
cheen durchzogen. Die rundlichen Kerne sind chromatinarm; das Plasma ist stark
valcuolisiert. Das Mycetom selbst ist ein einziges großes Synsyncytium, dessen chromatin-
reiche Kerne mit wenigen Ausnahmen flach der Wand anliegen, während die zentraler,
auf kleinen Plasmainseln gelegenen ihre normale, rundlich-polygonale Form bewahrt
haben. Derbe, nicht sehr lange, schlauchförmige S ymb i o n t e n füllen das Organ. Ih r
dichtes, rötliches Plasma enthält einzelne helle Vakuolen, deren größere den Symbionten-
leib zuweilen knotig anftreiben. Im ? besitzt jedes der beiden Teilorgane zwei Infektionss
hügel (Abh. I), jeweils im vorderen und hinteren Drittel in das Mycetom eingesenkte,
halbkugelige Nester zunächst steriler, embryonal anmutender Zellen mit dichtem Plasma
und großen Kernen. Ursprünglich liegen sie dorsal und außen, können aber, wohl durch
sekundäre Torsion des schlauchförmigen Organs, nach unten oder innen gerichtet sein
und sich als wirkliche „Hügel“ flachkegelförmig nach außen vorwölben. Da ich nur
jugendliche Tiere besitze, kann ich über die Besiedlung der Infektionshügel mit Symbionten
und ihre Um w a n d l u n g zu Infektionsstadien nichts berichten.
Bei den ebenfalls paarigen d -Or g a n e n (Abb. 2) handelt es sich im vorliegenden
Falle um kugelige bis eiförmige Mycetome, die fast völlig in die schalenförmigen, hinteren
Teile des X-Organs des Weibchens eingesenkt sind. Im m ä n n l i c h e n G e s
c h l e c h t s i n d si e n i c h t a u s g e b i l d e t ! Ein besonderes Epithel (Abb. 8) ist. nicht
entwickelt, nu r eine dünne, kernlose Membran umhüllt das aus vielen einkernigen, rundlich
polygonalen Mycetoeyten zusammengesetzte Organ. Die Kerne liegen als charakteristische,
im Schnitt mondförmige Kappen im Wandplasma. Als Insassen finden wir
dünne, offenbar lange Fäden in wirren Knäueln. Das zarte Plasma ist hell und fein-
körnig. 1 i
Das c - O r g a n (Abb. I) ist in beiden Geschlechtern als breiter, unpaärer, sackförmiger
Schlauch entwickelt, weit vorn und dorsal, meist asymmetrisch neben dem Rektum
gelegen und oft knieförmig gebogen oder in der Mitte eingeschnürt. Auch hier umgibt
nur eine unscheinbare, kernlose Membran ein großes einheitliches Syneytium (Abb. 4),
das in seinem Aufbau viel Ähnlichkeit mit dem X-Organ aufweist. Das dichte, homogene
Wirtsplasma bildet einen schmalen, scharf begrenzten Randsaum, von dem zahlreiche
radiale Septen nach innen vorspringen. Ein großer, zentraler Spaltraum ist hier offenbar
natürlichen Ursprungs. Die dunklen Kerne sind entsprechend den schmalen Plasmawänden
abgeflacht, im Schnitt schlauchförmig, selten rundlich. Die Form der zarten und
offenbar sehr hinfälligen S y m b i o n t e n , die sich vornehmlich in den von den Plasma-
septen gebildeten Nischen ansammeln, ist nicht mit Sicherheit festzustellen. Entweder
handelt es sich um wirre, mehr oder Weniger sternförmige Knäuel feiner Fäden, oder
um große, den Riesensymbionten der X-Organe ähnliche, aber viel zartere und extremer
zerschlissene Formen mit feingranuliertem, hellem Plasma.
Bei sämtlichen vorhandenen S2 ist eine Infektion der Ovarialeier noch nicht fest-
zustellen.
Betrachten wir nun d i e ü b r i g e n 0 ! i a r u s a r t e n, so Snden wir im allgemeinen die gleichen Verhältnisse wie bei 0 ,
mlloms Bei allen 9 9 sind unpaare R e k t a l o r g a n e vorhanden, während sie den;,jgjfgstets fehlen. Charakteristisch
ist ihre laibförmig gestreckte, fast schlauchförmige (C,) Gestalt (Abb. 1) und ihre Lage w e i t h i n t e r der Valvula rectal
». Die Zahl der Mycetoeyten beträgt bei A 10— 12, bei dem unbestimmten $ Cx, 1 2 - 1 5 . Suic mMhtfor O.euspiiatm
keine Angaben, aber nach seiner Abbildung zu urteilen, dürften es; auch ca. 1 0 ^ | 2 sein. R ic h t e » zählt bei 0 . borafwmts
nur neun. Bei der nicht näher bestimmten Larve C, haben die Kerne nur kurze, zackige Fortsätze, die offenbar erst spater
zu den bizarren, schriftzeichenförmigen Verästelungen auswachsen. überhaupt macht das Organ bei D noch einen sehr
jugendlichen Eindruck: die Mycetoeyten sind noch klein, locker gelagert, noch nicht dicht mit Symbionten erfüllt und nur
lose vom Darmepithel umspannt. Die Symbionten sind bei Cxf, sehr groß und lang, bei Cz klein. Gedrungene, kurze, fast
rundlich polygonale Infektionsformen fand ich nur bei Cxq einzeln und in kleinen Gruppen in den Epithelien und Spalträumen
und zwischen den Mycetoeyten des Organs.
