
 
        
         
		leisten  und  der  Falte  zwischen  Vorderdarm  und Atrium  besteht  aus  hohen  sanduhr-ähnlichen  
 oder prismatischen Zellen mit  einer  überall  deutlichen Kutikula,  die  an der Probos-  
 cis am  dicksten ist. Die Muskulatur  ist an verschiedenen Teilen  der Vorderdarmwand  verschieden  
 stark  entwickelt.  Zunächst  außerhalb  des  Epithels  liegt  eine  überall  äußerst  
 schwach  entwickelte Lage  longitudinaler  Fasern. Nach  außen  von  dieser  befinden sich  die  
 Ringmuskeln,  die  in  der  Falte  zwischen Vorderdarm  und  Mitteldarm  recht  kräftig  entwickelt  
 sind,  insbesondere in deren verdicktem Rande; in der kaudalen Abteilung des Vorderdarmes  
 sind sie hingegen bedeutend schwächer  und  schließlich  ungeheuer  entwickelt  in  
 der  Proboscis,  deren  Hauptmasse  sie  bilden  (Abb.  113,  r.m.).  Radiale Muskelbündel  vereinigen  
 überall  die  Leibeswand  mit  der  Vorderdarmwand  und  erstrecken  sich  außerdem  
 in der Proboscis zwischen die Ringmuskelbündel, wo  sie  ungefähr  parallel mit  den Längsmuskeln  
 verlaufen (Abb. 113, ra.m.). Die Schlundleisten sind  nicht besonders muskulös,  enthalten  
 aber  sowohl  Längsmuskeln,  Quermuskeln  und  andere  halbkreisförmige,  mit  den  
 Ringmuskeln der Proboscis ungefähr konzentrische Muskeln. Außer  den Muskelfasern enthält  
 die Vorderdarmwand  ein grobmaschiges  Bindegewebe,  das  ohne  eine  scharfe  Grenze  
 zum  Bindegewebe  zwischen  der  Leibeswand  und  Vor der darm wand  übergeht.  In   diesem  
 Bindegewebe treten zahlreiche Zellen verschiedener A rt auf,  unter  denen man Blutkörperchen, 
   zahlreiche Nervenzellen  und  eine A rt  blasenförmiger  Zellen  mit  scharf  markierten  
 Zellwänden,  rundlichen,  zentralen  Kernen  und  einem  klaren  Inhalt  unterscheiden  kann.  
 Diese Zellen finden sich  teils  einzeln,  teils  in  kleineren Gruppen und  sind  sehr zahlreich in  
 den  Schlundleisten,  hauptsächlich  in  deren  kranialen Endteilen,  jedoch  auch  in  den  ventralen  
 und  lateralen  Wänden  des  Atriums.  Der  Ansicht WiREN’s  (43,  S.  38),  daß  diese  
 Zellen möglicherweise verstreute Überreste von Knorpelpartien seien, die einst, als die Vorfahren  
 der  Neomenia  eine  Radula  besaßen,  mehr  entwickelt  gewesen,  kann  ich  nicht  beistimmen. 
  In  den kaudalen Teil des Vorderdarmes und zwar k ranial münden die von T h i e l e   
 (38,  S.  272;)  erwähnten,  jedoch  von W i r e n   übersehenen  Schlunddrüsen.  T h i e l e   erwähnt  
 (38, S.  272):  „ein dichtes Bindegewebe um  den  Vorderdarm  herum,  in  welchem  besonders  
 unter  der Leibeswand  sehr  zahlreiche Chloragogenzellen  gelegen  sind,  welche  fast wie  ein  
 parenchymatöses  Gewebe  erscheinen“. Welche Zellen T h i e l e   hiermit meint,  ist mir  nicht  
 recht deutlich;  der Name Chloragogenzellen ist aber sicher nicht richtig. 
