
 
        
         
		/.  p h y s .   m a j o r   O b e r t h . 
 Im subtropischen  Szechwan  (Omigebiet, Wassekou) tritt neben chinensis V e r .   anscheinend  
 individuell,  Flugplätze mir  nicht  aus  eigener Anschauung  bekannt,  eine Riesenrasse  
 auf  (D  =   37,0  mm),  die  selbst  die  von  der  Südgrenze  des  Artareals  (D  =   34,6  mm)  an  
 Größe  übertrifft  und  gegenüber  normalen chinensis des Gebiets (D =  rund 30 mm) gewaltig  
 erscheint.  Sie  ist  vermutlich  entstanden  durch  langes  Raupenstadium  (starke  Futterausnützung  
 infolge  höherer  und  länger  einwirkender  Temperaturen  bei  Verzögerung  in  der  
 Ausbildung  der  Verpuppungshormone).  Ferner  können  bei  ihr  farblich  maskulinierte  9 9   
 auf treten  (mikroklimatische  Einflüsse:  höhere  Temperaturen,  längeres  Puppenstadium), 
 b)  Rassen  im  pazifischen  Raume  zwischen  30—24,5°  n.  Br.  und  1100—300  m  Seehöhe. 
 G. r h a m n i   a m u r e n s i s   >  c o n c o l o r   M e l l . 
 Kiangsu  (Lung  tan),  Chekiang  (Osttienmoshan,  Soochow),  Fukien  (Foochow),  zwischen  
 30—26,5°  n.  Br.  und  1100—300  m.  In   der  Größe  und  Färbung  zwischen  beiden  
 Rassen  stehend,  und  es  treten  normalfarbige  und maskulinierte  9  auf.  Einbrütig.  1.  Ima-  
 ginalperiode  25.— 29. V.  (Foochow).  2.  Periode  10>--t-26. XI.  (Lungtan)  und  15. III.—4.  IV.  
 (Soochow, Tien mo shan). 
 18.  G.  r h a m n i   c o n c o l o r   M e l l . 
 Nordkuangtung  (Sg:  Cf,  Te:  3 Cf,  3  9 ,  F.w.:  1  9 ),  Hunan  (Höng  shan:  Koll.  H ö n e )   
 zwischen  26,5  und  24,5°  n.  Br.  und  900—400 m  Seehöhe.  Größte  Rasse  (S.  61).  Spitze  des  
 Apex  und  Ausbuchtung  darunter  stärker  als  bei  ändern  geographischen  Rassen  der  Art  
 und  ganz wie  bei amintha,  auch Spitze auf  Ader  4  des  Hflgls.  stärker.  Rote Makeln  prägnant, 
   aber  relativ  und  absolut kleiner  als bei chinensis. Beide Geschlechter gelb,  Cf Lemon  
 Yellow,  9  Pale  Lemon  Yelloiv. 
 Einbrütig.  1.  Imaginalperiode  (frisch  geschlüpft)  6.—?20. V.,  2.  Periode:  Ausnahme 
 1  Cf  29.  IX.  (Sg.),  als  Regel  1.—-5.  (9)  — 7.—8.  (2) —  14.  (9)  XI.  und  nach  der Überwinterung  
 15. III.—2. IV. 
 G.  r h a m n i   b u rm e n s i s   T y t l e r . 
 Über Ökologie  und Imaginalperiode ist nichts  bekannt,  nach dem Horizontalareal  (bis  
 20°  n. Br.)  sind Analoga  zu  den  Erscheinungen  bei  concolor  zu  erwarten. 
 G a t t u n g   Dercas  D b d . 
 Zelle  des  Vflgls.  kurz,  m   bis  knapp  x/2  der  Flügellänge  (meist  beträchtlich  kürzer),  
 Vflgl.:  4 Radienäste,  Ri  und R2  von der Zelle  (R2  von  ihrem  Ende),  R3  und  R4+5  halbwegs  
 zwischen  Zelle  und  Apex  gestielt,  Stiel  von  Mi  etwas  mehr  als  halbwegs  zwischen  Zellende  
 und  der Gabel Ra+1+5, mdc etwa Vz von  udc.  Hflgl.:  Humeralader  sehr  kurz,  odc  etwa  
 =   mdc,  weniger  als  V2  von  udc.  Penis  etwa  4mal  so  lang  wie  Tegumen  und  Unkus,  mit 
 2  chitinisierten  Zähnen  nahe  der  Spitze; Sakkus  etwa  zweimal  so  lang  wie Tegumen  und  
 Unkus,  an  der  Spitze  geschwollen.  Unkus  lang,  schlank, sein freies Stück  lang. Valve  einfach, 
   rund,  ohne  distalen  Fortsatz,  mit  Dorn  vor  ihrem  Innern  unter  dem  Dorsalrand  
 nahe  der  Spitze. 
 Osmotaxis:  Spezialisation  für  Dalbergia,  also  für  Papilionatae,  d.  h.  hinsichtlich  der  
 Nahrungswahl  bleibt  Dercas wohl  im  Rahmen  der  für  die Rhodocerini charakteristischen  
 Neigung  für  Anthraglykoside,  steht  aber  nicht  den  paläarktischen  Gonepteryx,  sondern  
 mehr  holarktischen  Colias  und  den  tropischen  Catopsilia  und  Terias  näher. 
