
 
        
         
		vorhanden 1, 2, 3, 4 oder mehrere Paare. Analraum m eist ohne Analraumdivertikel und fast  
 immer mit Kiemenfalten. Mit  oder  ohne Kopulationsstacheln.  Hermaphroditen. 
 1.  G a t t u n g :   Vncimenia  NlERSTRASZ  1903. 
 Di a g n o s e .   Körper  ziemlich  langgestreckt;  ohne  Rückenkiel.  Kutikula,  wenigstens  
 ventral,  ziemlich  dick. Epidermis mit Epidermispapillen und Spikula in mehreren Schichten. 
   Die Bauchfurche  öffnet  sich  nicht  in  den Analraum  und  enthält  3  Bauchfalten.  Ein  
 dorso-terminales  Sinnesorgan  fehlt.  Der  Vorderdarm,  welcher  sich  in  das Atrium  öffnet,  
 wird  von  einem  großzelligen Ringe  umgehen.  Eine Radula  fehlt.  Die  ventralen  Speicheldrüsen  
 sind  paarig und  kurz. Mitteldarm mit dorsalem Darmcoecum und kleinen lateralen  
 Ausbuchtungen.  Ein  praekloakales  Organ  ist  vorhanden  und  mündet  in  den  Analraum.  
 1  P a a r Samenblasen. Kopulationsstacheln  und Analraumdivertikel  fehlen.  Analraum  endständig  
 mit Kiemenfalten. Praeanaldrüse vorhanden. 
 S p e c i e s :   Uncimenia  neapolitana  N i e r s t r a s z   1903. 
 D i a g n o s e .  Länge  16 mm,  Längenindex  14. Die Spikula haben distal eine zugespitzte  
 Verbreiterung oder  sind  hakenförmig  gebogen. 
 V e r b r e i t u n g .   Nur  ein  Exemplar  ist  aus  der Nähe  von Neapel  bekannt  und  zwar  
 von  der  Secca  di Benda Palummo  in  einer Tiefe von  70 m. 
 T e c h n i s c h e s .   Das  Tier  war  mit  Salpetersäure  entkalkt  worden.  Das  Vorderende  
 war  in Querschnitte,  das Hinter ende  in Längsschnitte  (10  [¿)  zerlegt, während  die Schnitte  
 in M a y e r ’s Hämalaun gefärbt worden waren. Später (1902) wurden die Präparate aufs Neue  
 mit Fuchsin  gefärbt, weil Wasser  hineingekommen war.  Jetzt sind  die Schnitte  aber  stark  
 entfärbt  und  auch  die übrige Konservierung  ist nur sehr mäßig. Ich kann somit n ur wenig  
 Neues  hinzufügen  und  übernehme  N i e r s t r a s z ’  frühere Beschreibung (20, S.  376). 
 Ä u ß e r e  K ö r p e r f o rm .  Abbildung  4  der  farbigen  Tafel  stellt das Tier  10/3fach  vergrößert  
 dar. Die Länge des Tieres beträgt 16 mm;  sein Querdurchmesser 8/7 mm, so daß  der  
 Längenindex  14  ist. Der Körper  ist also ziemlich  langgestreckt. Die Farbe  (in Alkohol)  ist  
 grauweiß und  etwas gelblich. Das Atrium liegt kranial und ventral; der Vorderdarm öffnet  
 sich  in das Atrium. Etwas kaudad liegt die Flimmerhöhle.  Aus  ihr  entspringt  die Bauchfurche, 
   die  3  Falten  enthält  und  nicht in  den Analraum  einbiegt. 
 Der Analraum  liegt  endständig  und  enthält Kiemenfalten. Kranial münden  der Enddarm  
 und  das  praekloakale Organ  in  den  Analraum.  Die  Spikula  sind  so  groß,  daß  man  
 sie schon mit bloßem Auge wahrnehmen kann;  sie sind  sehr  zahlreich. 
 I n t e g um e n t .   Das  Integument  ha t  sich  sehr  schlecht  erhalten,  so  daß  davon  nicht  
 viel zu erwähnen ist. Die K utikula ist auf der ventralen Seite ziemlich dick; hier findet man  
 viele Lagen von Spikula übereinander; sie stehen  in  großer Zahl  aneinander  gedrängt  und  
 meistens  in  einer Richtung.  Auf  der  dorsalen Seite aber ist  die Kutikula viel dünner  und  
 so  sind  da  nur  sehr  wenige  Lagen  von  Spikula,  oft  sogar  n ur  eine  vorhanden;  sie  stehen  
 hier  unregelmäßig nach  allen Richtungen hin durcheinander. Multinucleare Papillen kommen  
 vor,  und zwar an  der  ventralen Wand  in viel  größerer  Zahl  als  an  der  dorsalen. Die  
 Spikula vom mittleren Teil des Körpers h at man isoliert; sie sind dargestellt in Abbildung 55.  
 Ihre  Form  ist  sehr  eigentümlich:  teils  gekrümmte  Haken,  teils mehr  oder  weniger  axtförmige  
 Spikula;  beide  Formen  sind  hohl.  Andere  Formen,  z.  B.  die,  welche  der  Bauchfurche  
 entlang  stehen, wurden  nicht wahrgenommen. 
 F l im m e r h ö h l e .   Die  Flimmerhöhle  ist  breit,  aber  klein  und  zeigt keine Besonderheiten. 
