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 Fulgora  mit  Ausnahme  der  Verlötungszone  am  X-Organ  schon  an  mehreren  Stellen  zu  
 einem  Rohre  erweitern.  Gemäß  der  äußeren  Gestalt  des  X-Organs  legt  sich  bei  Cixius  
 der Mitteldarmstrang  an  der Verschmelzungsstelle f l a c h  an die X-Organbrücke (Fig. 20),  
 während  er  sich  bei Fulgora  in  ziemlich  s p i t z e m  Winkel  zwischen  die  vorderen  Enden  
 der  Teilmycetome  hereinzwängen  muß,  um  mit  der  schmalen  Epithelbrücke  in  Kontakt  
 zu  bleiben.  An  der  Verschmelzungsstelle  treten  nun die mit Wanderformen  reich  beladenen  
 epithelialen  Mycetocyten  aus  dem  Bereiche  des  X-Organs  heraus  und  in  den Mitteldarmstrang  
 hinein  (Abb. 199,200,203 u. 204).  Es  ist  allerdings  nicht  in  allen  Fällen  mit  
 Sicherheit  zu  entscheiden,  in welche Mycetocyte die  einzelnen Symbionten  gehören  und  ob  
 nicht  auch  manche  frei  werden  und  selbständig in  den Darm übertreten. Das scheint vor  
 allem  bei Fulgora  vorzukommen  (Abb. 199 u. 200).  Die  Innigkeit  der  Verschmelzung  und  
 der  Umstand,  daß  sowohl  die  Mycetocyten  als  auch  die  Darmzellen  wie  alle  anderen  
 embryonalen  Zellen  nur  selten  eine  scharf  ausgeprägte  Zellbegrenzung  erkennen  lassen  
 und  die Mycetocyten  außerdem  durch die Belastung mit den  sich  auch weiterhin  zunächst  
 noch  vermehrenden  Wandersymbionten  häufig  sehr  deformiert  werden,  gestatten  nicht  
 immer  eine  klare  Zuordnung.  Im  allgemeinen  treten  aber  doch  wohl  die  intakten Mycetocyten, 
   meist  sogar,  besonders  bei  Cixius,  in  geschlossenem Verbände in  den Darm über  
 (Abb. 204)  und  vermutlich werden  dort  etwa vorher  schon  einzeln  ühergetretene Symbionten  
 (wie hei Fulgora)  wieder  in  die Mycetocyten  aufgenommen.  Daß  Mitteldarmzellen  besiedelt  
 werden,  ist  sehr  unwahrscheinlich  und  konnte auch in keinem Falle mit Sicherheit  
 festgestellt  werden.  Dagegen  werden  offenbar  diejenigen  der  epithelialen  Hüllzellen,  die  
 am  Aufbau  der  schmalen  Verbindungsbrücke  zwischen  den  Teilmycetomen  von  Fulgora  
 beteiligt  sind  (Abb. 200),  nachträglich  von  Wanderformen  infiziert  und  treten  schließlich  
 mit  in  den Mitteldarm  ein.  Der Übertritt selbst vollzieht sich  natürlich  bei Fulgora  unter  
 Benutzung  dieser  Epithelbrücke,  durch  deren  Lumen  sich  die Mycetocyten  von  links  und  
 rechts  erst  hindurchzwängen müssen,  bevor sie, in der Mitte zusammentreffend, den Mitteldarm  
 erreichen,  in  den  die  Brückenkanäle  förmlich  einmünden.  Bei  Cixius  erscheint  die  
 Umladung  der  Mycetocyten  dagegen  weit weniger  kompliziert  (Abb. 204), weil,  wie  oben  
 erläutert, die topographischen Verhältnisse einfacher  sind. Die Größen-  und  Formenunterschiede  
 zwischen  den  heranwachsenden  Riesensymbionten  und  den  Wanderformen  sind  
 nun  schon  außerordentlich  groß.  Fa st  jeder  der Wandersymbionten  von  Fulgora  enthält  
 nun  einen  der  scholligen,  eosinophilen  Einschlüsse, wie sie zur gleichen Zeit in den Riesensymbionten  
 in Anzahl  auftreten.  Sie  wirken  besonders  in  den  kleinen Wanderformen wie  
 eine Art Sporen, besonders da sie eine sehr einheitliche, kugelige oder gedrungen eiförmige  
 Gestalt auf weisen. 
 Im  Mitteldarm  bilden  die  mit  Wandersymbionten gefüllten,  aus  dem X-Organ übergetretenen  
 Mycetocyten  nun  ein  regelrechtes,  kleines  Mycetom,  das  ich  als  p r o v i s o r 
 i s c h e s  D a rm o r g a n   bezeichnen möchte  (Fig.  20  und Abb.  195).  Es liegt,  da  die Mycetocyten  
 ausschließlich  in  den  von  rechts  her  kommenden,  rückläufigen  Teil  der  dem  
 X-Organ  anliegenden  Mitteldarmschlinge  eingedrungen  sind  (Abb.  203, 204 u. 200),  von  
 vornherein  auf  der  rechten Körperseite  neben  der Medianebene  des Abdomens,  wird  aber  
 in  der  Folge  noch  weiter  nach  rechts  außen  und vorn verlagert. Das hängt damit zusammen, 
   daß  sich  nun  die  enge Verbindung  zwischen  Mitteldarmschlinge  und  unpaarer  X-  
 Organhrücke  nach  der  Übernahme  der Wanderformen  in  den Mitteldarm wieder  auf löst.  
