
 
        
         
		(blaß  sulphur yellow)“ ),  b)  den in  eine Spitze vorgezogenen Apex, c)-den breiten schwarzen  
 Apikalfleck,  d)  den  schwarzen  Fleck  in  Zwischenaderfeld  4  des  Vflgls.  Zahlenyerhältnis  
 normaler  t f c f ; 2 2   =   64: 20  =   31,2  v. H.  2 2 .  ; ‘ 
 In  15 Beobachtungsjahren wurden  nur  2 Hp  gefangen, die ein  der  sprunghaften Farb-  
 evolution der orangefarbigen  Cf Cf vergleichbares Luxurieren  zeigten:  a) Grundfarbe beider  
 Flügel gelb, im Vflgl. Picric yellow (gleich dem normalen gelben meridionalis-cf j, im HflgK  
 etwas heller,  b) Auftreten  einzelner orangefarbiger Zeichnungen  im Vflgl.: Aderpunkte  im  
 KostajSund  Distalrande  und  Diskoidalpunkt  orange,  schwarzer  Fleck  in  Zwischenaderfeld  
 4  schmal  orange  umzogen,  c)  bedeutendere  Größe.  Als  Verstärkung  eines  primitiven  
 Charakters muß  der weiter vorgezogene Apex des Vflgls. gelten. Beide  2||;wurden am gleichen  
 Tage  und  Orte  gefangen  (13.  VII.  1917,  Dr.),  also  in  der  heißesten  Zeit  des  Jahres  
 und zweifellos temperaturbedingt. Sexualindex luxurierender  cf Cf |® p l7 6 : 2 =   1,1 v. H. 22. 
 Die  andere chinesische Art  der Gattung Dercas,  verhuelli v .  H o ev .,  ist indochinesisch  
 (Sikkim östlich bis zur Küstenzone von Kuangtung).  D. verhuelli  h a t  in Stidkuangtung  eine  
 gelbe Form  des  Cf  mit  dem  breiten  dunkeln Apikalfleck  des  2  und  des  orangeroten  Cf  der 
 2.  Melanisierungsstufe von D. lycorias. DazuOrangezeiehnungen: a) Postdiskallinie, b) Aderstriche  
 zwischen  ihr  und  dem  Distalrand,  c)  Diskoidalfleck,  d)  schmaler  proximaler  Band  
 des  schwarzen Apikalfleckes,  das  sind  einmal  genau  die  Flügelteile,  an  denen  bei D.  lycorias  
 (difformis Nie.)  im  subtropischen  Szeehwan  und  ebenso  hei  lycorias  nina-2  in  Nord-  
 kuangtung  die  ersten  Stufen  der  Orange-Umfärbung auftreten,  und  zweitens  sind es Orte,  
 die  ursprünglich  melanisiert  waren  oder  an  den  Grenzen  von Melänisierung  und  Pterini-  
 sierung  liegen. 
 Neben  dieser  ef-Form  finden  sich  2  Weibchenformen  von  verhuelli,  eine  blasse  mit  
 schmalem  dunklem Distalrand  (f.  skertchyi)  und  eine männchenähnliche  gelbe,  aber  ohne  
 Orangezeichnungen  und  mit  dem  typischen  vorgezogenen  Apex  des-  2  (f.  verhuelli^  Im  
 heißeren  Tonkin  treten  bei  dieser m a sk u lin iertenS F o rm   die  roten  Zeichnungslinien  des  
 südchinesischen  Cf  auf  (/.  rufolineata  FRÜHST.).  Zur Umfärbung auf Orange kommt  es bei  
 ihr1  sowie  bei  der  dritten,  ebenso  trimorphen Art  der  Gattung  (göbrias  H ew .:  Malayische  
 Halbinsel,  Sumatra,  Borneo)  nicht“). 
 Z u r   Ök o l o g i e   d e r   Im a g i n a l p e r i o d e   von  De r cas . 
