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 Als Herr Proi. Dr. H. P. NIERSTRASZ Anfang September des Jahres 1937 entschlief, war  
 diese Arbeit  schon zum größeren Teil fertig. Es war  unsere Absicht,  daß Herr Prof.  NIERSTRASZ  
 das  erste  (Allgemeine Bemerkungen)  und  das  letzte Kapitel  (Allgemeines und Verwandtschaft) 
  schreiben sollte, während das  zweite K apitel (deskriptiver Teil) mir überlassen  
 war. Inmitten seiner Betrachtungen im dritten Kapitel h a t Herr Prof. Nier stra sz   leider für  
 immer die Feder aus der Hand gelegt. Die weitere Bearbeitung dieses Abschnittes  habe ich  
 somit vollendet und im Text genau angegeben, wo Herrn Prof. N ier st ra sz ’ Arbeit aufhört  
 und  die meinige  anfängt. Der  von ihm  geschriebene Teil des dritten Kapitels lag aber  nur  
 skizzenhaft vor,  so  daß  auch  die  endgültige Fassung  des Textes  dieses Teiles  von mir vorgenommen  
 worden  ist. 
 Meines  hochverehrten  Lehrers  gedenke  ich  mit  großer  Dankbarkeit,  indem  ich  es  
 seiner  außerordentlichen  Güte  und  seinem Wohlwollen verdanke, mich mit dem Studium  
 der Solenogastren  beschäftigen zu  dürfen.  Herrn  J .  P rys  bin  ich  fü r  die Anfertigung  der  
 zahlreichen Zeichnungen zu großem Danke verpflichtet, während ich ebenso Herrn L. B r e t -  
 s c h n e id e r  meinen Dank  ausspreche  für  seine Bereitwilligkeit,  zwei  Tiere  in  Schnitte  zu  
 zerlegen.  H. A. STORK. 
 I.  K a p i t e l . 
 Allgemeine Bemerkungen. 
 Von H. F. N ier st ra sz . 
 Schon  vor mehr  als  40  Jahren  hatte H u b r e c h t ,  damals  einer  der  besten Kenner  der  
 Solenogastren, die Absicht, eine Monographie dieser Gruppe, soweit sie im Golf  von Neapel  
 vertreten ist, zu schreiben;  da er sich aber in den Jahren 1890—1900 m it der Entwicklungsgeschichte  
 der  Vertebraten  intensiv  beschäftigte,  ist  die  Bearbeitung  der  Monographie  
 liegen geblieben. Auf  seine Anregung  hin  habe ich alsdann das Studium der Solenogastren  
 übernommen  und mich  zu  diesem  Zweck  im Jah re   1902  sechs Monate in Neapel  aufgehalten. 
   Nachdem  H u b r e c h t   von  der Bearbeitung  der Monographie abgesehen hatte, übertrug  
 er  mir  dieselbe.  Aber  auch  bei  mir  ist  sie  unvollendet  gebliehen.  Hinzu  kamen  einige  
 Schwierigkeiten. Während früher in Neapel verhältnismäßig viele  Solenogastren  gefunden  
 wurden  —  mein  Material  zählt  mehr  als  100  Exemplare —,  ging mir  später,  selbst  im  
 Laufe  vieler  Jahre,  kein  einziges  Exemplar mehr  zu.  In  den letzten Jahren  habe  ich mich  
 daher  entschlossen,  die Monographie fertig zu stellen,  da es  zu bedauern wäre, wenn  ein so  
 wertvolles Material  der Wissenschaft  vorenthalten bliebe. Einer meiner Schüler, Herr Dr. 
 H.  A.  St o r k ,  hat  sich  dabei  freundlichst  zur Mitarbeit  bereit  erklärt,  so  daß  die Monographie  
 von  uns  beiden  zusammengestellt worden  ist. 
 Diese Arbeit  ist  überwiegend  kompilatorisch,  und  zwar  aus  folgenden  Gründen.  Die  
 Zahl der in Neapel vorkommenden Solenogastren  beträgt  jetzt  12;  von  diesen  gibt  es  aber  
 mehrere, welche nu r einmal oder in wenigen Exemplaren erbeutet und auch nur einmal bearbeitet  
 worden  sind;  ja  sogar  von  den meisten Arten  sind  die Angaben  dürftig, wie z.  B.  
 von  Dondersia  festiva  H u b r e c h t ,  TJncimenia  neapolitana N ier stra sz ,  Amphimenia neapolitana  
 (Th ie l e ),  Hypomenia  nierstraszi van  L ummel  u .  a.  Ferner  stammen  die meisten  
 Untersuchungen  aus  den  Jahren  1890—1910,  so daß die diesbezüglichen Präparate alt, zum  
 Teil  entfärbt  und  nicht  gut  erhalten  sind. Das  ist  z.  B.  der Fall mit  T h ie l e ’s  Schnitten,  
 welche fü r seine schönen Untersuchungen über Amphimenia neapolitana (Th ie l e )  und Proneomenia  
 vag ans  K owalev sky  et Ma r io n  gedient haben, und die er mir schon vor Jahren  
 liebenswürdig  überlassen  hat.  Auch  mein Material  von Kruppomenia und  Uncimenia  hat  
 gelitten.  Nachfärbung  ist  mit Rücksicht  auf  das  seltene  Material  bedenklich  und  wurde  
 deshalb von uns nicht vorgenommen. Die Exemplare, welche Ma r io n  und K owalevsky und  
 T u l lb erg beschrieben haben, sind verloren gegangen. So hat diese Monographie wohl einen  
 fragmentarischen Charakter, und weil  es  je länger je schwieriger wird neue Exemplare zu  
 bekommen,  ist  es  an  der  Zeit,  das  schon Bekannte zusammenzufassen und festzulegen.  Es  
 kommt noch dazu, daß man niemals, der Seltenheit des Materials wegen, Versuche über Konservierungsmethoden  
 hat  machen  können;  gewöhnlich  sind  die  Tiere  sofort  in  starkem  
 Alkohol  konserviert  worden.  Glücklicherweise  hat  sich  aber  ergeben,  daß  diese Methode 
 Zoologica, Heft  99.  X