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 bionten  weniger  dicht  als  in  anderen  Mycetomen,  infolgedessen  der  Fettgewehscharakter  
 der Wirtszellen meist noch  erkenntlich. Die  deutlichste  Reaktion  befallener  Zellen  besteht  
 in  dem  syncytialen  Zusammenfließen mit Nachbarmycetocyten. Die Kerne werden eckiger  
 und meist blasser, und scheinen nur noch zu  amitotischen  Teilungen  fähig.  Stets  sind  die  
 Symbionten  von  Plasmavakuolen  umgeben. —  Die  Hefen  selbst  zeigen  alle  Übergänge  
 von  langen  Stab-,  über  Spindel-  und  Zigarrenformen  zu  ellipsoidischen,  fast  kugelig  gedrungenen  
 Gestalten,  sind  aber  bei  jeder Art  annähernd  konstant.  Sie besitzen stets  einen  
 punktförmigen,  aber  deutlichen  Kern  und  sind  von  einer  kräftigen  Membran  umgeben.  
 Ih r Plasma  enthält meist mehrere Vakuolen und ist bald mehr eosinophil, bald mehr basophil. 
  Die Vermehrung erfolgt durch Knospung, welche m anchmal zur Kettenbildung führt.  
 Selten  treten  neben  den  normalen  Formen  größere  oder  besonders  geformte  Involutionsformen  
 auf  (einzelne  Flatiden  und  Issiden).  Sporenbildung  wurde  nie  beobachtet. 
 b)  N e b e n s ymb i o n t e n . 
 Nebensymbionten  treten  stets  n ur  in  Verbindung  mit  einem  Hauptsymbionten  auf  
 (siebe  Tabelle  I).  Unter  den  Nebensymbionten  führenden  Mycetomen  hat  das  f - O r g a n   
 die  weiteste  Verbreitung  (siehe  Tabelle  I).  Im  ganzen  wurde  es  95mal  festgestellt,  bei  
 20 Arten als Begleiter  der Riesensymbionten,  in  74  Fällen  in Verbindung mit Hefen  und  
 nur  bei Issus  coleoptratus mit beiden  zusammen.  Es  kann,  wie  die  Hefen,  als  charakteristisches  
 Organ  der  meisten  (86)  disymbionten  Formen  angesehen  werden,  da  es  einesteils  
 im  Gegensatz  zu  dem  anderen  Nebensymbionten,  dem  a-Symbionten,  der  Aufnahme  
 weiterer Symbionten offenbar große Schwierigkeiten bereitet, zum anderen aber mit jedem  
 der  beiden Hauptsymbionten zusammen  auftreten kann, während  das  a - 0  r  g a n mit Ausnahme  
 von  Issus  dilatatus  nur  die Riesensymbionten  begleitet,  nie  aber  mit  Hefen  allein  
 vorkommt  (siehe Tabelle I).  f-  und  a-Organ  schließen sich gegenseitig aus. Nur in wenigen  
 Fällen  tritt  das  f-Organ mit  einem  dritten (Begleit-) Symbionten zusammen auf,  (mit dem  
 schlauchförmigen  ^-Bakterium  bei  Fla  (Meenopline),  dem m-Organ  bei  F x,  den  Hefen  bei  
 Issus coleoptratus und  dem r-Organ bei  einigen Delphacinen und Megamelinen), meist nur,  
 wenn Riesensymbionten  zugleich  als Hauptsymbionten fungieren. 
 Infolge der geringen Größe und kugeligen Form seiner Insassen war das unscheinbare  
 f-Organ  trotz  seiner  großen Verbreitung unter  den  Fulgoroiden  bisher  in  fast  99%  aller  
 Fälle übersehen worden; nur B ü c h n e r  hat es einmal, gerade in der ungewöhnlichsten Kombination  
 mit zwei Hauptsymbionten  (Riesensymbionten +  Hefen) bei Issus coleoptratus beschrieben. 
   Es  liegt  fast  stets  im  hinteren  Teile  des Abdomens  und  besitzt meist ±   langgestreckte, 
   schlauchförmige Gestalt.  Im allgemeinen ist es  im  Imaginalzustand  in  paarige  
 Teilmycetome  zerfallen,  die  seitlich  im  Abdomen  entlang streichen,  nur bei  den Flatiden,  
 Phalaenomorphiden  und  einigen  anderen Formen bleibt es unpaar und  durchzieht in quere 
 r Richtung das Abdomen,  oft hufeisenförmig  (Issinen), W- oder M-förmig gebogen  (Flatiden, 
   Phalaenomorphiden),  häufig  stark gestaucht und mit mehr oder minder aufgeknäul-  
 ten Enden.  Nur  bei  der Achiline Ah  besitzt  es  gedrungen,  polyedrische Gestalt. 