 Bei  Cixius  bleibt  die  unpaare  X-Organbrücke  davon  unberührt  auch  weiterhin  bestehen, 
 wie  schon  oben  beschrieben  wurde,  bei  Fulgora dagegen  erfolgt nun  die  endgültige Trennung  
 der paarigen Teilmycetome auch  im weiblichen Geschlecht,  nachdem  die Zellelemente  
 der  schmalen,  epithelialen  Verbindungsbrücke  zwischen  beiden  unter  Aufnahme  von  
 Wanderformen  und  Umwandlung  zu  Mycetocyten  in  das  provisorische  Darmorgan  einbezogen  
 worden  sind.  Gleichzeitig  wird  die  Stelle  der  Mitteldarmschlingen,  welche  das  
 provisorische  Darmorgan  enthält,  infolge des  weiteren  (intercalaren)  Wachstums  des  gesamten  
 Mitteldarms,  der  nun  neue  Schlingen  bildet,  passiv  nach  rechts  vorn  verschoben,  
 so  daß  es  schließlich  bei  Cixius  vor  der  rechten  äußeren  Ecke  der  X-Organbrücke  liegt  
 (Abb. 195 u. 196),  während  es  bei  Fulgora  zwar  in der gleichen Richtung, meist aber weniger  
 weit verlagert wird. Die  oben  erwähnte,  nach  rechts schräg außen  gerichtete  hinterste  
 (erste)  Mitteldarmschlinge  wird  zur  gleichen  Zeit  immer  mehr  nach  der  linken  Körperseite  
 verschoben  (Fig.  20)  und  schlägt schließlich  nach  hinten  um,  während  sich  rechts  an  
 ihrer  Stelle  oberhalb  des  blasig  anschwellenden  Ansatzstückes  des  Mitteldarmes  an  der  
 Valvula  rectalis  | | f   pylorica)  eine  neue,  ebenfalls  nach  hinten  gerichtete  Schlinge  entwickelt. 
 Im  einzelnen  ist  das  provisorische  Darmorgan  hei  Cixius  und  Fulgora  etwas  verschieden  
 gestaltet. Bei C i x i u s  besitzt  es  gedrungen  ovale  bis  fast  bohnenförmige  Gestalt  
 (Abh. 195 u. 196)  und  treibt den Mitteldarm,  der  sonst  noch  kein  Lumen  aufweist,  an  der  
 betreffenden  Stelle  entsprechend  auf.  Es  .besteht  aus  einer  relativ  geringen  Anzahl  ein-,  
 selten  zweikerniger  Mycetocyten,  von  denen  je  zwei  bis  drei  auf  den  Querschnitt  zu  entfallen  
 pflegen  (Abb. 205).  Es  wird  von  den Mitteldarmzellen epithelartig umhüllt,  die sich  
 beim  Eindringen  der  Mycetocyten  auf  die Wandung  des Darmrohres  zurückgezogen  und  
 samt  ihren  Kernen  bedeutend  abgeflacht haben,  während  die  Schwesterzellen  benachbarter  
 Darmahschnitte  völlig  blasig  polyedrische,  also  noch  rein  embryonale  Formen  aufweisen. 
   Außen  schmiegt  sich  dem  Darmepithel  die  unregelmäßige  Tunica  der Splanchno-  
 pleura  an,  deren  Plasma  deutlich  dichter  und  dunkler färbhar ist als das  der Darmzellen.  
 Die Kerne der Mycetocyten  sind  größer  als die der Darmzellen, haben dagegen meist keine  
 glatte  Kontur  mehr,  da  sie  von  den  symbiontengefüllten  Vakuolen  des  Plasmas  mehrfach  
 eingedellt  werden,  so  daß  sie  gelappte,  oft  auch  zackige  Formen  annehmen.  Bisweilen  
 zerschnüren sie  sich  amitotisch  in kleinere Tochterkerne. Die kugelig polyedrischen,  
 selten  gestreckteren Wandersymbionten  liegen  einzeln  in  entsprechenden  Vakuolen  des  
 Wirtsplasmas und  füllen  den Plasmaleib  der Mycetocyten  prall  aus.  Sie  vermehren  sich  
 nun  nur noch unbedeutend. 
 Das provisorische Darmorgan von F u l  g o r  a  ist viel weniger klar gestaltet und war mir  
 deshalb lange Zeit nicht auffindbar. Es hat  langgestreckt spindel-,  ja  fast  schlauchförmige  
 Gestalt  und  verändert  deshalb  Form  und  Umfang  des  von  ihm  eingenommenen  Mitteldarmabschnittes  
 fast  gar  nicht  (Fig.  20  u.  21). Dieser  langgestreckte,  rückläufige Mitteldarmteil  
 schmiegt  sich  meist  zwischen  die  vorderen Abschnitte  des  rechten  X-Organteils  
 und  das zu einer großen Blase aufgetriebene,  hinterste,  unmittelbar  an  den  Enddarm  anschließende  
 Stück  des  Mitteldarmes  ein  und  wird  sehr  leicht  übersehen.  Vermutlich  ist  
 seine Form auf den durch die Blähung der Mittel- und Enddarmabschnitte bedingten Raummangel  
 zurückzuführen, der hei Cixius nicht in dem Maße auftritt.  Das Darmepithel bildet  
 meist nur eine sehr unregelmäßige und nicht immer klar trennbare Umhüllung um  das Mycetom  
 (Abb.  200  u.  206),  dessen Mycetocyten  ebenfalls wenig scharf  voneinander  zu unterscheiden  
 sind  und  offenbar  syncytial miteinander  verfließen.  Die Mycetocytenkerne fallen  
 nur  durch  ihre  Größe auf,  behalten  aber meist  ihre glatte,  polygonale Gestalt.  Die ovalen