
 
        
         
		T e c h n i s c h e s .  Die beiden Tiere wurden,  nachdem einige Spikula mit Eau de Javelle  
 isoliert worden  waren,  mit  Eisenkarmalaun nach DE  G r o o t   in toto gefärbt und in Längsschnitte  
 von  10  ij. Dicke  zerlegt. 
 Ä u ß e r e  K ö r p e r f o rm .   Das  Tier  ist  wurmförmig,  wie Abbildung  10  der  farbigen  
 Tafel,  wo  das  Tier  8/sfaeh  vergrößert  dargesteift-ist,  zeigt,  und  am  kaudalen Ende  etwas  
 angeschwollen.  Die  Länge  beträgt  bei  einem  Exemplar  D  50  mm,  sein  Querdurchmesser  
 lV2 mm,  sodaß  der  Längenindex  33  ist. Die Länge  des  zweiten Exemplars beträgt  37 mm,  
 während sein Durchmesser unbekannt ist. Die Farbe (in Alkohol) ist gelb bis gelbbraun; die  
 Tiere  glänzten.  Wie  gewöhnlichlpegt  das  Atrium  kranio ventral,  während  der  Vorder-  
 darm  sieh  in  das Atrium Öffnet  (Abb.  180).  Flimmerhöhle  und Bauchfurehe  liegen  an  den  
 normalen Stellen. Die Bauchfurche öffnet sich in den Analraum, welcher ventro-kaudal mit  
 einer Längsspalte  nach  außen mündet. Die Bauchfurche enthält  eine größere mediane und  
 zwei kleinere laterale Falten. Der Enddarm mündet  in  den  kranio dorsalen  L e id e s  Analraumes, 
   während  sich  das  praekloakale Organ  ventral  von  der  Analöffnung  in  denselben  
 Raum  öffnet  (Abh.  183). 
 I n t e g um e n t .   Die  Epidermis  'ist  ein  einschichtiges  Epithel,  das  aus  kubischen  und  
 zylindrischen Zellen besteht (Abb.  180, op.). Die homogene Kutikula  (Abb. 180, kn.), welche  
 Spikula  in  mehreren  Schichten  enthält,  ist  dick.  Die  zahlreichen  Epidermispapillen  sind  
 keulenförmig, mehrzellig und  unverzweigt. Die  Spikula  der  dorsalen  und  lateralen  Seiten  
 sind  nadelförmig,  gerade  oder  wenig  gebogen,  bisweilen  schwach  S-förmig  und  hohl  
 (Abb.  179a).  An  ihrem  distalen  Ende  sind  sie  etwas mehr  zugespitzt  als  an  ihrem  proximalen  
 Ende. Die Spikula  in  der Nähe*  der Bauchfurche sind kleiner  als  jene, aber von derselben  
 Gestalt  (Abb., 179b). Weiter kommen  in  der  Nähe  der  Bauchfurehe  messerförmige  
 Spikula vor  (Abb.  179 c). 
 F l im m e r h ö h l e ,  B a u c h f u r c h e ,  B a u c h d r ü s e n .  Das Epithel der Flimmerhöhle  
 (Abb.  180,  f.h.) -besteht  aus  hohen  zylindrischen  Flimmerzellen  mit  dünner  Kutikula  und  
 gedehnten Kernen. Die vorderen Bauchdrüsen (Abb. 180, v.b.d.) fangen kaudal vom Atrium  
 an  und  füllen den  vorderen Teil  zwischen  Hautmuskelsehlauch  und Vorderdarm  aus;  wie  
 gewöhnlich münden  sie  in  die  Flimmerhöhle. Die  hinteren Bauchdrüsen  (Abb. 18.0,  h.b.d.)  
 liegen  dorsal von den Ventralsträngen und münden zwischen den lateralen und der medianen  
 Falte  in  die Bauchfurehe. 
 A t r i u m   u n d   S i n n e s o r g a n e .   Der  Eingang  des  geräumigen  Atriums  (Abb.  180,  
 at.) h a t ein Zylinderepithef,; während die dicke Kutikula heim Eingang auf hört. Das atriale  
 Epithel besteht  aus kubischen Zellen mit  dünner Kutikula und runden Kernen. DieliCirren  
 (Abb.  180,  ci.)  stehen meist zu zwei zusammen,  bisweilen  aber  auch  zu  mehreren;  sie  sind  
 zahlreich  und  unverzweigt.  Ih r  Epithel,  das  aus  kubischen Zellen mit  runden Kernen  be?  
 steht, wird  von  einer  dünnen Kutikula  bedeckt. Die Atrialleisten  (Abb.  180,  a.l.)  bestehen  
 aus  hohen Wimperzellen,  ebenfalls  mit  dünner  Kutikula. Sinneszellen habe ich nicht auffinden  
 können,  was  aber  der mangelhaften  Konservierung  zuzuschreiben  sein  wird.  Was  
 die  dorso-terminalen Sinnesorgane anlangt,  finden sich deren zwei hei einem Tier (Abb. i83,  
 d.t.s.),  während  das  andere  Exemplar  nur  ein  dorso-terminales  Sinnesorgan  besitzt.  Sie  
 liegen, wie gewöhnlich, dorsal vom A nalraum, und beim Exemplar, wo zwei dorso-terminale  
 Sinnesorgane vorhanden sind, liegen diese hintereinander. Von der Struktur läßt sich nichts  
 mitteilen. 