 Läßt  sich mit Hilfe  der  Ökologie  einer Deutung  der Farbformen  von Dercas lycorias  
 näher  kommen? Wie S.  13  gesagt ist,  haben  die  beiden morphologisch  einander  am  nächsten  
 stehenden  Gattungen  Gonepteryx  und  Dercas  auch  die  gleiche,  unter  Pieriden  nur  
 von  ihnen  bekannte  Form  einer  über  9—12 Monate  hingezogenen  Imaginalperiode. 
 Ihre Gesamtdauer und  ihre Zerlegung in mehrere Aktivitäts- und Inaktivitätsperioden  
 ist  für Gonepteryx  in  der  Textabbildung  2  (S.  114),  für  die  beiden  chinesischen Dercas  in  
 Textabbildung  3  (S. 12l|idargestellt.  Es  ergibt  sich  daraus: 
 Normalfarbige  Dercas  haben  wie  Gonepteryx  2—3  Aktivitätsphasen,  die  erste  unmittelbar  
 nach  dem  Schlüpfen,  die  zweite  in  der  kühltrockenen  Zeit,  die  dritte  nach  der  
 Überwinterung.  In  der  heißen  Zeit  werden  cfo'  nur  einzeln  fliegend  angetroffen  (von  
 20  verhuelli-Cf  nur  1  Tier  =   5  v.  H.,  von  87“ )  normalfarbigen  lycorias  3 |§   3,4  v.  H.), 
 45)  Sie  ist  —  infolge  kürzerer  Puppenstadien  —  sogar  nodi  blasser  als  beim  $ $   westchinesischer  und  nordost-  
 indischer  Gebiete. 
 •*°)  Vermutlich  nicht,  wegen  Verkürzung  des  Puppenstadiums  durch  höhere  Temperaturen. 
 47)  87  gelbe  efef  in  Nordkuangtung,  28  am  Flugplatz  der  roten  cTcT  gefangen. 
 H K   öfter  (von  26  verhuelli  4  =   15,4  v. H.,  von  40  lycorias 10 =   25,0 v. H.). Ein Teil dieser  
 2 2   ist  wohl  noch  verspätet  durch  die  Hochsommermonate  hin  geschlüpft,  die  Einzeltiere  
 vom  IX.  XI.  sind  infolge  der  größeren Wärmespannen  dieser  Zeit  verfrüht  zur  zweiten  
 Aktivitätsphase  erwacht:  Kopula  wurde — wie bei mitteleuropäischen Gonepteryx — nur  
 nach der Überwinterung beobachtet (was bei der  versteckten Lebensweise  von  Dercas während  
 der  heißen Zeit  nicht  viel besagen will). 
 O r a n g e f a r b i g e   f l p f h a b e n   n u r   e i ne  Ak t i v i t ä t s p h a s e ,   die  mit  der  ersten  
 Periode  normalgefärbter  Cf  zusammenfällt.  Ihnen  entsprechende  luxurierende  2 2   sind  
 nur Ausnahmeerscheinungen:  die zwei beobachteten  Tiere  wurden  40  Tage  nach  dem  letzten  
 roten  Cf  gesehen,  beide wurden  am  gleichen Ort und Tag gefangen und  sind mit größter  
 Wahrscheinlichkeit  als  Ergebnis  besonders  hoher Wärmesummen  des  Puppenbiotops  
 anzusehen.  Die  luxurierenden  Cf Gf  von  lycorias  müssen  sich  also  wenn  sie  überhaupt  
 zur  Paarung  kommen —  mit  normalen  blassen  2 2   ihrer Art paaren. 
 Vielleicht können die Beobachtungen, die B a gw e ll -P u r e fo y   [3]  an  der  mediterranen  
 Gonepteryx Cleopatra machte und über die S.12 berichtet ist, das Verschwinden der orangefarbigen  
 081   von Dercas  lycorias nach  der  ersten Aktivitätsphase  der  Art  deuten  helfen. 