 E i   in  seiner  oberen  Hälfte  stark  verjüngt  (=   langhalsige  Flasche). 
 R a u p e :   ohne  kielartige  Substigmatale,  Stigmatalregion  breit  gelb,  die  schwarzen  
 Tuberkel der Annula nehmen nach der Stigmatale  hin  an Größe  ab  und  tragen  je  1  kurzes  
 weißes  Borstenhaar,  auch  Kopf  weiß  beborstet. —  Puppe:  Flügelscheiden  nur wenig  vor-  
 iSpringend,  Kopfspitze  kurz. 
 Von  den  beiden  in  China  vorkommenden  Spezies  entspricht  das  Areal  von  lycorias  
 am meisten  dem  von Gonepteryx amintha  (geht  nicht  so  weit  nördlich  und  östlich,  dringt  
 aber  weiter  westlich  vor).  Es  liegt  im  Gebiet  warm  wintertrockenen  Klimas  mit  jä h rlichen  
 Minima  von wenigstens —3°C  (Südgrenze  24,5°  n.  Br.). Das  von  verhuelli  liegt  im  
 gleichen  Raume  warm  wintertrockenen  Klimas,  verläuft  aber  nur  soweit  nördlich  (23,3°  
 n. Br.),  daß  die Temperaturgrenze  von  0°C  nicht  erreicht wird  (jährliche Minima  +3  bis  
 +1,5° C). 
 Spezies, Farbform Geschlecht Zahl der  
 gefang.Tiere i r Y w w m 2Z X 2T w I X R w r w 
 m gm gm 
 Cf 
 •9 
 20 
 26 
 \  A k tiv-  
 \ Phasen 18. 
 10 
 « a 
 7. 
 -17. 18. ze. 10 
 lycorias Dbd. 
 Lwtvnerenoe n/oa -   
 Formen 
 er 
 9 
 er 
 9 
 87 
 kO 
 18U 
 2 
 Ltkt/vyhasen 
 Fine Akt. Ph 
 2i 
 2  28. 
 13. 
 23 8.  22  
 ttox k. 10. 21. 
 IS. 12. 2S 
 12. 
 f. 2 
 13. 
 Textabb.  3.  Aktivitätsphasen  und Farbforinen  der  beiden  chinesischen  Dercas. 
 Dercas  sind  reine  Waldtiere  geblieben;  da  die  Nährpflanze  von  verhuelli  sich  nach  
 Vernichtung  des  Waldes  in  den  kleinen  Baum-  und  Buschbeständen  um  Dorfränder,  
 Tempel und Klöster gehalten hat, konnte sich  auch verhuelli an solchen Orten durchsetzen.  
 Es  scheint,  daß  sie  auch  von  solchen  Örtlichkeiten  aus  nach  Pieridenart  umherstreunt  
 (Canton:  Kun  yamm  shan  und Wolkenberge  je  1  Tier). 
 Ima g i n a l p e r i o d e .  Der Eingenerationenzyklus  läßt  die  zwei  Imaginalphasen  nicht  
 so  deutlich  erkennen  wie  bei  Gonepteryx.  Die  erste  Phase —  nach  der  Entwicklung  aus  
 der  Puppe  -—7: liegt  Mai-Juni,  und  die  (protandrischen)  Cfcf  sind  dann  häufig  oder  überraschen  
 sogar  durch  die  kurz  zusammengedrängte  Massenhaftigkeit  ihres  Auftretens  
 (orangefarbige  und  gelbe  lycorias-tfc?  am  gleichen  Orte  im  allgemeinen  zwischen  2.  bis  
 ,28.  V.).  In   den  ändern Monaten  des  Jahres  sind  sie  verschwunden  oder  einzeln  (zeigen  
 aber  durch  die  dünn  gewordene  Beschuppung  und  die  Vflgl.-Länge,  daß  sie  zur  gleichen  
 Generation  gehören).  Nach  der  Überwinterung  erscheint  verhuelli  wieder  im  März,  und  
 sie  ist  März-April  viel  häufiger  zu  sehen  als  Mai-Juni  (ist  aber  als Unterholzschlüpfer  
 dann  arg  zerschlissen). 
 D.  lycorias  ist  in  Nordkuangtung  mehr  als  Gonepteryx  in  Europa  „Redaktionsschmetterling“ 
   (der  nicht  vorhandenen  Tageszeitungen)  und ist einzeln  im J an u a r  (16.  bis 
 22.  bis  24.)—Februar,  am häufigsten im März  (D  um den  20.  III.)  auf dem Fluge. Es  überwintern  
 aber  bei  ihr  nur  die  9 9   und  die  normalfarbigen  gelben  CfCf.  Über  den  Unterschied  
 im  Wasserbedürfnis  der  Imagines  beider Rassen  vergleiche man  S.  57.  Genauere  
 Verhältnisse  der  Imaginalphasen  zeigt  die Tabelle  oben. 
 Zoologica, Heft 100.  _  |jg 
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