Beschreibung anschließe. Der Vorderdarm (Abb. 7, v.d.) ist ziemlich weit; er hat ein niedriges,
mit einer Kutikula versehenes Epithel. Etwas kaudal rag t ein starker zapfenförmiger Vorsprung
(Abb. 8, m.v.) in ihn hinein. In diesen Vorsprung setzt sich der enge Vorderdarm fort
und unter diesem liegt, im selben Vorsprung, der unpaare mediane Endteil der Ausführungsgänge
der Speicheldrüsen (Abb. 8, g.a.s.d.). Dieser unpaare Endteil ist eine VereinL
gung von zwei kurzen Ästen, welche sich bald erweitern. Die Speicheldrüsen sind groß
(Abb. 9, v.s.d.). Sie liegen ventral vom Mitteldarm. Die von PRUVOT beschriebenen beiden
Zellarten sind vorhanden (30, S. 778). Der Vorderdarm bildet am Ende des zapfenförmigen
Vorsprungs einen Knick, zieht dann dorsad und kraniad und mündet in das Vorderende
des Mitteldarmes ein. E r ist wenig muskulös; der zapfenförmige Vorsprung hat Ring- und
Längsmuskeln, die unter dem Epithel des Vorderdarmes verlaufen. Ob es sich bei den nach
außen liegenden Kernen um kleine Schlunddrüsenzellen handelt, wie T h ie l e behauptet
(37, S. 276), ist aus unseren Präparaten nicht zu entscheiden. In der Nähe der Einmündung
des Vorderdarmes fängt im Mitteldarm eine wimpernde Furche an (Abb. 9, w.f.), die in
der dorsalen Mittellinie kaudad verläuft. Im kaudalen Körperende verschwindet die Rinne
und das Wimperepithel nimmt die ganze Dorsal wand ein. Der Mitteldarm besteht, ausgenommen
an seiner dorsalen Seite, wo sich die beschriebene Wimper furche befindet, aus
Körnerzellen (Abb. 9, k.z.). Diese sind an der ventralen Darmwand .viel höher und schmäler
als an den lateralen Darmwänden. Ich glaube also nicht, daß das ventrale Epithel wesentlich
anders beschaffen ist als das laterale. Die Kerne liegen in den ventralen Zellen in verschiedener
Höhe. Seitliche Ausbuchtungen sind nicht vorhanden. Der Enddarm (Abb. 10,
e.d.), dessen Ende sich verjüngt, wird von einem niedrigen Wimperepithel bekleidet.
N e r v e n s y s t em . Das Nervensystem wird von P ru v o t nur kurz erwähnt (30, S. 779);
T h ie l e aber beschreibt es eingehend (37, S. 275), während auch Frl. van L ummel sich mit
dem Nervensystem beschäftigt h a t (18, S. 369). An das Zerebralganglion schließen sich nach
T h ie l e (37, S. 275) Ganglien an, die, unter seinem kranialen Teil gelegen, die Nerven zu
den Ganglienmassen um das Atrium entsenden. Frl. van L ummel (18, S. 369) ist aber der
Meinung, daß die Ganglien den A trialnerven fehlen. Unsere Präparate bestätigen T h ie l e ’s
Beobachtungen. Die Lateral- und Ventralganglien sind stark k raniad verschoben und liegen
neben dem vorderen Ende des Zerebralganglions. Nach T h ie l e (37, S. 275) werden die
Ventralganglien durch zwei Kommissuren miteinander verbunden, während Frl. van L ummel
(18, S. 369) n ur eine erwähnt und abbildet (18, Fig. 30). Auch ich finde zwei Kommissuren.
Zwischen den Lateral- und Ventralganglien sind Konnektive vorhanden, wie Frl.
van L ummel richtig beschreibt (18, S 369). Die Kommissuren und Konnektive der Lateral-
und Ventralstränge (Abb. 8, l.s. und v.s.) sind regelmäßig angeordnet. Die Ganglia posteriora
superiora und inferiora (Abb. 11, g.p.s. und g.p.i.) sind vorhanden, ebenso die Suprarektalkommissur
(Abb. 11, s.r.k.). Vom Bukkalring gibt es nur wenige Angaben. Die beiden
Bukkalganglien liegen kranial von den Speicheldrüsen. Frl. van L ummel erwähnt zwei
ventrale und eine dorsale Bukkalkommissur (18, S. 370). Die K onservierung der Präparate
ist aber zu ungenügend, daß man ein sicheres Urteil aussprechen könnte.
M u s k u l a t u r . Die Muskulatur besteht aus einem Hautmuskelschlauch, der dorsal
schwach, ventral aber stärker ausgebildet ist. E r besteht aus einer Ringmuskelschicht, Diagonalfasern
und Längsmuskulatur. Die Diagonalmuskulatur ist schwach entwickelt. Die
Längsmuskulatur ist neben den V entralsträngen kräftig und verschwindet über der Bauchfurche.