 Der Mitteldarm  ist im großen ganzen von T u l l b e r g   (41, S.  7), G r a f f   (3, S.  562)  und  
 W i r e n  (43, S. 40), dessen Beschreibung ich  übernehme,  weil  fast  keine Verbesserungen  anzubringen  
 oder  Ergänzungen  hinzuzufügen  sind,  beschrieben  worden.  Der Mitteldarm  ist  
 gerade  und  symmetrisch,  füllt  den größten Teil  der Leibeshöhle  aus  und  ist  durch  Bindegewebe, 
   aber  nicht  durch Muskeln,  hier  und  da  an  der Leibeswand  befestigt.  Seine Wand  
 besteht aus einer Epithellage. Ein schmaler Streifen längs der ventralen Seite und ein etwas  
 breiterer  längs  der  dorsalen  Seite  der  Darmwand  träg t  longitudinale  Falten  (Abb.  114,  
 m.d.),  wie  es  auch  T h i e l e   für  N. grandis  T h i e l e   angibt  (37,  S.  236);  an  den  Seiten  hingegen  
 bildet sie eine große Zahl paariger, dicht aneinander gedrängter Divertikel, die durch  
 die  schon  von T u l l b e r g   (41,  S.  7)  erwähnten  großen  halbmondförmigen  Querfalten  voneinander  
 getrennt werden. Diese  sind  indessen  nicht  alle  von gleicher Größe,  sondern  größere  
 und  kleinere wechseln ziemlich regelmäßig  ab.  Die  Darmwand  entbehrt  der  Muskulatur  
 gänzlich. Die  von  G r a f f   (3,  S.  563)  beschriebenen  Ringmuskelbündel,  die  zwischen  
 jedem Divertikelpaar  liegen  sollen,  gehören  nicht  der  Darmwand  an.  Freilich  findet  sich  
 zwischen  jedem Divertikelpaar  ein  kleines Muskelbündel,  dessen Fasern  schmäler  sind  als 
 die Muskelfasern  der  Leibeswand  und  des  Vorderdarmes.  Diese  Muskelbündel  sind  aber  
 nicht  ringförmig und  nicht an  der Darmwand,  sondern  dorso-ventral  und  mit  ihren  Endteilen  
 an der Leibeswand befestigt. Die Zwischenräume  zwischen  den Divertikeln  sind  sehr  
 schmal, jedoch gewöhnlich etwas nach innen  erweitert. Die Konservierung  unserer  Präp a rate  
 läßt  eine  eingehendere  Beschreibung  des  Mitteldarmes  nicht  zu.  —  Der  Enddarm  
 (Abb.  115,  e.d.)  ist äußerst kurz  und  ziemlich  eng;  T u l l b e r g   (41,  S.  7), G r a f f   (3,  S.  563)  
 und W i r e n   (43, S. 41) beschrieben ihn schon genau. Seine Wand besteht aus einem Epithel  
 hoher,  sanduhrförmiger  oder  niederer  kubischer Zellen,  welche  überall mit  langen  Flimmerhaaren  
 versehen sind. Außerhalb dieser Wand befindet sich ei ne ziemlich kräftige Ring-  
 und  eine  schwächere Längsmuskelschicht. Das Epithel  und  die  Längsmuskelschicht  bilden  
 einige  ziemlich  hohe  longitudinale  Palten (Abb.  116).,: 
 N e r v e n s y s t em .   T u l l b e r g   (41,  S.  6),  G r a f f   (3,  S.  565),  W i r ö j   (43,  S.  65)  und  
 T h i e l e   (38, S.  2 7 ||h a b e n  das Nervensystem schon beschrieben. Das Zerebralganglion (Abb. 
 liegt im kranialen Teil ¿ «K ö rp e r s  zwischen  der Vorderdarmwand und  der Körperwand. 
   Es  hat  die Gestalt  einer  platten,  längs  der Mittellinie  etwas  verdickten Scheibe.  
