gefärbt. Vorder- und Hinterende wurden von Herrn BRETSCHNEIDER in Querschnitte von
10 [x Dicke zerlegt. Die Konservierung ist sehr unvollkommen.
Äu. f i e r e K ö r p e r f o rm. Abb. 1 der farbigen Tafel stellt das Tier 10i4iach vergrößert
dar. Seine Länge beträgt 33 mm, der Querdurchmesser im vordem Teil V/z mm, im hintern
Teil 2 mm (in Alkohol); der Längenindex ist 19. Glanz kaudal ist das Tier wieder etwas
dünner. Es ist wurmförmig. Eine scharfe Grenze zwischen „Pro“- und „Metathorax‘f |p t
vorhanden, während auch „Prae“- und „Postabdomen“ angedeutet sind; diese Bezeichnungen
haben aber keine morphologische Bedeutung. Die Farbe ist gelbbraun (in Alkohol).
In der Mitte und kaudal glänzt das Tier, Weil dort die Spikula länger sind als kranial. Wie
gewöhnlich liegen Mund- und Analraumöffnung terminal; Der halbmondförmige Mund-
sehild umgibt die Mundspalte kaudal und lateral. Weil nun aber Betraktoren. welche um
Epithel ventral vom Mundschilde inserieren, dieses Epithel coecumartig eingestülpt haben,
liegt der Mundschild mit der Mundöffnung in diesem Coecum (Abb. 1, CöSj.. Im Analraum
befinden sich die Analöffnung und die paarigen Öffnungen der Schalend rüxcn sowie die
Kiemen, welche eisgezogen sind.
I n t e g um e n t . Die Kutikula (Abb. 4, ku.), welche von einer Schicht Schmutz bedeckt
wird, ist ungefähr doppelt so dick als die Epidermis: (Abb. 4, ep,). Diese ist ein einschichtiges
Epithel, welches aus zylindrischen Zellen mit runden oder ovalen Kernen besteht.
Zahlreiche Riesenzellen sind vorhanden. Die Konservierung des Epithels ist schlecht,t<go
daß es mir unmöglich ist, mitzuteilen, ob auch Basalzellen vorhanden sind. Die Spikula vom
kaudalen und kranialen Ende des Tieres zeigen erhebliche Unterschiede. Die des kaudalen
Teils sind groß, speerspitzenähnlich, distal zugespitzt, proximal abgerundet und hohl, während
die des kranialen Teiles kleiner, gerade und nadelförmig oder. auch gebogen sind.
A t r i um . Das Atrium (Abb. 1, at.) ist klein und entbehrt der Cirren und Atrialleisten.
Eine Häufung von Ganglienzellen (Abb. 1, g.z.), welche Nervenfasern in die Atrialwand enlS
senden und ihrerseits mit den Praezerebralgänglien Zusammenhängen; Umgibt das Atrium.
Das Epithel ist ein hohes Zylinderepithel mit gedehnten Kernen. Das Organ stimmt mit der
von W ir£ n beschriebenen Mundblase von Ch.nitidulum L ov en überein.
S i n n e s o r g a n e . Der Mundschild (Abb. 1, m.seh.) umgibt die Mundspalte, wie gesagt,
halbmondförmig. Die Kutikula des Mundschildes (Abb. 1, ku'.) ist, wie gewöhnlich, dick.
Die Struktur des Epithels ist, der schlechten Konservierung wegen, nicht mehr zu beschreib
ben. Das Organ wird von den Praezerebralganglien aus innerviert. Auch Drüsenzellen
(Abb. 1, d.z.) sind, dorsal vom Mundschilde, im Mesenchym vorhanden. Das dorso-terniinale
Sinnesorgan liegt dorsal vom Analraum. Es ist eine schmale längliche Grube, welche bis an
den Rand des Analraumes reicht. Das Epithel besteht aus zylindrischen Zellen mit runden
Kernen und schmäleren Zellen mit gedehnten Kernen (Sinneszellen).
A n a l r a um . Das Epithel des Analraumes ist dorsal und dorso-lateral ein kubisches
Flimmerepithel mit runden Kernen und dünner Kutikula. Auch ventral, wo der Analraum
zwischen den Kiemen etwas ausgebuchtet ist, besteht die Wand aus kubischen Flimmerzellen.
In diese Ausbuchtung öffnet sich der Enddarm. Lateral von der Analöffnung und
von den Kiemen münden die Sehalendrüsen; ihr Epithel, das aus sehr schmalen zylindrischen
Flimmerzellen mit gedehnten Kernen, welche abwechseln mit breiteren zylindrischen
Drüsenzellen ohne Flimmerhaare und mit runden basalen Kernen, besteht, setzt sich auf
die ventro-lateralen Wände des Analraumes fort. Die Zahl der Kiemenblättchen der paarigen
Kiemen kann aus den Schnitten nicht bestimmt werden. Die Struktur der Kiemen zeigt
keine Besonderheiten.
