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 kleinsten Art der Tabelle, Terias  hecabe, kann als Ausnahme  eine weitere Verkürzung  auf  
 2,75  und  2,5 Tage  eintreten. 
 M in im a   d e s   P u p p e n s t a d i u m s   (V.—VII.) 
 S p e z i e s   Wo beobachtet?  Geschlecht  Äußerstes Min. 
 Aporia  crataegi Experiment1) ;  3-1,3° C c f 2 • 6,5 Tg. 
 Delias  aglaia Canton m 6,5  „ 
 Cepora  nerissa Canton cf 6,5  „ 
 Pieris  canidia „ cf 2 - - c f 6,5—5,5 Tg. 
 Catopsilia  pyranthe Macao,  Canton .  2 - - c f 6,5—5,5?  „y 
 Pieris  brassieae Experiment2) ;  29° C G f? 5j5 Tg. 
 Terias hecabe Canton, Nordkuangtung cf 2 ^ 5,5—4,5  „ 
 i)  S t a t e l o w   [26]  sagt  6  Tage;  da  das  Aufhängen  abends,  das  Schlüpfen  bei Tagesanbruch  erfolgt,  ist  6,5  zu  setzen. 
 -)  M a e rk s   [18]  sagt:  Raupen- und  Puppenstadien —  17  Tage,  daraus  läßt  sich  schließen:  R.  =   11,5,  Pp. —  5,5  Tage. 
 Zweifellos  waren  die  Imagines  bei  diesen'Beschleunigungen  außergewöhnlich  klein. 
 Das durchschnittliche Maximum von 9 Spezies (8 Genera)  ist also  ungefähr  gleich und  
 beträgt  für  primitive  und  spezialisierte  Formen  rund  30  Tage,  deutlich  weniger  bei  den  
 beiden  kleinsten Arten  (Terias  hecabe —  26,8,  Pieris  canidia  =   24,9  Tage).  Überraschend  
 scheint  dabei,  daß  die  größere,  pazifisch  paläarktische  Pieris  in  der  kühlsten  Zeit  des  
 Jahres eine größere Entwicklungsgeschwindigkeit  besitzt  als  die  kleinere  tropische  Terias  
 (hecabe). 
 Bei Temperaturen von 28° C*")  aufwärts beträgt das beobachtete Minimum für 7 Spezies  
 (6  Genera)i®lii6,5  Tage,  bei  den  beiden  paläarktischen  Pieris,  sowie  bei  den  familiengeschichtlich  
 hochstehenden Gattungen Catopsilia  und  Terias  =   5,5,  bei  der  kleinsten Art  
 der  Tabelle,  Terias  hecabe,  4,5  Tage.  B ell  [4]  meldet  aus  dem  Bombay-Gebiet  4,5  Tage  
 auch  für  die  Euchloine Colotis  amatus  F l d r .  Daß  bei  den  noch  kleineren  Terias  des  Gebiets  
 (herla und  brigitta) und  bei Rhopaloceren überhaupt noch  kürzere Puppenstadien als 
 4,5  Tage Vorkommen  können,  kann  als  ausgeschlossen  gelten. 
 Der Reaktionsgrad gegenüber Tenaperaturveränderungen ist also unter Pieriden weder  
 spezifisch  noch  generisch  differenziert,  sondern ist bei familiengeschichtlich hoch  und tiefstehenden  
 Gruppen zum wenigsten im Puppenstadium identisch. Sie scheint Familienmerkmal  
 und  erinnert  an  die rein  physikalische Reaktion anorganischer Materie. 
 Die  hohe  Reaktionsbereitschaft  gegenüber  wechselnden  Kombinationen  abiotischer  
 Faktoren zeigt sich  auch  in der Dauer  des Puppenstadiums von Pieris canidia (Tab. S.  43): 
 7  Tiere,  e.p.  zwischen  9.  I I   bis  9.  III.,  D  um  den  21.  II.,  Puppenstadien  32,5—11,5,  
 d B   22,25,  Schwankung  21  Tage  =   94,4  v.  H.  D,  Vorpuppenstadium  in  dieser  Zeit  7  bis  
 2 Tage. — 9 Tiere, e.p. zwischen 2-^-21, D um den 16. IV., Puppenstadien  10,5—7,5, D =  8,6 ,  
 Schwankung  3  Tage  3 3 4 ,8   v.  H.  D, Vorpuppenstadium  stets  1  Tag. — 6  Tiere,  e.p.  zwischen  
 233-30., D um den 24. VI., Puppenstadium  6,5—5,5 D  =   6 Tage,  Schwankung  1  Tag  
 =   15,4 v. H.  D Vorpuppenstadium  1 Tag.  Die  Schwankung  nimmt,  wie  zu  erwarten,  mit 
 32)  Vom  20.  Mai  an  sind  in  normalen  Jahren  Temperaturen  unter  27°  C Ausnahmen,  Maxima  von  33°  C  Regel. 
 der Höhe  der Temperatur  ab. Die Beschleunigung  bei  Apriltieren  gegenüber  solchen  vom  
 Februar  (D  8,6 : 22,25  Tagen)  ist  auffallend  groß. 
 Die  Reaktionsbereitschaft  zeigt  sich  auch  im  hohen  Schwankungsindex  des  Puppenstadiums  
 bei  Arten  ohne  Diapause.  Das  festgestellte  Verhältnis  zwischen  Minimum  und  
 M aximum beträgt: 
 fü r Üelias  aglaia Cr.  6,5 : 33,5 Tage  *-  1 : 5,15  
 „  Cepora  nerissa  F.  6,5 : 33,5  Tage =   1 : 5,15 -  
 „  Pieris vaniilin Sl’ARliU.  5,5 : 32,5  Tage  -   1:5 ,9   
 ,,  Catopsilia  pyranthe  iu.  5,5 : 32,5 Tage =   1 : 5,9  
 „  Terias  hecabe  I..  4,5 : 31*0  ’Tage  1: 7,5""). 