 B a u c h d r ü s e n .  In  den dorsalen und lateralen Wänden findet man zahlreiche Drüsenzellen  
 und sogar solche von der vordem und hinteren Bauchdrüse durcheinander gemischt.  
 Diese Drüsenmassen erstrecken sich weit kraniad und umgehen den vordem Teil des Darmkanals  
 und den Mund (Abb. 56—59, v.b.d. +  h.b.d.). Die Zellen der vordem Bauchdrüse sind  
 ziemlich  klar  und  transparent,  die  der  hinteren  dagegen  leicht  erkennbar  an  der  dunklen  
 Farbe,  welche  sie  mit  Karmin  annehmen.  Weiter  kaudad  findet  man  nur  die  hinteren  
 Bauchdrüsen, und zwar sehr schwach entwickelt. 
 B a u c h f a l t e n .  Es sind  drei Bauchfalten vorhanden:  eine ziemlich  große,  breite mediane  
 und  zwei  kleinere  laterale.  Ob  die  Bauchfalten  bis  an  die  endständige  Analraumöffnung  
 durchgehen oder schon früher enden, ist nach den Längsschnitten nicht mit Sicherheit  
 zu  entscheiden;  höchstwahrscheinlich hören  sie vor der Analraumöffnung auf. 
 A t r i u m   u n d   S i n n e s o r g a n e .   Das  Atrium  (Abb.  57,  at.)  ist  weit  und  setzt  sich  
 auch noch kranial von der atrialen Öffnung fort. Eine  senkrechte Falte spaltet den Raum  in  
 zwei Teile. Im Atrium findet man, wie gewöhnlich, hufeisenförmige Atrialleisten (Abb. 56),  
 welche  zahlreiche  Cirren  umschließen.  Die  letzteren  sind  sehr  dick  und  breit  und  wahrscheinlich  
 verästelt.  Im  übrigen  ist  das  Epithel  des  Atriums  stark  bewimpert.  Um  das  
 Atrium herum stehen die Spikula in großer Menge gerade neben einander; da aber vor dem  
 Schneiden entkalkt wurde,  ist nicht zu  sagen,  oh  sie  dieselbe  Form  haben wie  die Spikula  
 des  Integuments. Die  dorso-terminale Sinnesknospe fehlt. 
 A n a l r a um .  Der Analraum  (Abb.  62,  a.r.) bildet einen geräumigen Hohlraum, dessen  
 Wandung  regelmäßige,  longitudinale  Falten  auf weist.  Die Wand  des Analraums  und  der  
 Falten  besteht  aus  kubischem Epithel mit  runden Kernen,  während  Zilien  fehlen.  In   den  
 Falten kommt eine körnige Masse vor, wahrscheinlich  aus  Blutkörperchen  bestehend,  und  
 die Falten  funktionieren  deshalb wahrscheinlich  als  Kiemen. 
 V e r d a u u n g s o r g a n e .   Der  Verlauf  des  Darmkanals im vorderen Teil ist ziemlich  
 einfach.  Zuerst  fü h rt  der  Mund  in  einen  kaudad  gerichteten  Teil,  dessen  stark  gefaltete  
 Wand  aus  kubischen  Epithelzellen  besteht  und  von  einer  starken,  mit  Zilien  versehenen  
 Kutikula  bedeckt wird. Der Vorderdarm  krümmt sich jetzt orad und später wieder kaudad,  
 so  daß  er  hier  auf  einem  Schnitt dreimal  getroffen sein kann (Abb. 58). Der B au ist überall  
 derselbe; nur verschwinden allmählich die Zilien, je weiter man kaudal kommt. Der Vorderdarm  
 wird von einer dünnen Ringmuskelschicht umgeben. Schließlich vereinigt er sich mit  
 dem  dorsalen  Blindsack  (Abb.  58,  m.co.),  welcher  hier  ziemlich  groß  ist und  an  der  ventralen  
 Wandung große Zilien trägt. Beide zusammen bilden den geräumigen Mitteldarm. In  
 Bezug  auf Anhänge ist  folgendes zu  erwähnen:  Ganz vorn  im Körper  rings um  den Mund  
 liegen  Drüsenzellen  (Abb.  56—58,  d.z.);  sie  sind  rund  und  besitzen  große  Kerne.  Diese  
 Drüsenzellen bilden große runde Massen. Zu welchem Zweck  diese Drüsenmassen  da  sind,  
 ist nicht klar; eine Ausmündung in den D armkanal oder nach außen ist nicht wahrnehmbar.  
 Radula, Radulasack  oder Rudimente von diesen fehlen ganz. Ob Speicheldrüsen vorhanden  
 sind, ist nicht sicher auszusprechen. Ventral vom Darmkanal liegt ein eigentümliches Organ  
 (Abb.  59, v.s.d.), das mehr oder weniger hufeisenförmig ist oder  aus  entweder runden oder  
 länglichen Körpern  besteht  und  kurz  hinter  der Stelle liegt,  wo  der Vorderdarm  sich mit  
 dem  dorsalen  Blindsack  zum  Mitteldarm  vereinigt  hat. Wenn  auch  nicht mit  Bestimmtheit, 
  so glauben wir doch dieses Organ als Speicheldrüsen bezeichnen zu können. Es besteht