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   Die  Zahl  der  Mycetocyten  beträgt  bei  F q  ca.  10,  bei  F n  und  Fulgora  
 confusa  etwa  12,  bei  F 0  ca.  17,  bei  Fj  18  und  bei  Fulgora  europaea  bei  ca.  10  
 daraufhin  geprüften  Exemplaren  konstant  23.  Nur  bei  einem  Tier  zählte  ich  24,  jedoch  
 ist auch in diesem Falle wie bei  der Laternariide Crepusia nuptialis die überzählige Myce-  
 tocyte  aus  dem  Verbände  des  Rektalorgans  herausgedrängt  und  nach  außen  abgestoßen  
 worden  und  liegt  noch  eng  dem Rektum  an, unmittelbar an ihrer Austrittsstelle (Abb. 93),  
 die  sich  in  charakteristischer  Weise  wieder  an  der  gleichen  nur  von  Tunicagewebe  bedeckten  
 Verlötungsstelle  der Ringfalte  befindet. Dieser Fall bestätigt aufs schönste  die bei  
 Crepusia  erörterten  Vorstellungen  über  das  Regulationsvermögen  und  die  Stabilität  der  
 symbiontischen Organe.®- Die  großen Mycetocytenkerne  sind  geweihartig  oder  schwach  
 schriftzeichenförmig  verästelt,  aber  relativ  einfach und manchmal, besonders bei Larven,  
 ziemlich  kompakt.  Das  Epithel  der  Mycetocyten  ist  außerordentlich  dünn  und  unscheinbar, 
   während  das  Rektumepithel  im  Bereich  des  Mycetoms  nu r  außen  abgeplattet,  im  
 Lumen  der  Valvula  dagegen  eng  gefältelt  ist.  Die  Symbionten  haben  schlauchförmige  
 Gestalt  und  sind  klein  und  gedrungen  bei Fulgora europaea, F n und F 0,  dagegen groß  und  
 k rä ftig   bei  F q  und  F b  besonders  bei  Fulgora  confusa.  Ih r  Plasma  ist  meist  von  zarten  
 Granulationen erfüllt.  Sie werden, wie  ich  bei Fulgora  europaea  im  Leben  feststellte,  nur  
 während  der  Teilung  von  kugeligen  Hüllen  umgeben.  Die  Infektionsformen  sind  dunkler  
 und  gedrungener,  meist  auch  etwas  größer  als  die  Normalformen  und  liegen  in  i t .   deutlichen  
 Nestern  vereint  zwischen  den  Epithelien  des  Organs. 
 Die  paarigen  X-O r g a n e   stellen  sehr  lange  und  dicke.  Schläuche  dar,  die  median  
 im  Abdomen  von  vorn  nach  hinten  ziehen,  wobei  sie meist  eine  x-förmige  Figur  bilden,  
 indem  sich  ihre  mittleren  Teile  ±   aneinander  legen  oder  sich  doch  nähern,  während  die  
 oft  spiralig  auf gewundenen  und  geknäulten  Enden  nach  außen  divergieren.  Sekundär  
 können  (bei F 0)  die Schläuche in  je  ein  vorderes und  hinteres  Teilmycetom  zerfallen,  wie  
 es  auch  bei  den Cixiinen  der  Fall  ist.  Niemals  konnte  ich  gegabelte  und  verzweigte  oder  
 parallel nebeneinander liegende und ±  miteinander  verwachsene Mycetome  feststellen,  wie  
 sie  SüLC  angibt.  Derartige  Spaltungen  kommen  bei  schlauchförmigen  Organen  nie  vor,  
 wie  sich  an  unzähligen  Lebendpräparationen  erhärten  ließ.  SULCs  Rekonstruktionen  beruhen  
 offenbar  auf  Schnittserien  durch  ältere  Tiere,  bei  denen  die  Mycetome  von  den  
 reifenden  Gonaden  oft  stark  verlagert  und  deformiert  werden,  so  daß  derartige  Bilder  
 vielleicht  zustande  kommen  können.  —  Der  Aufbau  ist  der  übliche.  Das  lockere Wirtsplasma  
 bildet  ein  dünnes  Netzwerk  zwischen  den  Symbionten  und  ist meist  auf  die  peripheren  
 Zonen  und  radiale  Randsepten  beschränkt,  in  denen  auch  die  großen,  chromatin-  
