
blieben zu sein: in den Hochgebirgen von Neu-Guinea erfolgte eine fast unwahrscheinliche
Speziesproduktion: 66 = 42,8 v. H. der insgesamt 154 Spezies der Großgattung finden sich
hier, von ihnen sind 54 = 81,8 v. H. Endemismem (!), in den Arfakbergen fliegen 22 Spezies
Belias am gleichen Orte. Und sie alle gehören zu den spezialisierteren Formen und
sind außerhalb Neu-Guineas ohne nähere Verwandtschaft.
Die Tatsache, daß sich hochgebirgsbewohnende Belias in den südöstlichen Randgebirgen
Zentralasiens, isoliert in Hoch- und hohen Mittelgebirgen von Sumatra und Celebes,
sodann wieder in größter Zahl in Neu-Guinea finden, schließt nicht den Zwang in sich,
an eine wenigstens zeitweise existierende Gebirgsverbindung zwischen diesen Gebieten zu
denken. Sie fordert nur die Annahme einer wenigstens zeitweise annähernd kontinuierlichen
Waldverbindung zwischen ihnen und die Annahme eines Klimas mit jahreszeitlichen
Schwankungen (ausgeprägte Trockenzeit), das die Tiere zum Streichen nach ihnen (bzw.
ihrer Eiproduktion) zusagenderen horizontalen oder vertikalen Räumen veranlaßte, wie
sie von den drei südchinesischen und anderen Belias und auch anderen Pieriden bekannt
geworden sind.
E r l ä u t e r u n g e n zu d e n S p a l t e n 1—3 d e r T a b e l l e 7.
P a p i l i o n i d e n : a) 1 = demoleus — 2 = sarpedon, agamemnon, eurypilus — 3 = polytes, clytia; — b) 3 = machuon.
— S a t y r i d e n : a) 1 == Melanitis leda — 3 = Mel. phedima, Mycalesis horsfieldi. — D a n a M e n : a) 1 = chrysippus —
2 = plexippus, melissa; b) 1 = limniace. — N y m p h a l i d e n : a) 1 = orilhya, misippus — 2 = bolina, oenone, phalanta,
sabina, hyperbius, hylas — 3 =: ariadne, erymanthis, biblis, atlites, almana, indica, hippoclus, Ihyodamas, columella, nesi-
machus — b) 1 = Helcyra superba — 3 = ilia, cardui. — L y c a e n i d e n : a) 1 = boeticiiswßi 2 = malaya, bochas, celeno,
slrabo, enejas, Geridus chinensis, Nacaduba alrata, eumolphus — 3 = maecenas, jangala, epijarbas, varuna; —^vb) 2 = ar-
giolus, phlaeas. — H e s p e r iM e n : a) 1 = mathias — 2 = chromus, exclamalionis, atlicus — 3 = thrax, feisthämeli, ba-
dra, dan.
Riesen- und großräumige Spezies, die für die Beurteilung des stammesgeschichtlichen
Alters einer systematischen Gruppe mit herangezogen werden können, sind die der Spalten
1—3 in beiden Kategorien. Sowohl unter tropischen wie unter paläarktischen Formen ist
unter Pieriden die Zahl riesenräumiger Spezies rund doppelt so groß wie unter ändern
Rhopalocerenfamilien. Auch wenn man die Neigung der Pieriden zum Streichen und Wandern
-— wie bei Danaiden — reduzierend in Rechnung setzt, bleibt die Zahl sehr hoch. Sie
erhält besonderen Nachdruck dadurch, daß nicht nur familiengeschichtlich alte Formen
(Belias der gebirgsbewohnenden belladonna-Gruppe) riesenräumig disjunkte Areale bewohnen,
sondern auch Spezies familiengeschichtlich jüngster Gattungen (Terias, Catopsilia) bi-
und trikontinental sind. Diese Art ihrer geographischen Verbreitung legt den Schluß nahe,
daß die Pieriden die stammesgeschichtlich älteste Gruppe der Rhopaloceren sind. Auch von
den ihnen nahestehenden Papilioniden sind spezialisiertere Formen (Rinnen-, Segelfalter)
über mehrere Kontinente verbreitet. Unter den stammesgeschichtlich höher stehenden
Nymphaliden sind nur Vertreter primitiver Gruppen (Vanessidi, Argynnidi) tri- und bi-
kontinental. Die niedrigen Zahlen riesenräumiger Hesperiiden lassen vermuten, daß der
Fang der unscheinbaren und einander recht ähnlichen Gras- und Kulturland bewohnenden
Pamara, Abaratha u. a. vernachlässigt wurde.
IX.
Z u s amm e n f a s s u n g u nd s t amme s g e s c h i c h t l i c h e S t e l l u n g d e r P i e r i d e n .
Kap. I. Die Spaltung der Arten in solche mit Viel- (71,4 v. H.) und solche mit Ein-
brlitigkeit (29,6 v. H.) ist scharf ausgeprägt. Vielbrütig sind fast alle tropischen Arten,
aber auch viele Paläarktier. Die gegenwärtig vorwiegend pazifisch-paläarktische Pieris
ßiogeognaphische Haupttypen denRhopa/ocerenv.ßuangtL/ng
3) Großräumige tropische (Gondwana) Elem ente
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