V e r d a u u n g s o r g a n e . Der Vorderdarm, welcher sich zusammen mit dem Atrium
nach außen öffnet, hat ein hohes Zylinderepithel und wird von Muskeln umgeben. An den
kranio-ventralen und -lateralen Seiten des Vorderdarmes sind zahlreiche Bukkaldrüsen angehäuft.
Sie sind zu bimförmigen Häufchen vereinigt und münden in den Vorder dar m.
Etwas weiter kaudal erweitert sich der Vorderdarm beträchtlich (Abb. 2, v.d.) und zeigt eine
drüsige dorsale Ausbuchtung (Abb. 2, d.au.), in welche lateral ein P a a r dorsale Vorderdarm-
drüsen mündet (Abb. 2, d.v.d.). In der gleichen Höhe, aber ventro-lateral, liegen kaudal von
den Bukkalganglien ebenfalls Drüsenanhäufungen (Abb. 3, l.v.d.), welche sich in kleine
Ausbuchtungen des Vorderdarmes öffnen (Abb. 3, l.au.). Gleich kaudal von diesen Bildungen
liegt in einer ventralen Ausbuchtung des Vorderdarmes der Radulaapparat. E r besteht aus
den für das Genus Chaetoderma charakteristischen Komponenten. Der große, kegelförmige
Zahn (Abb. 2, tr.) stellt ein Stützorgan dar und kann als Träger gedeutet werden. Die eigentliche
Radula ist wahrscheinlich beim Schneiden verloren gegangen. Kaudal vom Radulaapparat
hat der Vorderdarm wieder den gleichen Durchmesser und Bau wie im kranialen
Teil. Auch die gleiche Muskulatur ist vorhanden. Eine Trennung in Pharynx und Ösophagus
fehlt also, so daß ich nur von Vorderdarm rede.
Der Mitteldarm (Abb. 4, m.d.) setzt sich an der ventralen Seite des Vorderdarmes etwas
kraniad fort, während ein dorsales Mitteldarmcoecum fehlt. Das Epithel des Mitteldarmes
ist ein einschichtiges Epithel, welches aus kubischen und auch wohl zylindrischen Zellen mit
ziemlich großen, runden Kernen besteht. Die lateralen Ausbuchtungen fehlen fast vollständig.
Die Mitteldarmdrüse ist vom Mitteldarm abgeschnürt und völlig entwickelt. Die
Einmündung in den Mitteldarm fehlt in den Präparaten, weil der mittlere Teil des Tieres
nicht in Querschnitte zerlegt wurde. Dorsal besteht das Epithel der Mitteldarmdrüse aus
Körnerzellen, lateral und ventral aus Keulenzellen. Dorso-lateral sind diese oft angehäuft,
während sie auch auf Falten der Drüse Vorkommen. Kaudal besteht das ventrale Epithel der
Drüse aus mehreren Schichten dieser Keulenzellen. Nirgends ist das Epithel gemischt, stets
bleiben Körner- und Keulenzellen getrennt.
Der enge Enddarm (Abb. 5, e.d.) befindet sich zuerst an der linken dorso-lateralen Seite
der Mitteldarmdrüse; weiter kaudal liegt er ventral vom Perikard und medial von den
Gonodukten. Ab und zu bildet der Enddarm eine Windung. Sein Epithel besteht aus zylindrischen
Wimperzellen mit ziemlich großen, runden oder ovalen Kernen. Im Enddarm befinden
sich große Exkrementklumpen, welche an einigen Stellen seine Wand so stark aus-
spannen, daß das hohe Zylinderepithel in ein niedriges Pflasterepithel verwandelt ist, während
die Wimperhaare an diesen Stellen nicht mehr zu beobachten sind.
N e r v e n s y s t em . Das Zerebralganglion wird kaudal an seiner dorsalen Seite, also
unvollkommen, von zwei Längsspalten in drei Lappen geteilt. Eine ventrale Längsfurche
deutet noch seine Zusammensetzung aus zwei Teilen an, was besonders kranial deutlich
wird, wo das Zerebralganglion paarig ist (Abb. 1, z.g.).
Kaudal, lateral und kranial vom Zerebralganglion liegen die Praezerebralganglien
(Abb. 1, p.z.g.). Die K onservierung ist so mangelhaft, daß der U rsprung der Zerebro-lateral-,
Zerebro-ventral- und Zerebro-bukkalkonnektive nicht aufzufinden ist. Die Bukkalkonnek-
tive treten in die Bukkalganglien ein (Abh. 2, b g ), welche lateral vom R adulaapparat liegen
und von einer Kommissur, ventral vom Vorderdarm verlaufend, verbunden sind. Die Ven