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 reichen Kerne  haben  sich mit  der Trennung  von Plasma-  und  Symbiontenmassen  in  zwei  
 Sorten  geteilt.  Ein  kleinerer  Teil  liegt  im Wirtsplasma der  großen,  zentralen  Inseln  und  
 besteht  aus  riesigen,  gelappten  und  verzweigten Formen;  der  größere  Teil  ist  dagegen  in  
 Form  sehr  kleiner,  eckig-polygonaler,  gezackter  Brocken  auf  kaum  wahrnehmbaren,  winzigen  
 Plasmainselchen  überall  zwischen  den  Symbionten  verstreut.  Die  Entstehung  der  
 ersteren beruht vermutlich  auf  gehemmten,  die  der  letzteren  auf  durchgeführten,  amitoti-  
 schen Zer schnür ungen. Die ungeheure Masse der S y  mb io  n t  e n  besteht aus zahllosen, winzigen, 
  zarten Kügelchen,  die ein blaß  färbbares,  homogenes  Plasma  und  eine  sehr  scharfe  
 Kontur  auf weisen.  Besondere  Infektionsformen werden  nicht  gebildet.  Bei  manchen  Formen  
 scheinen  an  Stelle  der  Kügelchen  kleine,  gedrungene  Kurzschläuche  zu  treten.  —  
 Tracheen und Tracheolen  umspinnen  das Organ  und dringen zum Teil auch in die peripheren  
 Teile desselben ein. 
 Die  paarig  entwickelten  f - O r g a n e   (Abb. XXIX) bilden kleine, meist sehr unscheinbare, 
  kurze Schläuche, die seitlich im Abdomen  häufig  dem  r-Organ  anliegen.  Sie  bestehen  
 aus nur wenigen, meist etwa 5, großen, einkernigen Mycetocyten, die hintereinander gereiht,  
 von  einem  flachen Epithel mit rundlichen,  blassen Kernen zusammengehalten werden. Die  
 großen Mycetocytenkerne  sind  chromatinreich  und  liegen,  oft  gelappt  oder  fast  zweiteilig  
 (Mgh),  zentral  inmitten  der  blaßkörnigen Symbiontenmasse, in der nur selten einzelne winzige, 
   meist  kugelige  Elemente  deutlicher  zu  erkennen sind. Dieser,  aus  sehr wenigen Mycetocyten  
 aufgebaute  Typ  der  f-Organe  ist  bei  den Delphaciden  sehr  weit  verbreitet  und  
 kann  direkt  als  D e l p h a c i d e n t y p   bezeichnet werden. 
 Über  die  I n f e k t i o n   d e r   O v a r i a l e i e r   kann  ich  keine  ausführlichen  Angaben  
 machen, da mir leider dazu geeignetes Material fehlt. Das Wenige, was ich aussagen kann,  
 beruht auf Beobachtungen  an  einem  jüngeren, nicht sehr  gut  erhaltenen 9  von Meg,  sowie  
 einem  alten  9 von Mgd,  bei dem die Ovarialinfektion  jedoch  schon völlig abgeschlossen ist.  
 Es lassen sich leicht drei Symbiontensorten unterscheiden:  1. große,  gedrungene oder  kurzschlauchförmige, 
  außerordentlich  intensiv  färbbare  Formen,  die  stets  nur  in  geringer Anzahl  
 auftreten  und  zweifellos  aus  dem Rektalorgan stammen; 2. kleine, zarte, blaß gefärbte  
 Kugeln  oder Kurzschläuche mit scharfer Kontur  aus  dem  unpaaren  r-Organ  in  riesigen  
 Mengen  und  3.  dazwischen  ein  unscharfes,  feinkörniges  Gerinnsel,  das  das  Infektionsmaterial  
 der  f-Organe  darstellt. — Schon  auf  frühen  Stadien  der  Eientwicklung  beginnt  
 die  Infektion  des Follikelepithels  des  unteren Eipols,  das sich  bald  von  diesem abhebt und  
 zum Keilzellfollikel  umbildet. Die weniger  zahlreichen  Rektalsymbionten  scheinen  etwas  
 früher  einzutreffen  und zuerst die oberen Lagen  der Keilzellen  zu  infizieren.  Etwas  später  
 folgen  dann  die Mengen  der  r-  und  f-Symbionten. Wie  in  der  Stenocranusgruppe  scheinen  
 auch  hier  die Symbionten  nicht  allzu  lange  in  den Keilzellen  zu  verweilen,  sondern,  noch  
 während  die  letzten  von  außen  infizieren,  schon  in  den  Hohlraum  überzutreten,  der  sich  
 unter dem Eipol  infolge der konkaven Eindellung  desselben  gebildet  hat.  Zuletzt  entsteht  
 jedenfalls  ein  großer,  kugeliger  Symbiontenballen  (Abb.  156),  der  tief  in  den Dotter  versenkt  
 und  dicht mit Symbionten  angefüllt  ist,  so daß auch hier eine V ermehrung der Symbionten  
 zu  einem,  allerdings  nicht  näher  bestimmbaren  Zeitpunkte,  jedenfalls  aber  nach  
 dem  Verlassen  des  Keilzellfollikels  anzunehmen  ist.  Vielleicht  sind  allerdings  die Rektal-  
 symbionten davon auszuschließen;  denn sie treten  im Symbiontenballen gegenüber  den  ungeheuren  
 Massen  der  r-  und  f-Symbionten  stark  zurück.  Sie  bevorzugen  besonders  die  
 peripheren Teile des Infektionsballens, vermutlich  eine Folge ihrer  früheren  Infektion  und 
 des früheren E intritts in den Hohlraum  unter dem  Eipol. Die  beiden  übrigen  Symbiontensorten  
 zeigen untereinander keine Sonderung. —  Im  ganzen scheint  die  Infektion  dem  Typ  
 der A-Gruppe zu  folgen. 