 Das  zweite  Merkmal,  das  aas  den  Tabellen  S.  43  ersichtlich  wird,  ist  die  s t a r k e   
 E n tw i c k l u n g s b e s c h l e u n i g u n g   i n  d e r   h e i ß e n   Zei t .   Pieriden  sind  die  Lepido-  
 pteren-Familie  mit  kontinuierlich  schnellster  Entwicklung  in  den  Jugendstadien%  Puppenstadien  
 von 4,5 und Raupenstadien von  10,5  Tagen  als  Extrem  sind  unter Lepidopteren  
 bisher  nur  von Pieriden bekannt* und sie,dürfen als  die  von  Rhopaloceren  bei  kontinuierlich  
 schneller  Entwicklung  erreichbaren Minima gelten. Ein Eistadium  von  3  und  2% bis 
 1,5  Tagen ist unter  l.epülopteren')  nur  von Catopsilia (fy^Terias  (3  ;2';i  mul  2,5)  bekannt  
 und von Papilioniden {Segelfalter  der «</«mer»non  (¡nippe),  also  aus  der  Familie,  die  den  
 Pieriden  am  nächsten  steht.  Und  zwar  ist; eine  solche  Beschleunigung  in  beiden  Familien  
 nur;$g>n Weinen  Tieren  der  fortschrittlichen  Tribus  erreicht  worden  (Rhodocerini  unter  
 den Pieriden: Terias; Cosniodesnws-Cruppe. unter  den  Papilioniden:  zwergige  Sommertiere  
 von  agamenmon).  Wenn  bei  den  familiengeschichtlich  alten  ¡Delias  (aglaia,  25  Cf,  20  2 
 V.-  VIII., Vflgl.Länge: D  =   37  bzw.  39 mm)  als Minimum  6,5,  bei  den  familiengeschichtlich  
 jungen Teriag  (hecßbe, 3 6 Vflgl.-Lange: D  =   23jjg bzw.  22,0 mm)  4,5 Tage als  
 Minimum  festgestellt  wurde;, sei bedeutet  das  keine absolute Entwicklungsbeschleunigung,  
 sondern  kann  und  wird  Folge  der  Größenreduktion  sein. 
 Eine'Gesamtentwicklungsdauer  von  20  Tagen  ist  unter  Pieriden  nachgewiesen  für  
 Äppigs libythea. Gr. (Bombay-Distrikt, teste  B ell ),  für  Catopsilia  pyranthe  (Macao,  Kers-  
 haw Mell,  (.'anton:  3  :  .1 1.5 '  5,5  Tg.)  und  im Experiment  für  Pieris  brassieae  (K l e in "Tel  
 Aviw,  Ma e r k s -Berlin:  3  (K l e in * •-  1 1,5  -  5,5  (beide  Zahlen:  Maerks)  -Tage.  F ü r  Terias  
 (hecabe)  wurde  in  der  Canton-Ebene  als  äußerstes  unter  Rhopaloceren  beobachtetes Minimum  
 19,75  (2,75  •  1' .5  ‘  5,5)  Tage festgestellt. Falls die änßersten.bei  der A r t  beobachteten  
 Minima der drei Stadien zusammenfallen können - i j  was nicht erwiesen ist — so würde die  
 Gesamtentwicklung  bei  ihr  "i,54-10,5+4,5  =   17,5  Tage  betragen.  Die Möglichkeit  dieser  
 Kombination  dürfte  daran  scheitern,  daß  die  Produktion  der  Geschlechtskörper,  in  erster  
 Linie der Eier, mit dieser Beschleunigung nicht Schritt halten kann und die in  dem so verkürzten  
 Raupenstadium  gespeicherten  Fette  nicht  ausreichen,  die  Imago  bis  zur  Ausreifung  
 einer  zur  Erhaltung  der  Art  genügenden  Zahl  von'  Eiern  am  Leben  zu  erhalten.  
 Der Gedanke  einer  noch  weitergehenden Abkürzung der Gesamtentwicklung bei noch kleineren  
 Terias  oder  anderen  Arten  kann  als  höchst  unwahrscheinlich  abgelehnt  werden30). 
 33)  Über  die  Sonderverhältnisse  bei  Terias  vgl.  man  auch  S.  121. 
 34)  Plusien  kommen  ihnen  recht  nahe. 
 35)  Wenn  T u t t ,   Ent.  Rec.  V,  p.  167,  für  Acidalia  ■DirgulariaB.ßNR.  in England  2  Tage  Eistadium  angibt,  so  kann  man  
 ohne  Zweifel  annehmen,  daß  Fund-  und  Ablagetag  des  Eies  irrtümlich  identifiziert  sind. 
 30)  Die  Angabe  von  B e l l   [4]  zu  Colotis  amatus  F ld r . :   Raupenstadium  26.  VII.  (morgens)  bis  1.  VII.  (abends)  
 =   6,5  Tage,  Puppenstadium  1.—6.  VIII.  (früh)  =   4,5  Tage,  muß  hinsichtlich  des  Raupenstadiums  als  Irrtum  angesehen  
 werden  (Nicht-Mehr-Lesbarkeit  älterer  Tagebuchblätter:  20.  statt  26.  VII.?  =   12,5  Tage?).