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 im Bau  der X-  und  c-Organe,  und  endlich das den Riesensymbionten parallele Hyper-  
 trophieren  der  Symhionten.  Die  Vermutung,  die  d-Organe  könnten  hei  den  Cf cT  in  ähnlicher  
 Weise wie  die  p-  und  q-Organe mancher Delphacidenmännchen in der Imago völlig  
 aufgelöst  sein,  wird  durch  ihr  Fehlen  auch  bei jüngeren  Larven  (C,)  sehr  unwahrscheinlich  
 gemacht.  Leider  stand  mir  kein  lebendes  Material  zur  Verfügung,  so  daß  ich  über  
 die  auf  den  Schnittpräparaten  sehr  schlecht  erhaltenen  Symhionten  der  e-Organe  wenig  
 Sicheres  aussagen  kann.  §ULC  beschreibt große,  fädige Schläuche. Es ist mir  jedoch nicht  
 klar,  ob  seinen  Abbildungen wirklich  im  Leben  isolierte  Symhionten  zu  Grunde  liegen,  
 oder  ob  mit  der  Unterschrift  „isolierte  Symhionten“  lediglich  aus  Sehnittpräparaten  
 herausgezeichnete Formen  gemeint  sind  ( S u l c   1924, Abb.  21.). Weitere Beweise für meine  
 Hypothese  könnte  zunächst  die  Analyse  des  Symbiontenballens  gehen,  zu  der  mir  leider  
 die  betreffenden  Stadien  fehlen.  S u l c   glaubt  natürlich,  Vertreter  aus  allen  seinen  fünf  
 Mycetomtypen im Symbiontenballen wieder  zu  finden,  aber  seine  sehr  schematische  Abbildung  
 wirkt  wenig  überzeugend  (SULC  1924,  Abb.  24).  Vermutlich  werden  aber  hier  
 nur  große  polygonale,  gedrungene  Kurzschläuche  aus  dem  a-Organ,  schlankere,  gebogene  
 Schläuche  aus  dem  Rektalorgan  und  endlich  dünne,  zarte  Fädchen  aus  den  d-Organen  
 anzutreffen  sein.  Obwohl mir  zu  einer  endgültigen  Beweisführung  durch  die  Embryonalentwicklung  
 leider  das  Material  fehlt,  halte  ich  es  zum  mindesten  für  sehr  wahrscheinlich, 
   daß  bei  O l i a r u s   n u r   d r e i   v e r s c h i e d e n e  S ymh i o n t e n   auftreten,  von denen  
 allerdings  zwei  im  Verlaufe  ihrer  Ontogenese  hypertrophierende  Involutionsformen  abspalten, 
   die  vom  Wirtsorganismus  in  besonderen  Filialmycetomen  im  Sinne  B ü c h n e r s   
 untergebracht  werden. 
 Die  Gattung  C i x i u s   L a t r .  ist  schon  von  B ü c h n e r   (C.  nervosus,  pilosus  und  cüni-  
 cularis)  und Su l c   (C. nervosus)  eingehend  bearbeitet worden. Ich  habe  die Untersuchungen  
 an  C.  pilosus Ol.  und  C.  nervosus  L.  wiederholt und  vor  allem  bei  nervosus  durch  zahl  
 reiche  Lebendbeobachtungen  freigelegter und  herauspräparierter  Organe  und  in  Ringerlösung  
 isolierter  Symhionten  ergänzt,  sowie  auf  die  einheimischen  Arten  C.  bifasciatus  
 Sc h r k .  (=   heydeni  K bm.)  und  C.  stigmaticus Kbm.  ausgedehnt. Ferner  standen mir Vertreter  
 von  3  brasilianischen  Formen  zur  Verfügung,  die  H .  H a u p t   mit  Sicherheit  nur  
 in  die  Unterfamilie  der  Cixiinae  einordnen  kann  (Cxc,  Cxe  und  Gxh).  Sie  gehören  aber  
 nach  ihrer  Ausstattung  mit  Symbionten  und  Myeetomen  zu  urteilen,  wahrscheinlich  zu  
 Cixius  und  sollen  deshalb  mit  den  sicher  bestimmten  Arten  zusammen  behandelt  werden. 
   Bei  allen  finden  sich  paarige;:  zweigeteilte  X-Organe,  paarige  a-Organe,  paarige  
 b-Organe  und  im  weiblichen  Geschlecht  ein  nnpaares  Rektalorgan  (Abb.  II). 