Die X- O r g a n e treten stets paarig und zweiteilig auf, so daß immer 4 Teilorgane vorhanden sind. Nur bei 0.
tantulus fanden sich große ungeteilte Schläuche. Sie drängen sich meist so dicht aneinander, daß ihre Grenzen nicht immer
leicht festzulegen sind und Su lc bei O.cuspidatus von Verwachsungen spricht, was aber zweifellos nicht zutrifft. Die vorderen
Teilorgane sind gestreckter, die hinteren m e h r gestaucht und zusammengedrückt, bei den $ $ zu schalenartigen Hüllen
für die d-Organe umgeformt. Die larvalen Organe von Cz sind, vor allem beim cf> noch weniger gebogen und berühren
sich nur beim $ gegenseitig. Der Aufbau ist überall der gleiche. Nur die S y m b i o n t e n haben teils weniger zerteilte,
plump fingerförmige Fortsätze (OAantalus) oder sind fast völlig in fiederige Lappen aufgeteilt (Cz). Auf die speziellen
Ansichten Sulcs über die Riesensymbionten werde ich im allgemeinen Teil eingehen.
Die paarigen Schläuche der a - O r g a n e sind meist gedrungen und bei Cz fast sackartig. Nur 0. lanlalus macht
mit einem unpaaren, hufeisenförmigen Mycetom mit nach hinten gerichteten, langen Schenkeln eine Ausnahme (Cz. Cxq).
Das zentrale Synsyncytium läßt nur selten die Territorien der ehemaligen Einzelsyncytien erkennen (O.horishanus, Cx(|).
Obwohl die Ovarialeier schon relativ weit entwickelt sind, enthalten die Infektionshügel der mir vorliegenden $ $ noch
keine Symbionten. Das stimmt mit der Angabe von Su lc überein, daß die Umwandlung derselben erst kurz vor der Infektion
der Eier und offenbar sehr rasch vor sich ginge.
Da die paarigen d - 0 r g a n e nur bei den $ $ auftreten, kann ich in allen den Fällen, wo mir nur männliche Tiere
zur Verfügung standen (O.tantalus und 0. panzert) nichts aussagen; es ist aber anzunehmen, daß sie bei den Weibchen
der betreffenden Formen vorhanden sind. Ich habe bei diesem Organ nur kugelige oder breit ellipsoidische Mycetome
gefunden, während Su lc und Ric h t e r übereinstimmend eine spindelförmige Gestalt angeben; außerdem beschreiben sie
d-Organe auch in den vorderen Teilmycetomen der X-Organe (Su lc 1924: Abb. 3), so daß auch erstere bei 0. cuspidatus und
horsihanus 4teilig sind. Die rundlichen einkernigen Mycetoeyten sind stets von zarten, bakterienartigen Fädchen erfüllt.
Im Gegensatz zu Sul c und R ic h t e r kann ich auch hier statt eines flachen Epithels nur eine kernlose Membran erkennen.
Das c -O rg a n ist bei Cz und Cxq ebenfalls unpaar, bei den übrigen Arten paarig ausgebildet, sackartig oder sanduhrförmig
eingeschnürt, gestreckt oder gekrümmt, stets weit dorsal und vor den übrigen Organen gelegen, meist asymmetrisch
verschoben. Die radialen Plasmasepte'n können stark verkürzt und sehr dünn sein (0. tanlalus) oder sehr weit in das
Innere des Organs hineinragen (Cz, 0. panzeri), so daß bei letzterem keine zentralen Hohlräume mehr auftreten und die
Symbionten alles mit einem zarten Netzwerk erfüllen. Su lc bildet auch hier ein flaches Epithel ab, während ich nur eine
kernfreie Membran finde!
Bei Cz ist mit den bisher behandelten Symbionten und Organen der Bestand an sym-
biontischen Einrichtungen noch nicht erschöpft. Einzelne große, einkernige Mycetoeyten,
insgesamt 6 bis 7, liegen entweder zu einem größeren, median und ventral orientierten
Haufen locker zusammengeschart, oder in 2 bis 3 kleineren Gruppen verstreut im Fe ttgewebe
des Abdomens. Die riesenhaften Zellen (Abb. 5) haben rundlich polygonale Form
und enthalten einen bizarr zerteilten, gelappten und netzartig verästelten, chromatin-
reichen Kern. Das Plasma ist auf kleine kernnahe Inseln beschränkt, während der übrige
Raum von einer blau violetten Masse miteinander verklebter a-Symbionten erfüllt ist.
Offenbar handelt es sich um kleine, kokkenförmige Bakterien, die noch nicht lange in
das symbiontische Verhältnis auf genommen worden sind.
Zum Schluß dieser Gattung muß ich noch einmal auf das Fehlen der d-Organe bei
den efef eingehen, was S u l c ebenso wie die Beschränkung der Rektalorgane auf die 22
entgangen ist. Freilich geht aus seinen Angaben nicht klar hervor, ob er vielleicht Cf
garnicht untersucht hat. R ic h t e r besaß von 0. horishanus nur ein 2. Jedenfalls drängt
sich hier ein Vergleich mit dem Rektalmycetom-X-Organsystem auf, für dessen in der
Einleitung geforderten, genetischen Zusammenhang ich die Beweise bei der Schilderung
der Embryonalentwicklung anderer Gattungen bringen werde. Als Filialmycetome der
d-Organe kämen nur die großen c-Organe in Betracht, da das a-Organ ja Infektionshügel
besitzt und eigene Infektionsformen in die Ovarialeier entsendet und somit als
selbständiges System aufzufassen ist. F ü r die Richtigkeit meiner Vermutung spricht
erstens die Tatsache, daß c- und d-Organe in den $$ stets gemeinsam Vorkommen, bei
den Cf cf aber nur die ersteren; daß ich dagegen das c-Organ a l l e i n oder das d-Organ