 Obwohl  diese über  9  Jah re  ausgedehnten Versuche  8— 12   Breitengrade  außerhalb  der  
 Nordgrenze  des Areals  von  G.  Cleopatra  ausgeführt wurden,  spiegeln  sie  doch  sehr  wahrscheinlich  
 die  Entwicklungsverhältnisse  der  Art  im  Mediterrangebiet  (wo  Cleopatra  vermutlich  
 während  der  Eiszeit  ihr  Kefugium  hatte)  wieder.  Man  kann  dann  schließen:  
 Die  von  Gelb  zu  Orange  gesteigerte  Färbung  bedeutet  nicht  nur  einen  chemischen  Vorgang, 
   sondern  eine  Steigerung  des  physiologischen Umsatzes.  Infolgedessen ist  das Leibes-  
 |e tt,  das .bei  Gonepteryx  in  den  meisten  Teilen  des  Gattungsareals  die  Entwicklung  der  
 Geschlechtsprodukte und des Gesehlechtstrieb.es hindert, verbraucht, und die Kopula erfolgt  
 zum  Teil  schon  unmittelbar  nach  dem  Schlüpfen  d e s‘j :  Die Überwinterung des  cf  ist  damit  
 überflüssig  geworden.  In   „Erinnerung“  an  die  ursprünglichen  Verhältnisse  erfolgt  
 sie  aber  doch  noch  gelegentlich,  beim  2   sogar  noch  in  66  v. H.  der Fälle,  und  die Eiablage  
 wird bei diesen 2 jp v p  wie sonst in der Gattung -l ii erst nach  der Überwinterung  vorgenommen. 
  Gonepteryx cleobule  dürfte die gleichen Entwicklungsverhältnisse  zeigen. 
 Diese Deutung läßt  sich  auf  die Verhältnisse der orangefarbigen Dercas lycorias nina  
 übertragen.  Vermutlich  sind  auch  bei  ihr  infolge  höheren  physiologischen  Umsatzes  ein  
 beträchtlicher  Teil  der  Fettreserven  verbraucht“ )  und  der  Paarungstrieb  des  Cf  tritt  sofort  
 nach  dem  Schlüpfen  ein.  Mit  dem  Mangel  an  Reservestoffen  infolge  Fettverbrauch  
 steht  im.  Einklang,  daß  orangefarbige  lycorias  (nina)-Formen  nach  Angaben  meiner  
 chinesischen Sammler“ ") in der Hauptsache  und  in großen Zusammenhäufungen  am  feuchten  
 Waldbaehufer  saugend  gefangen,  dagegen  wurden  gelbe  lycorias,  sowie  verhuelli  in  
 Kuangtung  nie  am  Wasser  beobachtet.  Nach  der  Kopula  stirbt  der  infolge  Fettmangels  
 kurzlebigere  Cf.  Das Hi überwintert  und  legt  erst  im  nächsten März-April  die  Eier  ah"). 
 48)  Nickt  alle!  —  denn  auch  lycorias  nin a -eftf  neigen  wie  andere  Dercas  und  wie  Gonepteryx  zum  öligwerden. 
 *8a)  Ich  selbst  hatte  während  der  Flugzeit  der  Tiere,  im  Mai,  nie  Urlaub. 
 40)  Die  mögliche  zweite  Annahme,  daß  ähnlich  wie  bei  der  Minderheit  von  G. C l e o p a tr a   sofort  nach  der  Kopula  Eiablage  
 und  Jugendentwicklung  einsetzt  und  dann  Puppen  und  frisch  geschlüpfte,  aber  im  Spätherbst  nicht  mehr  fliegende  
 Imagines  überwintern,  hat  keine  Wahrscheinlichkeit  für  sich.  Die Möglichkeit,  ein  Pejus  zu  überstehen,  ist  im  allgemeinen  
 bei  nicht  tropischen  Arten  auf  ein  bestimmtes  Entwicklungsstadium  beschränkt.  Die  Verschiebung  des  Überwinterungsmodus  
 vom  1.  auf  das  2.  Raupenstadium  oder  auch  vom  letzten  Raupenstadium  auf  die  Puppe  dürfte  keine  psysidogischen  
 Hemmungen  erfahren.  Wohl  aber  die  Rückverlegung  vom  Imaginal-  auf  das  Puppenstadium,  und  sie  blieb  auch  bei  den  
 Versuchen  mit  G.  C l e o p a tr a   in  England  —  weit  außerhalb  des  natürlichen  Lebensraümes  der  Art  —   seltene  Ausnahme.  
 Zoologien, Heft 100)  .  .  ö