(2— 3 bei Cixius, ca. 5 bei Fulgora) sind die Furchungskerne nach außen gerückt und
wandern in das Keimhautblastem ein, so daß dann ein zunächst noch sehr lockeres Blasto-
derm das Ei bedeckt. Im Dotter bleiben einige Furchungskerne als Vitellophagen zurück,
die sich besonders bei Cixius sehr bald durch die Dichte und extreme Affinität ihres Plasmas
zu Hämalaun auffällig von den helleren Blastodermelementen unterscheiden (Abbildung
177).
D e r S ym b i o n t e n b a l l e n b l e i b t von diesen Vorgängen völlig u n b e r ü h r t . Das
ist um so merkwürdiger, als man ja annehmen mußte, daß die zur Eioberfläche aufsteigenden
Furchungskerne den Symbiontenballen treffen und sich irgendwie mit ihm auseinandersetzen
würden. Insbesondere war das bei Fulgora zu vermuten, deren Symbiontenballen
von einem zarten Schleier von Keimhautblastem überzogen ist (Abb. 173). Die
Kerne scheinen indes den Symbiontenballen zu meiden, denn auf den frühesten Blasto-
dermstadien ist seine Peripherie noch völlig kernfrei. —
In der Folgezeit vermehren sich die Blastodermkerne ziemlich lebhaft durch vorwiegend
radiale Teilungen (Spindeln tangential zur Eioberfläche!), so daß das Blastoderm
gleichmäßiger und dichter wird. Auch die Vitellophagen zeigen häufig Mitosen und verteilen
sich allmählich über den gesamten Eidotter|>|J| Nun erst treten auch an den Symbiontenballen
embryonale Zellelemente heran (Abb. 177). Mit Hilfe der oben erwähnten, ver-
schiedenenFärbbarkeit der Blastodermzellen und Vitellophagen läßt sich, besonders bei Cixius,
zeigen, daß dabei beide Zellsorten eine Bolle spielen, indem von unten her Blastodermzellen,
von oben aber Vitellophagen-Abkömmlinge zum Symbiontenballen in Beziehung geraten.
Bei ihrer lebhaften Vermehrung müssen die Blastodermzellen ja zwangsläufig von
den Seiten her auf den Symbiontenballen stoßen und versuchen, die Lücke, welche durch
sein Vorhandensein am unteren Eipol zunächst noch besteht, zu schließen. Bei Fulgora geht
dieser Prozeß ohne Schwierigkeiten vonstatten, weil ja der Symbiontenballen der Eioberfläche
nicht eng anliegt (Abb. 174), so daß sich die Blastodermzellen hinter ihm leicht zu
einer Schicht zusammenschließen können (Abb. 175), die aber nun gleichzeitig die Eihaut
und den unteren Pol des Symbiontenballens berührt. Damit ist die Beziehung zwischen
Blastoderm und Symbiontenballen hergestellt. Sie wird noch dadurch verstärkt, daß einzelne
Blastodermzellen auch seitlich am Symbiontenballen hinaufrücken, so daß er schließlich
in einer flachen Schale von Blastodermzellen ruht.
Etwas anders liegen die Verhältnisse bei Cixius, weil bei diesem der große Symbiontenballen
die Eioberfläche eng berührt, so daß die benachbarten Blastodermzellen nur mit
dünnen Plasmafortsätzen hinter ihm miteinander in Verbindung treten können (Abb. 176).
Dafür stauen sie sich um so dichter an den unteren Seiten des Ballens und bilden einen
dicken Zellwulst um seine Basis (Abb. 177).
Etwa zur gleichen Zeit trifft nun der am weitesten nach hinten bzw. unten im Eidotter
vorgedrungene Vitellophage auf den oberen Pol des Symbiontenballens und legt sich ihm
dicht an (Abb. 177). Bald darauf teilt er sich mit einer zur Symbiontenballenoberfläche
parallelen Spindel in zwei Tochterzellen, deren weitere Nachkommen durch ebenfalls ra diale
Teilungen in kurzer Zeit die obere Hälfte des Symbiontenballens mit einer einschichtigen
Zellkappe bedecken und am Äquator mit dem Becher der Blastodermzellen in Berührung
treten, so daß schließlich a u f s p ä t e r e n B l a s t o d e rm s t a d i e n d e r g e s amt e
S ymb i o n t e n b a l l e n v o n e i n e r e i n s c h i c h t i g e n e p i t h e l i a l e n Hü l l e u m g
e b e n ist (Abb. 175). Allerdings läßt sich dann die verschiedene H erkunft ihres Zellmaterials
nicht mehr erkennen, da die Nachkommen jenes einen Vitellophagen ihre stärkere
Färbbarkeit allmählich wieder verloren haben. Bei Fulgora ist vermutlich die Bildung
der oberen Hüllzellkappe ebenfalls auf einen Vitellophagen zurückzuführen, wenn deren
Erkennung auch nicht durch besondere Färbbarkeit erleichtert ist. In Abbildung 174 ist
Fig. 17. Fulgora europaea L., Embryonalentwicklung, halbschematisch nach Schnittpräparaten, a) erste Furchungsteilung;
b) bis e) Invagination des Keimstreifens und Verlagerung des Symbiontenballens an den oberen Eipol unter gleichzeitiger
Sortierung der Symbionten (a-Symbionten: hell, Rektalsymbionten: schwarz, m-Symbionten: strichförmig); f ) ' bis h) Ausrollung
des Embryos und endgültige Unterbringung des Symbiontenballens im Abdomen unter gleichzeitiger Symbiontenvermehrung.
Einzelheiten im Text.