
 
        
         
		unterscheiden sind.  Beim  a-Organ  trifft das nur für die Cf cf  zu, während bei den  22  durch  
 die  Bildung  von  Infektionsmaterial  in  den  anschwellenden  Infektionshügeln  eine weitere  
 Größenzunahme  eintritt,  wie  überhaupt bei den  a-Organen  schon  vom  III.  Larvenstadium  
 (Fig.  26)  an ein Geschlechtsdimorphismus bezüglich der Größe zu bemerken ist, der bei den  
 X-Organen völlig fehlt. Dieser Unterschied  ist  leicht  verständlich;  denn  das  Material  (In-  
 fektionssymbionten),das bei den weiblichen a-Organen ein gesteigertes Wachstum gegenüber  
 den  männlichen Mycetomen  bedingt,  ist  ja  beim X-Organ  schon  auf  embryonalen Stadien 
 a  e 
 Fig.  24.  Fulgora  europaea  L.  X-Organ-Teilmycetom, Wachstum während  der  
 Postembryonalentwicklung,  nach  dem  Leben,  a)  I.  Larve,  b)  II.  Larve,  c)  
 III.  Larve,  d)  IV  Larve,  e)  ganz  junge  Imago.  Alle  in  einem  Maßstab,  daneben  
 die  stärker vergrößerten Riesensymbionten. 
 c 
 Fig.  25.  Fulgora  europaea  L.,  $ .  Wachstum  
 des  Rektalorgans  während  der  Postembryonalentwicklung, 
  nach dem Leben,  a)  I. Larve,  
 b)  III.  Larve,  c)  V.  Larve.  Alle  in  gleichem  
 Maßstabe,  nur  die  Symbionten  stärker  vergrößert. 
 vom Mycetom  abgetrennt worden und  vollendet seine Entwicklung im Rektalorgan, so daß  
 die X-Organe völlig ihrer durch das Geschlecht  erzeugten Differenzierungen  entkleidet und  
 gewissermaßen  „neutral“  sind.  Das  ist  einesteils  ein  Beweis  für  die  Infektionshügelnatur  
 des  Rektalorgans  und  zeigt  andererseits,  daß  das über  die normale Massenproportion zwischen  
 Wirt  und Mycetomen  hinausgellende Wachstum  der weiblichen a-Organe,  und  auch  
 des Rektalorgans!,  tatsächlich  nur  mit  der Produktion  des Infektionsmaterials Zusammenhängen  
 kann.  Vereinigt man in  einem Gedankenexperiment das Rektalorgan mit den weiblichen  
 X-Organen  (Fig.  24  u.  25),  so  entsteht  volumenmäßig  zwischen  männlichen  und  
 weiblichen X-Organen  die gleiche Differenz wie  beim a-Organ. Da der Dimorphismus beim  
 a-Organ  schon  auf  frühen Larvenstadien  beginnt, ist anzunehmen, daß der Produktion der  
 eigentlichen  Infektionsformen,  die  ja  erst  in  den  Infektionshügeln  der  Imago  stattfindet, 
 eine vorbereitende  und  zusätzliche Vermehrung  normaler Symbionten während  der Larvalentwicklung  
 vorausgeht, die das Ausgangsmaterial für  jene liefert, so  daß  der Bestand  der  
 normalen  Mycetominsassen  bei  der  Bildung  der  Infektionsformen  nicht  angegriffen  zu  
 werden  braucht.  Ja ,  es  wird  sogar  ein  Überschuß  von  Symbionten  erzeugt,  der  nur  zu  
 einem  verschwindend  geringen  Prozentsatz später wirklich zur Infektion von Ovarialeiern  
 verwandt werden  kann.  Dasselbe  zeigt  das Rektalorgan,  dessen  Insassen  selbst  gar  nicht  
 zur  Infektion  dienen,  sondern  eigens  dafür  Infektionsformen  II.  Ordnung  erzeugen.  Sie  
 seihst stellen  Infektionsformen I. Ordnung dar  und  entsprechen funktionell  jenen  eben  erwähnten, 
  zusätzlich erzeugten Ausgangsformen für die Infektionssymbionten des a-Organs,  
 nur  daß sie sich  eben auch morphologisch  von ihren Stammformen,  den Riesensymbionten  
 der X-Organe,  unterscheiden, während  das bei  jenen  nicht der Fall  ist. 
