heft  98.  g