 Das  eine  der  mir  vorliegenden  $ $   von  Meg  ist  von  einer  parasitischen  Insektenlarve  (Diptere?)  befallen,  die  dorsal  
 des  Darmes  den  größten  Teil  des  Abdomens  einnimmt.  An  Symbionten  und  Mycetomen  sind  keine  Veränderungen  zu  
 bemerken,  dagegen  fehlen  die  Ovarien  und  die  Anhangsdrüsen  der  ausführenden  Geschlechtsorgane.  Nur  das  Receptacu-  
 lum  seminis  ist  erhalten  und  mit  Spermien  gefüllt.  Im  Rektalorgan  sind  keine  Infektionsformen  zu  finden.  Da  aber  das  
 Alter  des Weibchens  nicht  feststeht  (offenbar  ein  relativ  junges Tier),  muß  das  nicht  auf  der  parasitären  Kastration  beruhen. 
 Die Schilderung der symbiontischen Einrichtungen bei  den Vertretern  der Gr u p p e  C  
 soll aus praktischen Gründen und vor allem, um  die  ohnehin  schon  schwer  auszuschließenden  
 Wiederholungen  zu beschränken, mit  der Behandlung der gleichausgerüsteten Delpha-  
 cinen zusammengefaßt werden. 
 4.  Unterfamilie Delphacinae. 
 Unter  den acht von B ü ch n e r   untersuchten Delphacinen  (Chloriona glaucescensFiEB.;  
 Conomelus  limbatus  F.;  Delphax  pellucida F.  und  D.  leptosoma  F l .;  Eurysa  lurida  F ie b .;  
 Araeopus crassicornis Pz.  und Araeopus pulchellus  Cu r t .,  Liburnia  sordidula  St a l .)  ließ  
 sich  keine besondere Gruppierung hinsichtlich  der  symbiontischen  Erscheinungen  treffen.  
 Alle besaßen, wie schon  Su l c   bei Conomelus limbatus  und  Liburnia  sordidula  festgestellt  
 hatte,  nur Hefen im Fettgewebe  des Abdomens. Mir standen, abgesehen von der Nachuntersuchung  
 der  genannten  Formen  (z.  T.  nur  an  den  von  Prof.  B ü c h n e r   freundlicherweise  
 überlassenen Schnittserien), insgesamt 18 weitere Formen zur Bearbeitung zur Verfügung,  
 darunter  vier  europäische  Arten  (Dicranotropis  hamata  B o h .;  Delphacinus  mesomelas  
 B o h .;  Liburnia  aubei  P e r r   und  Liburnia fairmairei  P e r r ).  Die  fünfzehn  anderen  Arten  
 konnten aus den gleichen Gründen wie die kleinen Megamelinen nicht näher bestimmt werden, 
   da  sie  alle  aus  Brasilien  stammen,  von  wo  noch  keine  systematischen  Bearbeitungen  
 kleiner Delphaciden  vorliegen  (Dlna;  Dlnb;  Dlnc; Dlnd;  Dlnc;  Dlnf;  Dlng;  Dlnh;  Dlnk;  Dln^  
 Dnd;  BDel; DL;  DelP.  und Dnq). 
 Unter diesem Material lassen  sich  nun  deutlich  zwei  Gruppen  nach  ihren  symbiontischen  
 Einrichtungen trennen. 
 1.  Gr u p p e   A:   enthält Formen,  die vollkommen so ausgerüstet sind wie die Megamelinen 
 der B-Gruppe.  Sie  besitzen  paarige  X-Organe,  ein Rektalorgan  im  weiblichen  
 Geschlecht,  paarige,  unscheinbare  f-Organe  und  ein  riesiges,  un-  
 paares  r-Organ.  Sie wurden  deshalb  zusammen mit  den  betreffenden Megamelinen  
 behandelt  (s.  o.).  Es  handelt  sich  nur  um  drei  brasilianische  
 Formen:  Dlna,  Dnd  und  B.Del. 
 2.  Gr u p p e   B:   enthält  die  überwiegende  Anzahl  der  brasilianischen  Formen  und  alle 
 Europäer.  Das  Fettgewebe  dieser  Arten  ist  in  mehr  oder  weniger  sta rkem  
 Maße völlig oder teilweise von „Hefen“ besiedelt. Dazu  kommen noch  
 paarige, meist sehr kleine  f-Organe,  die  von  den  früheren  Bearbeitern  
 (Su l c ,  B ü c h n e r )  übersehen  worden  sind,  sich  aber  auch  bei  den  von  
 ihnen untersuchten Formen nachweisen ließen, sofern mir die entsprechenden  
 Arten zur Verfügung standen. 
 Da  die  Gruppe  A  durch  die  Schilderung  mit  den  gleichausgestatteten  Megamelinen  der  
 Gruppe B schon  erledigt ist,  bleibt mir nur  noch  übrig,  die  symbiontischen  Einrichtungen