 Bald  nach  dem Verlassen  des  Eies  beginnt  auch  die T r a c h e e n v e r s o r g u n g   de r   
 My c e t ome .   Stärkere Hauptäste des abdominalen Tracheensystems  treten  an  die  jugendlichen  
 Mycetome  heran  und  umspinnen  sie mit  ihren Verzweigungen  immer  vollständiger.  
 Jedes  der beiden Teilmycetome des X-Organs von Fulgora europaea wird  von  zwei  großen  
 Tracheenästen versorgt (Fig. 24), deren Verästelungen getrennt jeweils nur die vordere bzw.  
 nur  die  hintere Hälfte  des Mycetoms  bedecken. Dagegen  gehören  die Tracheolen  der  vier  
 Teilmycetome des X-Organs von Cixius jeweils nur  einem  Tracheenhauptzweig  an,  so  daß  
 man sich leicht vorstellen kann, daß  je zwei Teilmycetome  von Cixius  (nämlich  immer  die  
 einer Seite)  funktionell dem einen Teilorgan von Fulgora  entsprechen  und  daß  die Aufteilung  
 des Mycetoms  bei Cixius  offenbar  ein  abgeleiteter  Zustand  ist.  Auch  die  Teilmycetome  
 der  a-Organe und  des b-Organs werden jeweils von den Verzweigungen eines einzigen  
 Tracheenastes versorgt (Fig.  26, Abb.  13 a, 94). Die beiden Tracheen treten natürlich schon  
 beide  an  das Mycetom  heran,  wenn  das  a-Organ noch  unpaar  ist  (bis  zum  V.  Larvenstadium). 
   Die Verteilung ihrer Verästelungen ist  aber  von  vornherein  so,  daß  die  von  ihnen  
 überzogenen Areale des Mycetoms schon die künftigen Teilorgane erkennen  lassen  (Fig. 26)  
 und  hei  der Zerteilung keine Schwierigkeiten entstehen,  da die Tracheolen  der  beiden Seiten  
 sich  nicht miteinander  verflechten.  In  allen Fällen  wird  die Aufteilung in  immer  feinere  
 Verästelungen und die Gleichmäßigkeit  des  so  erzeugten  Netzwerkes  auf  dem  Mycetom  
 mit zunehmender Größe immer stärker. Auch der Enddarm w ird im Bereiche des Rektalorgans  
 von  einem  dichteren  Tracheennetz  umsponnen  als  gewöhnlich  (Abb.  6 a).  Die  
 feinsten  Enden  der  Tracheolen  dringen meist  in die  Mycetomepithelien,  bei  den  X-Orga-  
 nen auch in  das Plasma  der  peripheren,  syncytialen  Mycetocyten  ein. 
 In  den Matrixzellen der Tracheen und Tracheolen sind bei Lebendbeobachtung in „Ringer“ 
   meist  gelbbraune  bis  orangerote  P i g m e n t g r a n u l a  in ±  starkem Maße festzustellen. 
  Ich habe ihr Auftreten nur bei F u lg o r a   e u ro p a e a  näher verfolgt.—Das unpaare a-Organ  
 der jungen I. Larve ist zunächst völlig pigmentfrei und im Leben wasserhell und glasig  
 (Fig.  26). Dagegen erscheinen die Teilmycetome des X-Organs  blaß  orangerot,  ganz  ähnlich  
 wie  in  älteren  Embryonen  (Abb.  232 a). Wie  oben  geschildert  beruht  diese  Färbung  auf  
 der Anreicherung rotbrauner Pigmentgranula in  den neuen zunächst rein epithelialen Mycetocyten  
 des X-Organs.  Mit  dem  fortschreitenden Wachstum  der  X-Organe  gegen  Ende  
 der Emhryonalentwicklung  und  nun auch während  des  ersten  Larvenstadiums  verflachen  
 sich  die  epithelialen Mycetocyten infolge  der Dehnung  der Mycetomoberfläche derart,  daß  
 die offenbar nicht weiter vermehrte Menge der Pigmentgranula auf  immer größere Flächen  
 verteilt wird  und  daher  ihre  Farbwirkung in toto zunehmend an Intensität verliert. Wenn  
 sich  dann  in  den  ersten  Lebenstagen  der  jungen  Larve  die  ersten  Verzweigungen  der 
 Zoologien,  Heft  98.  2 0