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 über  die malayische  Region  bis  Celebes,  bis  zu  den  Philippinen  und  den Key-Inseln  und  
 Tenimber  und  scheint  unvereinbar  mit  dem  biologischen  Verhalten  der  A rt  in  Indien  
 (Raupenstadium  schnell,  Puppenstadium  etwa  8  Tage,  teste  B ell ).  Die  einzige Deutungsmöglichkeit  
 der  sonst  unverständlichen  Erscheinung,  daß  ein  Tropentier  an  der  Nordgrenze  
 seines  Areals  in  Einbrütigkeit  in  der  ausgesprochen  kühlen  Zeit  des  Jahres  verfällt, 
  bleibt die Annahme  einer  zweiten Regenzeit in  der  zweiten  Jahreshälfte  (wie  sie  für  
 manche  Teile  von  Formosa,  wo  sich  neben  Nordkuangtung  Leptosia  auch  gehalten  hat,  
 nachgewiesen  ist)  und  eine  dadurch  entstandene  hohe  Luftfeuchtigkeit,  die  für  das  
 Dschungeltier  Leptosia  demnach  in  höherem  Grade  Lebensbedingung  scheint,  als  gleichmäßig  
 hohe Wärme. 
 Da u e r   d e r   Ima g i n a l p e r i o d e .   Imaginalperioden  von  50—55,  vielleicht  auch  
 noch  von  60  Tagen  können  also  bei  Eingenerationenzyklus  noch  als  normal  gelten.  Doch  
 kommen  bei  allen  Arten  die  Höchstzahlen  der  Imaginalperiode,  also  starke  Ausschläge  
 nach  beiden Richtungen,  stets  an  den  Südgrenzen  der  Areale  vor.  Länger  hingezogene  
 Dauer  nach  Süden  hin  ist  auch  bei  vergleichsweise  geringem  Horizontalabstand  erkennbar  
 (goutellei auf  30 und  28,5°:  214 Tiere =  68, auf 26,5°:  25 Tiere =  72 Tage). Auffallend  
 und  gegenüber  sonstigen  Zahlen  sprunghaft  auf  das  Doppelte  aufschnellend  sind  sie  bei  
 den  beiden  kleinsten  Aporia  an  den  Südgrenzen  ihrer  Areale:  bei  procris  &  122  Tage,  
 bei  bieti  cf  auf  30°  =   101,  auf 26,5°  =   136 Tage!  -B ß e i Aporia martineti erfolgt von Norden  
 nach  Süden  hin  eine  Verschiebung  in  der  Relation  der  Imaginalperiode:  auf  37  ist  
 sie protandrisch,  auf  30°  fallen die Durchschnittszahlen  von  Cf^Jzusammen.  Eine  Erscheinung, 
   die durch  die Zahlen des Puppenstadiums  der Tabelle S.  46  eine Bestätigung findet. 
 We c h s e l   z w i s c h e n   E i n -   u n d   Z w e i g e n e r a t i o n e n z y k l u s   in  H o c h g e b i r g s l 
 a n d s c h a f t e n   (Leptidia,  Gonepteryx), 
 Leptidia,  die in Mitteleuropa und  dem nicht  gebirgigen Nordasien  zwei  Generationen  
 entwickelt,  fällt  in  Hochgebirgslandschaften  in  eine  mit  der  Seehöhe  zunehmende  Einbrütigkeit. 
 Imaginalperioden  chinesischer  Leptidia. 
 Atuntse, Batang, 28,3 und 30°  n. Br.,  2800—3000 m Seehöhe (sinapis). 
 1.  Gen.  30 Tiere (83)u.)  10. V. bis 27. VI. u. 29. VII., D um den 4. VI., Dauer 80 Tage. 
 2.  Gen.  2  Cfcf  8.  u.  9. VIII.  (bis  IX.3>). 
 Shensi,  Tapaishan,  33°  n.  Br.,  1700  m  Seehöhe,  Gipfelhöhe  über  4000  m  (sinapis,  
 amurensis,  gigantea). 
 1.  Gen.  245  Tiere  (15.  u.)  20.  IV.  bis  24.  VII.,  D  um  den  12.  V.,  Dauer  95  Tage. 
 2.  Gen.  5 Tiere 4.  bis 8. VIII. und  19. IX. 
 Shansi, Mienshan,  37°  n.  Br.,  etwa  1000 m, Gipfelhöhe  1500  m  (sinapis,  amurensis). 
 1.  Gen.  42  Tiere  (4.  u.)  8. V.  bis  26. VI., D  um  den  30. V., Dauer  49 Tage. 
 2.  Gen.  27 Tiere  8.  bis  22. VII.  (bis VIII.), D um den  20. VII. 
 D ie  Ve r h ä l t n i s s e   be i   G o n e p t e r y x .   Bei Gonepteryx rhamni spielt sich in Mitteleuropa  
 das  Leben  etwa  folgendermaßen  ab:  E r  schlüpft  Ende  Ju n i  bis  Anfang  Juli  
 und  fliegt  zunächst  etwa  8—14  Tage  mit  der  Lebhaftigkeit  einer  Pieris  brassicae  oder  
 mehr.  Aber  schon  an  heißen  Julitagen  treten Trägheitserscheinungen bei ihm  auf,  und  er 
 ')  Zahlen  in  Klammern  bedeuten:  Noch  in  der  Zeit  zu  erwarten  oder  übersehen. 
 sitzt  dann  tagelang  bewegungslos  auf  der  Unterseite  eines  Blattes.  Im  August  werden  
 diese  Inaktivitätsperioden  länger,  und  man  sieht  jetzt  viel  weniger  Tiere  fliegen  als  in  
 der ersten Julihälfte. An sonnigen September- und Oktobertagen  erfolgt  ein Wiederanstieg  
 seiner  Vitalität,  und  er  ist  dann  so  lebhaft  und  so  zahlreich  zu  sehen,  wie  in  irgendeiner  
 anderen Zeit  des  Jahres. 
