
 
        
         
		Die  hinsichtlieh  ihres  Horizontal-  und  Vertikalareals  am  meisten  euryöke,  hinsichtlich  
 ihrer  Chemotaxis  am  meisten  aberrante  Aporia,  crataegi,  hat  also  im weiblichen Geschlecht  
 die  Anpassung  an  niedrige  relative  Luftfeuchtigkeit,  die  die  Gebiete  des  Gattungsareals  
 kennzeichnet,  beibehalten. —  Anschließend Tabelle S,  69. 
 Bei  der  ökologischen Uniformität  der  Gattung  Aporia  läßt  sich  annehmen,  daß  auch  
 im Freien meteorologische Faktoren, insbesondere die relative Luftfeuchtigkeit, den Sexualindex  
 wesentlich  mitbestimmen  und  daß  die  nach  den  Museumsmaterialien  vielfach  so  
 erstaunlich  niedrige  Verhältniszahl  der  wenigstens  zu  einem  nicht  unbeträchtlichen  
 Teil  biologisch  bedingt  ist. 
 Verglichen  mit  den  Zahlen  bei  ändern  Lepidopteren  können  von  diesen  Indizes  nur  
 die von A.  bieti (etwa 40 v. H.)  als annähernd normal gelten,  vielleicht auch  die von A. lar-  
 geteaui in Szechwan und Kuangtung  (etwa  30 v.  H.- siehe  Tabelle  S.  71),  um  die A rt mit  
 Sicherheit  zu  erhalten.  Bezüglich  der  ändern  bleiben  drei  Deutungsmöglichkeiten:  a)  die  
 infolge  ihrer  vielfach  geringen  Beschuppung  als  abgeflogen angesehenen  oder tatsächlich  
 abgeflogenen  2^;i sind  vom  Sammler  nicht  mitgenommen  worden,  b)  d ie l B i sind  infolge  
 geringerer Flugneigung, vielleicht auch eines anderen Flugbiotops oder ihrer späteren Ima-  
 ginalperiode  wegen  der  Beobachtung  entgangen, p)  die registrierten Zahlen  kommen  dem  
 tatsächlichen  Sexualindex  nahe. 
 Fall  a  trifft  für  die  von  F u n k e   (STÖTZNER-Expedition)  gesammelten  Tiere  vom Wa  
 shan und Tatsienlu-Gebiet, von Kwan shien und Sungpan zu, F all b wahrscheinlich auch für  
 sie  und  manche  andre  Sammlungen.  Aber  auch Fall  c  kommt  nach  den  Untersuchungen  
 von  S t a t e l o w   in  Frage.  Ist  die  niedrige  Indexzahl  d e riifl| in  einem  Gebiet  nahezu  konstant, 
  so müßte man an eine sehr hohe Eiproduktion und lang hingezogene Batenablage eines  
 relativ sehr  großen Eivorrats  eines S  denken, um die an ihren Flugplätzen meist sehr hohe  
 Individuumzahl  der  Aporia-Arten  zu  erklären.  Oder  die Zahl  der  ¡8 if|nd  damit  die  Zahl  
 der Art  s c hw a n k ^ 9m it  der  relativen L .F ^ ^ 9 in   verschiedenen  Jahren,  und  ein  periodischer  
 Tiefstand  wird  durch Überproduktion  von  fS   in  einem  ändern  Jah re   ausgeglichen.  
 Welche  von  beiden Möglichkeiten  für  die westehinesischen  Aporia  Geltung  hat,  läßt  sich  
 nach unsrer  gegenwärtig geringen Kenntnis  von  dem  jährlichen  Bestand  der  Arten  nicht  
 sagen.  F ü r  Aporia  crataegi,  deren  periodisches  Massenauftreten  seit  langem  Gegenstand  
 von Erörterungen ist, läßt sich mit größter Wahrscheinlichkeit  die  letztere Möglichkeit  annehmen, 
  deren Wirkung dadurch verstärkt wird,  daß  d i e ®   nach Gebieten mit zusagender  
 Luftfeuchtigkeit  abwandern und  so  plötzlich an Orten auftauchen, an denen sie Jahrzehnte  
 gefehlt  haben,  an  anderen  verschwinden. 
 Die Verhältniszahlen  von  16  in  den Tabellen  vorausgegangener Kapitel  untersuchter  
 Pieriden Südchinas zeigen folgende Schwankungsverhältnisse  im  Sexualindex  (Tab. S.  71): 
 Die  aus Hochgebirgslandschaften  stammenden  Arten  (Metaporia,  Delias  belladonna,  
 3  Gonepteryx,  Dercas  lycorias)  zeigen — was  theoretisch  erwartet werden  k onnte—-  eine  
 sinkende  Indexzahl  des | |  in  feuehtwarmen  Zeiten  und Bäumen.  Die  erstaunlich  niedrige  
 Zahl  von  mahaguru  der  westchinesischen  1 .  Generation  (VI.—-VII.)  erinnert  an  die  der  
 westchinesischen Aporia, kann aber auch z. T. durch  geringere  Fluglust  der  f®  dieser Zeit  
 beeinflußt sein. Die Relationen von  18  (Delias  belladonnaf^r- 15,5  (Dercas lycorias) 5 15,3  
 und  4,4  (Metaporia largeteaui) in feuehtwarmen Zeiten (Delias  belladonna) oder in  den am  
 meisten  meernahen  Räumen  lassen  vermuten,  daß  die  Grenzen  der  Existenzfähigkeit  für  
 diese Arten  erreicht  sind,  und  es  findet  sich  auch  keine  von  ihnen  noch  in Formosa. 