 Stets  wird  es  von  einem  wohlentwickelten,  sterilen  Epithel  umhüllt,  dessen  Zellen  
 häufig  zahn-  oder  kegelförmig  nach  innen  vorspringen.  Das  Innere  baut  sich  stets  aus  
 großen,  wohlumschriebenen,  ein-,  selten  auf  amitotischem  Wege  zweikernig  gewordenen  
 Mycetocyten auf, die sich  ebenso häufig ein-  bis  zweireihig  hintereinander,  wie  in  mehrfacher  
 Schichtung  regellos  anordnen  und  so  dem Organ  seine  schlankere  oder  gedrungenere  
 Gestalt  verleihen.  Besonders  typisch sind  die paarigen f-Organe der Delphaciden,  die  
 stets nu r aus wenigen (5 bis 8), hintereinander gereihten, großen Mycetocyten bestehen und  
 gedrungen schlauchförmige Gestalt bei geringer Größe besitzen ( D e l p h a c i d e n t y p ) .  Die  
 Kerne sind stets sehr ehromatinreich, meist rundlich,  seltener  gelappt  oder  unregelmäßig  
 zerschnürt.  Wie  alle Mycetome  wird  auch  das  f-Organ  reichlich  mit  Tracheen  versorgt,  
 welche sich  besonders zwischen und unter  dem Epithel  ausbreiten,  aber  auch  zwischen  die  
 Mycetocyten Vordringen  und  bisweilen  so großes Kaliber aufweisen, daß sie fast die Hälfte  
 des Organquerschnittes einnehmen und die Mycetocyten ihnen seitlich wie Reiterlein aufzusitzen  
 scheinen. — 
 D ie   f - S ymb i o n t e n   sind  stets  sehr  klein und  unscheinbar.  Ihre Form  ist nur selten  
 gut zu  erkennen,  da sie meist sehr  dicht  gelagert  und  miteinander  zu  einem +   einförmigen  
 Gerinnsel  verklebt  sind.  Nur  bei  Liburnia  aubei  und  fairmairei  sind  sie  größer,  
 kugelrund  und  klar voneinander  zu  unterscheiden.  Es  ist  darum  anzunehmen,  daß  es  sich  
 in  allen  Fällen  um  sehr  kleine,  kokkenförmige  Bakterien  handelt,  die  dicht  gedrängt  die  
 polygonalen Mycetocyten füllen. 
 Die Insassen  des a -Or g a n s   sind  die  typischen Nebensymbionten polysymbionter Fulgoroiden. 
   Sie treten in 76 der untersuchten Arten auf und zwar stets n u r  a ls  Ne b e n s ymb 
 i o n t e n   d e r  X- O r g a n e .   Dagegen kommen sie nie als Nebensymbionten der Hefen und  
 natürlich  nie mit dem  f-Organ  zusammen  vor,  da  nie  zwei  Nebensymbionten  zugleich  in  
 einem Wirt  leben.  Vierzehnmal  bilden  sie mit  den Riesensymbionten disymbionte Zyklen,  
 55mal  mit  einem  dritten,  7mal  mit  zwei  und  einmal  mit  3  Begleitsymbionten  polysym-  
 bionte Verhältnisse. 
 Wie  fast  alle Mycetome  liegt  das  a-Organ  im  hinteren Teil  des Abdomens.  Seine Gestalt  
 ist sehr wechselnd; doch kann nach den Erfahrungen  a n Cixius-  u n dFulgora-ISmbryo-  
 nen  angenommen  werden,  daß  es  primär  in  allen  Fällen  in  gleicher Weise  als  unpaares,  
 rundliches, etwas abgeflachtes Gebilde aus dem ventralen Teil des entmischten Symbionten-  
 ballens  hervorgeht  und  erst  früher  oder  später  im  Laufe  der  Postemhryonalentwicklung  
 =t  schlauchförmig  auswächst  und  aus  dem  unpaaren  in  den  paarigen  Zustand  übergeht,  
 wobei zugleich  die quere Lage  im Abdomen über ein  hufeisenförmig  gekrümmtes  Stadium  
 in eine m ehr oder minder parallel zur Längserstreckung  des  Körpers  gerichtete  übergeht.  
 Die Geschwindigkeit,  mit  der  diese Entwicklung  abläuft,  ist bei den einzelnen Wirten  verschieden, 
   so  daß  im  Endzustand,  d.  h.  in  den  Imagines,  jeweils  verschieden  weit  fortgeschrittene  
 Stadien  derselben  erreicht werden, welche jedoch  in hohem Maße für die einzelnen  
 Familien,  Unterfamilien,  ja  oft  fü r einzelne Gattungen, kennzeichnend sind.  In geeigneter  
 Weise nebeneinander gestellt ergeben diese imaginalen Zustände der a-Organe der  
 verschiedenen Gruppen  die gleiche Entwicklungsreihe,  wie  sie  in  der  eben  angedeuteten  
 Weise während  der Ontogenie  ihrer  höchstentwickelten  Formen  abläuft.  Der  primitivste  
 und  ursprünglichste Zustand  ist in  der  rundlichen  bis  breit  ovalen,  querliegend  unpaaren  
 Form  des  a-Organs  der  Stenocranus  cf G?  verwirklicht,  die bei Kelisia  cf Cf  schon zu  einem  
 kurzgebogenen,  gedrungenen Schlauch  geworden  ist.  Bei  den  Caliscelinen  findet  sich  ein  
 unpaar er,  längerer  Schlauch,  der  wie  ein  Balken quer durch das Abdomen zieht und etwa  
 dem Zustand  des a-Organs  im  IV. Larvenstadium  hei Cixius  entspricht.  Häufig  bleibt  die  
 Entwicklung auf dem hufeisenförmig gebogenen, aber noch unpaaren Zustande stehen,  der  
 bei Cixius und Fulgora  schon  im V. Larvenstadium  erreicht  wird,  so  bei  vielen  Fulgori-  
 nen,  den Nogodininen,  den  Issinen  und manchen Tettigometren.  Dabei  dünnt  sich  die  un