 A n a l r a um .   Der  Analraum  (Abb.  183,  a.r.)  ist  geräumig  und  hat  ein  zylindrisches  
 Flimmerepithel  mit  ovalen  Kernen.  An  seiner  dorsalen  Seite  ist  der  Analraum  kranial,  
 lateral und kaudal mit ziemlich geräumigen, stark verzweigten Divertikeln versehen, deren  
 Wandungen  aus  einem Drüsenepithel mit runden Kernen zusammengesetzt sind  (Abb.  183,  
 -d.a.r.). Die Divertikel füllen den  am meisten kaudalen Körperteil größtenteils aus. Kiemen  
 fehlen. 
 V e r d a u u n g s o r g a n e .   Der  Vorderdarm  (Abb.  180,  v.d.)  ist  lang  und  nicht  vorgestülpt. 
  Das Epithel ist in seinem m ittleren Teil stark gefaltet, was mit einer möglichen Vor-  
 sttilpbarkeit  Zusammenhängen  mag.  Das  Vorderdarmepithel  ist  ein  Zylinderepithel,  das  
 von  einer dünnen Kutikula bedeckt wird. Der Vorderdarm wird von einer Ring- und Längsmuskelschicht  
 umgeben, während seine Mündung  in  den Mitteldarm  geräumig  ist.  Außerhalb  
 der Längsmuskeln  liegen  zahlreiche1 Schlunddrüsen  (Abb.  180,  d.z.)  um den mittleren  
 und kaudalen Teil  des Vorderdarmes herum.  Sie  sind  zu  bimförmigen  Paketen  vereinigt;  
 die Drüsenzellen münden  in  den Vorderdarm. Die paarigen ventralen Speicheldrüsen sind  
 ■*lang.  schlauchförmig und  hier und  da  gewunden (Abb.  180,  v.s.d.).  Sie  liegen ventral vom  
 Mitteldarm und münden getrennt an der ventralen Seite  des Vorderdarmes,  gerade kranial  
 von  dessen  Einmündung  in  den  Mitteldarm  und  zwar  in  der  Nähe  der  Radulatasche  
 Abh.  181^a.v.s.d.). Diese  (Abb.  181,  r.t.Ji-ist gut  ausgebildet. Das  Epithel  der  Radulatasche  
 ist  ein  einschichtiges  kubisches: Epithel  mit  runden  Kernen;  im  distalen  Teil  der  Tasche  
 sind  die Zellen  der  ventralen  Seite  zylindrisch. Weil mir nur Längsschnitte zur Verfügung  
 standen,  ist nicht mit Sicherheit zu  sagen,  aus wieviel Reihen  von  Zähnen  die  Radula  zu-  
 sammengesetzt’ts t.  Es  sind  aber  nur  wenige Längsreihen vorhanden. Die Zähne (Abb.  181,  
 r.z.)  sind spitzkegelförmig;  es  lassen sich aber die möglich verschiedenen Zahnformen nicht  
 aus  den Längsschnitten  analysieren.  Eine  Basalmembran  (Abb.  181,  b.m.)  ist  vorhanden.  
 Die Radula ist zuerst orad gerichtet, hiegt dann ventrad und endlich ltaudad;  dieser letztere  
 Teil ist in einem kaudal gerichteten Blindsäckehen eingeschlossen. Eine Trennung des Vorderdarmes  
 in Pharynx und Ösophagus fehlt. Das Mitteldarm coecum ist lang und geräumig  
 (Abb.  180, m.co.). Wie  der  übrige Mitteldarm  (Abb.  180, m.d.)  hat  auch  das Coecum  zahlreiche  
 Ausbuchtungen  (Abb.  184,  m.d.au.),  zwischen  denen  die  Transversalmuskeln  verlaufen. 
   Die ¡lateralen  und  ventralen Wände  des Mitteldarmes und des Mitteldarmcoecums  
 sind aus keulenförmigen^  zylindrischen und  abgerundeten Zellen zusammengesetzt. Sie enthalten  
 runde Klümpchen  und  auch wohl  eine große Kugel. Diese Zellen, welche besonders  
 an  den  Septen  der  Darmausbuchtungen  (Abb.  182, m d.s.)  angehäuft liegen,  sind Keulenzellen  
 (Abb.  182j  k e .z |lD ie  Klumpen und Kugeln sind  im Darmlumen in  großer Zahl  vorhanden  
 Die  latero-dorsalen  Seiten  des Mitteldarmes sind aus flachen oder auch wohl kubischen  
 Zellen m it körnigem Inhalt zusammengesetzt.  Diese Zellen  halte  ich  für Körnerzellen  
 (Abb.  182.  k z.).  Es  ha t  alsorr.ine  Ordnung  der  Keulen-  und  Körnerzellen  stattgefunden,  
 was  auf höhere-Differenzierung hinweist  An  ihrer medio-dorsalen Seite ist die Darmwand  
 bewimpertE— Der kurze Enddarm hat ein Wimperepithel  (Abb.  183,  e.d.). 
 N e r v e n s y s t em .  Am kranialen Teil des Zerebralganglions  (Abb.  180,  z g )  gehen von  
 den Atrialganglien  (Abb.  180,  at.g.)  einige Nerven ab, welche die Cirren  und Atrialleisten  
 des Atriums innervieren. Vom latero-kaudalen Teil  des  Zerebralganglions  entspringen  die  
 Zerebro-lateralkonnektive, welche  in  den  Lateralganglien  enden.  Diese  liegen  dorsal  vom  
 kranialen  Teil  der  Flimmerhöhle  und  dorsal  vom  Darm.  Die  Zerebro-ventralkonnektive  
 gehen  ebenfalls  vom  kaudalen  Teil  des  Zerebralganglions  ab  und  enden  in  den Ventral