 S p e z i e s T e i l a r e a l J a h r e s z e i t 
 S e x u a l  in  
 Abs. Zahlen  
 c?  $ 
 dex 
 Relation 
 9 
 1.  Es  besteht  kein  Unterschied in  verschiedenen  Jahreszeiten and  Teilarealen  hinsichtlich  des  Sexualindex 
 Delias  hyparete Kuangtung XI.—III. 17:11 64,4  v. H. 
 V.—VII. 22:16 72,7  „  I 
 Kuangtung Ganzes Jahr 41:27 60,0  „  „• 
 Bengalen — Annam 15:9 60,0  „  „ 
 Sumatra — Java „  „ 1 6 :8 50,0  „  „ 
 Nordborneo » 9 :6 66,6  „  „ 
 2. Größere  Sterblichkeit des  $   i der kühltrockenen Zeit und seine Zunahme in Zeite n und Teilarealen, mit m« ritimem Klima: 
 Delias  aglaia Kuangtung I-kfU- 32:14 43,7  v. H. 
 IV.—X. 53:35 66,6  „  „ 
 Kuangtung Ganzes Jahr 85 : 49 55,1  „  „ 
 Birma— Sikkim 1. H   „ 6 :4 66,6  „  „ 
 Sumatra — Java 1  'filfp ili 12:10 83,3  „  „ 
 Palawan 6 :6 100,0  „  „ 
 Pieris nag.  cisseis S- u.  SO-China IV. 80:3 3,7  „  „ 
 N-Kuangtung V.—IX.  • 36:19 52,7  „  „ 
 3.  Größere  Sterblichkeit  des  $   (und  zum  Teil  Abwandern) in der  heißfeuchten  Z it: 
 Delias  belladonna Kuangtung II.—V. 15 :8 53,3  v. H. 
 VII. 16:3 18,8  „  „ 
 Pieris  canidia Kuangtung XII.—IV. 122: 102 83,6  „  „ 
 V.—X. 84:56 66,6  „  „ 
 4.  Größere  Sterblichkeit  des  cP in  der  kühltrockenen  Zeit  une Zunahme  des  2   in Teilarealen  mit maritim em  Klima: 
 Cepora  nerissa Kuangtung XI.—III. 15:10 66,6 : v. H. 
 V.—VIII. 63:23 38,0  „  „ 
 Kuangtung Ganzes Jahr 78:33 42,3  *  „ 
 Südyunnan — Sikkim „ 13:8 61,5  „  „ 
 Sumatra — Java I   }}' 9 :6 66,6  „  „ 
 Hebomoia  glaucippe Kuangtung II.—IV. 8 :3 37,5  „  „ 
 V.—X. 24:6 25,0  ,,  „ 
 Kuangtung Ganzes Jahr 32:12 37,5  „  „ 
 Kontin. Indien »  ,, 7 : 5 71,4  „  „ 
 Ceylon — Philippinen 35:34 97,1  „  ’,, 
 Celebes — Amboina 20:15 75,0  „  „ 
 5,  Höchstzahl  des  $   in  der  heißtrockenen  Zeit  bzw.  in  trockenen  kontinentalen  Teilarealen  und  Abnahme seiner  Zahl  in 
 maritimen - Zeiten und  Bäumen: 
 Ixias  pyrene Kuangtung XI.—III. 30:9 30  v. H. 
 V.—VIII. 3 5 :9 24,2  „  „ 
 IX.—X. 10:4 40,0  „  „ 
 Sikkim — Yunnan Ganzes Jahr 20:10 50,0  „  „ 
 Kuangtung »  ,, • 80: 24 30,0  „  „ 
 Ceylon — Malakka • »  », 22:6 27,2  „ 
 Metaporia  largeteaui Szechwan, Kueichow Eine  Gêner. 211:66 31,2  „  „ 
 N-Kuangtung >»  ,,  - 68:18 26,5  „  „ 
 NW-Fukien 13 :3 15,3  „  „ 
 Chekiang 1 n   ,» 2 3 :1 4,4  „ '  „  ' 
 ■  Gonepteryx  rhamni Westchina, Himalaya • »,  -  » 43 :‘27 62,8  „  „ ‘ 
 Pazifische  Gebiete i   . 34:18 
 „  mahaguru Westchina, Himalaya „  i 66:55 83,3  „  „ 
 Pazifische  Gebiete »  „ 52:24 46,1  „  „ 
 „  mahaguru alvinda Bl . Yunnan,  1. Gen. VI.—VII. 18:5 27*7  „ 
 2.  „ IX.—v ..  .. 10 :9 90,0  „  „