 Der Querschnitt bildet ein  niedriges Dreieck. WIREN  (43, S. 65) fand keine Spur einer Duplizität, 
  während G r a f f   (3, S.  565)  und T h i e l e   (38, S.  271) kaudal im Zerebralganglion eine  
 Andeutung einer Zweiteilung erwähnen. Auch ich finde an frontalen Schnitten kaudal eine  
 schwache Duplizität. Von  diesem Ganglion gehen kranial viele Nerven ab, welche größtenteils  
 die Girren innervieren. Der Verlauf der Konnektive  zu  den Lateral-  und Ventralganglien, 
 ist W ikL n   nicht  recht  klar  geworden. Wie T h i e l e   (38,  S.  271)  richtig erwähnt, gehen  
 vom Zerebralganglion zwei Konnektive ab, welche zunächst dicht aneinander gelagert sind.  
 Das eine dieser Konnektive geht zum Lateralganglion. Das Konnektiv zum Ventralganglion  
 geht  nach  T h i e l e   (38,  S.  271)  nicht  vom  Lateralganglion, wie W i r e n   angibt  (43,  S.  66),  
 sondern  von  einer  etwas mehr  kaudal  gelegenen Anschwellung  des Lateralstranges  ab.  In  
 unseren Schnitten  aber  etwas  kranial  vom Lateralganglion, so daß hier eine gewisse Variabilität, 
  vorliegen  mag.  Das  andere Konnektiv  (Abb.  111*  b.k.'s); vom  Zerebralganglion  verläuft  
 in dCr Nähe  deS Lateralstranges  (Fig.  111, l.s.),  etwas median  und  dorsal  von  diesem  
 und  geht  zu  dem Bukkalganglion,  das  in  den  Querschnitten mit  dem Ventralganglion  ungefähr  
 gleichzeitig getroffen wird. Was W lR iN   (13,  S.  66)  Sublingualganglien  (=   Bukkalganglien) 
   nennt, sind nach T h i e l e   (38, S.  271)  die Ventralganglien (cf.  43, Taf.  III, Fig.  7,  
 S.G.).  Diese  Meinung  T i i i e l e ’s  kann  ich  bestätigen.  Die Ventralganglien  (Abb.  112,  v.g.)  
 sind  nach  T h i e l e   (38,  S.  272)  durch  zwei  (oder drei) Kommissuren untereinander  verbunden. 
   Ich  habe  zwei  Kommissuren  auffinden  können  (Abb.  112,  v.ko.).  Es  sind  ungefähr  
 ebensoviel  Laterö-ventralkönnektive  wie  Ventralkommissuren vorhanden. An  den Stellen,  
 von welchen Kommissuren ausgehen, zeigen sowohl  die lateralen wie die ventralen Nerven-  
 stämme  gangliöse  Anschwellungen.  Im  kaudalen  Teil  des  Körpers  biegen  die  lateralen  
 Stämme  unter  den  mittleren  Teil  des  Perikards  ein wenig ventrad  ab  und  die  ventralen  
 steigen  gerade  dorsad  in  fast  rechtem Winkel  außerhalb  der Gonodukte, um  sich  schließlich  
 mit den lateralen Stämmen zu vereinigen (cf.  43, Taf. IX, Fig. 5). Die nun bis auf zwei  
 reduzierten  Längsstämme  werden  durch  eine  bogenförmige  Kommissur  miteinander  vereinigt  
 (Abb.  115,  s.r.k.), welche  sich  zwischen  dem  Enddarm  und  dem  hintersten  Teil  des  
 Perikards  hinzieht.  Ehe  die  ventralen Nervenstämme  (Fig.  114,  v.s.)  sieh  dorsad  biegen,  
 bilden  sie  jederseits  eine  ganglienähnliche  Anschwellung  und  vereinen  sich  ventral  vom  
 Enddarm  mittels  einer  starken  Kommissur miteinander. Sowohl TULLBERG  (41,  S.  7) wie