Zwischen dem verdickten ventralen Teil dieser Längsmuskeln und den Ventralsträngen
verlaufen zwei isolierte Längsmuskelzüge (Abb. 9, i.l.m.), worauf T h ie l e (37,
S. 275) und auch P r u v o t (30, S. 780) aufmerksam gemacht haben. Die Transversalmuskulatur
(Abb. 9, t.m.) ist schwach ausgebildet. Auch das horizontale „Septum“ fehlt nicht
(Abb. 9, h.s.).
G e n i t a l o r g a n e . T h ie l e hat die Gonaden und Geschlechtsgänge richtig beschrieben
(37, S. 276), so daß ich mich in der Hauptsache seiner Beschreibung anschließe. Die Gonaden
(Abb. 9, go.) zeigen keine Besonderheiten. Die Ausbuchtungen sind ziemlich regelmäßig,
und die E ier und Spermatozoen werden normal gebildet. Die gono-perikardialen Gänge sind
nach T h ie l e (37, S. 277) und P ru v o t (30, S. 781) unpaar, was ich bestätigen kann.
Beim Perikard (Abb. 10, p.k.) fehlen kaudal perikardiale Ausläufer; kraniad setzt sich
das Perikard aber in zwei kleine Ausläufer fort; es ist mäßig weit und bewimperte Zellstreifen
sind vorhanden. Die Gonodukte (Abb. 11, go.d.) gehen vom kaudalen Teil des Perikards
later ad ab und ziehen dann kraniad; ihr Epithel ist kubisch und stark bewimpert.
Ehe sie in die Schalendrüse münden, wird ihr Epithel höher und drüsig. Oral von diesen
Mündungen setzen sich zwei Blindsäcke fort, welche auch von solchem Drüsenepithel bekleidet
sind (Abb. 10, d.b.s.), das meist hoch mit großen, ovalen Kernen ist. In ihrem
Protoplasma befinden sich Vakuolen, die rundliche Sekrettröpfchen und zahlreiche, kleine,
stark gefärbte Körnchen enthalten; Stützzellen sind nicht vorhanden. Ihre Bedeutung ist
unbekannt. Die Schalendrüse (Abb. 11, sch.d.) ist einheitlich und groß. Wie gewöhnlich besteht
ihr Epithel aus Stützzellen und Drüsenzellen. P ru v o t hat die Stützzellen übersehen,
dagegen die basalen Enden der Drüsenzellen fü r eingeschobene muköse Drüsenzellen erklärt.
Die Schalendrüse mündet, wie schon gesagt, in einen unter ihr gelegenen und kra niad
gerichteten Blindsack des Analraumes, dessen ventrales Epithel P ru v o t (30, S. 744)
als Praeanaldrüse deutet, was auch T h ie l e ’s Meinung ist (37, S. 277). Auch unsere P rä parate
zeigen das von PRUVOT beschriebene hohe Epithel (Abb. 12, p.a.d.), das die ventrale
Wand des Blindsackes bildet. Der körnige Inhalt der Zellen ist auch vorhanden. Die Konservierung
läßt aber viel zu wünschen übrig, so daß ich seine nähere Beschreibung nicht
geben kann. Auch ich möchte die Bildung für eine Praeanaldrüse halten. Ob dem Organe
exkretorische Funktion zukommt, wie PRUVOT (30, S. 744) meint, muß späteren Untersuchungen
Vorbehalten werden; die Bezeichnung Drüse wäre dann aber weniger am Platz.
Von den Samenblasen wird noch beim Herzen, weiter unten, die Rede sein.
He r z . Das Herz ist schon genau von N ier stra sz (21, S. 27) beschrieben worden, so
daß ich, da nichts Neues hinzukommt, diese Beschreibung hier wiederhole. Das Atrium ist
eine Einstülpung der dorsalen perikardialen Wand, ja sogar eine doppelte Einstülpung;
zwar vereinigen sich beide Teile, jedoch so, daß das Atrium in seiner ferneren Ausdehnung
noch erkennen läßt, daß es aus zwei Teilen zusammengesetzt ist (Abb. 13). Dasselbe ist mit
dem Ventrikel der Fall, der sich in die perikardialen Ausläufer fortsetzt (Abb. 14—16) und
nicht in die gono-perikardialen Gänge, wie N ier strasz (21, S. 27) meint. In diesen Ausläufern
findet man nämlich Einstülpungen der medianen Wände, welche sich kaudad fortsetzen
und sich m iteinander zu dem Ventrikel vereinigen. Was man gewöhnlich beim Atrium
findet, trifft man hier beim Ventrikel. Eine oder zwei Öffnungen zwischen Atrium und Ventrikel
wurden nie wahrgenommen; beide liegen hintereinander und kommunizieren nur an
der dorsalen Seite des Perikards. Das Atrium war bei einem zweiten Exemplar sehr klein
und kaum eingestülpt; beide atrialen Anlagen sind nur als sehr kleine Einstülpungen vorhanden
(Abb. 17). Der Ventrikel ist ebenso wie bei der ersten Form entwickelt. Es scheint,