 Von  November  an  bis  zum  folgenden  Februar  sitzt  er  in  Heidel-  oder  Preißelbeer-  
 ■ gestrüpp,  in  Calamagrostis-Bülten  oder  sonstwo  in Winterstarre,  und  er  ist  der  einzige  
 mitteleuropäische Schmetterling,  der  als  Regel  frei,  ohne  ein Versteck  aufzusuchen,  überwintert. 
   Br  wurde  auch  in  Bisstüeken  eingefroren  gefunden,  nach  deren  Auftauen  er  
 weiterflog. Da er freiliegend überwintert,  erwacht er, sobald die ersten wärmenden Sonnenstrahlen  
 ihn  treffen  („Redaktionsschmetterling“|§,  Hauptflugperiode  im  Frühling  sind  
 März-April.  Meist  im  April,  zuweilen  auch  erst  im  Mai  oder  sogar  im  Ju n i  kommt  er  
 zur  Paarung  und  Eiablage.  Gonepteryx  rhamni hat also  in Mitteleuropa nur  eine Generation. 
  Seine Jugendentwicklung beträgt etwa 50 Tage, seine Imaginalperiode 8— 12  Monate.  
 Das  ergibt  das  für  einen  Schmetterling  recht  ungewöhnliche  Verhältnis  beider  Perioden  
 von  1 : 6. 
 Der  Lebensgang  von Gonepteryx  rhamni  zeigt  also  gegenüber  dem  der  allermeisten  
 andren  Schmetterlinge  drei  auffällige  Besonderheiten.  1 .  E r  ist  der  langlebigste  einheimische  
 und  nächst  der  mediterranen  Gattungsverwandten  G.  eleopatra  (von  ih r  sind  als  
 Maximum  13 Monate  gemeldet)  der  langlebigste überhaupt bekannte Schmetterling. Seine  
 Geschlechtsphase  beträgt  etwa  das  15—30fache wie  bei  den  meisten  ändern  Faltern. — 
 2.  Während  bei  den  meisten  Schmetterlingen  erhöhte  Wärmezufuhr  beschleunigte  Entwicklung  
 und  erhöhte Vitalität  zur Folge hat,  verstärkt  sie  beim  Zitronenfalter  die  Neigung  
 zur  Inaktivität.  Inaktiyitätsphasen  treten  bereits  8—14  Tage  nach  dem  Schlüpfen  
 aus  der  Puppe  ein.  3. Wiederum  im Gegensatz  zu  den  Erscheinungen  bei  den meisten  
 ändern Schmetterlingen Mitteleuropas regen die meteorologischen Verhältnisse der Monate  
 September-Oktober  seine Aktivität wieder  an. 
 V e r s t ä r k u n g   d e r   I n a k t i y i t ä t s p h a s e n   im  p a z i f i s c h e n   Chi na .   Gonep 
 teryx  rhamni  bewohnt  das  ganze  mittlere  und  nördliche  Europa  und  Asien  bis  zum  
 Pazifik  und geht in Ostasien  bis  24,5°  n. Br.  nach  Süden.  Wie  verhält  er  sich  in  anderen  
 Teilarealen  seines  Lebensraumes?  Über  die  Imaginalperioden  und  Aktivitätsphasen  bei  
 rhamni  sowie  bei  den  ändern  ostasiatischen Arten  gibt  das  Diagramm  Abbildung  I   Auskunft. 
  Wie  aus  ihm  hervorgeht,  liegt  die  Jugendentwicklung von Gonepteryx  rhamni  im  
 pazifischen  China  früher  als  in  Europa —  sie  wird  durch  Wärme  also  nicht  gehemmt,  
 sondern  besch leu n ig t^® und  die  Falter  schlüpfen  bereits  vom  Mai  an.  Aber  auf  26,5®  
 (Foochow)  wurde  vom  29. Mai,  auf  24,5°  n.  Br.  (Nordkuangtung)  vom  20. Mai  an  durch  
 die  ganze  heißfeuchte  und  warme  Zeit  kein  fliegender  Falter  mehr  gesehen.  G.  rhamni  
 verfällt also  im pazifischen China von  30°  an  nach  Süden  (vom  Ussuri  bis  Peking  fehlen  
 genaue Fangdaten)  von Ende Mai  bis  Ende  Oktober  in  eine  Inaktivitätsphase  von  5  Monaten, 
   die  selten  unterbrochen  wird  :(f ; '|9.  IX.). Das Klima  dieser  Gebiete  und  Zeiten  ist  
 durch  hohe Wärme,  geringe Tagesschwankungen  der  Temperatur  (Anfang  Ju n i  bis  Ende  
 August in Kuangtung  0—3°,  September-Oktober  5-  6°  O)  und  vielfach  auch  hohe  Luftfeuchtigkeit  
 (bis  Ende  August)  von  dem  mitteleuropäischen  verschieden. 
 Die  zweite Aktivitätsphase  der Anfang Mai  geschlüpften  Tiere  fällt  in  die  erste Novemberhälfte. 
   Sie  wird  in  kühleren  Jahren  bis  in  den  Oktober  vorverlegt,  in  wärmeren 
 Zoologien, Heft 100.  '  '  «