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 zwei  ventrale Kommissuren,  welche  alle  den  Bukkalganglien  (Abb.  87,  b.g.)  entspringen.. 
 M u s k u l a t u r .   Die Muskulatur  ist  der  schlechten  Konservierung wegen  nicht mehr  
 zu  beschreiben. 
 G e n i t a l o r g a n e .   Dorsal  vom  Mitteldarm  liegen  die  Geschlechtsdrüsen,  welche  oft  
 reife Eier  enthalten  (Abb.  86,  go.). Auch  diese Organe waren  schlecht  konserviert,  so  daß  
 eine  nähere  Beschreibung  nicht  gegeben werden kann. Vom Hinter ende  der Tiere werden  
 jetzt  einige Schnittserien  näher  beschrieben.  Die  Abbildungen  88—94  stellen  eine  solche  
 Serie dar.  In  der Nähe  der Analraumöffnung treten die Kopulationsstacheln auf und zwar  
 rechts 2 größere und links 2 kleinere (Abb.  89, k.s.). Die Kopulationsstacheln sind von einer  
 dicken Wand umgeben. Auch das Perikard (Abb. 90, p.k.) mit dem Herzen ist zu sehen; über  
 den Bau dieses Organs, wie es sich auf diesen  Schnitten  darstellt,  ist  leider  nichts Näheres  
 anzugeben.  In  Abbildung  91  sieht  man  den  Zusammenhang  zwischen  dem  Analraum,  
 welcher beinahe ganz verschwunden ist,  und dem großen praekloakalen Organ. Die Durchschnitte  
 der Kopulationsstacheln sind  zuerst rund (Abb. 89); dann werden sie länglich oder  
 eiförmig  (Abb.  91).  In   diesem  Schnitt  treten  auch  die Gonodukte  auf  (go.d.). Noch  weiter  
 kranialwärts fängt das  praekloakale Organ an  sich in drei Teile zu teilen (Abb. 92); so entstehen  
 eine  mittlere  Partie  und  zwei  Seitenflügel  (Abb.  93). Die Kopulationsstacheln  sind  
 hier bereits verschwunden; die mittlere Pa rtie  des praekloakalen Organs verschwindet ebenfalls; 
   die  Seitenflügel  dagegen  verlaufen  noch  eine  kurze  Strecke  kraniad  und  vereinigen  
 sich  mit  den  Gonodukten.  An  der  Stelle  dieser  Vereinigung  tritt  beiderseits  ein  Anhang  
 auf:  ein  großer  dünnwandiger  Sack  (Abb.  94,  r.s.). Letzterer ist also  direkt zu vergleichen  
 mit den Organen der  ändern Solenogastren, welche  unter  den Namen Reeeptacula  seminis  
 oder  Vesiculae  seminales  beschrieben  worden  sind.  Bei  keinem  der  Individuen  wurden  
 Spermatozoen  in  diesen Säcken  angetroffen,  obschon  solche  im  Perikard  und  im  praekloakalen  
 Organ  an verschiedenen Stellen gefunden werden. Es läßt sich auch hier sehr schwer  
 unterscheiden,  ob wir  es mit Reeeptacula  seminis  oder  Vesiculae  seminales  zu  tun  haben.  
 Ein  entscheidendes Kriterium  dafür  gibt  es eigentlich überhaupt nicht. Eine Entscheidung  
 dieser Frage muß  im  vorliegenden Falle  sowie  in  den  meisten  übrigen  dahingestellt  bleiben; 
   das  Vorhandensein  von Kopulationsstacheln, welches  vielleicht  darauf  hinweist,  daß  
 Kopulation  zwischen  zwei  Individuen  stattfindet, könnte uns in dieser Frage den richtigen  
 Weg zeigen. Mit Rücksicht auf die topographische Lage möchte  ich  sie vorläufig  als Recep-  
 tacula seminis  deuten. 
 Eine  zweite Serie, welche  genau mit der  ersten  korrespondiert,  zeigen  die  Abbildungen  
 96—101. Die Kalkstäbe mit ihrer Wand sind deutlich; auch hier findet man deren zwei  
 beiderseits  (k.s.).  Das  Verhalten  des  praekloakalen  Organs  dem  Analraum  gegenüber  ist  
 ein  etwas  anderes.  Bei  diesem  Individuum  hat  der  kaudale  Ausläufer  dieses  Organs  ein  
 anderes  histologisches  Aussehen  als  der  kraniale  Teil.  Diesen  Unterschied  lernt  man  am  
 besten kennen aus  der Abbildung  102,  einem  Längsschnitt  durch  das  praekloakale Organ.  
 Die  Wand  des  kaudalen  Teils  besteht  aus  hohen  zylindrischen  Epithelzellen  mit  hellem  
 Cytoplasma  und Kernen  an  der Basis;  in  diesen  Zellen  findet  nur  eine  schwache Bildung  
 von  Körnern  statt.  Zwischen  diesen  hohen  zylindrischen  Zellen  befinden  sich  sehr  feine  
 und  lange bewimperte Stützzellen mit schmalen spitzen Kernen. Der  kraniale Teil  ist sehr  
 scharf  vom  kaudalen  getrennt;  seine Wand  hat  aber  denselben Bau;  nur  sezerniert  dieser  
 Teil  sehr  stark,  sodaß  die Zellen  alle  von  großen,  dunklen Körnern  ganz  erfüllt  sind. Die 
 Bildung  dieser Körner  kann  eine  so  starke  sein, daß sie die Zellen ganz ausfüllen und von  
 Zellkernen  oder  von  den  zwischen  den  Zellen  liegenden Stützzellen  nichts mehr  zu  sehen  
 ist; auch treten zahlreiche Körner aus diesem Teil in  das Lumen des praekloakalen Organs.  