 reichen,  ±   schwach  gelappten  und  gebuchteten Kerne  liegen.  Soweit  zentrale Hohlräume  
 auftreten,  sind  s ieH -  wie  wir  oben  sehen  werden  —  durch  die  Degeneration  zentraler  
 Mycetocyten bedingt. Die  großen Symbionten  (Fig. 5)  sind meist außergewöhnlich tief und  
 vielfältig gelappt und zerschlissen,  so  daß eine zentrale, ungeteilte Masse wie beim Cixius-  
 typ  nicht  erhalten  bleibt  und  der  ganze  Symbiontenleib  eigentlich  nur  aus  zerteilten,  
 fingerförmigen  Lappen  besteht.  Ih r  helles,  im Leben  sehr  dünnflüssiges  Grundplasma  ist  
 dichterfüllt  mit  stark  lichtbrechenden,  eosinophilen  Granulis  verschiedenster  Größe  und  
 rundlich  polygonaler  Form.  In   gezerrten  und  gequetschten  Zonen  nehmen  diese  E inschlüsse  
 ebenfalls  gestreckte,  spindel-  oder  stabförmige  Gestalt  an  und  ordnen  sich  zu  
 paralleler  Fließtextur  (Fig.  6 a).  B ü c h n e r   stellte  an  Hand  von  mit  HEiDENHAlNschem  
 Eisenhämatoxylin  gefärbten  Schnitten  drei  verschiedene  Sorten  von  Einschlüssen  in  den 
 Fig. 
 Riesensymbionten und in gleicher  
 Weise  in  den  Rektalsymbionten  
 fest,  die von  jüngeren Larven bis  
 zur  alten  Imago  ganz  bestimmte  
 Veränderungen durchmachen, und  
 zwar ganz parallel in beiden Sym-  
 biontensorten, worin  er  einen Beweis  
 fü r  den  genetischen  Zusammenhang  
 dieser  symbiontischen  
 Organismen  erblickte,  wie  er  ihn  
 auf  Grund  des  Fehlens  des  Rektalorgans  
 im  männlichen  Geschlecht  
 einerseits  und  des  Mangels  
 irgendwelcher  Infektionsstadien  
 der  Riesensymbionten  im  
 Symbiontenballen  der  Ovarialeier  
 andererseits  theoretisch  fordern  
 mußte. Nach ihm finden sich  
 in  jungen  Larven  in  den  genannten  
 Symbionten  kleine gelbe Granula, 
   die mit zunehmendem Alter  
 verschwinden  und  bei  alten  $$  
 ganz  fehlen.  Dagegen  nimmt  Zahl  und  
 Größe  der  sich  mit  Eisenhämatoxylin  
 schwärzenden Granula in gleichem Maße  
 zu  und  die  hellen,  rundlichen Vakuolen  
 bekommen immer größere, oft unsymmetrische, 
   ringförmige  schwarze  Höfe.  Ich  
 kann  diese  Befunde  nu r  zum  Teil  bestätigen. 
   Gelbliche,  stark  lichtbrechende  
 Körnchen waren weder an den gefärbten  
 Präparaten noch  im Leben  festzustellen,  
 ebensowenig  eine  Vermehrung  der  dun-  
 kelfärbbaren Granula. Dagegen tritt mit  
 zunehmendem Alter  bei  den  Riesensymbionten  
 der  Imagines  eine Vergrößerung  
 der  Einschlüsse  auf,  die  auch  an  lebenden  
 Symbionten zu erkennen ist (Fig. 6 b  
 und  c).  Sie  erstreckt  sich  jedoch  nicht  
 gleichmäßig auf alle Granula, so daß nur  
 immer  einzelne  grobe,  polygonale  und  
 oft i  eckige Brocken zwischen kleineren  
 Formen  liegen,  unter  denen  jedoch  immer  
 fließende Übergänge  zu  den Riesengranula  
 zu  finden sind. Von Größenunterschieden  
 abgesehen, sind im Leben in der 
 5.  Fulgora  europaea  Riesensymbionten  aus  dem  X-Organ  
 nach  dem  Leben, meist  nur  die  Umrisse  gezeichnet. 
 Fig.  6. Fulgora  europaea L., Ausschnitte aus Riesensymbionten,  
 nach  dem  Leben,  a)  jüngere  Imago,  passive  Fließtextur  der  
 Granula;  b)  jüngere  Imago,  normale  Granulation;  c)  alte  
 Imago,  typische  starke  Vergrößerung  einzelner  Granula.