 Wir  wollen  zunächst  Cixius  n e r v o s u s   genauer  betrachten.  Das  unpaare R e k t a l o 
 r g a n   ist  ganz  ähnlich  gebaut  wie  das  bei Oliarus geschilderte. Nur ist es weniger langgestreckt, 
   von  etwa  spindelförmiger,  abgeflachter  Gestalt  und  nicht wie  bei  Oliarus weit  
 entfernt,  sondern  dicht  hinter  der  leeren  Valvula  rectalis  der  ventralen  Enddarmwand  
 eingefügt.  Es  besteht  aus  9  zweikernigen,  in  zwei Reihen  hintereinander geordneten,  großen  
 Mycetocyten,  deren  Anzahl  bei  7  von mir  geprüften  Sgl verschiedenen  Alters  völlig  
 konstant war.  Die  chromatinreichen  Kerne  sind so  extrem  schriftzeichenförmig  verästelt,  
 daß  ihre  Form  und  Trennung  besonders  bei  älteren  Tieren  o ll  nur  mit Mühe  erkennbar  
 ist.  Im  Bereich  des Mycetoms  (Abb.  6 a  und  b)  umspinnen Tracheen mit  feinen  und  feinsten  
 Verästelungen  den Enddarm  und  dringen  auch  zwischen Epithelien und Mycetocyten  
 ein.  Die S ymb i o n t e n   sind  große,  kräftige  und  rel.  gedrungene  Schläuche,  deren  dichtes, 
   blauviolettes  Plasma  auf  Schnitten  keinerlei Einschlüsse zeigt,  im Leben dagegen  von  
 kleinen, stark lichtbrechenden Granulis erfüllt ist  (Abb.  7).  Jeder  Symbiont  ru h t  u-förmig  
 oder  spiralig  gebogen  in  einer  kugeligen,  offenbar gallertigen Hülle.  In  ihrer  natürlichen  
 Lagerung  in  den  Myeetomen  drängen  sich  die  Symbionten  so  dicht  aneinander,  daß  sich  
 die  Kugelhüllen  zu  vielflächigen  Polygonen  zusammenpressen  und  auf  Schnitten  ein  
 alveoläres  Netzwerk  ergeben,  das  bisher  oft  als Wirtsplasma  gedeutet worden  ist. Wahrscheinlich  
 beschränkt  sich  aber  das  Protoplasma  
 des  Syncytiums  nur  auf  einen  dünnen  
 Wandbelag und  einzelne radiale Septen,  
 die  den  Wänden  ehemaliger  Mycetocyten  
 oder  kleinerer  Syncytien  entsprechen.  Bei  
 der Vermehrung  bleiben  die Tochterstadien  
 der  Symbionten  noch  längere  Zeit  in  der  
 Kugelhülle  des  Mutterindividuums  liegen,  
 die  sich  entsprechend  vergrößert  und  dann  
 oft  mehrere  (bis  10  und  darüber)  dieser  
 Tochterformen  enthalten  kann,  die  aber  
 schon  wieder  eigene  Hüllen  ausbilden.  In fektionsformen  
 liegen  vereinzelt  in  Spalträumen  
 und  Epithelien  zwischen  den  Mycetocyten, 
   färben  sich  aber  dunkler  und  
 wirken  gedrungener  als  die  NormalSym-  
 bionten. 
 Die X-O r g a n e  sind paarige und zweiteilige, 
   lange,  kräftige  Schläuche  (Abb.  8),  
 die  vorderen,  gestreckteren  wie  bei  Oliarus  
 mehr  dorsal  und  median  gelegen,  die  hinteren  
 etwas  kleiner  und  weiter  hinten  im  
 Abdomen  zusammengedrängt  und  gebogen  
 (Abb.  II).  Eine  schmale,  nur  bei  Lebend-  Fig.  1.  Cixius  nervosus  L.  Umrisse  einiger 
 präparationen  auffallende,  symbiontenfreie  Riesensymbionten  nach  dem  Leben. 
 Epithelbrücke  verbindet  oft noch die beiden 
 Teilorgane jeder Seite. Bau des Syncytiums und Form  der  Symbionten  gleicht  im  übrigen  
 dem  von  Oliarus  geschilderten  (Abb.  9,  Fig.  1). 
 Die  kräftigen,  gedrungenen  Schläuche  des  a -Or g a n s   umgeben  mit  hufeisenförmig  
 nach  unten  und  außen  gebogenen  Schenkeln  die  seitlich  ventral  gelegenen  b-Organe,  
 jedoch  ohne  mit  ihhön  zu  verwachsen  (Abb.  II).  Von  einem  dichten  Tracheennetzwerk  
 überzogen  (Abb.  10)  erscheinen  sie  im  Leben  hell  und  glasig,  da  die  Matrixzellen  der  
 Tracheen  und  Tracheolen  nur  sehr  wenige  gelbbraune  Pigmentgranula  enthalten.  Das  
 flache,  aber  sehr  kräftige  Epithel  besitzt schlauchförmige, chromatinarme Kerne und wird  
 häufig  von  Tracheen  durchzogen.  Die  Grenzen  der  großen,  kernreichen  Einzelsyncytien  
 verwischen  sich  stellenweise  derart,  daß  ihre  Territorien  nur  noch  an  schmalen,  sym-  
 biontenfreien  Streifen  zu  erkennen  sind.  Die  Organe  der  Cfcf  sind  im  ganzen  kleiner,  ihr  
 Epithel  mit  rundlich  ovalen  Kernen  höher,  die  Syncytien  fast  völlig  synsyncytial  miteinander  
 verflossen  und  ihre  Territorien  kaum  mehr  sichtbar.  Die  chromatinreichen,  
 spindel-  bis  schlauchförmigen  Kerne  (beim  C?  kürzer,  beim  $  länger)  liegen mit  wenigen