 Beim vorigen Exemplar aber,  nach dem die Abbildungen 88-—94 gezeichnet sind, findet eine  
 so  scharfe  Trennung  zwischen  diesen  zwei  Teilen  im  praekloakalen  Organ  nicht  statt,  
 sondern  es  scheint,  als  sezerniere  die  ganze Wand  des  genannten  Organs  ebenso  wie  der  
 kraniale  Teil  beim  Exemplar  der  Abbildung  102.  Übrigens  laßt  sich  die  Struktur  direkt  
 mit  der  von  vielen  anderen  Solenogastren  vergleichen.  So  finden wir  z.  B.  eine  ähnliche  
 Sekretion  bei  Rhopalomenia  aglaopheniae  (K owalevsky  et Ma r io n )  wieder. Man  kann  
 sich  nun  fragen,  zu welchem  Zwecke  diese  Sekretion  stattfindet.  P r u v o t   nennt  das  praekloakale  
 Organ  „glande  coquillöre“  (30,  S.  748),  weil er wahrnahm,  daß bei Nematomenia  
 banyulensis  (P ru v o t )  und  Rhopalomenia aglaopheniae (K owalevsky et Ma r io n )  die Eier  
 in den Gonodukten und  dem Perikard nackt sind, während sie, sobald sie in den Analraum  
 angelangt  sind,  eine  dünne  Hülle  zeigen. Man muß  aber  bedenken,  daß  nach  P ru v o t  die  
 Wand  des  praekloakalen Organs  von  hohen  kelchförmigen Zellen („cellules caliciformes“),  
 welche  kleine  runde  und  transparente Körnchen  ausscheiden,  und  von  mukösen  Zellen  
 ■¡¡Lcellules  ä  mucus“)  gebildet  wird.  Es  ist  nun  fraglich,  welche  dieser  beiden  Arten  von  
 Zellen  die  Eihülle  liefern  soll;  am  wahrscheinlichsten  tun  dies  die mukösen  Zellen. Wir  
 neigen mehr  dazu, anzunehmen,  daß  das praekloakale Organ bei Kruppomenia und  vielen  
 ändern  Solenogastren,  bei  welchen  keine mukösen Zellen Vorkommen, als Exkretionsorgan  
 zu deuten ist, eine Ansicht, welche auch W ir e n  v e rtritt (42, S. 56). Eine Funktion eines Teils  
 dieses  drüsigen  Endteils  der  Gonodukte  als Schalendrüse, wie  P ru v o t   diese  bei  den  von  
 ihm  untersuchten Tieren,  bei welchen  auch muköse Zellen Vorkommen,  annimmt,  ist  hiermit  
 durchaus  nicht  ausgeschlossen.  Man  bedenke  weiter,  daß  beim  Exemplar  der  Abbildung  
 102 weder im Perikard  noch  in  den Gonodukten oder im Analraum reife Eier gefunden  
 werden,  sodaß  es  nicht wahrscheinlich  ist,  daß  die  großen  Körner  im  praekloakalen  
 Organ eine Eihülle liefern sollen. Umsonst hat man  bis  jetzt  nach  den  eigentlichen  Exkretionsorganen  
 der  Solenogastren  gesucht.  Mehr  und  mehr  neigen wir  uns  zu  der  Ansicht,  
 daß die Gonodukte exkretorische Funktion haben. Übrigens lassen sich die Abbildungen  96  
 bis  101  leicht mit den Abbildungen  88— 91  vergleichen. 
 He r z .   Längsschnitte  durch  das  Hinterende zeigen  die Abbildungen  103— 105. Abbildung  
 103 gibt einen medianen Schnitt wieder, in welchem Perikard und Herz viel deutlicher  
 als in den vorigen sind; leider sind sie aber nicht genügend gut erhalten,  um ihre Struktur  
 genau studieren zu können; zu erkennen ist aber, daß das Herz aus zwei Teilen besteht, einem  
 Atrium und einem Ventrikel, welche miteinander kommunizieren. Kruppomenia gehört daher  
 mit Rücksicht auf den Herzbau wahrscheinlich zu den Formen, welche ein persistierendes  
 Herz  besitzen. 
 K o p u l a t i o n s s t a c h e l n .  Die Kalkstäbe  (k.s.)  treten  in  den  Abbildungen  104  und  
 105, welche tangentiale Schnitte darstellen,  auf;  in Abbildung  105  sieht man überdies  noch  
 den linken Gonodukt (go.d.)  und den  linken Flügel  des praekloakalen Organs  (p.k.o.).  Zum  
 Schluß noch einige Abbildungen der Kalkstäbe bei starker Vergrößerung. Ganz nahe an. der  
 Stelle,  wo  sie in  dem Analraum erscheinen,  treten  an  beiden  Seiten  zwei  stabförmige  Spi-  
 kula  auf, welche nur  durch  eine  sehr  dünne Wand  voneinander  getrennt  sind  (Abb.  106).  
 Diese beiden Stacheln (k.s.) werden von einer Scheide von Bindegewebe umgeben  (s.);  rings  
 um diese befindet sich  eine  feste Muskelschicht (m.s.). Etwas mehr kranialwärts (Abb.  107)