Der Magen zeigt die bei den Malakostraken durchweg vorkommenden Einrichtungen zur
Absperrung eines Stauraumes, den der Nahrungsbrei passiert, und eines Filterraumes, durch den
die Säfte der verdauenden Drüsen zum Nahrungsbrei geführt und dann wieder der Chylus zu den
Drüsen, die auch resorbierende Funktion haben, geleitet wird.
Die Filtereinrichtungen liegen vor allem im cardiacalen Abschnitt des Magens, während die
eigentümlichen Filter am ventralen Pyloricalstück, wie sie sich sonst fast durchweg bei Malakostraken
finden, völlig fehlen.
Es sind zwei Cöcaldrüsen am Magen vorhanden.
Die Leber ist nach dem Prinzip der Decapodenleber gebaut.
Die Kämme aus langen, sehr regelmäßig angeordneten Fiederborsten an den Cormopoden von
Euphausia superba stellen eine Seihvorrichtung dar, mit deren Hilfe das Tier sich seine Nahrung,
Detritus und kleine Planktonwesen aus dem Wasser abseiht.
Ähnliche Lebensweise haben die Gattungen der Unterfamilie Euphausiinae, bei denen der
Borstenbesatz der Füße einen Fischhamen bildet, während die Unterfamilie Nematoscelinae Räuber
umfaßt, die ihre Beute mit Hilfe der guten Sinnesorgane (geteilte Augen, stark entwickelte Fühler)
aufspüren und mit ihren teilweise zu Raubfüßen umgewandelten Cormopoden packen.
Als Übergang im Bau und wohl auch in der Lebensweise zwischen den beiden Unterfamilien
stellt sich die Gattung Thysanoessa (= Rhoda, Boreophausia) dar.
Das Ovarium besteht aus zwei seitlichen Partien, die vorn median vereint sind.
Der Oviduct mündet im Coxopoditen des sechsten Cormopoden. Am sechsten Sterniten
des Weibchens ist ein Thelycum vorhanden.
Die Hoden bestehen aus einer Anzahl von Säckchen, die in das in der Medianen zusammenhängende
Vas deferens münden.
Das Vas deferens geht nach einer Verdickung in einen Spermatophorensack über. Der Spermatophorensack
mündet in eine weitere Auftreibung des Vas deferens, das Spermatophorenlager.
Die Genitalöffnungen der Männchen liegen auf zwei Papillen am letzten Thoracalsterniten.
Die beiden ersten Pleopodenpaare des Männchens zeigen an ihrem Endopoditen Auswüchse,
die wahrscheinlich folgende Funktion haben: Das zweite Pleopodenpaär übernimmt die aus der
Genitalöffnung austretenden Spermatophoren und gibt sie an das erste Paar weiter. Dieses, mit
Apparaten zum Festklammern und Auseinandersperren des Thelycums versehen, pflanzt die Sperma-
tophore hier ein.
Die Spermatozoen sind ellipsoidische Zellen mit ziemlich viel Plasmamasse und einem Kern. Sie
werden aus der Sperinatophore wahrscheinlich durch Quellen der eigenen Plasmamasse ausgetrieben.
Die Antennendrüse besteht aus einem, ringartig in sich selbst zurücklaufenden Gange.
Die Wandzellen besitzen stark verzweigte Kerne.
Das Bauchmark besitzt 16 Ganglien, von denen 10 dem Thorax und 6 dem Abdomen angehören.
Ein Vergleich der inneren Organisation der Mysidaceen, Euphausiaceen und Decapoden ergibt
dieselben Resultate wie eine Prüfung der äußeren Morphologie: Neben manchen Übereinstimmungen
aller drei Gruppen findet sich manches Unterscheidende gegenüber den Decapoden, das Euphausiaceen
und Mysidaceen gemein haben. Doch darf ihm bei den sonstigen Differenzen keine zu große Bedeutung
beigemessen werden, man muß vielmehr annehmen, daß diese Übereinstimmung zurückzuführen
ist auf eineiig- den Decapoden gegenüber — gemeinsame niedrigere systematische Stellung, nicht
aber auf eine nähere Verwandtschaft, die eine Vereinigung in eine gemeinsame Ordnung rechtfertigte.
Viel größer sind die Übereinstimmungen zwischen .Euphausiaceen und Decapoden. Doch
sind auch hier noch Unterschiede genug vorhanden, die eine Trennung in zwei getrennte Ordnungen
notwendig erscheinen lassen. MysidaceenMüphausiaceen und Decapoden sind drei gleichwertig
nebeneinander stehende Ordnungen.