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 sind  eng  und  werden  von  dorso-ventralen  Transversalmuskeln  durchzogen, während  einzelne  
 Muskelfasern von der Wand der Säcke zur Leibeswand ziehen. Die Epithelzellen sind  
 nach  T h i e l e   (37,  S.  263)  in  den  verschiedenen  Stadien  ihrer  Tätigkeit  sehr  verschieden,  
 bald klein,  bald  recht hoch, mit verschiedenen  großen  und  kleinen  Sekrettröpfchen;  während  
 der  basale  kernhaltige  Teil  erhalten  bleibt,  wird  der  distale  mit  seinem  Inhalt  abgestoßen. 
   In  T h i e l e ’s  Figur  103, Tafel XV, machen  die Zellen  den Eindruck  von Keulenzellen. 
  Kaudal verschmälert sich der Mitteldarm schnell und geht in den kurzen und weiten  
 Enddarm über,  der von einem ziemlich flachen,  bewimperten  und  kaum  gefalteten Epithel  
 ausgekleidet  wird,  das  einer  schwachen  Muskelwand  auf sitzt  (Abb.  176,  e.d.). 
 N e r v e n s y s t em .   Zwischen  Vorderdarm  und  dorsalem  Coecum  liegt  das  Zerebralganglion  
 (Abb.  174,  z.g.),  welches  durch  eine  seichte  mediane  Furche  Zweiteilung  zeigt.  
 Kranial gehen beiderseits drei Nerven ab,  die im Anfänge kleine Ganglien  bilden und sich  
 zu  den  gangliösen Zellmassen  an  dem  Atrium  begeben.  Von  der  ventralen  und  kaudalen  
 Seite entspringt das Konnektiv  (cf.  37, Textfig.  II)  zum Ventralganglion,  etwas  dorsal  das  
 Konnektiv  zum Lateralganglion. Von  der kaudalen Seite des Zerebralganglions gehen endlich  
 die Konnektive (Abb.  175, b.k.)  zu den Bukkalganglien  ab,  die  als  eiförmige,  ziemlich  
 große  Knoten  neben  dem  kaudalen  Teil  des Vorderdarmes gelegen  sind  und  deren Kommissur, 
  wie gewöhnlich, kaudal  von  der Radulascheide verläuft, gleich k ranial vom Mitteldarm. 
   Die  Bukkalganglien  haben  K o w a l e v s k y   und  M a r i o n   nach  ihrer  Angabe  in  den  
 Längsschnitten vermißt, doch ist eines davon in ihrer F igur 8, Tafel 4, wie auch T h i e l e  (37,  
 S. 264) erwähnt, zu erkennen. Das Lateralganglion liegt lateral vom Zerebralganglion, während  
 das  in  der  Figur  dargestellte mit  dem  letzteren  durch  ein  längeres,  längsgerichtetes  
 Konnektiv  in  Verbindung  stehLM^Die  Ventralstränge  (Abb.  175,  v.s.)  beginnen  kranial  
 mit einer im Längsschnitt eiförmigen Anschwellung,  das Ventralganglion,  lateral vom kra nialen  
 Teil  der  Bauchfurche;  in  ihrem  weiteren Verlauf  sind  sie  an  den Ursprüngen  der  
 Kommissuren  und  Konnektive  mehr  oder  weniger  stark  verdickt  (cf.  37,  Textfig.  I I I  b).  
 Die Lateralstränge  (Abb.  175,  l.s.)  sind  ziemlich stark;  kaudal  ziehen  sie  an der medianen  
 Seite  der  Anfangsteile  der  Gonodukte  vorbei  und bilden  je  eine deutliche Anschwellung,  
 die Ganglia posteriora  superiora  (Abb.  177,  g.p.s.),  von  der  die  kaudal vom  Perikard  verlaufende  
 Kommissur zur anderen Seite abgeht (Abb.  176  u.  177,  s.r.k.)  und von der kaudad  
 ein  kräftiger  gangliöser  Nerv  abgeht,  der  vermutlich  die  dorso-terminalen  Sinnesorgane  
 versorgt. 
 M u s k u l a t u r .   Der  Hautmuskelschlauch  ist  ungemein  schwach;  doch  sind  die  vier  
 Faserrichtungen:  eine Ring-,  zwei Diagonal-  und  eine  Längsfaserschicht  zu  erkennen.  Lateral  
 von  der  Bauchfurche  schiebt  sich  zwischen  die beiden  ersten  eine Längsmuskellage  
 ein. Dorsal von der Bauchfurche liegen nur Ring- und Diagonalfasern. Zwischen  den Darmsäcken  
 ziehen, wie gesagt, Transversalmuskeln hindurch. 
 G e n i t a l o r g a n e .   Die  Keimdrüsen  (Abb.  174, go.)  enthalten sich  entwickelnde Eier  
 und  Spermatozoen;  in  jenen  liegt  immer  je  ein  Nucleolus;  oft  enthalten  sie  nur  wenige  
 Dotterkörnchen,  von  denen  andere  ganz  erfüllt  sind,  besonders  die  reifen  im  Perikard.  
 Dieses  (Abb.  176,  p.k.)  liegt als großer Sack  dorsal  vom Enddarm  und  entsendet von  zwei  
 kaudalen Zipfeln  die Gonodukte  (Abb.  177,  go.d.),  die  zuerst ventrad,  dann  orad  gewendet  
 sind;  sie biegen alsdann,  indem  sie sich  etwas erweitern, ventrad und mediad um und wenden  
 sich  kaudad.  Bis  dahin waren  sie  drüsenlos, mit starken Zilien versehen;  nun werden 
 sie drüsig und vereinigen sich dann bald zum  praekloakalen Organ  (Abb.  177,  p.k.o.),  welches  
 mit  ziemlich  enger  Öffnung  ventral  vom  Enddarm  in  den  Analraum  mündet.  Das  
 Drüsenepithel  ist  mäßig  hoch,  mit  ziemlich  schwachen  Zilien  versehen;  es  besteht  aus  
 Drüsenzellen mit  runden  basalen Kernen,  deren Sekret ganz ähnlich wie  das  der Speicheldrüsen  
 aus  kleinen,  stark  gefärbten  Tröpfchen  besteht,  und  dazwischen  Stützzellen  mit  
 distalen,  spindeligen  Kernen.  Wie  schon  erwähnt,  stehen mit  dem  Analraum  zwei  große  
 Kopulationsspikula  in Verbindung  (Abb. 178, k.s.);  dieselben werden von einer kutikulari-  
 sierten  Epidermiseinstülpung  umgeben,  die  sich  kaudo-kranial  verjüngt.  Das  ganze  wird  
 von  einer  starken  Längsmuskulatur  umgeben.  Die  Stacheln  selbst  sind  kalkig,  distal  abgestutzt; 
   sie zeigen eine feine und dichte Längsfaserung  (cf.  37,  Taf.  XV,  Fig.  107). 
 Samenblasen werden weder von K o w a l e v s k y   und M a r i o n   noch von T h i e l e   erwähnt.  
 K o w a l e v s k y  und M a r i o n  untersuchten größtenteils junge Tiere, bei denen die Geschlechtsorgane  
 zwar in Entwicklung begriffen waren, welche jedoch noch keine reifen Geschlechtsprodukte  
 enthielten.  Beide  Autoren  bilden  aber  indessen mehrere Querschnitte  durch  das  
 Hinterende eines größeren Tieres  (6 mm)  ab, ohne in ihrem Text oder in ihren Figuren (15,  
 Taf.  5,  Fig.  20—27)  Samenblasen  zu  erwähnen.  T h i e l e ’s  Exemplar  enthält  ebenfalls  sich  
 entwickelnde Eier und Spermatozoen,  aber auch er erwähnt keine Samenblasen. Es ist also  
 wahrscheinlich,  weil  auch  die  Schalendrüsen  völlig  entwickelt  sind,  daß  bei  Pr.  vagans  
 K o w a l e v s k y   et  M a r i o n   die  Samenblasen  fehlen. 
 K r e i s l a u f .  Vom Zirkulationssystem  sagt T h i e l e ,   daß  die Verhältnisse ähnlich  sein  
 dürften wie  bei  anderen  Proneomenia-Arten. Ein weiter Darmsinus ist vorhanden.  In  diesem  
 sind  nach  T h i e l e   (37,  S.  263)  zahlreiche  „Chloragogenzellen“  mit  großen,  rundlichen  
 Kernen,  und  einigen, meist  schwach  gefärbten  Tröpfchen,  und  einzelne,  stark  von  Eosin  
 gefärbte  Tröpfchen  wahrzunehmen,  die  häufig  durch  eine  zarte  Hülle  zu  mehreren  vereinigt  
 sind.  K o w a l e v s k y   und M a r i o n   (15, S.  50)  schreiben:  „II faut insister  particulièrement  
 sur  la  structure  du sinus cardiaque,  qui se limite plus nettement en même temps qu’il  
 se  complique.  On  y  voit  une  chambre médiane  et  deux  petites  loges  latérales.  La  portion  
 centrale est occupée pa r un amas de cellules qui sont des globules sanguins.“ Was  das Herz  
 betrifft,  beschreiben  sie  also  eine Kammer und zwei Vorkammern (?),  im Perikard  („sinus  
 cardiaque“) gelegen. Der Bau des Herzens ist aber nicht in Besonderheiten untersucht worden  
 und  ist aus T h i e l e ’s  Präparaten nicht zu  erforschen. 
 S p  e c i es : Proneomenia nierstraszi,  nov. sp. 
 Di a g n o s e .   Körperform  wurmförmig.  Länge  37—50 mm;  Längenindex  33.  Ohne  
 Rückenkiel. Spikula nadelförmig oder schwach S-förmig gebogen;  entlang der Bauchfurche  
 auch messerförmige Spikula. Ein oder zwei dorso-terminale Sinnesorgane. Bauchfurche mit  
 einer großen und zwei kleinen lateralen Falten. Vorderdarm lang; öffnet sich in das Atrium.  
 Radula mit Basalmembran. Ventrale Speicheldrüsen  lang,  schlauchförmig;  sie münden  getrennt. 
   Keulen-  und  Körnerzellen  vorhanden.  Samenblasen  ±   15  jederseits.  Ohne Kopulationsstacheln  
 und  ohne  abdominale Spikula  an  der  Analraummündung.  Drüsige  Divertikel  
 des Analraumes  vorhanden.  Präanale Drüse fehlt. 
 V e r b r e i t u n g .  Es sind zwei Tiere dieser neuen Art in unserer Sammlung vorhanden.  
 Ein  Exemplar,  das  auf  einer  nicht  determinierten  Koralle  gefunden worden  war,  wurde  
 zwischen Nisida und Capri in 150 m Tiefe gefangen. Ein zweites Tier,  dessen näherer Fundort  
 unbekannt ist,  lebte  auf Muricea  gialli in  100 m Tiefe. 
 Zoologlca, Heft 99.